DE4434190C2 - