DE595712C - Schaltungsanordnung zur Beseitigung der Verzerrung von Stromstoessen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Beseitigung der Verzerrung von StromstoessenInfo
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- H04L25/02—Details ; arrangements for supplying electrical power along data transmission lines
- H04L25/03—Shaping networks in transmitter or receiver, e.g. adaptive shaping networks
- H04L25/03006—Arrangements for removing intersymbol interference
- H04L25/03012—Arrangements for removing intersymbol interference operating in the time domain
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
21. APRIL 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21a1· GRUPPE 7oi
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Oktober 1929 ab
In Fernmeldeanlagen, insbesondere in Telegraphenschaltungen,
treten bei der Übertragung von Stromstößen infolge der elektrischen Eigenschaften der Übertragungsmittel,
insbesondere der langen Fernleitungen, Verzerrungen der Stromstöße auf, die bei hoher
Stromstoßgeschwindigkeit, d. h. also bei geringer Länge des einzelnen Stromstoßes,
unter Umständen die Verschluckung einzelner Stromstöße und damit die Verstümmelung
der übertragenen Zeichen zur Folge haben.
Bei der Über tragung von Stromstößen verschiedener Länge, wie sie z. B. in Telegraphenanlagen
vorkommt, kann eine Verkürzung der kurzen und eine Verlängerung der langen Stromstöße eintreten, die bis zur Verschmelzung
von Zeichen führen kann.
Zur Beseitigung solcher Verzerrungen sind
. besondere mechanische Einrichtungen bekannt,
die vorzugsweise an der Sendeseite Verwendung finden und die darin bestehen, daß die kurzen Stromstöße mit erhöhter, die
langen Stromstöße dagegen mit normaler Spannung in die Leitung gesandt werden.
Solche mechanischen Einrichtungen erfordern aber einen erheblichen Aufwand an Mitteln
und sind daher nur in besonderen Fällen, z. B. bei der Seekabeltelegraphie, zu brauchen,
wenn nämlich die Kosten der Sende- und Empfangseinrichtungen gegenüber den Kosten der Übertragungsmittel keine ausschlaggebende
Rolle spielen.
Um ohne einen derartigen Aufwand an Mitteln eine Beseitigung der Stromstoßverzerrungen'
zu ermöglichen, ist bereits die Verwendung elektrischer Mittel vorgeschlagen
worden, die in einem mit dem Empfangsrelais verbundenen Hilfsstromkreis vorgesehen
sind, um die Tätigkeit des Empfangsrelais zu beeinflussen. Diese Mittel bestehen
z. B. in Kondensatoren und Widerständen, die im Stromkreis einer besonderen Hilfswicklung
des Empfangsrelais angeordnet sind und vom Anker des Empfangsrelais gesteuert werden. Die Mittel bewirken je nach
dem Erfordernis z. B. einen verzögerten Abfall des umgelegten Relaisankers in der
Weise, daß kurze Stromstöße in geeigneter Weise entzerrt werden. Solche Anordnungen
besitzen aber den Nachteil, daß durch die im Hilfsstromkreis auftretenden Stromstöße, die
ja zur Herbeiführung der Zeichenentzerrung vorhanden sein müssen, über die Hilfswicklung
und die Hauptwicklung des Empfangsrelais die an die Hauptwicklung angeschlos-
sene Leitung beeinflußt wird. In dieser Leitung treten Stromstöße auf, die sich z. B. bei
gleichzeitigem Fernsprechbetrieb als störende Geräusche bemerkbar machen und in benachbarten
Telegraphenleitungen sogar zur S törung der an diese Leitungen angeschlossenen
Relais führen können. Andererseits sind die genannten Hilfseinrichtungen am Empfangsrelais überhaupt wertlos, wenn die Strom-
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Otto Römer und August Jipp in Berlin-Siemensstadt.
stoße bzw. Telegraphierzeichen bereits so verzerrt
ankommen, daß ein sicheres Ansprechen des Empfangsrelais nicht mehr gewährleistet
ist. Das erklärt sich daraus, daß die Wirkung des Hilfsstromkreises von dem Ansprechen
des Relais, d. h, von dem Umlegen bzw. Anheben des Relaisankers abhängig ist.
