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Selbsttätige Ausstoßvorrichtung für Formmaschinen. Die Priorität der
Anmeldung in Franlcreich vom g. Mai 1923 ist in Anspruch genommen. Die gebräuchlichen
Formmaschinen, bei denen das Material auf maschinellem Wege in eine auf einer festen
Platte angeordnete Form eingerüttelt wird, haben sich im allgemeinen gut bewährt,
obgleich das Herausnehmen des Preßlings aus der Form verschiedene mühsame Handhabungen
erfordert, durch welche viel Zeit verlorengeht.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung zum selbsttätigen
Ausstoßen der Preßlinge beseitigt die vorgenannten übelstände und ermöglicht, die
Leistung dieser Formmaschinen wesentlich zu steigern und deren Bedienung zu vereinfachen.
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Die selbsttätige Ausstoßvorrichtung nach der Erfindung für Formmaschinen
mit senkrecht beweglicher Ausstoßplatte und seitlich unter den ausgestoßenen Preßling
verschiebbaren Rollenstützträgern kennzeichnet sich im wesentliehen dadurch, daß
der Antrieb zum Anheben der Ausstoßplatte und der Form mit dem Antrieb der Hollenstützträger
zwangläufig gekuppelt ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar ist Abb. z eine Seitenansicht der mit der Ausstoßvorrichtung gemäß der
Erfindung versehenen Formmaschine, Abb. 2 ein durch die Mitte der Antriebsscheibe
geführter wagerechter Schnitt, Abb.3 ein Höhenschnitt, in welchem die einzelnen
Teile in der Lage dargestellt sind, die dem Ende des Ausstoßvorganges entspricht,
Abb. q. eine Einzelheit, Abb. 5 ein durch den oberen Teil der Preßform geführter
senkrechter Schnitt, der die Lage der betreffenden Teile in dem Augenblick
veranschaulicht,
in welchem der Rollensupport sich unter den Preßling schiebt, Abb. 6 ein Grundriß
der zur Fortschaffung des Preßlings dienenden Rollenbahn.
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Die mit der den Gegenstand der Erfindung bildenden Ausstoßvorrichtung
versehene, auf der Zeichnung veranschaulichte Formmaschine ist an sich von bekannter
Bauart. Sie besteht aus einem Gestell a, in welchem unter Einwirkung einer Nockenscheibe
b ein Stempel c auf und ab gleitet. Auf dem oberen Ende dieses Stempels befindet
sich eine Platte c', auf der eine Form d und ein beweglicher Boden e zur Auflage
gelangen können. Die Form d wird mittels Stangen d' in der erforderlichen Lage gehalten.
Ihr oberer Teil wird durch einen Deckel d" verschlossen, welcher mit einer Verriegelungsvorrichtung
bekannter Art versehen ist.
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Zum Heben des beweglichen Bodens e dient ein Gleitstück f, das mit
Stangen e' zusammenwirkt. Zum Anheben der Form dienen Stangen d2, welche in ihrer
untersten Lage in Aussparungen f' des oberen Teiles des Gestelles
a
ruhen.
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Die Vorrichtung, durch welche die Form angehoben und dann fallen gelassen
wird, besteht aus einer Hohlwelle g. Diese Hohlwelle ist in Lagerschalen g' gelagert,
und letztere sind in- Lagerhülsen a' eingesetzt. Zwischen den Lagerhülsen a' befindet
sich eine mit der Hohlwelle g in festem Zusammenhang stehende, den Stempel c betätigende
Nockenscheibe b. Die Hohlwelle g wird durch eine elastische Kupplung (Band- oder
Riemenkupplung) bekannter Bauart gedreht, die sich zusammensetzt aus den beiden
Kupplungshälften g" und h und den zwischengeschalteten Bolzen g ' ,
h" und Riemen /a'. Die Kupplungshälfte h dient zugleich als Antriebsscheibe.
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Die Ausstoßvorrichtung besteht aus einer mittleren Welle
i, die mittels Kugeln i' in der Hohlwelle g drehbar gelagert ist.
