DE4439142A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Innenreinigung von Gasflaschen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Innenreinigung von GasflaschenInfo
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- B08B2203/005—Details of cleaning machines or methods involving the use or presence of liquid or steam the liquid being ozonated
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Innenreinigung von Gasflaschen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
An die Reinheit von Gasflaschen, die für die Lagerung
und den Transport von Reinstgasen, Reaktionsgasen
und hochpräzisen Gasgemischen verwendet werden, werden
höchste Anforderungen an deren Innenoberfläche ge
stellt. So darf die Innenoberfläche einer solchen Gas
flasche weder mit Verunreinigungen, die auf Reaktions
produkte, zum Beispiel auf Korrosion oder Reaktion mit
dem Reaktivgas einer vorherigen Befüllung zurückzu
führen sind, noch mit adsorbierten Fremdgasmolekülen
oder gar mit Partikeln kontaminiert sein. Gasflaschen,
an deren Reinheit derart hohe Anforderungen gestellt
werden, werden daher vor ihrer Erstbefüllung aufwendi
gen Reinigungsmethoden unterzogen. So werden die
Innenoberflächen in einer Grundbehandlung je nach
Anforderungen und Werkstoffeigenschaft chemisch, elek
trochemisch oder mechanisch vorbehandelt. Beispielswei
se werden die Flaschen häufig elektropoliert, gebeizt
oder sandgestrahlt. Aus der DE-PS 35 31 697 ist ein
Verfahren zur Reinigung des Innenraumes von Gasflaschen
bekannt, bei dem der Innenraum der Gasflasche mit einem
mit hohem Druck beaufschlagten Wasserstrahl gereinigt
wird. Mit dem in der DE-PS 35 31 697 gezeigten Ver
fahren werden zwar sehr gute Ergebnisse erzielt, je
doch sind die Anforderungen an die Reinheit der Gase
und somit der Gasflascheninnenräume immer größer gewor
den; dies gilt beispielsweise für den Bereich der
Elektronikindustrie. Daher werden die Gasflaschen, die
nach Verbrauch ihrer Erstbefüllung wiederverwendet
werden, bei solch extremen Anforderungen erneut der
Grundbehandlung unterzogen, die auch vor der Erst
befüllung erfolgt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen
eine Verbesserung des Reinigungsergebnisses erzielt
wird und eine immerwiederkehrende häufige Grundbe
handlung der Innenoberfläche entfallen kann.
Ausgehend von dem in Oberbegriff des Anspruchs 1 be
rücksichtigten Stand der Technik ist die Aufgabe
erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrich
tung ist es nunmehr gelungen, eine Reinigungsmethode
für den Innenraum von Gasflaschen zur Verfügung zu
stellen, die zu wesentlich besseren Reinigungsergebnis
sen gegenüber dem Stand der Technik führt und mit deren
Hilfe die Anzahl der Grundbehandlungen vor deren
Wiederbefüllung deutlich reduziert wird. Eine Behand
lung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vor der Erst
befüllung führt zusätzlich zu einer reineren Oberfläche
gegenüber der alleinigen Grundbehandlung. Zusätzlich
ist das erfindungsgemäße Verfahren reinraumtauglich.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in schematischer Form.
Es zeigt:
Fig. 1 Eine für das Verfahren geeignete
Vorrichtung.
Fig. 2 Eine für die Reinigung ausgerüstete
Gasflasche.
In Fig. 1 ist eine für die Durchführung des Verfahrens
geeignete Vorrichtung wiedergegeben. Die Gasflaschen 1
sind in Spannbacken 2 arretiert und befinden sich in
einem Gerüst 3, an dem Leitungen 4 zur Befüllung der
Gasflaschen 1 mit einer Flüssigkeit angebracht sind.
Die arretierten Gasflaschen 1 sind durch eine Dreh
achse 5 um 180° vertikal schwenkbar. Das Gerüst 3 trägt
über eine Schiene 6 eine Halterung 7 mit einer an ei
nem Hubmotor 8 befestigten Ultraschallquelle 9, die als
Reinigungselement dient. Der Hubmotor 8 ist horizontal
und vertikal verfahrbar. An dem Gerüst 3 ist eine wei
tere Halterung 10 mit einem Hubmotor 11 angebracht,
der eine Lanze 12 zum Eintrag eines Inertisierungsgases
in eine bereits gereinigte Gasflasche 13 in vertikaler
Richtung bewegen kann. Die Lanze 12 ist mit einem Heiz
körper 14 verbunden, der das Inertisierungsgas auf
heizt. Der Vorrichtung ist eine Flüssigkeitsaufberei
tungsanlage 15 zugeordnet, die nur schematisch darge
stellt ist.