Diese Nachteile können dadurch vermieden werden, daß die Beseitigung der Verzerrung
ίο unter Verwendung elektrischer Mittel durch eine der Verzerrung entgegenwirkende Veränderung
der Stromstöße vor ihrem Eintritt in das die Verzerrung herbeiführende Übertragungsmittel
erfolgt. Gemäß der Erfindung wird dabei vom Anker des die Stromstöße sendenden Relais ein Hilfsstromkreis
gesteuert, der seinerseits die Ankerbewegung beeinflußt im Sinne der Verlängerung der
kurzen Zeichen und entsprechender Verkürzung der langen Zeichen. Dieser Hilfsstromkreis
enthält in, an sich bekannter Weise Ohmsche Widerstände, Kondensatoren, Drosseln
oder geeignete Kombinationen von solchen.
Der Hilfsstromkreis kann zwecks Beeinflussung der Ankerbewegung über die Relaiswicklung
verlaufen; es ist aber zweckmäßiger, hierfür eine besondere Hilfswicklung am Senderelais anzuordnen. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist mit der Hilfswicklung ein Kondensator in Reihe geschaltet, der (gegebenenfalls über
Ohmsche Widerstände) mit dem Relaiskontakt verbunden ist und durch seine Auf- oder Entladung
die normale Ankerbewegung verändert.
Mit besonderem Vorteil läßt sich die Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung
in den Fällen verwerten, wo mehrere Senderelais zur gleichzeitigen Steuerung mehrerer
Sendekontakte verwendet werden. Dies ist z. B. bei der Unterlagerungstelegraphie der
Fall, bei der man zur Erzielung vollständiger Symmetrie beim Senden zwei Relais in Reihe
verwendet, deren Weehselkontakte zur doppelpoligen Umschaltung der Telegraphenbatterie
dienen. Nach längerer Tätigkeit der Sendekontakte tritt nämlich bei diesen Anlagen
der Übelstand auf, daß die Kontakt-Schließung bzw. -öffnung der beiden Relaisanker nicht mit der erforderlichen Genauigkeit
zu gleicher Zeit, sondern in einem wenn auch kurzen zeitlichen Abstand voneinander
erfolgt. Dadurch treten zeitweise Spannungsunsymmetrien in der Leitung auf, die sich in
den benachbarten Leitungen und im Fernsprechbetrieb der eigenen Leitung äußerst störend bemerkbar machen. Auch diese
Schwierigkeit wird durch die Erfindung in besonders vorteilhafter Weise beseitigt, da
durch die im Hilfsstromkreis liegenden elektrischen Mittel, insbesondere die Kondensatoren,
eine Beschleunigung der Ankerumlegung und dadurch eine erhebliche Verkürzung der Fehlzeiten erreicht wird. Die praktische
Ausführung erfolgt in diesem Falle am besten in der Weise, daß jedes der gleichzeitig
gesteuerten Relais eine Hilfswicklung erhält, die zusammen mit den anderen Hilfswicklungen
in einem gemeinsamen, von den Relaisankern gesteuerten Hilfsstromkreis
liegt.
Die im Hilfsstromkreis vorgesehenen elektrischen Mittel können derart bemessen sein,
daß nicht nur die zum richtigen Empfang der Zeichen bzw. Stromstöße erforderliche Vorentzerrung
der Stromstöße erfolgt, sondern auch die z. B. durch das Empfangsrelais unvermeidlich
eintretende abermalige Verkürzung der Stromstöße, insbesondere der kurzen Stromstöße, von vornherein durch Überentzerrung
ausgeglichen wird.
Da ferner die Wirksamkeit der entzerrenden Mittel in gewissem Grade von der ■Kurvenform,
des das Relais steuernden Stromes abhängt, können durch besondere Bemessung der Wicklung bzw, der Hauptwicklung des
Relais oder durch Zuschaltung elektrischer Mittel zur Wicklung die elektrischen Eigenschaften
des Relais, z. B. seine Zeitkonstante, in geeigneter Weise verändert werden. Hierdurch
wird eine fast beliebig starke Überentzerrung ermöglicht.
