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Stampfmaschine. Die selbsttätigen Stampfmaschinen oder Fallstempelpressen
zur Herstellung von künstlichen Mauersteinen aus Schlacke, Sand, Bims oder ähnlichem
Gut mit anhebbarer Form und darüber hin und her gehender Füllform, wie solche unter
anderem durch die deutsche Patentschrift 270609 bekannt geworden sind, haben
den Nachteil, .daß auf dem Preßtisch ab und zu Teile des zu den Steinen verwendeten
Preßguts oder sonstige Fremdkörper liegenbleiben; infolgedessen kann der zur Entnahme
,ler fertiggestampften Steine (Formlinge)
hochgehobene Preßkasten
häufig nicht mehr in seine zum Einfüllen und Stampfen erforderliche niedrigste Lage
auf den Preßtisch zurückkehren, sondern bleibt in einer durch die zwischenliegenden
Fremdkörper bedingten höheren Lage stehen. Soll nun die Füllform zum Einfüllen über
den Preßkasten vorfahren, so stößt sie gegen den Preßkasten an, und e; treten leicht
Verbiegungen und Brüche ein.
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Diese Schwierigkeiten sollen gemäß der Erfindung behoben «-erden,
und zwar nach Anspruch i und 2 dadurch, daß die Maschine sofort selbsttätig ausgerückt
und gesichert wird, sobald der Preßkasten zu hoch liegt, %vas eintritt, wenn auf
oder unterhalb des Unterlagsbrettes Fremdkörper liegen und daher der Preßkasten
nach dem Entle:ren nicht in seine Lage auf den Preßtisch bzw. <las Unterlagsbrett
zurückkehren kann, nach Anspruch 3 dadurch, daß bei stillstehender Maschine zwecks
Entfernung der etwa auf dem Unterlagsbrett liegenden Fremdkörper der Preßkasten
mit einer von Hand oder Fuß betätigten Hebelvorrichtung angehoben werden kann, ohne
daß die Maschine vorher in eine Arbeitsstellung gefahren zu werden braucht, bei
der der Preßkasten angehoben ist, nach Anspruch :I dadurch, daß auf der Oberfläche
des Preßtisches liegende Fremdkörper heim Vorschub des Unterlagsbrettes auf den
Preßtisch durch das gegen den Preßtisch angedruckte Unterlagsbrett selbst abgestrichen
«erden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht, und zwar stellen
A11. i und 2, die gemäß Anspruch i und 2 und Abb. 3 und q., die gemäß Anspruch 3
und .I in Betracht kommenden Teile des Erfindungsgegenstandes dar.
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Die Abb. i und 2 ?eigen den Lrfindungsgegenstand nach Anspruch i und
2, wenn der Preßkasten d in seiner richtigen Lage zum Stampfen auf dem Unterlagsbrett
u ruht, wobei dieses auf dem Preßtisch t unmittelbar aufsitzt; dabei wird der Hebel
n durch den Anschlagstift e am Preßkasten in seiner Ruhestellung gehalten, bei der
die Stampfniaschine uni Gange bleibt. In diesem Falle läuft der an der umlaufenden
Hubscheibe b angebrachte Anschlagzapfen c an dem Hebelwerk i, a und L vorbei,
ohne an den Klinkhebel i- anzuschlagen, da dieser in der Entfernung _r von
dein Bereich des einlaufenden Zapfens cist. Der Klinkhebel i ist drehbar an dein
Heliel a befestigt und greift auf der einen Seite finit eirein Auge in die an dein
Hebel I_ befindliche Aussparung, so daß Bewegungen, die der Hebel a mit
i ausführt, auf den Hebel I. übertragen werden. Legen sich nun während des
Betriebes Fremdkörper zwischen clen Preßkasten d, das Unterlagsbrett v und den Preßfuß
t, so kann der Preßkasten d nicht in die Füll- und Stampfstellung zurück, sondurn
bleibt etwas über derselben stehen, entsprechend den zwischenliegenden Freindkör-1>crn,
Dadurch drückt der Anschlagbolzen e #lün Hebel a nicht mehr in seine Ruhelage, und
dieser bewegt sich infolgedessen durch sein Gewicht in der Richtung der Pfeile I,
1I (Abb. i) und legt sich gegen den Anschlagbolzen o, der an dem Gestell g angebracht
ist. Durch die Bewegung des Hebels a in Pfeilrielitung I, 1I kommt der am Hebel
a drehbar angebrachte Klinkhebel i. in den Bereich des an der Hubscheibe b befindlichen
Zapfe7s c. (Der oben angeführte Abstand x des Klinkliebels i von dem Bereich des
Zapfens c wird also durch die vorstehende Bewegung aufgehoben) Der Zapfen c erfaßt
nun bei seiner Umdrehung den Hebel i. und bewegt ihn in der Pfeilrichtung V (Abb.2),
wodurch wiederuni der Hebel I_ mit Gegengewicht in der Richtung der Pfeile 111,
IV bewegt wird. Durch diese Bewegung des Hebels L wird das Ausrückgestänge ii von
links nach rechts geschoben und dadurch die Ausrückung des 1\'-ienientriebs oder
der Kupplung in bekannter Weise bewirkt, so ciaß die Maschine stillsteht.
