DE60110423T2

DE60110423T2 - Vorrichtung und Verfahren zum Waschen und Sterilisieren von industriellen Anlagen

Info

Publication number: DE60110423T2
Application number: DE60110423T
Authority: DE
Inventors: Ruggero Barani
Original assignee: ICO Oleodinamici SpA
Current assignee: ICO Oleodinamici SpA
Priority date: 2001-10-16
Filing date: 2001-10-16
Publication date: 2006-03-02
Anticipated expiration: 2021-10-17
Also published as: DE60110423D1; ES2240386T3; EP1302250A1; EP1302250B1; ATE294032T1

Description

Speziell, doch nicht ausschlieslich, findet die Erfindung nutzvolle Anwendung in Anlagen der pharmazeutischen Industrie, zum Beispiel solche zum Granulieren, Mischen, Auflösen, Überziehen von Festpartikeln, sowie bei Fässern, Behältern usw.
US 5 329 950 beschreibt eine selbsttätige Reinigungs- und Sterilisieranlage, welche enthält: einen ersten Flüssigkeitsbehälter für eine Reinigungslösung, einen zweiten Flüssigkeitsbehälter für eine Sterilisierlösung, eine Reinigungsstrecke, die sich von dem ersten Behälter aus verläuft, und eine Sterilisierstrecke, die von dem zweiten Behälter aus verläuft. Ein Sterilisiergas wird in die Sterilisierstrecke eingegeben.
Hauptzweck der vorliegenden Erfindung ist, ein besonders wirksames Verfahren zum automatischen Waschen, Trocknen und Sterilisieren von behandelten Oberflächen einer industriellen Anlage vorzusehen.
Ein Vorteil ist, dass auch die Teile, die nicht in direkten Kontakt mit der Waschflüssigkeit kommen, mit welcher die Anlage während der Reinigungsvorgänge besprüht wird, vollkommen sterilisiert werden.
Ein weiterer Zweck ist, eine einfache und wirtschaftliche Vorrichtung zur Durchführung des oben erwähnten Verfahrens vorzusehen.
Ein weiterer Zweck der Erfindung ist, auf einfache und praktische Weise die Vorrichtung unter Verwendung von kalten Flüssigkeiten zu sterilisieren.
Diese Zwecke und Vorteile und noch andere werden alle erreicht durch die Erfindung, wie sie in den anhängenden Ansprüchen gekennzeichnet ist.
Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen deutlicher aus der nachstehenden detaillierten Beschreibung einer vorgezogenen, doch nicht ausschliesslichen Ausführung der Erfindung hervor, dargestellt rein als ein nicht begrenzendes Beispiel in der Abbildung der beiliegenden Zeichnung, in welcher:
– 1 ein Diagramm einer Vorrichtung ist, hergestellt nach der vorliegenden Erfindung.
Unter Bezugnahme auf die Abbildung der Zeichnung ist mit 1 in ihrer Gesamtheit eine Vorrichtung zum Waschen und Sterilisieren von industriellen Anlagen bezeichnet, enthaltend einen Behälter 2 mit einer Waschflüssigkeit (zum Beispiel Wasser), der über eine Hochdruckleitung 3, enthaltend ein Rohr mit einer Pumpe 4 (zum Beispiel eine 70 Bar Druckpumpe), an ein oder mehrere Waschterminals 5 (zum Beispiel Wasserdüsen) angeschlossen ist, welche den zu behan delnden Oberflächen der Anlage zugeordnet sind. Bei der gezeigten Ausführung ist ebenfalls ein Dosierer 6 vorhanden, welcher der Leitung 3 abgemessene Mengen eines Reinigungsmittels an einem Punkt stromaufwärts der Pumpe 4 zuführt.
Eine Leitung 7 ist an den Behälter 2 angeschlossen, welche mit einer aussenliegenden Leitung zum Zuführen der Waschflüssigkeit verbunden wird, zum Beispiel das städtische Wassernetz. Eine weitere Leitung 8, ebenfalls lösbar an die Wasserzufuhr anzuschliessen, ist mit der Hochdruckleitung 3 über ein Dreiwege-Ventil 9 verbunden, vorgesehen (stromaufwärts der Hochdruckpumpe und an einem nicht unter Druck stehenden Punkt) zur wahlweisen Verbindung der Hochdruckleitung 3 mit der Zufuhr aus dem Behälter 2 oder aus dem städtischen Wassernetz durch die Verbindungsleitung 8. Beide Verbindungsleitungen 7 und 8 sind mit einem Absperrventil versehen.
Die Vorrichtung 1 enthält Mittel zum Einführen eines Sterilisiergases in den Behälter 2, welches Gas mit der Waschflüssigkeit vermischt wird. Die Mittel zum Einführen des Sterilisiergases enthalten eine Gaszuführleitung, welche einen Ozonisator 10 hat (versehen mit einem Hochspannungsgenerator). Der Ozonisator 10 entnimmt Sauerstoff aus einem Behälter 11 und wandelt ihn in Ozon um. Es kann jede feststehende Zuführleitung für Sauerstoff verwendet werden. Die Zuführleitung des Sauerstoffs mündet im Inneren des Behälters 2 mit einer Einspritzdüse 12, die dicht am Boden des Behälters 2 angeordnet ist, und welche den Ozon (ein Sterilisiergas) in die Waschflüssigkeit freigibt, wodurch eine Mischung der beiden Substanzen erhalten wird.