Abb. ι zeigt ein einfaches Anwendungsbeispiel der Erfindung. Ein Sender S, z. B.
ein Telegraphenapparat oder Fernschreiber, arbeitet im Ortsstromkreis auf ein Senderelais
R, welches durch Umlegen seines Kontaktes r die Telegraphenbatterie B mit wechselnder
Polarität an die Leitung L schaltet und dadurch Stromstöße wechselnder Richtung
in die Leitung L sendet. An die Leitung L ist der Empfänger E geschaltet, der
z. B. ein Empfangsrelais enthält, welches seinerseits einen örtlichen Empfängerstromkreis
steuert.
Zur Vorentzerrung der Telegraphierzeichen ist nun gemäß der Erfindung ein Hilfsstromkreis
vorgesehen, der beispielsweise eine Hilfswicklung h des Senderelais, einen Kon- no
densator C sowie einen Ohmschen Widerstand W enthält und über die Batterie B
und den Sendekontakt)' verläuft. Dieser Hilfsstromkreis hat die Wirkung, daß bei
Umlegung des Relaisankers r schon bei Unterbrechen des Ruhekontaktes die Entladung
des Kondensators C über die Hilfswicklung und die Leitung erfolgt, wodurch im
magnetischen Kreis des Relais ein zusätzlicher Fluß erzeugt wird, der bei richtiger
Polung der Hilfswicklung sich zu dem Fluß in der Hauptwicklung addiert und dadurch
die Ankerbewegung beschleunigt. Erfolgt die Zurücklegung des Ankers in die Ruhelage
nach sehr kurzer Zeit (kurzer Stromstoß) , so bewirkt die noch anhaltende Kondensatorentladung
bzw. seine Aufladung mit entgegengesetzter Polarität ein langsameres Abklingen des auf den Relaisanker wirkenden
magnetischen Feldes und dadurch eine Verlängerung des in die Leitung gesandten ίο Stromstoßes.
Der Stromverlauf im Sende- und Empfangsrelais ■ sowie in der Leitung ist für leinen
einfaduen] TaQ durch, die Abb. 2a bis' e erläutert.
Dabei ist angenommen, daß es sich um die Übertragung von Fünferzeichen handelt und
daß das zunächst übertragene Zeichen aus vier Minusströmen und einem Plusstrom besteht,
dem weitere Minusströme folgen. Es folgt also ein kurzer Stromstoß der einen Stromrichtung auf einen langen der anderen
Richtung, ein praktisch sehr wichtiger Fall, da gerade hierbei leicht eine Verschluckung
des kurzen Stromstoßes eintreten kann.
Abb. 2a zeigt den dem Senderelais R zugeführten Strom, der bei Fehlen jeglicher
Induktivität des Relais R die dargestellte Rechteckform besitzen würde. Die tatsächliche
Kurvenform entspricht etwa dem in Abb. 2b durch die Kurve ι dargestellten Verlauf.
Wird die Stromrichtung im Sender S durch den dort vorgesehenen :Sendekontakt
umgekehrt, z. B. -f- nach —, wie in Abb. 2a
dargestellt, so nimmt der Strom in Relais zunächst ab (Kurve ι in Abb. 2b), steigt in
entgegengesetzter Richtung allmählich an und erreicht erst nach Ablauf einer gewissen Zeit
den negativen Höchstwert. Die Form des Kurvenabfalles bzw. Anstieges ist dabei durch
die Zeitkonstante des Relais R bedingt.
Sie kann durch geeignete Bemessung der Hauptwicklung oder durch Verbindung der
Wicklung mit elektrischen Mitteln in einer für die gewünschte Vorentzerrung erforderliehen
Weise verändert werden. Beispielsweise läßt sich durch. Vorschaltung von Drosselspulen
vor die Relaiswicklung die Zeitkonstante erhöhen und dadurch der Anstieg der Ansprechkurve abflachen.
Beim Ansprechen des Relais R erfolgt die Umlegung des Ankers r nicht augenblicklich
im Zeitpunkt der Stromumkehr, sondern kurze Zeit darauf, sobald die Ansprechgrenze
b (Abb. 2b) überschritten wird.
