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Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. August 1925 ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltuhr, die besonders dazu geeignet und bestimmt
ist, willkürlich bewirkte Schaltungen über eine vorausbestimmte Zeit aufrechtzuerhalten
und bei Ablauf dieser Zeit die Schaltung zu verändern, beispielsweise den zuvor
geschlossenen Stromkreis zu unterbrechen. Solche Schaltuhren werden u. a. bei galvanoplastischen
oder galvanostegischen Arbeiten dazu benutzt, um galvanische Niederschläge von genau
vorherbestimmter Stärke hervorzubringen, indem die galvanische Einrichtung von Hand
eingeschaltet wird, sobald die zu behandelnden Gegenstände darin richtig untergebracht
sind, und dann mitteis der Schaltuhr nach einer ganz bestimmten, kurzen Zeit selbsttätig
wieder ausgeschaltet wird.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindu#ngsgegenstandes ist in den beiliegenden
Zeichnungen dargestellt.
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Abb. i ist ein Grundriß der Schaltuhr, Abb. 2 eine Vorderansicht des
Vorderteiles der Schaltuhr nach Abnahme der vordersten Platine. Abb. 3 ist
eine ebensolche Darstellung, je-
doch bei anderer Stellung der Teile.
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Abb. 4 zeigt einige für die Verwirklichung des Erfindungsgedankens,
wichtiZe Teile in einer Ansicht von der rechten Seite de-r Abb. i aus gesehen.
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Abb. 5 ist eine ebensolche Ansicht bei anderer Einstellung
der Teile.
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Zur Einschaltung des selbsttätig später wieder auszuschaltenden Stromkreises
dient ein Elektromagnet i, dessen Anker 2 mittels einer Welle 3 in der Schaltuhr
drehbar gelagert ist. Auf der Welle 3 ist ferner ein Arm 4 befestigt, der
in der Ruhestellung ein Laufwerk der Uhr gesperrt hält, in ähnlicher Weise, wie
beispielsweise bei Schlagwerken von Uhren gebräuchlich. Wird jedoch der Anker 2
vom Magneten i angezogen, so gibt der Arm 4 das Laufwerk 3 frei, und dieses
dreht eine Schaltwalze 5 so lange, bis die Kontaktfinger 6 auf eine
leitende Belegung 7
der Schaltwalze gelangen und durch diese überbrückt werden.
Nachdem diese Stellung erreicht ist, kommt das Laufwerk infolge
selbsttätigen
Einfallens einer Sperrung wieder, ähnlich wie bei Schlagwerken von Uhren, zum Stillstand.
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Auf der Achse der Scl-ialtwalze 5 ist nun eine Kurvenscheibe8
befestigt, mit welcher die Nase 9 eines um den Zapfen i o schwingenden Hebels
i i zusammenwirkt, gegen dessen rückwärtiges Ende ein unter der Wirkung einer Feder
ig- stehender Stift 13 drückt.
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Das andere Ende dieses, Stiftes steht dem Arm 14 eines um den Zapfen
15 schwingbaren Doppelhebels gegenüber, dessen anderer Arm 16 auf eine Kupplung
17 einwirkt, die auf einer Welle 18 des Uhrwerkes sitzt, Bei der in Abb. 4 gezeichneten
Stellung ist die Kupplung 17 durch eine Feder ig in eingerücktem Zustand gehalten,
bei der Stellung gemäß Abb. 5 dagegen ausgerückt. Der drehbar auf der Welle
18 sitzende und nur bei einggerückter Kupplung mitgenommene Kupplungsteil
17' ist fest verbunden mit einer Scheibe2o, die einen Stift2i trägt, und
mit einer Schnurrille ausgestattet, in welcher eine teilweise aufgewickelte Schnur
22 befestigt ist, an deren Ende eine Feder23 zieht.
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Gleichachsig mit der Welle 18 ist ein mit Zeiger 2 4 versehender Stellknopf
2 5, der in den Weg des Stiftes--i einen Anschlagann 26 stellt. Durch
die Feder23 wird der Stift 21 bei ausgerückter Kupplung (Abb. 5) in Berührung
mit dem Anschlagarln 26 gehalten, und die Ruhestellung des Stiftes
-- i kann durch entsprechende Einstellung des AnschlagarmeS 2 6 mittels
des Stellknopfes 2 5 be-Hebig eingestellt werden. Sie wird angezeigt durch
den Zeiger 24 auf einem zugeordneten Zifferblatt 27.
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- Auf der Stan*ge 13 ist eine Feder 28 befestigt, die
bei eingerückter Kupplung (Stellung gemäß Abb. i und 4) die Unruhe 29 des Uhrwerks,
zu welchem die Welle 18 gel-iört, nicht berührt, bei ausgerückter- Kupplung (Stellung
gemäß Abb. 5) sich jedoch auf den Rand der Unruhe auflegt und- diese festhält.
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In der Bahn des Stiftes 21 steht ferner ein auf der Welle
3 befestigter Hebel 3o. Ist in der vorhin beschriebenen Weise mittels der
Schaltwalze 5 Stromschluß bewirkt worden, so befindet sich die Nase
9 des Hebels i i in - einer Vertiefung der Kurvenscheibe
8, und der Stift 13 ist, der Wirkung der - Feder 12 folgend, vom Hebel
14 zurückgewichen, so daß dieser die Feder ig- zur Wirkung auf die Kupplung 17 freigegeben
hat und die Scheibe 20 mit dem Stift 2 1, welch letzterer vorher an dem Arn126 angelegen
hat, von der Uhrwerkswelle 18 aus gedreht wird, da die am Stift 13 befestigte
Feder 28
die Unruhe29 des Uhrwerks losgelassen hat. Nun wandert der Stift
21 vom 'ArM 2 6 weg und trifft nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit unter
den Hebelarrn3o, hebt diesen an und bringt nun mittels der Welle3 und des Auslösearrns14
dieselbe Wirkung hervor wie vorher der Anker 2 des Elektromagneten i, d.'h. er laßt
das Laufwerk eine weitere Teildrehung machen, bis die Kontaktfinge# 6 wieder
auf ein Isolierstück der vom Laufwerk gedrehten Schaltwalze 5 gekommen sind
und dadurch der Strom wieder unterbrochen wird. Bei dieser Weiterdrehung der Schaltwalze
wird die Nase 9 von der Kurve der Kurvenscheibe 8 aus der Stellung
Abb. 4 in die Stellung Abb. 5 zurückgedrängt und dabeiL durch Vorschieben
des Stiftes 13 die Kupplung 17 wieder ausgerückt (Abb. 5), so daß die Scheibe
20 entkuppelt wird und unter der Wirkung der Feder 23 von der Schnur -->2
bis zum Anschlag am Arm 26 zurückgedreht wird. Zugleich h-alt die Feder
28 die Unruhe 29 wieder an.
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je nachdem der DrehknOpf25 auf dem Zifferblatt27 eingestdIlt wird,
befindet sich bei Einrückung der Kupplung 17 'der Stift 21 in kleinerer oder größereir
Entfernung vom Arm3o, und es bleibt dann der Stromschluß entsprechend kürzere oder
langereZeit bestehen. Die Einschaltzeit. kann mittels, der neuen Schalteinrichtung
sehr genau bestimmt und eingehalten werden, auch wenn sie nur verhältnismäßig kurz
ist. Die Schalteinrichtung selbst läßt sich so bemessen, daß damit sehr starke Ströme
geschaltet werden können.