DE4442717A1 - Vorrichtung zum Entladen von Schüttgut aus den Lukenräumen von See- und Binnenschiffen - Google Patents
Vorrichtung zum Entladen von Schüttgut aus den Lukenräumen von See- und BinnenschiffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entladen von
Schüttgut aus den Lukenräumen von See- und Binnen
schiffen, die eine Entladeeinheit, beispielsweise ein
heb- und senkbares Becherwerk aufweist, die das
Schüttgut aufnimmt und zum Weitertransport auf eine
Auslegerwippe schräg oder senkrecht nach oben trans
portiert, wobei die Auslegerwippe auf einem mittels
eines Portals verfahrbaren Drehteil ruht. Die Entlade
einheit kann auch durch einen beliebigen anderen
Förderer gebildet sein.
Bei den bekannten Vorrichtungen der vorgenannten Art ist
es sehr schwierig, bei der Entladung des Schüttgutes aus
den Lukenräumen von See- und Binnenschiffen alle Stellen
der Lukenräume zu erreichen. Es sind hierzu stets
entsprechende Drehbewegungen der Vorrichtung notwendig,
wobei etwaige Schiffsaufbauten zu beachten und erforder
lichenfalls zu umfahren sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile
der bekannten Vorrichtungen zu vermeiden und die ein
gangs erwähnte Vorrichtung so auszubilden, daß billiger
herzustellen und einfacher zu handhaben ist.
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, daß
sich zwischen dem Drehteil und der Auslegerwippe ein
Schwenkarm befindet, an dem das eine Ende eines
Hydraulikzylinder angelenkt ist, dessen anderes Ende
sich auf dem Drehteil abstützt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung
ist es möglich, ausschließlich durch eine vertikale
Schwenkbewegung der Auslegerwippe, die durch das ein
Aus- bzw. Einfahren des Hydraulikzylinders zu bewirken
ist, die X-Koordinate des Lukenraums abzufahren. Zum Ab
fahren der Y-Koordinate ist - wie bei den bekannten Vor
richtungen - nur ein Verfahren der Vorrichtung parallel
zu dem See- oder Binnenschiff notwendig.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vorrichtung führt
zu erheblichen Gewichtseinsparungen sowie zu Ein
sparungen bei der Fertigung der Vorrichtung, und zwar
durch den Wegfall der Geradhalteplattform, dem Drehwerk
und der Ringschurre. Ferner ergibt sich beim Entladen
des Schüttgutes eine wesentliche Zeitersparnis, weil die
Aufbauten zwischen den Luken nicht mehr umfahren werden
müssen, da aufgrund der stets rechtwinkligen Stellung
der Auslegerwippe beim Endladevorgang die Aufbauten
nicht mehr im Wege stehen. Ein Umfahren der Aufbauten
ist nur noch beim Wechsel von einer Luke zur anderen
notwendig, wobei auch eine Drehbewegung der Auslegerwippe
erforderlich sein kann. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung der Vorrichtung ist somit mindestens ein
halbautomatischer Betrieb bei der Entladung des Schütt
gutes möglich. So kann beispielsweise das Eintauchen der
Entladeeinheit in das Schüttgut und das Abfahren der
X- und Y-Koordinaten durch eine freiprogrammierbare
Software herbeigeführt werden.
In Weiterbildung der Erfindung ist ein zweiter Hydrau
likzylinder vorgesehen, dessen eines Ende an der Aus
legerwippe angelenkt ist und dessen anderes Ende sich
ebenfalls auf dem Drehteil abstützt. Dieser Hydraulik
zylinder dient dazu, die Entladeeinheit immer in der
gleichen Höhe zu halten, so daß keine anderen Mittel zum
Heben und Senken der Entladeeinheit erforderlich sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann noch dadurch
verbessert werden, daß ein dritter Hydraulikzylinder
vorgesehen ist, dessen eines Ende an der Auslegerwippe
und dessen anderes Ende an der Entladeeinheit angelenkt
ist. Dieser Hydraulikzylinder dient dazu, die Entlade
einheit immer genau senkrecht zu halten und ein Pendeln
der Entladeeinheit zu verhindern.
Zweckmäßigerweise ist der Schwenkarm als Führungselement
für das zu entladende Schüttgut ausgebildet. Beispiels
weise kann der Schwenkarm hohl ausgebildet sein und als
Förderrutsche dienen.
Eine weitere Verbesserung der erfindungsgemäßen Vor
richtung kann noch dadurch erzielt werden, daß ein
vierter Hydraulikzylinder vorgesehen ist, dessen eines
Ende an dem Drehteil und dessen anderes Ende an dem sich
an dem Schwenkarm anschließenden Förderband angelenkt
ist. Dadurch kann auch das Anheben und Absenken dieses
Förderbandes in einfacher Weise hydraulisch bewirkt
werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
ein fünfter Hydraulikzylinder vorgesehen, dessen eines
Ende an dem Drehteil und dessen anderes Ende an dem
Portal angelenkt ist. Mit diesem Hydraulikzylinder kann
die Auslegerwippe geschwenkt werden, ohne daß weitere
Antriebsmittel erforderlich sind, und zwar kann die
Auslegerwippe sowohl aus der Betriebsstellung in die
Außerbetriebsstellung geschwenkt werden als auch beim
Umfahren etwaiger zwischen den einzelnen Lukenräumen
vorhandener Aufbauten eine Schwenkbewegung durchführen.
Es können somit bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sämtliche Bewegungen hydraulisch bewirkt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch dann ein
gesetzt werden, wenn eine Entladung größerer Seeschiffe
außerhalb des Hafens erfolgen muß. Dies wird dadurch
ermöglicht, daß in Weiterbildung der Erfindung das
Portal der Vorrichtung auf einem Ponton angeordnet ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die
Entladeeinheit als Kratzförderer ausgebildet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von zwei Aus
führungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Vorrichtung in schematischer Darstellung in
Seitenansicht, wobei mit strichpunktierten Li
nien mehrere weitere Stellungen angedeutet sind;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Portal der Vorrichtung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Lukenraum eines See-
oder Binnenschiffes;
Fig. 4 eine andere Vorrichtung in schematischer Dar
stellung in Seitenansicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist ein auf dem
Kai 1 verfahrbares Portals 2 auf, das ein Drehteil 3 und
eine daran angebrachte Auslegerwippe 4 trägt, wobei an
der Auslegerwippe 4 eine Entladeeinheit 5 angelenkt ist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Entladeeinheit 5
als heb- und senkbares Becherwerk ausgebildet, deren
unteres Ende einen Schneckenförderer 6 aufweist. Das der
Entladeeinheit 5 gegenüberliegende Ende der Ausleger
wippe 4 ist mit einem das Gewicht der Entladeeinheit 5
ausgleichenden Gegengewicht 7 versehen. Die Entlade
einheit 5 greift in den Lukenraum 8 eines zu entladenden
See- oder Binnenschiffes 9 ein. Zwischen dem Drehteil 3
und der Auslegerwippe 4 ist ein Schwenkarm 10 vorge
sehen. An dem Schwenkarm 10 ist das eine Ende eines
Hydraulikzylinders 11 angelenkt. Das andere Ende des Hy
draulikzylinders 11 stützt sich auf dem Drehteil 3 ab.
Ein zweiter Hydraulikzylinder 12, dessen eines Ende an
der Auslegerwippe 4 angelenkt ist, stützt sich mit
seinem anderen Ende ebenfalls auf dem Drehteil 3 ab. Ein
ferner noch vorgesehener dritter Hydraulikzylinder 13
ist zwischen der Auslegerwippe 4 und der Entladeeinheit
5 angeordnet.
Die einzelnen Stellungen der Auslegerwippe 4 werden
durch die Betätigung des Hydraulikzylinders 11 bewirkt,
während durch die Betätigung des Hydraulikzylinders 12
die Höhenlage und durch die Betätigung des Hydraulik
zylinders 13 die genau senkrechte Stellung der Entlade
einheit 5 bestimmt wird.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Schwenkarm 10 als Führungselement für das zu entladende
Schüttgut ausgebildet. Der Materialfluß des Schüttgutes
ist durch Pfeile angedeutet.
In Fig. 2 ist die Auslegerwippe 4 mit strickpunktierten
Linien in der Außerbetriebsstellung - also parallel zum
Kai 1 verlaufend - dargestellt. Für das Drehen der
Auslegerwippe 4 aus der Betriebsstellung in die
Außerbetriebsstellung ist ein Hydraulikzylinder 16
vorgesehen, dessen eines Ende an dem Drehteil 3 und
dessen anderes Ende an dem Portal 2 angelenkt ist.
Aus Fig. 3 ist ein Entladeschema zu ersehen. Während zum
Abfahren der Y-Koordinaten des Lukenraums 8 nur ein
Verfahren der Vorrichtung parallel zu dem See- oder
Binnenschiff 9 notwendig ist, wird das Abfahren der
X-Koordinaten des Lukenraums 8 ausschließlich durch eine
Schwenkbewegung der Auslegerwippe 4 bewirkt (vgl. auch
X-Koordinate in Fig. 1).
Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung, deren Portal 2 auf einem
Ponton 17 angeordnet ist. Auf der dem zu entladenden
Seeschiff 9 gegenüberliegenden Seite der Vorrichtung
befindet sich ein anderes Schiff 18 von wesentlich
geringerer Größe als das Seeschiff 9.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Entladen von Schüttgut aus den
Lukenräumen (8) von See- und Binnenschiffen (9), die
eine Entladeeinheit (5), beispielsweise ein heb- und
senkbares Becherwerk aufweist, die das Schüttgut
aufnimmt und zum Weitertransport auf eine Ausleger
wippe (4) schräg oder senkrecht nach oben transpor
tiert, wobei die Auslegerwippe (4) auf einem mittels
eines Portals (2) verfahrbaren Drehteil (3) ruht,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zwischen dem Drehteil (3) und der Ausleger
wippe (4) ein Schwenkarm (10) befindet, an dem das
eine Ende eines Hydraulikzylinders (11) angelenkt
ist, dessen anderes Ende sich auf dem Drehteil (3)
abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Hydraulikzylinder (12) vorgesehen
ist, dessen eines Ende an der Auslegerwippe (4)
angelenkt ist und dessen anderes Ende sich ebenfalls
auf dem Drehteil (3) abstützt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein dritter Hydraulikzylinder (13)
vorgesehen ist, dessen eines Ende an der Ausleger
wippe (4) und dessen anderes Ende an der Entlade
einheit (5) angelenkt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zwischen dem Drehteil (3) und
der Auslegerwippe (4) angeordnete Schwenkarm (10)
als Führungselement für das zu entladende Schüttgut
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein vierter Hydraulik
zylinder (14) vorgesehen ist, dessen eines Ende an
dem Drehteil (3) und dessen anderes Ende an dem sich
an dem Schwenkarm (10) anschließenden Förderband
(15) angelenkt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein fünfter Hydraulik
zylinder (16) vorgesehen ist, dessen eines Ende an
dem Drehteil (3) und dessen anderes Ende an dem
Portal (2) angelenkt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Portal (2) der
Vorrichtung auf einem Ponton (17) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Entladeeinheit (5) als
Kratzförderer ausgebildet ist.
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