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Bei der Bewegung des Ausriickgestänges ia nach rechts fällt eine Klinke
1e durch ihr eigenes Gewicht in eine an dein Ausrückgestänge befindliche Aussparung
und hält das Ausrückgestänge n in der ausgerückten Stellung fest. Der Riementrieb
oder die Kupplung .kann also nur nach erfolgtem Anheben der Klinke k durch den Maschinisten
wieder eingerückt werden.
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Zur bequemen Entfernung der den Stillstand der Maschine veranlassenden
Fremdkörper kante der Preßkasten d mittels der Vorrichtung nach Anspruch 3 (Abb.
3 und .f) in jeder Arbeitsstellung der Stampfinaschine mittels Hand- oder Fußhebels
hochgehol:en «erden. Diese Vorrichtung besteht aus zwei 13ebeln li, wovon einer
als Trethebel oder Handhebel ausgebildet ist und welche auf einer am Gestell g gelagerten
Welle aiifgekeilt Sind. (Abb. 3 zeigt den linksseitigen Teil der Maschine, der rechtsseitige
Teil derselben entspricht der Darstellung des linksseitigen.) Die beiden Hebel li
sind je finit einer Stoßstange in verbunden, welche an ihrem freicci Ende als Pfanne
ausgebildet ist lind unter die beiderseits am Preßkasten d befindlichen Flubstangen
v greift. Die Betätigung dieser Vorrichtung erfolgt dadurch, claß der Hand-oder
Fußhebel li in der Pfeilrichtung (Abb.4) bewegt wird, wodurch die Hubstange in.
nach oben geht und den Preßkasten <1 unter der Hubstange 7, faßt und anhebt,
so daß das L"nterlagsbrett u und der Preßfuß t von Hand
gereinigt
«-erden können. Ohne diese Vorrichtung müßte die Stampfmaschine zum Reinigen des
Brettes ic oder des Preßtisches t vorher in eine Stellung gefahren werden, bei der
der Preßkasten angehoben ist.
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Um möglichst zu vermeiden, daß zwischen Preßtisch t und Unterlagsbrett
u Fremdkörper zu liegen kommen, ist nach Abb. 3 und 4 auf der linken und rechten
Seite der Maschine je ein Hebel p angebracht, dessen hinteres Ende um am Gestell
g angebrachte Bolzen q drehbar gelagert ist, während ihr vorderes freies Ende durch
Federn f nach unten gezogen wird. Die Hebel p sind so hoch über dem Preßtisch t
angeordnet, daß die Unterlagsbretter it unter ihnen durchgehen, aber von den Hebeln
p auf den Preßtisch t aufgedrückt werden. Wird nun beim Gang der :Maschine von der
Brettervorschubainrichtung s ein Brett ic auf den Preßtisch t aufgeschoben, so wird
dieses, sobald es mit seiner Vorderkante den Preßtisch erreicht hat, durch die auf
jeder Seite liegenden Hebel p bei dem weiteren Aufschieben auf den Preßtisch t gegen
diesen gedrückt, wodurch die auf dem Preßtisch t liegenden Fremdkörper weggeschoben
werden. Das Brett entfernt also bei seinem Vorgehen auf den Preßtisch die auf letzterem
liegenden Fremdkörper.
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Die Hubscheibe b dient als Antriebs-und Steuerungseinrichtung für
die Stampfmaschine und bewegt den Fallbär, welcher zum Stampfen der Steine ein oder
mehrere Male angehoben wird und dann frei nach unten fällt, die Füllform, welche
zum Füllen des Preßkastens dient und zu diesem Zweck über diesen vor und zurück
gefahren wird, den Preßkasten, welcher nach deni Stampfvorgang angehoben wird, wodurch
die Formlinge aus diesem herausgeschoben werden, die Bretterzubringevorrichtung,
welche die Unterlagsbretter aus dem Brettervorratskasten entnimmt und auf den Preßtisch
unter den Preßkasten schiebt, während der letztere angehoben ist, und schließlich
die Ausrückvorrichtung, welche durch die Preßkastenbewegung gesteuert und ini Bedarfsfalle
durch die Hubscheibe in Bewegtang gesetzt wird.
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Ein Arbeitsspiel der Maschine beginnt mit der Füllung des Preßkastens
durch die Füllform, worauf der Fallbär ein oder mehrere Male nach unten fällt und
die Steinrohmasse zu Formlingen stampft. Nach dem letzten Schlag bleibt der Fallbär
auf den Formlingen sitzen, und der Preßkasten wird über den Fallbär hinweg angehoben.
Ist der Preßhasten über die Formlinge hinweggehoben, so wird auch der Fallbär angehoben,
und die Formlinge liegen fertig zur Weiterbeförderung auf dem Unterlagsbrett.
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Jetzt schiebt das in der Förderung nächstfolgende Brett das Unterlagsbrett
mit den Formlingen über den Preßtisch hinweg und gelangt gleichzeitig als neues
Unterlagsbrett auf den Preßtisch, wobei die Bretterhaltevorrichtung in Tätigkeit
tritt. Hierauf senkt sich der Preßkasten auf das neue Unterlagsbrett, und ein neues
Arbeitsspiel beginnt.
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Sind während eines solchen Arbeitsspieles Fremdkörper zwischen Preßtisch,
Unterlagsbrett und Preßkasten gekommen, so tritt der eingangs genannte Fall der
Arbeitsstörung ein, welche durch den Gegenstand der Erfi-idung behoben wird.