Die Vorrichtung enthält eine sekundäre Sterilisierleitung 13, vorgesehen zur wahlweisen Verbindung der Drainagepumpe 15 des Behälters 2 mit den Verbindungsleitungen 7 und 8, so dass diese Teile sterilisiert werden können. Bei der gezeigten Ausführung speisen diese beiden Wasserleitungen 7 und 8 den Behälter und die Hochdruckleitung 3 mit Waschflüssigkeit (Wasser). Während des Sterilisiervorgangs werden die Enden der Leitungen 7 und 8 von dem städtischen Wassernetz gelöst und an die sekundäre, automatische Sterilisierleitung 13 angeschlossen. Die sekundäre Leitung 13 weist an einem Ende ein Verbindungsstück zum lösbaren und wahlweisen Anschliessen an die Leitungen 7 und 8 auf, während sie an ihrem anderen Ende ein Verbindungsstück zum wahlweisen und lösbaren Anschliessen an eine Drainagenebenleitung 14 des Behälters 2 aufweist, versehen mit der Drainagepumpe 15, welche je nach Anforderung zum Ablassen der in dem Behälter 2 verbliebenen Flüssigkeit und zum automatischen Sterilisieren von Teilen der Vorrichtung benutzt werden kann.
Die Vorrichtung 1 enthält ausserdem eine Trocknungsleitung 16, dazu vorgesehen, ein Trocknungsfluid über die behandelten Oberflächen zu leiten. Die Trocknungsleitung 16 ist über ein Dreiwege-Ventil 17 an die Zuführleitung angeschlossen, welche das Sterilisiergas in den Behälter einführt; diese Verbindung befähigt das Sterilisiergas – Ozon – , mit dem Trocknungsgas – Luft – vermischt zu werden. Die Trocknungsleitung 16 ist mit einer Zuführleitung versehen, welche Luft aus der Atmosphäre entnimmt; entlang der Zuführleitung sind Mittel zum Bewegen der Luft (zum Beispiel ein Ansaugventilator), eine Heizvorrichtung 19 und ein Filter 20 angeordnet. Wie bei den Leitungen 7 und 8, ist für die Trocknungsleitung 16 eine sekundäre Leitung 21 vorgesehen, die wahlweise an die Trocknungsleitung 16 angeschlossen ist und einen geschlossenen, selbststerilisierenden Kreis für die Trocknungsleitung bildet. Die sekundären Umlaufleitungen 13 und 21 arbeiten als Bypass, so dass, wenn es gewünscht ist, die kurzen Leitungen 7 und 8 wie auch die Trocknungsleitung 16 selbststerilisiert werden können.
Die verschiedenen oben erwähnten Teile der Vorrichtung 1, insbesondere der Behälter 2, die Hochdruckleitung 3, die Pumpe 4, die Waschterminals 5 und die Mittel zum Einführen von Sterilisiergas, aber auch das Trocknungssystem und die selbststerilisierenden Systeme mit ozonisiertem Wasser und ozonisierter Luft, sind auf einer mobilen Waschanlage mit Rädern (nicht gezeigt) montiert.
Die Vorrichtung erlaubt das automatische Sterilisieren und Reinigen von strukturellen Bestandteilen, ohne dass diese ausgebaut werden müssen: dies ist erreicht mit Hilfe der Produktion von Sterilisiergas (Ozon) vor Ort, welches mit der Waschflüssigkeit vermischt und folglich bei niedriger Temperatur in das Innere des Hydraulikkreises der Vorrichtung geleitet wird. Dieselbe Lösung wird auf den pneumatischen Trocknungskreis angewandt, doch mit dem Unterschied, dass das Sterilisiergas mit dem Trocknungsgas vermischt wird. Diese Lösung bedeutet, dass dieselbe Steuereinheit zum Steuern der Wasch- und Trocknungsvorgänge sowie des automatischen Sterilisierzyklus programmiert sein kann.
Das kalte automatische Sterilisieren (anstelle zum Beispiel des Sterilisierens unter Verwendung von heissem Dampf) bedeutet, dass die verhältnismässig preiswerten Teile der Vorrichtung selbst in dem Vorgang verwendet werden können, da keine Verträglichkeit mit hohen Temperaturen erforderlich ist.
Die Produktion und das Einführen von Sterilisiergas in den Behälter 2 erfolgt gesteuert (unter Anwendung bekannter Techniken), so dass der Sättigungspegel des Sterilisiergases (in diesem Falle Ozon), vermischt mit der Waschflüssigkeit (in diesem Falle Wasser) in dem Behälter 2, niemals überschritten wird und somit keine Überproduktion an Ozon erhalten wird.
Es konnte festgestellt werden, dass durch die Verwendung einer Waschflüssigkeit unter hohem Druck und eines darin vermischten Sterilisiergases (bei der vorliegenden Ausführung beispielsweise ozonisiertes Wasser) ein ausgesprochen wirksames Waschen und Sterilisieren aller behandelten Oberflächen der Anlage erreicht wird. Im Falle von ozonisiertem Wasser beschleunigt die Abgabe mit hohem Druck auf die zu behandelnden Oberflächen die Umwandlung des in dem Wasser enthaltenen Ozons in aktiven Sauerstoff, welcher in der Lage ist, auch jene Teile der Maschine zu sterilisieren, welche nicht direkt durch die Düsen mit den unter Druck stehenden Flüssigkeiten besprüht werden.

