DE445390C - Verfahren zur Herstellung von Dinaphthyldicarbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dinaphthyldicarbonsaeuren

Info

Publication number
DE445390C
DE445390C DEC36889D DEC0036889D DE445390C DE 445390 C DE445390 C DE 445390C DE C36889 D DEC36889 D DE C36889D DE C0036889 D DEC0036889 D DE C0036889D DE 445390 C DE445390 C DE 445390C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
parts
solution
acids
dinaphthyl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC36889D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Richard Herz
Dr Werner Zerweck
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sanofi Aventis Deutschland GmbH
Original Assignee
Leopold Cassella et Cie GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Leopold Cassella et Cie GmbH filed Critical Leopold Cassella et Cie GmbH
Priority to DEC36889D priority Critical patent/DE445390C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE445390C publication Critical patent/DE445390C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Dinaphthyldicarbonsäuren. Von Dinaphthyldicarbonsäuren sind bis jetzt nur die i, i'-Dinaphthyl-8, 8'-dicarbonsäure in Form ihres Diäthylesters und die i, i' -Dinaphthyl-2, 2'-dicarbonsäure bekannt. Kalb (s. Berichte der Deutsch-Chemischen Gesellschaft, Bd. 47, S. 1724) erhielt diese Verbindungen in ungenügender Ausbeute und nach Verfahren, die technisch schwierig durchführbar sind, durch Einwirkung von Kupferpulver auf 1, 8-Chlornaphthoesäureester bzw. aus 2, 2'-Diamino-i, i'-dinaphthyl durch Tetrazotieren, Ersatz der beiden Aminogruppen durch Cyan und Verseifen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die als Ausgangskörper für Küpenfarbstoffe wichtigen Dinaphthyldicarbonsäuren, deren Derivate und Substitutionsprodukte ganz allgemein leicht und in nahezu theoretischer Ausbeute zu erhalten sind, wenn man die Diazoverbindungen von Aminonaphthoesäuren, ihren Derivaten und Substitutionsprodukten mit reduzierend wirkenden Mitteln behandelt. Als besonders geeignet für die Durchführung dieser Reaktion hat sich eine ammoniakalische Kupferoxydullösung erwiesen.
  • Die glatte Bildung der Dinaphthyldicarbonsäuren warnicht vorauszusehen, da Vorländer und Meyer, welche Diphenyldicarbonsäure aus Anthranilsäure auf analogem Wege darstellten, bei Versuchen, diese Reaktion auf Naphthalinderivate zu übertragen, nur harzige, amorphe Substanzen erhielten (s. Annalen der Chemie, Bd. 320, S. i23).
  • Beispiel i.
  • 187 Teile i, 8-Aminonaphthoesäure (hergestellt nach Eckstrand, Journal für prakt. Chemie [2], Bd. 38, S. 16o, oder nach Ullmann und C a s s i r e r , Berichte der Deutsch-Chemischen Gesellschaft, Bd. 43, S. 440) werden in bekannter Weise diazotiert. Die schwer lösliche Diazoverbindung scheidet sich während der Reaktion aus. Sie wird langsam bei gewöhnlicher Temperatur in eine ammoniakahsche Küpferoxydullösung eingetragen, die zweckmäßig wie folgt bereitet wird: 5oo Teile Kupfervitriol werden in Wasser gelöst, 24oo Teile Ammoniak (25prozentig) zugefügt und so lange Schwefeldioxyd eingeleitet, bis die vorher intensiv dunkelblaue Flüssigkeit entfärbt ist bzw. einen ganz schwach rötlichen Ton angenommen hat. Nun gibt man noch so viel Ammoniak zu, daß beim nachherigen Eintragen der Diazoverbindung die Flüssigkeit stets ammoniakalisch bleibt. Nach beendeter Stickstoffentwicklung bringt man durch Ansäuern die i, i'-Dinaphthyl-8, 8'-dicarbonsäure zurAbscheidung. Sie ist in den üblichen niedrig siedenden Lösungsmitteln schwer löslich und ist bei 300' noch nicht geschmolzen. Durch Verestern auf die übliche Weise entsteht der Diäthylester, welcher den von Kalb angegebenen Schmelzpunkt von 183' besitzt. Die ammoniakalische Kupferoxydullösung kann auch durch geeignete andere Reduktionsmittel ersetzt werden, wie z. B. durch neutrale Natriumsulfitlösung oder Ferrosalzlösung.
  • Beispiel 2.
  • Verwendet man statt der i, 8-Aminonaphthoesäure die 2, 3-Aminonaphthoesäure (hergestellt nach Fierz-Tobler, Helv. Chim. -Acta 1g22, V, S. 557) und verfährt im übrigen ganz wie im Beispiel i angegeben, so erhält man die in der Literatur bis jetzt noch nicht beschriebene 2, 2'-Dinaphthyl-3,3'-dicarbonsäure. Diese schmilzt bei 2g0 bis 29:z' und ist in den üblichen Lösungsmitteln bedeutend leichter löslich als die im Beispiel i beschriebene isomere Säure. Beispiel 3.
  • Die i, 2-Aminonaphthoesäure (hergestelltnach Friedländer, Berichte derDeutsch-Chemischen Gesellschaft, Bd. 48, S. 328) und die i, 5-Aminonaphthoesäure (hergestellt nach Eckstrand, Journal für prakt. Chemie [2], Bd. 38, S. 244) verhalten sich ebenso wie die oben beschriebenen Säuren und liefern die i, i'-Dinaphthyl-2, 2'-dicarbonsäure bzw. die i, i'-Dinaphthyl-5, 5'-dicarbonsäure.
  • Beispiel 4.
