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Elektrische Uhr Die Erfindung betrifft eine elektrische Uhr, die sich
von den bekannten elektrischen Uhren durch eine stromsparende, sich selbsttätig
schaltende Antriebsvorrichtung auszeichnet. _ Gemäß der Erfindung besitzt die Uhr
als Antriebsvorrichtung ein polarisiertes Magnetsystem, bestehend aus einem am Ende
des Pendels in dessen Verlängerung befestigten Dauermagneten und einem gegenüber
dem Ende von dessen Schwingungsbogen angeordneten, aus Weicheisenkern und Magnetisierungsspule
bestehenden Elektromagneten. Die wechselweise Ein- und Ausschaltung des letzteren
erfolgt durch einen Schalthebel, der, am Pcndcl schwenkbar befestigt, mit einem
Schaltrad zusammenwirkt und damit das Uhrwerk antreibt und gleichzeitig mit seinem
freien Ende auf einem Kontaktstift aufliegt, von dem er beim Hinschwingen des Pendels
kurz vor Ende der Schwingung durch ein aus Isolierstoff bestehendes Ablenkstück,
beim Rückschwingen durch Hinaufgleiten auf den schrägen Rücken eines Schaltzahnes
des Schaltrades abgehoben wird, bis er kurz vor Beendigung des Rückschwingens hinter
den Schaltzahn und auf den Kontaktstift fällt.
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Der Vorteil dieser Antriebs- und Schalteinrichtung besteht in dem
bei polarisierten Magnetsystemen an sich schon sehr geringen Stromverbrauch, -die
durch die Schalteinrichtung noch auf die gerade zum Aufrechterhalten der Pendelschwingungen
notwendige Zeit eingeschränkt wird. Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
in fünf Abbildungen dargestellt. Abb. i ist eine Rückansicht, Abb.2 eine Seitenansicht
der ganzen Uhr. Abb.3 und 4 sind Rückansichten der Schaltvorrichtung in vergrößertem
Maßstabe.
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Abb.5 zeigt die Schaltvorrichtung in Ansicht -von oben.
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Das Zifferblatt i der Uhr ist mittels Winkel 2 auf einem Konsol 3
an der Rückwand 4 des Uhrgehäuses befestigt und trägt das die Zeiger 5 und 6 antreibende
Triebwerk 7, welches seinerseits durch ein an seiner Hinterplatine 8 sitzendes Schaltrad
9 bewegt wird. An einem Bolzen i o über dem Triebwerk 7 ist das Pendel i i aufgehängt,
welches an einem einstellbaren Ansatz 12 einen Schalthebel 13 schwenkbar trägt,
der, durch eine Feder 14 abwärts gedrückt, mit einem Schaltstift 15 in das Schaltrad
9 des Triebwerks; 7 eingreift und dasselbe beim Hinschwingen des Pendels i i in
Richtung A (Abb. i und 3) schrittweise um einen Zahn weiterdreht. Gegenüber den
Rückschwingungen des Pendels i i bzw. des Schalthebels 13 in Richtung B (Abb. i
und 4) wird das Schaltrad 9 durch einen in seine Verzahnung durch Gegengewicht 16
einfallenden Sperrhebel 17 gehalten.
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Die Schwingungen des Pendels i i werden durch ein polarisiertes Magnetsystem
aufrechterhalten. Dieses Magnetsystem besteht aus einem permanenten Magneten 18,
der an der Spitze des Pendels i i befestigt ist, aus
einem Weicheisenkern
ig, der von einer Magnetisierungsspule zo umgeben und mit derselben durch einen
Winkel 21 auf der Uhrgehäuserückwand 4 so befestigt ist, daß der Pol des Weicheisenmagneten
i9 an einem Bogenende des Schwingungsbogens des permanenten Pendelmagneten 18 steht,
dessen unteres Ende mit einer vom Weicheisenmagneten 19 "abgewendeten Abschrägung
22 versehen ist, um die wirkende Polfläche zu verkleinern und das freie Schwingen
des Pendels i i nicht zu beeinträchtigen.
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Durch Einschalten der Magnetisierungsspule 20 während des Hinschwingens
in Richtung A des Pendels i i und ,durch Ausschalten beim Wegschwingen in Richtung
B des Pendels i i wird dasselbe zur richtigen Zeit angezogen und freigegeben. Das
Abschalten der Spule 2o erfolgt jedoch schon kurz vor Beendigung des. Hinschwingens
des Pendels i i, ebenso wie das Einschalten schon kurz vor Beendigung der Rückschwingung
erfolgt. Durch diese Schaltung wird die Anziehung der Magnete rechtzeitig aufgehoben
bzw.eingesetzt.
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Diese Schaltung wird durch den am Pendel i i schwenkbar angeordneten
Schalthebel 13 vollbracht, der den einen Kontakt in Spulenstromkreise bildet. Derselbe
liegt mit seinem vorderen halbbreiten Ende 23 auf ernenn Kontaktstift 24 auf, der
den Gegenkontakt in Spulenstromkreise bildet und an einer Kontaktklemme 25 sitzt,
die unter Vermittlung einer Isolierplatte 26 an der Hinterplatine 8 des Uhrtriebwerkes
7 befestigt ist. Etwa in Mitte seiner Länge besitzt der Schalthebel 13 ein an seine
Seite angenietetes Ablenkstück 27 aus Isolierstoff, welches mit seiner Unterkante
unter die Unterkante des breiten Teils 'des Schalthebels 13 (Abb. 5) hinabreicht
und beim Übergang vom breiten zum schmalen Teil des Schalthebels 13 mit einer entsprechenden
Leitkante 28 versehen ist.
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Die Wirkungsweise der Uhr ist folgende: Im Augenblick der größten
Schwingung des Pendels in Richtung B liegt der Schalthebel 13 mit seinem halbbreiten
freien Armende 23 auf dem Kontaktstift 24 auf. Der Spulenstromkreis ist geschlossen.
Der Elektromagnet 1g, 20 zieht den Pendelmagneten 18 an und das Schaltrad 9 des
Uhrtriebwerkes .7 wird durch den Schalthebel 13 um ennen Zahn weitergedreht. Nahe
dem Ende dieser Vorschwingung A des Pendels z i, noch bevor der Pendelmagnet 18
den Elektromagneten ig, 2o erreicht hat, gleitet das Ablenkstück 27 des Schalthebels
13 auf den Kontaktstift 24 hinauf, wodurch der Magnetspulenstromkreis unterbrochen
ist. Durch dieselbe Einrichtung bleibt der Schalthebel 13 auch noch im ersten Teil
der Rückschwingung B des Pendels i i vom Kontaktstift 24 abgehoben. Bei der weiteren
Rückschwingung B des Pendels gleitet dann der Schalthebel 13 mit seinem Schaltstift
15 an der schrägen Kante eines Zahnes, des jetzt durch den Sperrhebel 16, 17 festgestellten
Schaltrades g nach aufwärts und wird jetzt dadurch vom Kontaktstift 24 abgehoben,
bis der Schaltstift 15 kurz vor Vollendung der Rückschwingung B des Pendels i i
hinter den Schaltzahn und damit der Schalthebel 13 wieder auf den Kontaktstift
24 fällt, wodurch der Spulenstromkreis wieder geschlossen ist.