Claims

Vorrichtung zum Waschen und Sterilisieren von industriellen Anlagen, enthaltend wenigstens einen Behälter (2) für eine Waschflüssigkeit, der über wenigstens eine Hochdruckleitung (3), versehen mit wenigstens einer Pumpe (4), an wenigstens ein Waschterminal (5) angeschlossen ist, letzteres einer zu behandelnden Oberfläche zugeordnet, Mittel (10, 11, 12) zum Einführen eines Sterilisiergases in den Behälter (2), welches Sterilisiergas sich mit der Waschflüssigkeit in dem Behälter vermischt, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens eine sekundäre Sterilisierleitung (13) enthält, welche über eine Drainagepumpe (15) wahlweise den Behälter (2) mit Leitungen (7 und 8) zum Zuführen einer Waschflüssigkeit in den Behälter (2) und jeweils mit der Hochdruckleitung (3) verbinden kann, wobei jede der Leitungen (7 und 8) mit wenigstens einem Ende versehen ist, welches an eine aussenliegende Quelle für die Zufuhr der Waschflüssigkeit angeschlossen werden kann; und dadurch, dass sie eine Trocknungsleitung (16) zur Zufuhr eines gasigen Trocknungsfluids an die behandelten Oberflächen enthält, welche Trocknungsleitung (16) an Mittel zum Einführen von Sterilisiergasen angeschlossen ist, und zwar zum Mischen des Sterilisiergases mit dem gasigen Trocknungsfluid; wobei die Vorrichtung eine sekundäre Leitung (21) zur Wiedergewinnung enthält, die wahlweise an die Trocknungsleitung angeschlossen wird, um einen sterilisierenden geschlossenen Kreis der Trocknungsleitung (16) herzustellen; und wobei wenigstens der Behälter (2), die Hochdruckleitung (3), die Pumpe (4), das Waschterminal (5) und die Mittel (10, 11, 12) zum Einführen des Sterilisiergases an einer kompakten Wascheinheit montiert sind, welche eigenständig und auf Rädern verfahrbar ist.
Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Einführen des Sterilisiergases einen Ozonisator (10) enthalten, welcher Sauerstoff aus einem Behälter (11) entnimmt und den Sauerstoff in Ozon umwandelt, der in den Behälter (2) geleitet wird.
Verfahren zum Waschen und Sterilisieren von industriellen Anlagen, bei welchem eine Waschflüssigkeit aus einem Behälter (2) entnommen, gepumpt und mit hohem Druck an wenigstens ein Waschterminal (5) geleitet wird, welches die Waschflüssigkeit auf eine zu waschende und sterilisierende Fläche richtet, und bei welchem ein Sterilisiergas in das Innere des Behälters (2) eingeführt wird, welches Sterilisiergas sich mit der Waschflüssigkeit vermischt, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren durch eine Vorrichtung nach einem jeden der Patentansprüche von 1 bis 2 realisiert wird, und dadurch, dass das Verfahren unter Verwendung der aus dem Behälter (2) entnommenen Waschflüssigkeit wenigstens die Verbindungen für den Anschluss des Behälters (2) und der Hochdruckleitung (3) an eine aussenliegende Quelle der Waschflüssigkeit automatisch wäscht und automatisch sterilisiert; wobei das Sterilisiergas Ozon enthält; wobei nach dem Waschen die Oberflächen der Anlage mit einem Trocknungsfluid eines das Sterilisiergas enthaltenden Gases besprüht wird; und wobei ein Teil der Vorrichtung automatisch durch den geschlossenen Kreis des Trocknungsgasstrom sterilisiert wird.