  • Die Diazoverbindung aus 187 Teilen x, 8-Aminonaphthoesäure wird unter gutem Rühren langsam meine in bekannter Weise aus 5ooTeilen Kupfervitriol hergestellte schwefelsaure Kupferchlorürlösung eingetragen, wobei man die Temperatur zweckmäßig bei 7o bis 8o' hält. Nach Beendigung der Stickstoffentwicklung wird die gebildete x, i'-Dinaphthyl-8, 8'-dicarbonsäure noch heiß abgesaugt und durch Lösen in Sodalösung, Filtrieren und Wiederausfällen mit Säure gereinigt. Sie erweist sich als identisch mit der nach Beispiel i erhaltenen Verbindung.
  • Beispiel 5.
  • Man bereitet ein Reduktionsgemisch aus Kupfer- und Eisenvitriol wie folgt: Zu einer Lösung von 7o Teilen Kupfervitriol in 3ooTeilen Wasser fügt man igo Teile Ammoniak (25prozentig, dann eine Ferrosulfätlöshrg aus-r2oTeilen Eisenvitriol in 30o Teilen Wasser hinzu. Dann werden 42 Teile 2, 3-Aminonaphthoesäureäthylester (s. Möhlau, Berichte der Deutsch-Chemischen Gesellschaft, Bd. 28, S. 3098) in bekannter Weise diazotiert und in obiges Reduktionsgemisch bei gewöhnlicher Temperatur einlaufen gelassen. Die Umsetzung beginnt sofort. Nach Beendigung derselben ist der 2, 2'-Dinaphthyl-3, 3'-dicarbonsäurediäthylester, gemischt mit Eisenhydroxyd, ausgeschieden. Zur Reinigung extrahiert man vorteilhaft mit verdünnter Salzsäure und kristallisiert den Ester zweckmäßig aus Eisessig um; er kristallisiert hieraus in derben rötlichgelben Kristallen, welche bei 171 ' schmelzen.
  • Beispiel 6.
  • Man bereitet eine Reduktionslösung wie folgt Zu einer Lösung von 50o Teilen Kupfervitriol in 2ooo Teilen Wasser fügt man 500 Teile Ammoniak (33prozentig), dann eine wässerige Lösung von 2r0 Teilen salzsaurem Hydroxylamin und 168 Teilen Ätzkali hinzu.
  • In diese Lösung läßt man unter Rühren bei gewöhnlicher Temperatur eine Diazolösung, welche mag aus 222 Teilen i-Chlor-2-aminonaphthalin-3-carbonsäure (gelbe Nadeln aus verdünntem Alkohol vom Schmelzpunkt 254', hergestellt z. B. aus i-Chlor-2, 3-naphthisatin [s. Patent .26q. 265] durch oxydativen Abbau mit Wasserstoffsuperoxyd in alkalischer Lösung nach Patent 418 oog) in bekannter Weise bereitet hat, einlaufen.
  • Nach Beendigung der Stickstoffentwicklung säuert man die Lösung an, filtriert den Niederschlag ab und kristallisiert ihn aus verdünntem Alkohol um. Man erhält so die r, i'-Dichlor-2, 2'-dinaphthyl-3, 3'-dicarbonsäureinbräunlichgelben Nadeln, welche bei 198' schmelzen.
  • Verwendet man statt der mit Hydroxylamin hergestellten Reduktionslösung eine nach Beispiel i hergestellte ammoniakalische Kupferoxydullösung, so erhält man die oben beschriebene Säure in gleich guter Ausbeute.
  • Beispiel 7.
  • 248 TeileBronmaphthostyril (s. Eckstrand, Journal für prakt. Chemie, Bd. 38, S. 173) werden durch Kochen mit ioprozentiger Lauge in die i-Amino-4-bromnaphthalin-8-carbonsäure übergeführt. Die alkalische Lösung wird mit Säure bis zur nur noch schwach alkalischen Reaktion abgestumpft, 7o Teile Natriumnitrit zugefügt und die Lösung durch Einlaufenlassen in Salzsäure diazotiert. Die Lösung bzw. Suspension der Diazoverbindung gibt man bei gewöhnlicher Temperatur in eine aus 500 Teilen Kupfervitriol hergestellte Kupferoxydullösung (hergestellt z. B. wie in Beispiel i beschrieben). Nach dem Verschwinden der Diazoreaktion wird von geringen Verunreinigungen filtriert und -aus dein klaren Filtrat durch Zugabe von Salzsäure die 4, 4'-Dibrom-i, i'-dinaphthyl-8, 8'-dicarbonsäure zur Abscheidung gebracht. Sie kann durch Lösen in heißem Sprit, Filtrieren und Wiederausfällen mit Wasser gereinigt werden. Sie schmilzt über 300'.
  • Beispiel B.
  • 169 Teile Naphthostyril werden mit ioooTeilen konzentrierter Schwefelsäure so lange auf 9o ° erwärmt, bis eine Probe in Wasser löslich ist. Nach Erkalten wird das Sulfierungsgemisch auf Eis gegossen, mit Kaliumchlorid ausgesalzen, abgesaugt und mit Kaliumchloridlösung gewaschen. Durch Kochen mit ioprozentiger Natronlauge wird die Naphthostyrilsulfosäure in die i-Amino-4(?)-sulfonaphthalin-8-carbonsäure übergeführt. Zur Umwandlung in die Dinaphthyldisulfodicarbonsäure wird die so erhaltene Aminosulfonaphthalincarbonsäure in üblicher Weise diazotiert und die schwer lösliche Diazoverbindung in eine aus soo Teilen Kupfervitriol hergestellte ammoniakalische Kupferoxydullösung eingetragen. Durch Ansäuern und Aussalzen mit Kochsalz wird die i, i'-Dinaphthyl-4, 4'(?)-disulfo-8, 8'-dicarbonsäure zur Abscheidung gebracht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur HerstellungvonDinaphthyldicarbonsäuren, ihren Derivaten und Substitutionsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Diazoverbindungen von Aminonaphthoesäuren, ihren Derivaten und Substitutionsprodukten mit reduzierend wirkenden Mitteln, insbesondere mit ammoniakalischer Kupferoxydullösung, behandelt.
DEC36889D 1925-07-03 1925-07-03 Verfahren zur Herstellung von Dinaphthyldicarbonsaeuren Expired DE445390C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC36889D DE445390C (de) 1925-07-03 1925-07-03 Verfahren zur Herstellung von Dinaphthyldicarbonsaeuren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEC36889D DE445390C (de) 1925-07-03 1925-07-03 Verfahren zur Herstellung von Dinaphthyldicarbonsaeuren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE445390C true DE445390C (de) 1927-06-10

