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Einstellvorrichtung für Wechselgetriebe, insbesondere von Kraftfahrzeugen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einstellvorrichtung an Betätigungsgestängen,
insbesondere für Getriebe bzw. Getriebekupplungen von Kraftfahrzeugen.
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Das Wesentliche besteht darin, da.ß für das Betätigungsglied eine
selbsttätige Sperrung vorgesehen ist, welche dasselbe in einer bestimmten Stellung
sichert und bei weiterer Verstellung des gleichen Gliedes durch Flüssigkeitsdruck
gelöst wird. Dabei kann der die- Sperrung
lösende Flüssigkeitsdruck
gleichzeitig zur Unterstützung der Verstelltätigkeit des. Betätigungsgliedes herangezogen
werden.
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Die Erfindung findet bei Kraftfahrzeugen vorteilhafte Anwendung, indem
z. B. mit Erreichung einer bestimmten Winkelstellung eines schwingbaren Betätigungshebels
(Fußhebel, Handhebel, Kupplungs- oder Getriebeschalthebel) eine Sperrung gegen Rückbewegung
dieses Hebels erfolgt und die Sperrung bei der Weiterverstellung des Hebels durch
.Flüssigkeitsdruck gelöst wird.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
einen durch den Fuß zu bewegenden Betätigungshebel in Vereinigung mit einer hydraulischen
oder pneumatischen Hilfsvorrichtung, welche zur Unterstützung der Betätigung einer
Getriebekupplung dient.
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Die Abbildungen sind schematisch und zeigen der Deutlichkeit halber
einzelne Teile im Schnitt.
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Abb. i zeigt alle Teile -in der Leerlaufstellung, in welcher das Gestänge
gesperrt ist. Abb.2 zeigt bei niedergetretenem Schalthebel die Stellung, in welcher
die Sperrung gelöst ist.
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Abb. 3 läßt eine Zwischenstellung erkennen, in welcher der Schalthebel
sich um einen gewissen Betrag zurückbewegt hat, und Abb.4 zeigt sämtliche Teile
in der dem direkten Gang des Getriebes entsprechenden Stellung.
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In den Abbildungen ist 2 der um die Achse i schwenkbare Kupplungshebel.
An dem unteren Arm 21 des Schalthebels ist die Stange 3 ain geschlossen, welche
an ihrem anderen Ende en-Auge 31 trägt, das mit einem Schlitz an einen um Achse
4 schwingbaren Winkelhebel, und zwar an dessen Arm 5 angreift.
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An dem Arm 5 ist die Stange 6 angelenkt, welche zum Kupplungshebel
? des Getriebes führt und diesen um die Achse 8 schwenkt. Die Ausführung des Getriebes
kann eine beliebige sein. Beispielsweise kann der Hebel 7 an der Schaltmuffe g angreifen,
von welcher aus unter Vermittlung des Lenkers fo der um Achse ff schwingbare Hebel
z2 betätigt wird. Der Hebel 12 ist sowohl mit den Kupplungsbacken 13 des
einen Getriebeteiles 14 (Schwungrad) als auch mit den Kupplungsbacken 15 des anderen
Getriebeteiles 16 (feststehender Gehäuseteil) verbunden. Der Arm 51 des um Achse
q. schwingenden Winkelhebels steht durch Lenker 17 mit dem Kolben 18 der hydraulischen
Hilfsvorrichtung in Verbindung. Eine Feder ig ist bestrebt, den Kolben nach unten
zu ziehen.
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Zur Betätigung der hydraulischen Hilfsvorrichtung dient ein um Achse
2o schwenkbarer Winkelhebel, dessen einer durch Feder 21 belasteter Arm 22 den Ventilkegel
23 trägt. Der Ventilkegel 23 ist im Gehäuse 24 der hydraulischen Hilfsvorrichtung
geführt. 25 ist eine Zahnradölpumpe und 26 ist der Auslaßstutzen der hydraulischen
Hilfsvorrichtung. Der andere Arm 221 des um Achse 2o schwingenden Winkelhebels ragt
in die Bewegungsbahn der Stange 3. Die Stange 3 besitzt, um die Betätigung des Winkelhebels
22, 221 zu einem bestimmten Zeitpunkt zu bewirken, eine entsprechend bemessene Feder
27 an- ihrem äußeren Ende. Zwecks Erreichung eines bestimmten Zusammenarbeitens
der Stangen 3 und 6 sind beide durch eine Zugfeder 37 verbunden.
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Die Sperrvorrichtung, welche dazu dient, das gesamte Gestänge in einer
bestimmten Stellung zu sichern, besteht aus einem kolbenartigen im Gehäuse 24 geführten
Bolzen 28, der unter dem Einfluß einer Feder 29 steht. Der Zylinderraum 3o
des Sperrkolbens besitzt einen im Gehäuse 24 vorgesehenen Kanal 31, welcher mit
Hilfe eines Schiebers 32 gesteuert werden kann., Der Schieber 32 hat zu diesem Zweck
eine Öffnung 33, welche unter Zwischenschaltung eines Rückschlagventils 34 mit dem
Druckraum 35 der hydraulischen Hilfsvorrichtung in Verbindung steht. Der Schieber
32 ist an seinem äußeren Ende kulissenartig ausgebildet, d. h., er besitzt einen
Schlitz 321 und umfaßt den Arm 5 des um Achse 4 schwenkbaren Winkelhebels.