Fig. 2 zeigt eine Gasflasche 1 mit einer stabförmigen
Ultraschallquelle 9, die über einen Schwinggenerator 16
angeregt wird, der durch ein Hochfrequenzkabel 17 mit
Energie versorgt wird.
Bei Betrieb werden nun die Gasflaschen 1 in dem Gerüst
3 mit Spannbacken 2 arretiert und durch die Leitung 4
mit der Flüssigkeit aufgefüllt. Vorzugsweise wird als
Flüssigkeit deionisiertes Wasser eingesetzt, welches
aus einer Flüssigkeitsaufbereitungsanlage 15 bezogen
wird. Die Flüssigkeitsaufbereitungsanlage 15 beinhaltet
eine Entsalzungsstufe, eine Umkehrosmose, einen Ionen
austauscher und einen Filter. Das so aufbereitete
Wasser hat den Vorteil, daß es zum einen höchste Rein
heit besitzt und zum anderen selber chemisch nicht
aggressiv ist. Dem Wasser werden vorzugsweise Tenside
und insbesondere im Falle der Behandlung von Edel
stahlfaschen Komplexbildner zugegeben, die die reini
gende Wirkung des Ultraschalls unterstützen, indem sie
die in der wäßrigen Phase befindlichen Verunreinigung
en dem Adsorptionsgleichgewicht an der Innenoberfläche
entziehen. Die Verunreinigungen der Innenoberfläche der
Gasflasche können je nach vorheriger Gasbefüllung, die
auch aus mehreren Komponenten bestehen kann, verschie
den sein. So kommen als Verunreinigungen Verbindungen
in Frage, die durch Adsorption, chemische Reaktion
(Korrosion) oder katalytische Wechselwirkung ent
standen sind. Auch Desorptionsprozesse können zur Ver
änderung der Innenoberfläche führen. Weiterhin kommen
als Verunreinigungen Beizrückstände oder Rückstände
von Waschlösungen aus der Grundbehandlung in Frage.
Daher kann in manchen Fällen eine Verwendung von Säuren
oder Basen als Flüssigkeit zu einem effektiveren Er
gebnis führen. Natürlich können auch andere Flüssigkei
ten, wie organische Lösungsmittel oder Flüssigkeiten,
mit reinigenden Zusätzen verwendet werden. Die Behand
lung mit Wasser ist jedoch am schonendsten für die zu
reinigende Oberfläche. Nach der Befüllung wird nun die
Ultraschallquelle 9 in die Gasflasche eingeführt und
der Innenraum 5 Minuten lang einer Beschallung unterzo
gen. Aufgrund der hohen, mechanischen Kräfteeinwirkung
und Energie des Ultraschalles werden selbst schwer zu
gängliche, komplizierte Mikrostrukturen in der Innen
oberfläche, wie Kavernen, Lunker oder freigelegte Ein
schlüsse, sehr effektiv gereinigt. Diese Reinigungs
leistung kann von anderen Verfahren nicht erbracht
werden, insbesondere auch deswegen nicht, weil der
Öffnungsquerschnitt der Gasflaschen sehr gering ist und
übliche Reinigungsverfahren nur geringe Reinigungs
leistungen an die Innenoberfläche bringen. Um eine
möglichst gleichförmige Beschallung zu bewirken ist die
Ultraschallquelle 9 vorzugsweise stabförmig ausgebil
det, so daß eine in Bezug auf die Rotationsachse der
Gasflasche radialsymmetrische Beschallung erfolgt. Es
ist aber natürlich auch eine Ausführungsform denkbar,
die von dieser Geometrie abweicht, wie beispielsweise
eine punktförmige Ultraschallquelle. Um weitere Konta
minationen des Innenraumes der Gasflasche 1 zu verhin
dern, ist die Ultraschallquelle 9 mit ihrer Anschluß
stelle für den Flaschenhals besonders gut angepaßt.
Nach der Beschallung einer Gasflasche 1 wird die Ultra
schallquelle 9 aus der Gasflasche entfernt und durch
die Schiene 6 und den Hubmotor 8 in die nächste Gas
flasche eingeführt. Im Anschluß an diese Beschallung
werden die Gasflaschen durch eine Drehung um die Dreh
achse 5 entleert und das Wasser der Flüssigkeitsaufbe
reitungsanlage 15 wieder zugeführt. In der Regel wird
man eine solche Behandlung zweimal durchführen.