Auf einem Ende der - Welle i ist eine Riemenscheibe i"
festgekeilt,
wogegen das andere Ende eine Schnecke i trägt, welche mit einem. Schraubenrad i'
kämmt, dessen Achse y" in einem Anguß a ' des Gestelles a drehbar gelagert ist.
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Die Vorderseite des Schraubenrades-i' ist mit Klauen k versehen, die
mit entsprechenden, an einer Hülse k" vorgesehenen Klauen k' in Eingriff gebracht
werden können. Um diesen Eingriff herbeizuführen, wird die Hülse k" auf der sie
tragenden Welle l unter Einwirkung einer Feder l' verschoben. An der Hülse k" befindet
sich ein ringförmiger Vorsprung in, der mit einem senkrecht beweglichen Stift m'
zusammenarbeitet. Die zum Lösen der Kiauenkupplung k, k' nötige Zurückstellung
des Stiftes m' in seine untere Lage erfolgt durch einen Daumen in" (Abb. i), der
mit einem unter Einwirkung einer Rückstellfeder n' stehenden Hebel n in festem Zusammenhang
steht (Abb. i).
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Auf dem äußeren Ende der Welle l (Abb. 2) ist eine « Kurbelscheibe
o festgekeilt, deren Kurbelzapfen o' auf eine Stange p einwirkt, welche mittels
eines Hebels P" ihre Bewegung auf eine Welle P' überträgt. Durch die Welle wird
ein auf ihr festsitzender Hebel q (Abb. 3) verschwenkt, auf dessen gegabeltem Ende
Rollen q' sitzen, . auf weichem am Gleitstück f
befestigte Bügel f"
beiderseits des Stempels c (Abb.3) ruhen: Der Umfang der Kurbelscheibe o ist mit
einem Daumen o" versehen, durch welchen ein Winkelhebel v, v' in bestimmten Zeitabschnitten
in Schwingung .versetzt wird. Der eine Schenkel dieses um den Zapfen y"' schwingbar
gelagerten Hebels trägt eine Reibrolle y", welche auf dem Umfang der Kurbelscheibe
gleitet, während der andere Schenkel y' auf eine Stange s einwirkt, die an der Stelle
s' an eine in senkrechter Ebene schwingbare Stange t angelenkt ist. An dem dem Schwingungspunkt
t' entgegengesetzten Ende ist die Stange t mittels eines Zapfens
t"
mit Tragstangen u' gelenkig verbunden. An ihrem vorderen Ende ist jede
Tragstange u' mit einem Rohrstück oder einer Rolle zz" versehen, während das hintere
Ende auf einer Stange v aufruht, die in gleicher Weise wie die Stange t am Boden
schwingbar gelagert ist und mit dieser Stange zusammen einen Parallelogrammlenker
bildet.
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Der obere Teil des beweglichen Ausstoßbodens e (Abb. 5) ist
mit Längsschlitzen x versehen, in welche die Rollen n" der Tragstangen u',
eingeschoben werden können.
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Seitlich der Form d und in Höhe ihrer oberen Abschlußfläche befindet
sich eine durch Rollen y gebildete Rollenbahn (Abb.5 und 6), welche zur Aufnahme
der Formlinge nach Maßgabe ihrer Fertigstellung dient. Diese in Abb. i nicht dargestellten
Rollen y dienen zur Fortschaffung des fertigen Formlings. -Der Rüttelungsvorgang
spielt sich bei der beschriebenen Formmaschine in der üblichen Weise ab. Die hierzu
nötigen Bewegungen -erfolgen von der Antriebscheibe lt aus, welche die Hohlwelle
g dreht und dadurch die Nockenscheibe b in umlaufende Bewegung versetzt. Sobald
die Rüttelarbeit beendigt ist und die Form d auf die Platte c' des Stempels c
-sich niedergelassen hat, wird durch den Arbeiter der Antriebsriemen -von
der Scheibe lt auf die Scheibe i" geschoben. Hierdurch wird die Platte c'
stillgesetzt, und nunmehr kann der Deckel d" nach Lösung der Verriegelungsvorrichtung
geöffnet werden.