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Erwähnt sei noch, daß der Anschluß des Ventilkegels 23 an den Hebelarm
22 unter Vermirtlung einer besonders bemessenen, jedoch vethältnismäßig schwachen
Feder 231 angeschlossen ist, welche bei einem zum Heben des Kolbens 18 noch nicht
ausreichenden hydraulischen Druck in der Kammer 35 das Öffnen des Ventils zuläßt.
Weiter ermöglicht die Feder 231, daß bei aufsitzendem Ventilkegel 23 das weitere
Aufwärtsschwingen des Hebelarmes 22 erfolgen kann.
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Die Wirkungsweise ist bei dem Ausführungsbeispiel folgende In der
Anfangs- oder Ruhelage des Getriebes 13, 14, 15, 16 (Leerlaufstellung) nehmen die
verschiedenen Teile die in Abb. i erkennbare Stellung ein.
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Der Ventilkegel 23 ist abgehoben, und es wird auf den Kolben 18 kein
Druck ausgeübt, sondern die von der Pumpe 25 geförderte Flüssigkeit tritt durch
den Stutzen 26 aus. Außerdem ist der Kolben 18 durch den federbelasteten Bolzen
28 gegen Abwärtsbewegung gesichert.
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Wenn nun der Schalthebel 2 niedergedrückt wird (in Pfeilrichtung I),
so bewegt sich die Stange 3 rückwärts (in der Zeichnung nach rechts). Hierbei bewegen
sich in gleicher Richtung der Winkelhebel 221, 22, der Winkelhebel 5, 51, der Schieber
32 und die Stange 6, so daß die Teile die in Abb. 2 gezeigte Stellung erreichen.
Inzwischen ist der Ventilkegel 23
auf den Ventilsitz gepreßt
worden, und die Pumpe 25 hat in der Kammer 35 einen gewissen Druck erzeugt, der
bereits auf den sich aufwärts bewegenden Kolben 18 wirken konnte. Da der Schieber
32 diejenige Stellung erreicht hat, in welcher die Öffnung 33 mit dem Kana13i gleichsteht,
so ist die Druckflüssigkeit durch das Rückschlagventil 34 in den Zylinderraum 30
eingedrungen und hat den kolbenartigen Sperrbolzen 28 entgegen der Wirkung der Feder
29 in die rückwärtige Lage gebracht. Die Sperrung ist also aufgehoben. Dieses Lösen
der Sperrung erfolgt in der letzten Etappe der Bewegung des Schiebers 32, d. h.
mit dem gänzlichen Niedertreten des Hebels 2. Im Getriebe ist der untersetzte Gang
eingeschaltet, indem die Kupplungsbacken 15 an den Teil 16 angedrückt sind.
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Wird nun der Schalthebel 2 losgelassen und bewegt sich in der Pfeilrichtung
II, so wird zunächst die Stellung Abb. 3 erreicht. Bei dieser Stellung bleibt im
Getriebe der untersetzte Gang noch eingeschaltet, da 'infolge der nur kurzen Bewegung
der Stange 3 (in Pfeilrichtung Ha) die Stange 6 noch nicht verschoben wurde. Die
Größe dieser kurzen Bewegung ist bedingt durch die Länge des im Auge 31 befindlichen
Schlitzes. Während der erwähnten kurzen Bewegung der Stange 3 wurde der Arm 221
des um Achse 2o drehbaren Winkelhebels um so viel freigegeben, daß die Feder 231
inzwischen genügend entlastet ist, um das freie Öffnen des Ventils 23 durch den
Flüssigkeitsdruck zu gewähren. Der Kolben 18 ist somit entlastet und kann ohne Schwierigkeit
abwärts bewegt werden. Vermöge der Wirkung des Rückschlagventils 34 herrscht in
dem Zylinderraum 3o noch Druck, der den Sperrbolzen 28 noch zurückhält. Beim weiteren
Rückgang des Hebels 2 (in Pfeilrichtung II) geht der Kolben 18 tiefer, und kurze
Zeit später hat sich der Hebelarm 5 in dem Schlitz 321 des Schiebers 32 so weit
nach außen bewegt, daß bald darauf der Schieber 32 mitgenommen und in seine Ruhelage
verschoben ist, wobei die im Zylinderraum 3o befindliche Druckflüssigkeit durch
den Kanal 31 nach außen entweichen kann, was infolge der am Schieber 32 vorgesehenen
Ringnut 36 möglich wird. Damit ist die Stellung der Teile, wie in Abb. q. dargestellt,
erreicht. In dieser Stellung ist durch entsprechende Mitbewegung der Stange 6 der
direkte Gang im Getriebe eingeschaltet, indem die Backen 13 am Teil 1q. (Schwungrad)
anliegen. Der Kolben 18 befindet sich in seiner untersten Lage, und das Ventil 23
ist geöffnet.
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Während der Schaltung aus der Stellung Abb. 3 in Stellung Abb. q.,
d. h. vom untersetzten Gang zum direkten Gang, erfolgt eine vorübergehende Einschaltung
des Leerlaufs, wobei eine Verriegelung des Kolbens 18 in der Leerlaufstellung nicht
stattfindet; wenn jedoch vom direkten Gang aus durch Niedertreten des Hebels 2 (in
Pfeilrichtung I) die Einschaltung der Leerlaufstellung (Abb. i) erfolgt, so tritt
nach entsprechender Aufwärtsbewegung des Kolbens 18 der Sperrbolzen 28 durch die
Wirkung seiner Feder 29 in die Bahn des Kolbens i8. Wenn dann der Fußhebel 2 losgelassen
wird, bleibt die Leerlaufstellung beibehalten.