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Adressendruckmaschine mit Steuerung der Abdruckvorrichtung durch die
Druckplatten auf ihrem Wege zur Abdruckstelle. Die Erfindung hat eine weitere Ausbildung
einer Adressendruckmaschine oder ähnlichen Druckmaschine nach Patent 351 683 mit
Steuerung der Abdruckvorrichtung durch die Druckplatten auf ihrem Wege zur Abdruckstelle
zum Gegenstande und betrifft insbesondere die Vorrichtung zum Hervorbringen der
Relativbewegung zwischen dem am Druckhebel unter Reibung drehbar gelagerten Antriebshebel
für das Steuergestänge des Druckkissens und dem Druckhebel. Während nämlich bei
einer Adressendruckmaschine nach dem Hauptpatent das Festhaltegesperre für das Steuerungsgestänge
in ziemlich verwickelter Weise aus drei unter Gewichtswirkung stehenden Hebeln besteht
und außerdem derart ausgebildet ist, daß bei jeder Aufwärtsbewegung des Druckhebels
die Festhaltevorrichtung
wieder gelöst wird, ist bei einer Maschine
entsprechend der Zusatzerfindung die Vorrichtung zum Hervorbringen der Relativbewegung
zwischen dem Druckhebel und dem Antriebshebel für das Steuergestänge des Druckkissens
wesentlich einfacher ausgebildet und auch derart eingerichtet, daß die Vorrichtung
nur ausgerückt wird, wenn eine neue Druckplatte in die Abdruckstelle verschoben
wird. Hierdurch wird es ermöglicht, daß auch bei der in dem Hauptpatent dargestellten
Maschine mit Steuerung der Abdruckvorrichtung durch die Druckplatten auf ihrem Wege
zur Abdruckstelle ein und dieselbe Druckplatte mehrmals abgedruckt wird, wenn die
Maschine mit einer entsprechend ausgebildeten Einrichtung zum Feststellen des die
Druckplatten vorschiebenden Gleitschiebers versehen ist.
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Wesentlich für die Ausbildung einer Adressendruckmaschine entsprechend
der Zusatzerfindung ist, daß neben dem an dem Druckhebel unter Reibung drehbar gelagerten
Antriebshebel für das Steuergestänge des Druckkissens ein Elektromagnet mit beweglichem
Anker derart angeordnet ist, daß bei dem durch die Erregung des Elektromagneten
hervorgerufenen Anziehen des Ankers dieser selbst in den Weg des Antriebshebels
gelangt, so daß der Antriebshebel festgehalten wird, bevor der Druckhebel seine
tiefste Stellung erreicht hat. Zum Festhalten des Ankers des Elektromagneten in
der angezogenen Stellung dient bei einer Adressendruckmaschine entsprechend der
Zusatzerfindung ein am Gestell des Elektromagneten drehbar gelagerter, durch eine
Feder dauernd in die Sperrlage gezogener Haken, der durch ein Gestänge ausgelöst
wird, das von dem die Druckplatten vorschiebenden Gleitschieber aus erst bei der
Vorwärtsbewegung der nächsten Druckplatte in die Abdruckstellung bewegt wird.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Adressendruckmaschine
nach der Erfindung, soweit dies für das Verständnis der Erfindung notwendig ist,
veranschaulicht, und zwar stellen dar Abb. i eine Aufsicht auf die Adressendruckmaschine,
Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Abb. i bei in seiner höchsten Stellung
befindlichem Druckhebel und nicht erregtem Elektromagneten, Abb.3 einen der Abb.2
entsprechenden Schnitt mit erregtem Magneten, Abb.4 einen der Abb.2 entsprechenden
Schnitt, bei dem der Druckhebel seine tiefste Stellung erreicht hat, Abb.5 einen
der Abb.3 entsprechenden Schnitt bei in der tiefsten Stellung befindlichem Druckhebel
und erregtem Magneten, Abb.6 einen der Abb.3 entsprechenden Schnitt, bei dem der
Antriebshebel für das Steuergestänge eine unzulässige Lage einnimmt, und Abb. 7
eine Einzelheit.
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In der Gleitbahn a der Adressendruckmaschine werden bei der Bewegung
des Druckhebels 2 die Druckplatten b von einem Vorratsbehälter her durch einen Gleitschieber
2o vorwärts bewegt. Die Druckplatten b haben abwärts reichende Vorsprünge c, die
in Schlitzen der Führungsbahn laufen. An einer bestimmten Stelle der Gleitbahn a,
und zwar kurz vor der Abdruckstelle, ist unterhalb der Gleitbahn ein Mehrfachschalter
22 vorgesehen, durch den, je nachdem welche Gruppe von Druckplatten abgedruckt werden
soll, ein elektrischer Stromkreis geschlossen wird, in dem ein Elektromagnet n liegt.