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Sodann erfolgt das Ausstoßen des Preßlings in selbsttätiger Weise.
Hierzu wird der Hebel n durch den Arbeiter im Sinne des Pfeiles vorgezogen. -Der
sich hierbei aufwärts bewegende
Stift na' gibt die Kupplungshälfte
k" frei, und diese gelangt unter Einwirkung der Feder l' mit den Klauen oder
Zähnen der Kupplungshälfte k in Eingriff, wodurch die Kupplungshälfte k" in Drehung
versetzt wird. Die Drehung der Kupplungshälfte k geht von der durch Riemen angetriebenen
Scheibe i" aus, welche ihre Bewegung auf die Welle -i, die darauf sitzende Schnecke
y und das mit dieser Schnecke kämmende Schraubenrad y' weiterleitet. Wenn der Arbeiter
den Hebel ia losläßt, treibt dieser unter Einwirkung der Rückstellfeder n' den Stift
m' auf den breiteren Teil der Umfläche des ringförmigen Vorsprunges ;iz der Kupplungshälfte
k'. Die Zähne letzterer verbleiben sonach zunächst noch in Eingriff mit den Zähnen
der Kupplungshälfte k. Sobald aber der schmalere Teil der Umfläche des ringförmigen
Vorsprungs in der sich weiterdrehenden Kupplungshälfte k' gegenüber dem Stift n
L' gelangt, bewirkt die Feder n', daß der Stift »i' sich gegen die Stirnfläche des
Nabenteils der Kupplungshälfte k" legt. Gelangt nun die Steinfläche des dickeren
Teils des ringförmigen Vorsprungs in gegenüber dem Stift in', so wird die
Kupplungshälfte k"
ausgerückt. Da der Vorsprung na nhr einen verdickten
Teil aufweist, so vollführt die Welle l dementsprechend während der Entkupplung
nur eine Umdrehung.
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Durch die einmalige Drehung der Kurbelscheibe o wird mittels der Stange
p sowie der Hebel P" und q (Abb. 3) eine Aufundabbewegung des Gleitstückes f herbeigeführt.
Während seiner Aufwärtsbewegung hebt das Gleitstück f mittels Stangen e' zunächst
den beweglichen Boden e, auf welchem der Preßling ruht, und gegen Ende seines Hubes
hebt es mittels der kleineren Stangen d2 die Form d selbst.
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Sobald die Kurbelscheibe o genau eine halbe Umdrehung vollführt und
der Boden c den Höchstpunkt seines Hubes erreicht hat, wird durch die Daumenscheibe
o", welche sich im Sinne des Pfeiles (Abb. z) gedreht hat, die Rolle r" des
Hebels r abwärts gedrückt und dadurch der Hebel r selbst in Schwingung versetzt.
Hierdurch werden die Tragstangen it' ganz plötzlich vorgestoßen und dabei in die
Schlitze x des beweglichen Bodens e (Abb. 3 und 5) unterhalb der den Preßling stützenden
Platte z eingeführt. Hierdurch wird der Preßling in der eingenommenen Stellung oberhalb
der Form d festgehalten, obgleich unmittelbar darauf der Boden c sich senkt. Wie
Abb. 5 und 6 erkennen lassen, befinden sich die auf den Tragstangen ic' gelagerten
Rollen u" genau in einer Flucht mit den Rollen y. Auf diese Weise kommt der Formling
auf die Rollen ii.' zu liegen, und der Arbeiter braucht ihn dann nur noch von Hand
über die Rollen y nach der Lagerstelle weiterzuschieben.
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Nach Rückstellung der Tragstangen ia' in ihre Anfangslage wird durch
den Arbeiter oberhalb der Maschine eine Vorrichtung zur Aufgabe des Gutes eingestellt,
und nach Entleerung des Inhalts in die Form d wird der Deckel d" wieder
verschlossen. Nunmehr erfolgt das Einrücken der Scheibe 1a, und die Arbeit beginnt
von neuem.