Family

ID=7022525

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC36889D Expired DE445390C (de) 1925-07-03 1925-07-03 Verfahren zur Herstellung von Dinaphthyldicarbonsaeuren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE445390C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE445390C (de) Verfahren zur Herstellung von Dinaphthyldicarbonsaeuren
DE282711C (de)
DE484360C (de) Verfahren zur Darstellung von organischen Rhodanverbindungen
DE821253C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Farbstoffen
DE659883C (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Dioxypyrens
DE494948C (de) Verfahren zur Herstellung von indigoiden Kuepenfarbstoffen
DE1127891B (de) Verfahren zur Herstellung reiner Mono- und Dinatriumsalze der 5-Sulfoisophthalsaeureund Sulfoterephthalsaeure
DE732041C (de) Verfahren zur Herstellung von chromierbaren Farbstoffen der Phthaleinreihe
AT216509B (de) Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher, sulfonsäuregruppenfreier Chinacridone
DE564435C (de) Verfahren zur Herstellung von Dihalogenanthrachinonmono-ª‡-carbonsaeuren
DE353221C (de) Verfahren zur Darstellung eines gruenen Pigmentfarbstoffes
DE939208C (de) Verfahren zur Herstellung von nitrierten 2-Methylanthrachinon-3-carbonsaeuren
DE579918C (de) Verfahren zur Herstellung von Zwischenprodukten, die im Naphthalinkerne durch mindestens eine Carboxylgruppe substituiert sind und gleichzeitig einen heterocyclischen Kern enthalten
DE258343C (de)
DE506444C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten der 1-Cyannaphthalin-4-sulfosaeure und ihrer Kernsubstitutionsprodukte
DE732971C (de) Verfahren zur Herstellung von chromierbaren Farbstoffen der Phthaleinreihe
DE216269C (de)
AT30323B (de) Verfahren zur Darstellung einer p-Aminodiphenylaminmonosulfosäure.
AT60195B (de) Verfahren zur Darstellung von beizenziehenden Nitrofarbstoffen der Rhodolreihe.
DE3022783A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4-acylamido-2-nitro-1-alkoxybenzol-verbindungen
DE2510139C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Monochlorbenzoesäuren
DE645241C (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Oxynaphthostyrilen
AT99211B (de) Verfahren zur Darstellung von o-o-Diazylderivaten des Diphenolisatins und seinen im Phenol- oder Isatinrest substituierten Abkömmlingen.
DE364822C (de) Verfahren zur Darstellung von o-Aminoarylthioglykolsaeuren
DE576964C (de) Verfahren zur Darstellung von Kondensationsprodukten der aromatischen Reihe