Dieser ist aufrecht stehend neben dem Antriebshebel z für das Steuergestänge 3,
4, 5, 6, 7 des Druckkissens 21 an der Unterseite des Tisches ci der Maschine befestigt
und in einem Rahmengestell 23 angeordnet, das außer dem Elektromagneten den in senkrechter
Richtung schwenkbaren Anker 24 und einen Haken 25 trägt, der drehbar an dem Gestell
23 gelagert ist und den eine Feder 26 dauernd in die in Abb. 3 beispielsweise gezeichnete
Stellung zu ziehen sucht. Der Antriebshebel z für das Steuergestänge 3 bis 7 ist
unter Reibung auf der Achse i drehbar neben dem starr auf der Achse i befestigten
Druckhebel 2 gelagert, so daß er in der Regel die Bewegungen des Druckhebels 2 mitmacht
(Abb. 2 und 4), wobei jedoch bei einem Aufwärtsgange des Druckhebels 2 eine Drehung
des Antriebshebels z um die Achse i in einer dem Sinne des Uhrzeigers entgegengesetzten
Richtung stets nur so weit erfolgen kann, bis der Hebel z gegen einen am Gestell
der Maschine angebrachten festen Anschlag 2' trifft (Abb. 2). Sobald jedoch eine
Relativdrehung des Hebels z .zu dem Druckhebel 2 stattfindet, so erfolgt durch das
Gestänge 3 bis 7 eine Drehung der Walze 27 im Kopf des Druckhebels. Wird demgemäß
beim Abwärtsgange des Druckhebels 2 aus der Stellung nach Abb.2 die Walze 27 aus
ihrer Stellung gemäß Abb.2 in die Stellung entsprechend Abb. 5 gedreht, so wird
hierdurch das Druckkissen 21 abwärts aus dem Druckhebelkopf herausgetrieben, so
daß es nunmehr, sobald der Druckhebel 2 seine tiefste Stellung erreicht hat (Abb.
5), gegen das Papier trifft, das oberhalb der in der Abdruckstelle befindlichen
Druckplatte liegt und einen Abdruck bewirkt. Das untere Ende z' des Antriebshebels
z hat bei der dargestellten Maschine eine gewisse Breite, und der Hebel z ist derart
mit Bezug auf den Druckhebel 2 angeordriet,
daß das untere Ende
z' des Hebels bei einem seine höchste Stellung einnehmenden Druckhebel 2 die in
Abb. 2 gezeichnete Stellung und bei einem in der tiefsten Stellung befindlichen
Druckhebel 2 in der Regel die in Abb. 4 gezeichnete Stellung einnimmt, bei der es
oberhalb des Ankers 24 des Elektromagneten n bzw. einer in dem Anker 24 schwenkbar
gelagerten Klinke 28 zu stehen kommt. Diese Klinke 28 wird durch eine Feder 29 (Abb.7)
dauernd in ihrer oberen Stellung imAnker24 gehalten und behält diese Stellung auch
bei einem ordnungsgemäßen Arbeiten der Maschine bei.
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An den Haken 25 greift quer zur Fortbewegungsrichtung der Druckplatten
durch die Maschine, die in Richtung des Pfeiles 30 erfolgt, eine Stoßstange 31 an,
die in Richtung des Pfeiles 32 und entgegen diesem Pfeile hin und her verschiebbar
ist. An das vordere Ende der Stoßstange 31 greift ein Lenker 33 an, der gelenkig
mit einer Stoßstange 34 verbunden ist, die parallel zu der Fortbewegungsrichtung
der Druckplatten b hin und her verschiebbar ist und an einen Hebel 35 angelenkt
ist, der einen Teil des Gestänges zum Hinundherverschieben des Gleitschiebers 2o
für die Druckplatten b bildet.
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Die Arbeitsweise der dargestellten Vorrichtung ist folgende: Solange
kein Abdruck der in der Abdruckstelle befindlichen Druckplatte erfolgen soll, erhält
der Elektromagnet n keinen Strom, und der Antriebshebel z.wird von der Achse i des
sich drehenden Druckhebels 2 aus der Stellung nach Abb.2 in die Stellung nach Abb.
4 mitgenommen und wieder zurückgeführt, ohne daß ein Abdruck der in der Druckstelle
befindlichen Druckplatte b erfolgt, da das Druckkissen 21 die Druckplatte nicht
erreicht (Abb.4). Gelangt jedoch bei der Aufwärtsbewegung des Druckhebels 2 eine
Druckplatte b, die bedruckt werden soll, aus der Stellung vor der Abdruckstelle
in die Abdruckstelle, so wird durch den Vorsprung c der betreffenden Druckplatte
der den Elektromagneten n -erregende Stromkreis während des Vorbeiganges dieser
Druckplatte an dem Mehrfachschalter 22 geschlossen; dies hat zur Folge, daß der
Anker 24 des Elektromagneten mit der Klinke 28 aus der Stellung nach Abb. 2 in die
Stellung nach Abb. 3 angezogen wird, bei der die Klinke 28 in den Weg des unteren
Endes z' des Antriebshebels z gelangt. Dadurch stößt, kurz bevor der
Druckhebel 2 seine tiefste Stellung wieder erreicht hat, das untere Ende
z' des Antriebshebels z
gegen die Klinke 28 und wird somit festgehalten,
was die in Abb. 5 gezeichnete Relativverschiebung des Hebels z gegenüber dem Druckhebel
2 bewirkt, wenn dieser seine tiefste Stellung erreicht hat. Hierdurch wird eine
Bewegung des Steuergestänges 3 bis 7 für das Druckkissen 21 bewirkt, so daß nunmehr
ein Abdruck der betreffenden Druckplatte b erfolgt. Wird der Druckhebel 2 wieder
angehoben, so wird der Antriebshebel z infolge der zwischen der Achse i des Druckhebels
2 und dem Hebel z herrschenden Reibung unter Beibehaltung seiner in Abb. 5 erreichten
Relativlage gegenüber dem Druckhebel 2 so lange mitgenommen, bis sein unteres Ende
gegen den festen Abschlag 2' am Gestell trifft. Sobald dies geschieht, geht der
Hebel z beim weiteren Aufwärtsgange des Druckhebels 2 in die z. B. in den Abb. 2
und 3 gezeichnete Relativlage zum Druckhebel zurück, was gleichbedeutend damit ist,
daß die Walze 27 aus der Stellung nach Abb.5 wieder in die Stellung nach Abb. 2
zurückgedreht wird und das Druckkissen 21 in die entsprechend Nichtabdrucklage zurückkehrt.