Die zweite Umkehr der Stromrichtung im Senderelais R erfolgt im Punkte c (Abb. 2b)
Der Strom steigt wiederum im entgegengesetzten Sinne allmählich an und bewirkt bei d
nach Überschreiten der Ansprechgrenze das Umlegen des Ankers r. Da der folgende
Stromstoß nur aus einem Pluszeichen besteht, erfolgt die Stromumkehr bereits vor Erreichung
des Höchstwertes im Punkte e, so daß beim Wiederansprechen des Relaisankers (im
Punkte /) bereits eine gewisse Verkürzung des Stromstoßes eintritt. Das darauffolgende
Minuszeichen, das nach der Annahme z. B. aus vier Minusimpulsen besteht, ist wieder
lang genug, um dem Strom im Empfangs^ relais das Ansteigen auf seinen Höchstwert
zu ermöglichen. Die erneute Stromumkehrung findet erst am Punkte g statt, worauf die
entsprechende. Umlegung des Relaisankers r bei h erfolgt. Die Rechteckform des hierbei
in die Leitung gesandten Stromes zeigt die ausgezogene Kurve in Abb. 2c.
Durch die elektrischen Eigenschaften der Übertragungsleitung wird die Form des
Stromes stark verändert, so daß der Strom im Empfangsrelais am Ende der Leitung etwa die in Abb. 2d durch die ausgezogene
Kurve dargestellte Gestalt besitzt. Den Wechseln der Stromrichtung entsprechen die
Punkte a, c, e und g, während die Umlegepunkte des Empfangsrelaisankers durch b, d,
/ und h dargestellt sind. Die Rechteckskurve des durch das Empfangsrelais gesteuerten
Stromkreises hat demnach die in Abb. 2e wiedergegebene Form. Aus der ausgezogenen
Linie ist ersichtlich, daß zwar die Dauer der langen Stromstöße unwesentlich geändert,
dagegen die des kurzen Stromstoßes wesentlich verkürzt worden ist. Sobald der Stromanstieg
in der Leitung nur ein wenig flacher verläuft, kann der Ansprechpunkt d (Abb. 2d)
nicht mehr erreicht werden, so daß die entsprechende Ankerumlegung nicht mehr stattfindet
und der kurze Stromstoß vollständig verschluckt wird.
Die gestrichelte Kurve in den Abb. 2b bis e zeigen den Stromverlauf in dem Falle,
daß ein Hilfsstromkreis gemäß Abb. 1 verwendet wird. In Abb. 2b zeigen die strichpunktierten
Kurven 2 den Verlauf des Entladestromes des Kondensators C (Abb. 1).
Die Entladung setzt jedesmal in dem Augenblick ein, wo die Ankerumlegung beginnt,
d. h. also zunächst in den Punkten b und d. Der Entladestrom des Kondensators nach
Kurve 2 addiert sich zu dem Hauptstrom im uo Senderelais (Kurve 1) zu einem resultierenden
Strom, der durch die gestrichelte Kurve 3 dargestellt ist. Eine wirkliche Addition der
beiden Ströme ist natürlich nur zulässig, wenn die Windungszahlen der Haupt- und
der Hilfswicklung einander gleich sind. Anderenfalls muß das Windungsverhältnis in
entsprechendem Sinne berücksichtigt werden.
Aus dem Kurvenverlauf in der Nähe des Punktes b ist ersichtlich, daß die Ankerbeschleunigung
im Augenblick der Unterbrechung des Ruhekontaktes plötzlich stark
zunimmt, so daß die Umschlagzeit erheblich verkürzt wird.
Während des ersten langen Stromstoßes klingt der bei der Ladungsänderung des Kondensators
auftretende Strom so weit ab, daß er auf die Stromstoßlänge keinen Einfluß mehr hat. Dagegen hat die Kondensatorentladung,
die während des folgenden kurzen Stromstoßes im umgekehrten Sinne stattfmdet,
den Erfolg, daß der resultierende Strom (gestrichelte Kurve 3) langsamer als im Normalfalle absinkt, so daß die Ankerumlegung
nicht mehr bei f, sondern bei f erfolgt. Bei flacherem Anstieg der Hauptstromkurve
(1), der sich z.B. in obenerwähnter Weise absichtlich durch Vorschalten einer Drossel
erzielen läßt, kann der seitliche Abstand der Punkte f und f, der ein Maß für die Entzerrung
darstellt, bei gegebener Hilfskurve (2) in geeigneter Weise erhöht werden.
