DE445042C - Vorrichtung zum Auswaehlen eines bestimmten, einer Mehrzahl von Stromkreisen angehoerigen Stromkreises an einer oder mehreren Empfaengerstellen von einer Gebestation aus - Google Patents
Vorrichtung zum Auswaehlen eines bestimmten, einer Mehrzahl von Stromkreisen angehoerigen Stromkreises an einer oder mehreren Empfaengerstellen von einer Gebestation ausInfo
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- H04L13/14—Electronic distributors
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 3. JUNI 1927
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- M 445 042 KLASSE 21a1 GRUPPE 16
(K 83432 VHI/sia1)
Karl Kühl in Löwenberg, Schles.
Vorrichtung zum Auswählen eines bestimmten, einer Mehrzahl von Stromkreisen
angehörigen Stromkreises an einer oder mehreren Empfängerstellen von einer
Gebestation aus.
Elektrische Typendrucktelegraphen, bei denen die Zeichen dadurch übertragen werden, daß
ein Schaltarm durch von der Geberstation gesandte Ströme wechselnder Stärke beliebige
Einstellungen erfahren kann, so daß je nach seiner Einstellung dieser oder jener Elektromagnet
erregt wird und einen Typenanker bewegt, sind bereits bekannt.
Es ist auch bereits die Steuerung von Elektronenstrahlen vorgeschlagen worden, so daß man
also von der Anwendung immaterieller Steuerarme sprechen kann. Hierbei geschieht die
Steuerung dadurch, daß der Strahl sich in einem elektromagnetischen Felde befindet, das in
seiner Stärke verändert wird. Der Zweck solcher Einrichtungen ist meist die Umwandlung
von Schwingungen kleiner Amplitude in solche größerer Amplitude bei Aufrechterhaltung der
gleichen Frequenz.
Wenn man jedoch diese bekannte Art der Steuerung durch einen immateriellen Arm beim
elektrischen Fernbetrieb von Typendrucktele-
graphen anwenden wollte, bei denen die Zeichenübertragung auf oben angegebene Weise vor
sich geht, eine Kombination, die naturgemäß viele Vorteile mit sich bringen würde, so würden
doch auf der anderen Seite ganz bedeutende Nachteile entstehen, die im folgenden auseinandergesetzt
werden sollen.
Da in einem Elektronenrohr, in dem der immaterielle Steuerarm in einem elektro-magnetischen
Felde schwingt, nur eine immerhin beschränkte Anzahl von Kontaktlamellen anzubringen
ist, wird beim Betriebe eines Typendrucktelegraphen die Zusammenschaltung mehrerer Röhren nötig. Je nach der Anzahl der
!5 Typen, 20, 40, 60 oder mehr, müssen 2, 4, 6, 8
usw. Röhren zusammengeschaltet werden. Infolgedessen müssen bei der bekannten Steuerungsart
entsprechend' mehr Steuerelektromagnete hintereinander oder parallel geschaltet
werden, deren Windungszahl, wie eine einfache Überlegung ergibt, verschieden sein muß. Es ist
ferner zu beachten, daß die Stromstärken und Spannungen im Maximum um so größer sein
müssen, je mehr Typen der Apparat hat. Hierzu kommt, daß durch das dauernde schnelle Stromöffnen und -schließen des Steuerungsstromkreises
und durch die beträchtlichen Stromschwankungen im Steuerungsstromkreis in kurzen Zeitintervallen beträchtliche Selbstinduktionsströme
auftreten. Diese Stromschwankungen wachsen mit der Anzahl der Typen des Apparates. Abgesehen von den
schädlichen Wirkungen des Funkens an den Kontaktstellen, auf der Gebestation und von
den dadurch weiter bedingten Energieverlusten, rufen diese Selbstinduktionsströme, die ja
durch die Steuerelektromagnete fließen, unerwünschte, den Betrieb störende Schwingungen
des Elektronenstrahls hervor. Es werden ferner durch das dauernde Ummagnetisieren
des Eisens, das in den verschiedensten Grenzen, und zwar weder periodisch noch rhythmisch vor sich geht, große Energiemengen
nutzlos in Wärme umgewandelt. Alle diese Nachteile werden erfindungsgemäß
durch die Umänderung der Steuerungsart beseitigt. Das Wesen der Erfindung besteht
darin, daß sich der Elektronenstrahl in einem konstanten magnetischen Felde, das an sich
auf beliebige Weise erzeugt werden kann, befindet, und daß die Steuerung durch Veränderung
der Klemmspannung der Zähne erfolgt.
Auf der Zeichnung sind einige beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht.
Abb. ι zeigt die Gebe- und Empfangsstation
gemäß der Erfindung mit vier Tastern, während Abb. 2 eine entsprechende Ausbildung der
Empfangsstation darstellt, die aber für acht Taster eingerichtet ist;
Abb. 3 zeigt eine Regelungsvorrichtung bei
der Gebestation,
Abb. 4 die Schaltung zweier korrespondierender Stationen.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 sind von dem Widerstand der Gebestation verschiedene
Kontakte abgezweigt, und zwar beispielsweise die vier Kontakte K\ Kz, K3, K*.