Natürlich ist auch eine Vorrichtung denkbar, bei der
mehrere Ultraschallquellen 9 gleichzeitig in Betrieb
sind, so daß mehrere Flaschen in einer Charge gereinigt
werden können. Aus Kostengründen wird aber eine Aus
führungsform mit nur einer Ultraschallquelle 9 bevor
zugt. Die auf diese Weise gereinigten Gasflaschen 1
werden unter die Lanze 12 gebracht, mit der ein Inerti
sierungsgas zur Trocknung eingeblasen wird, welches
durch den Heizkörper 14 auf ca. 40 bis 250°C aufgeheizt
ist. Vorzugsweise wird aus wirtschaftlichen Gründen als
Inertisierungsgas Stickstoff eingesetzt werden. In
Sonderfällen können jedoch neben den für die Oberflä
che inaktiven Gasen auch chemisch nicht inerte und so
gar Reaktivgase eingesetzt werden. So ist auch der
Einsatz von synthetischer Luft oder sogar, insbesondere
bei Edelstahlflaschen, ein Ozon-Stickstoff-Gemisch von
Vorteil, da hier eine für die Oberfläche passivierende
Wirkung eintritt. Das Gas übernimmt hierbei die Funk
tion eines Wärmeträgers, der zur Trocknung eingesetzt
wird und der in Verbindung mit seiner chemischen Reak
tivität die Oberfläche des Gasflascheninnenraumes
zusätzlich beeinflußt. Natürlich können auch andere
Gase, wie zum Beispiel CO₂ eingesetzt werden. Nachdem
die Trocknung durchgeführt ist kann die Gasflasche 1
mit den üblichen Reinstgas- oder Reaktivgasarmaturen
verschlossen werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich,
Gasflaschen aus Aluminium, Edelstahl, oder vergütetem
Kohlenstoffstahl, deren Innenoberflächen auch beschich
tet sein können, zu reinigen, ohne die aus der werk
stoffspezifischen Oberflächenbehandlung resultierende
Innenoberfläche zu zerstören.
Dünnwandige Flaschen aus Metallen wie Nickel, die zur
mechanischen Stabilisierung mit Werkstoffen wie GFK,
Composit oder Kohlefaser umhüllt sind, werden bei der
Behandlung mit Ultraschall mechanisch nicht beeinträch
tigt, wie es beispielsweise beim Sandstrahlverfahren
der Fall ist. Die Dauer der Behandlung hängt von der
Art der Verunreinigung und des Flaschenmaterials ab.
Auf eine erneute Grundbehandlung der Innenoberfläche
der Gasflaschen 1 vor der Nachbefüllung kann weitest
gehend verzichtet werden. Natürlich können mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren auch andere Behälter
gereinigt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Innenreinigung von Gasflaschen (1) für
Reinstgase, Reaktivgase und Gasgemische hoher Genau
igkeit unter Verwendung einer Flüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit und eine Ultraschallquelle (9)
in die Gasflasche (1) eingebracht werden und das
Innere der Gasflasche (1) einer Behandlung mit
Ultraschall unterzogen wird, wonach die Ultra
schallquelle (9) und die Flüssigkeit aus der
Gasflasche (1) entfernt werden und das Innere der
Gasflasche (1) von Resten der Flüssigkeit befreit
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Flüssigkeit Wasser eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeit eine Säure zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeit eine Base zugesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reste der Flüssigkeit durch ein heißes Iner
tisierungsgas ausgetrieben werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an Stelle einer Gasflasche (1) ein Behälter ein
gesetzt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit einem Gerüst (3) mit Mitteln zum
Arretieren von mindestens einer Gasflasche (1),
wobei an dem Gerüst (3) Mittel zum Drehen der Gas
flasche (1) um 180° und mindestens ein Reinigungs
element angebracht sind und das Reinigungselement
in bezug auf die Gasflasche (1) horizontal und
vertikal verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reinigungselement eine Ultraschallquelle (9)
ist und an der Vorrichtung eine Leitung (4) zum
Befüllen des Gasflasche (1) mit einer Flüssigkeit
angebracht ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ultraschallquelle (9) stabförmig ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gaseintrag zum Einbringen von einem Inerti
sierungsgas in die Gasflache (1) vorhanden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Eintrag für das Inertisierungsgas ein
Heizkörper (14) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorrichtung eine Flüssigkeitsaufbereitungs
anlage (15) zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944439142 DE4439142C2 (de) | 1994-11-03 | 1994-11-03 | Verfahren zur Innenreinigung von Gasflaschen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944439142 DE4439142C2 (de) | 1994-11-03 | 1994-11-03 | Verfahren zur Innenreinigung von Gasflaschen |
Publications (2)
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DE4439142A1 true DE4439142A1 (de) | 1996-05-09 |
DE4439142C2 DE4439142C2 (de) | 2002-02-21 |
Family
ID=6532311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944439142 Expired - Lifetime DE4439142C2 (de) | 1994-11-03 | 1994-11-03 | Verfahren zur Innenreinigung von Gasflaschen |
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Also Published As
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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