Die zeitliche Verschiebung der Ankerumlegung im Punkte /' hat zur Folge, daß das in
die Leitung gesandte Zeichen (Rechteckform Abb. 2c) sowie der Zeichenstrom im Empfangsrelais
(Abb. 2d) die durch die gestrichelte Kurve angedeutete Veränderung
erfahren. Die Stromumkehr bei Beendigung des kurzen Stromstoßes erfolgt nicht mehr
im Zeitpunkte e (Abb. 2d), sondern kurze Zeit später im Zeitpunkte e'', so daß auch die Umlegung
des Empfangsrelais nicht mehr bei f, sondern auch bei f erfolgt. Die Rechteckform
des durch das Empfangsrelais gesteuerten Stromes ist also die durch die gestrichelte
Linie in Abb. 2e dargestellte, die mit der ursprünglichen Zeichenform (Abb. 2a) genau
übereinstimmt. Es ist offenbar, daß außer der Verlängerung des kurzen Stromstoßes
zugleich die erforderliche Verkürzung des folgenden langen Stromstoßes erzielt worden
ist.
Die Schaltungsanordnung läßt sich nicht nur bei einfachen Sendeschaltungen nach
Abb. ι verwenden, sondern z. B. auch bei Schaltungen für Unterlagerungstelegraphie,
bei denen mehrere gleichzeitig gesteuerte Senderelais verwendet werden. Ein Ausführungsbeispiel
hierzu zeigt die Abb. 3. Der Sender 5 arbeitet auf zwei in Reihe geschalteten
Senderelais R1 und R2 und schaltet
mittels der Kontakte T1 und r2 die Telegraphenbatterie
B mit wechselnder Polarität an die Leitung. Der Fernleitung L1 z.B. einer
Kabelleitung, die zur Empfangsstation B führt, kann in bekannter Weise eine Spulenleitung
D vorgeschaltet sein, hinter der z. B. über eine Kondensatorleitung eine Abzweigung
zu einer Fernsprechstation T führt.
Das richtige Arbeiten der Relaisanker Y1
und r2 erfordert eine sehr genaue Einstellung,
die sich jedoch während des Betriebes bald ändert. Sobald aber die Ungleichmäßigkeit
der Kontaktöffnung bzw. -Schließung einen gewissen Mindestbetrag überschreitet, machen
sich die dadurch in die Leitung gelangenden Stromstöße sowohl in der eigenen als auch
in den benachbarten Leitungen störend bemerkbar.
Um nun eine solche Ungleichmäßigkeit der Ankerbewegung wieder auszugleichen und
zugleich die in die Leitung gesandten Stromstöße vorzuentzerren, sind die Hilfswicklungen
Ji1 und h2 vorgesehen, die über Widerstandskombinationen
mit den Relaisankern und der Batterie in Verbindung stehen. Durch die Wirkung der Hilfswicklungen wird die
bereits erläuterte Ankerbeschleunigung erreicht, die zu einer erheblichen Verkürzung
der Umschlagzeiten der Anker führt. Dies hat den praktischen Erfolg, daß selbst bei
verhältnismäßig großer Ungleichheit der Ankereinstellung immer noch eine ausreichende
Geräuschfreiheit der Leitung gewährleistet ist.
Die Schaltungsanordnung ist nicht nur in den einfachen Fällen einer direkten Zeichenübermittlung
vom Sender zum Empfänger verwendbar, wie sie noch einmal durch Abb. 4 schematisch dargestellt ist, sondern
kann auch dann Verwendung finden, wenn go ζ. B. bei sehr langen Leitungen oder in anderen
Fällen Relaisübertragungen in die Leitung eingeschaltet sind (Abb. 5 und 6).
Eine Relaisübertragung besteht in der Regel aus zwei Relais, von denen das eine
als Empfangsrelais an die ankommende Leitung angeschaltet ist und das andere, welches
durch den Kontakt des Empfangsrelais gesteuert wird, die aufgenommenen Stromstöße
als Senderelais in die abgehende Leitung weitersendet. Abb. 5 zeigt ein Beispiel, bei
dem zwei Relaisübertragungen RU in die Leitung eingeschaltet sind, die dadurch in drei
Abschnitte L1, L2 und L3 zerfällt. Mit der
Sendeeinrichtung S ist in bekannter Weise das Senderelais SR verbunden, welches die
Stromstöße! in den ersten LeitungsabschnittL1
sendet.
Die vom Empfangsrelais der ersten Relaisübertragung RU1 aufgenommenen Stromstöße
werden vom Senderelais der gleichen Relaisübertragung in den zweiten Leitungsabschnitt
L2 gesendet und gelangen dann unter Vermittlung der zweiten Relaisübertragung
RU2 in den dritten Leitungsabschnitt L3, an
dessen Ende sie vom Empfangsrelais ER aufgenommen und dem Empfänger E zugeführt
werden. Da sich in einer solchen Leitung die Verzerrungen der Stromstöße addieren, werden
gemäß der Erfindung die Hilfsstromkreise zur Vorentzerrung der Zeichen nicht nur am Senderelais SR vorgenommen, son-
dern auch an den Senderelais der Relaisübertragungen RU.
Diese Maßnahme kann auch dann von Vorteil sein, wenn z. B. nach Abb. 6 eine Relaisübertragung
RU über eine Leitung mittlerer Länge unmittelbar auf die Empfangseinrichtung
E einwirkt.
Der Erfindungsgedanke ist nicht nur für die dargestellten Telegraphenschaltungen verwendbar,
sondern für alle Fernmeldeschaltungen, bei denen es sich um die Übertragung von Stromstößen handelt, die durch die elektrischen
Eigenschaften der Übertragungsmittel eine Verzerrung ihrer Kurvenform, insbesondere
ihrer Länge, erfahren.
Claims (7)
1. Schaltungsanordnung zur Beseitigung der Verzerrung von Stromstößen in
Fernmeldeanlagen, insbesondere Telegraphenschaltungen, durch elektrische Mittel,
die die Stromstöße vor ihrem Eintritt in das die Verzerrung herbeiführende Übertragungsmittel
in einem der Verzerrung entgegenwirkenden Sinne verändern, gekennzeichnet durch einen vom Anker des
die Stromstöße in das Übertragungsmittel sendenden Relais gesteuerten, in an sich
bekannter Weise Ohmsche Widerstände, Drosseln, Kondensatoren oder Kombinationen
von solchen enthaltenden Hilfsstromkreis zur Beeinflussung der Ankerbewegung im Sinne der Verlängerung der
kurzen Zeichen und entsprechender Verkürzung der langen Zeichen.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hilfsstromkreis über besondere Hilfswicklungen der Senderelais verläuft.
3i. Schaltungsanordnung nach Anspruch2,
gekennzeichnet durch einen mit denHilfswicklungen in Reihe geschalteten Kondensator,
der mit den Sendekontakten derart verbunden ist, daß der Lade- oder Entladestrom
die normale Ankerbewegung verändert.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung mehrerer zur gleichzeitigen Steuerung mehrerer Sendekontakte dienender Relais ein gemeinsamer
Hilfsstromkreis zur gleichmäßigen Beeinflussung aller Relais vorgesehen
ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes der Senderelais mit einer Hilfswicklung versehen ist, über die der gemeinsame
Hilfsstromkreis verläuft.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrischen Eigenschaften des Hauptstromkreises durch Bemessung der Relaiswicklung oder durch Zuschaltung
von elektrischen Mitteln derart verändert sind, daß die Wirksamkeit der entzerrenden Mittel erhöht ist.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zeitkonstante des Relais durch Erhöhung der Wicklungsinduktivität oder durch Vorschaltung von Drosselspulen vor die
Relaiswicklung vergrößert ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES94393D DE595712C (de) | 1929-10-16 | 1929-10-16 | Schaltungsanordnung zur Beseitigung der Verzerrung von Stromstoessen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES94393D DE595712C (de) | 1929-10-16 | 1929-10-16 | Schaltungsanordnung zur Beseitigung der Verzerrung von Stromstoessen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE595712C true DE595712C (de) | 1934-04-21 |
Family
ID=7518668
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES94393D Expired DE595712C (de) | 1929-10-16 | 1929-10-16 | Schaltungsanordnung zur Beseitigung der Verzerrung von Stromstoessen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE595712C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2102143A1 (de) * | 1970-08-10 | 1972-04-07 | Deutsche Post Inst |
-
1929
- 1929-10-16 DE DES94393D patent/DE595712C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2102143A1 (de) * | 1970-08-10 | 1972-04-07 | Deutsche Post Inst |
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