Nach jedem Aufwärtsgange des Druckhebels 2 nimmt also das Gestänge 3 bis 7 und die
Walze 27 stets die in Abb. 2 gezeichnete Anfangslage ein.
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Im Augenblicke, nachdem der Anker 24 von dem Elektromagneten n angezogen
ist, schnappt der Haken 25 unter dem Einfluß der Feder 26 unter den Anker 24 und
hält ihn in seiner angezogenen Stellung fest, gleichgültig, ob der Elektromagnet
n noch erregt wird oder der Stromkreis des Elektromagneten n bereits wieder geöffnet
ist.
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Der Haken 25 wird aus der in Abb. 3 gezeichneten Stellung unter Anspannen
der Feder 26 wieder in die in All. 2 gezeichnete Stellung zurückgeschwungen,
wenn eine neue Druckplatte b in die Abdruckstellung vorwärts bewegt wird. Um diese
Vorwärtsbewegung einer neuen Druckplatte b in die Abdruckstelle zu bewirken, muß
nämlich zunächst das Gestänge 36 für den Gleitschieber 2o eine Schwenkbewegung in
Richtung des Pfeiles 37 ausführen, was zur Folge hat, daß die Stoßstange 34 in Richtung
des Pfeiles 38 verschoben wird. Dadurch wird unter Vermittlung des Lenkers 33 die
Stoßstange 31 in Richtung des Pfeiles 32 verschoben, die nunmehr den Haken 25 rückwärts
in die in Abb. 2 gezeichnete Stellung verschwenkt. Der Anker 24 des Elektromagneten
n fällt alsdann wieder abwärts; ein neues Anziehen des Ankers 24 mit Klinke 28 erfolgt
dann nur, wenn auch die nächste an die Abdruckstelle gelangende Druckplatte b den
den Elektromagneten n enthaltenden Stromkreis schließt.
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Soll dagegen die an der Abdruckstelle befindliche Druckplatte b mehrmals
abgedruckt werden, was in bekannter- Weise dadurch erreicht wird, daß das Antriebsgestänge
36 für den Gleitschieber 2o festgestellt wird, so erfolgt
bei dem
nächsten Abwärtsgange des Druckhebels 2 kein Ausklinken des Hakens 25, so daß der
Anker 24 mit der Klinke 28 in seiner angezogenen Stellung verbleibt, auch ohne daß
der Stromkreis von neuem geschlossen wird, in dem der Elektromagnet n liegt. Der
Anker 24 wird also erst freigegeben, wenn eine neue Druckplatte in die Abdruckstellung
verschoben wird.
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Da es unter Umständen möglich ist, daß insbesondere bei unsachgemäßer
Bedienung der Maschine und nach Lösen des Antriebshebels z von dem Steuergestänge
3 bis 7 z. B. durch Lösen der Stange 3 vom Hebel 4 (Abb.6) der Elektromagnet n Strom
erhält, während sich der Hebel z oberhalb der Klinke 28 im Anker 24 befindet, so
würde der Anker 24, der ja bei Erregung des Magneten n angezogen wird, scharf gegen
das untere Ende z' des Antriebshebels z für das Steuergestänge 3 bis
7 des Druckkissens 21 angezogen werden, wodurch Beschädigungen oder Klemmungen in
der Maschine eintreten können. Um diese zu vermeiden, ist die in dem Anker 24 nachgiebige
Klinke 28 vorgesehen. Denn wenn ein Anziehen des Ankers 24 bei einer Stellung des
Antriebshebels z entsprechend Abb. 6 erfolgt, so kann die Klinke 28 während des
Anziehens des Ankers 24 entgegen der Feder 29 in die in Abb. 7 mit strichpunktierten
Linien eingezeichnete Stellung abwärts ausschwingen, so daß sie nur mit dem verhältnismäßig
geringen Druck der Feder 29 gegen die Stirnfläche des Antriebshebels z angepreßt
wird, was zu keinen Schädigungen Anlaß geben kann.