Ihnen gegenüber befinden sich die entsprechenden Taster T1, T2, T&, T*. Das Niederdrücken
eines Tasters bewirkt die Übermittlung eines Zeichens bzw. eines Buchstabens, so daß also
für die Praxis etwa 25 bis 30 Taster bei der Gebestation vorhanden sein müssen, um alle Buchstäben
und Zeichen des Alphabets zu decken. Die Gebestation nach dem Erfindungsgegenstand
besteht also im wesentlichen aus einem Widerstand, der an eine geerdete Batterie angeschlossen
ist und von dem aus Kontakte abgezapft sind, die durch Taster betätigt
werden. Die Taster sind an die Leitung zur Empfangsstation angeschlossen. In der
Empfangsstation selbst ist an die Leitung ein Spannungsteiler H angeschlossen, von dem die
Ableitungen A, B1C abgehen. Wird irgendein
Taster in der Gebestation niedergedrückt, so wird der StromkreisIwl-C-.B-.D-ii-G geschlossen,
wobei sich die EMK der beiden Ortsbatterien summiert. Vom Spannungsteiler H sind nun
zwei Stromkreise abgezweigt, und zwar ein Relaisstromkreis für die Signalglocke, der
unabstellbar und an die Spannung e = CB · i
angelegt ist, wobei man den Widerstand C1 B äußerst gering wählen wird. Der Glocken-Stromkreis
selbst ist abstellbar. Der zweite vom Spannungsteiler H abgezweigte Stromkreis ist
an die Spannung e1 = AC ■ i angelegt und
wird durch die parallel geschalteten Elektromagneten I, II, III, IV und das Kathodenrohr
R gebildet. Das Kathodenrohr ist ein hoch evakuiertes Gefäß mit zwei Elektroden, einer
Lamellenanode und einer Glühkathode, die ein dünnes Kathodenstrahlbündel aussendet. Bei
dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 ist die Anode mit fünf Metallamellen I1, Z.2, Z,3, L*. L6
dargestellt, die in Hartgummi oder irgendein anderes Isoliermaterial eingebettet sind. Die
Lamellen L1, L2, L3, L4 sind mit den Elektromagneten
I, II, III, IV verbunden. Ein außerhalb des Rohres befindlicher permanenter Magnet N erzeugt im Rohre R ein magnetisches
Kraftfeld und zwar so, daß der Kathodenstrahl senkrecht zum Felde von L5 zu L1 hin, und zwar
um so stärker abgelenkt wird, je schwächer die Spannung ex = A C · i ist, das heißt je kleiner
ist. Die Stromstärke wird von der Gebestation aus gesteuert,, je nachdem, welcher
Taster jeweils niedergedrückt ist. Es empfiehlt sich, die Kathode so zu formen, daß die ausgesandten
Strahlen in einem Punkte zusammentreffen, eine Einrichtung, die bereits bekannt ist.
Das Verhältnis zwischen Spannung und Feldstärke läßt sich nun so einrichten, daß beim
Niederdrücken des Tasters T1 der Kathodenstrahl auf die Lamelle L1 trifft, so daß der
Strom durch den Elektromagneten I mit voller Stärke fließt. Beim Niederdrücken des Tasters
T2 fließt der Strom durch den Magneten II und so fort. Die Lamellenanode wird man mit
möglichst vielen Lamellen versehen, und evtl.
ίο werden, um die erforderliche Anzahl anordnen
zu können, mehrere Vakuumrohre zusammengeschaltet. Eine solche Schaltung ist aus Abb. 2
ersichtlich. Die an die Rohre direkt angeschalteten Magnete sind die Relaismagnete für
den eigentlichen Typendrucker, wobei mittels Elektromagnete die den einzelnen Typen entsprechenden
Anker heruntergezogen werden und auf diese Weise drucken. Die Konstruktion derartiger
elektrischer Drucker ist an sich bekannt und bildet keinen Teil der vorliegenden Erfindung.
Bei dieser Schaltung ist noch zu bemerken, daß das magnetische Kraftfeld des Rohres II
stärker sein muß als das des Rohres I. Das Verhältnis der Feldstärken muß ein solches
sein, daß beim Auftreffen des Kathodenstrahles Ä'1 auf die Lamelle L6 der Röhre I der
Strahl K2 auf die Lamelle L1 der Röhre II gelenkt wird, während letzterer bei niedriger
Spannung weiter nach rechts gelenkt wird. Beim weiteren Wachsen der Spannung wandert dann
der Strahl A'2 von der Lamelle L1 zu L2, L3 usw.
Da das Wesen der Druckanlage nach der
vorliegenden Erfindung einen konstanten Gesamtwiderstand
der Apparate nebst Leitung bedingt, dieser Widerstand aber durch Wetter, Temperatureinflüsse usw. veränderlich ist, so
ist eine Vorrichtung zur Kontrolle des Gesamtwiderstandes und seiner notwendigen Einstellung
bei der Ausführungsform der Gebestation nach Abb. 3 vorgesehen. Hier ist ein ein- und ausschaltbares Amperemeter im Nebenschluß
angeordnet. Dem normalen Gesamtwiderstand entspricht ein normaler Zeigerstand
des Amperemeters. Je nach dem Ausschlag des Zeigers nach oben bzw. nach unten wird mittels
eines Regulierwiderstandes der Widerstand vergrößert bzw. verkleinert, bis die normale Zeigerstellung
erreicht ist.
In Abb. 4 ist die Schaltung zweier korrespondierender Stationen veranschaulicht. Sind
beide Stationen in Ruhe, so sind ihre Schalter S, S1 geschlossen. Sie schließen dann einen
großen stromlosen Widerstand E, A, C, B, B1, C1, A1, E1, der zusammengesetzt ist aus Widerstand
A, C, an dem die Steuereinrichtung nebst Typenmagneten angelegt ist, aus Widerstand
C, B, an dem die Glockenleitung angelegt ist, j ferner aus dem dem Widerstand A, C entsprechenden
Widerstand A1, C1, aus dem Wider- ; stand B1, C1, der dem Widerstand B, C entspricht,
und schließlich aus dem Widerstand ! der Erde.
WTill nun z. B. die links gezeichnete Station
senden, so macht sie sich durch Aufhebung des direkten Erdschlusses S sendebereit. Der große
Widerstand ist also an der Sendestation unterbrochen. Er wird in seiner bisherigen Größe nur
dann geschlossen, und zwar nicht mehr stromlos, sondern über die Sendestationsbatterie, wenn
der Typentaster bei D niedergedrückt wird. Der Widerstand wird vergrößert, wenn irgendeine
Typentaste links von D, verkleinert, wenn eine Typentaste rechts von D niedergedrückt wird.
Auf diese Weise werden auf der linken Seite Ströme verschiedener Stärke nach der rechtsgezeichneten
Station gesandt, die dort praktisch ausgenutzt werden.
Entsprechend ist der Vorgang bei Sendung der rechtsgezeichneten · Station. Die Widerstände
B, F und S1, F1 sind einander gleich
und ihre Widerstandsverhältnisse von Typentaste zu Typentaste proportional. Es ist nur
stets darauf zu achten, daß der Erdschließer S bzw. S1 sich öffnet, wenn irgendeine Taste in
Sendestellung gebracht wird.
Es ist dies das alte Morsesche Prinzip. Man kann den Erdschließer S bzw. S1 natürlich auf
mechanisch-elektrische Weise mit jeder einzelnen Typentaste verbinden, derart, daß er sich selbsttätig
öffnet, wenn eine Taste sich schließt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Auswählen eines bestimmten, einer Mehrzahl von Stromkreisen angehörigen Stromkreises an einer oder mehreren Empfängerstellen von einer Gebestation aus durch über dieselbe Leitung entsandte Ströme verschiedener Stärke unter Verwendung einer oder mehrerer Elektronenröhren, insbesondere für Typendrucktelegraphen, dadurch gekennzeichnet, daß das Kathodenstrahlbündel einer Röhre der Empfängerstelle, das unter dem Einfluß eines konstanten magnetischen Feldes steht, infolge der an den Röhrenklemmen auftretenden, von der Sendestelle hervorgerufenen verschiedenen Spannungen abgelenkt wird und sich entsprechend auf eine der voneinander isolierten Lamellen der unterteilten Anode einstellt, so daß dadurch jeweils ein bestimmter, einen Typenelektromagneten enthaltender Stromkreis geschlossen wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK83432D DE445042C (de) | 1922-09-30 | 1922-09-30 | Vorrichtung zum Auswaehlen eines bestimmten, einer Mehrzahl von Stromkreisen angehoerigen Stromkreises an einer oder mehreren Empfaengerstellen von einer Gebestation aus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK83432D DE445042C (de) | 1922-09-30 | 1922-09-30 | Vorrichtung zum Auswaehlen eines bestimmten, einer Mehrzahl von Stromkreisen angehoerigen Stromkreises an einer oder mehreren Empfaengerstellen von einer Gebestation aus |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE445042C true DE445042C (de) | 1927-06-03 |
Family
ID=7234769
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK83432D Expired DE445042C (de) | 1922-09-30 | 1922-09-30 | Vorrichtung zum Auswaehlen eines bestimmten, einer Mehrzahl von Stromkreisen angehoerigen Stromkreises an einer oder mehreren Empfaengerstellen von einer Gebestation aus |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE445042C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767991C (de) * | 1933-11-16 | 1955-05-05 | Siemens App | Einrichtung zur Erzeugung kurzzeitiger elektrischer Impulse |
DE1024610B (de) * | 1954-07-02 | 1958-02-20 | Siemens Ag | Ionenstromschalter |
-
1922
- 1922-09-30 DE DEK83432D patent/DE445042C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767991C (de) * | 1933-11-16 | 1955-05-05 | Siemens App | Einrichtung zur Erzeugung kurzzeitiger elektrischer Impulse |
DE1024610B (de) * | 1954-07-02 | 1958-02-20 | Siemens Ag | Ionenstromschalter |
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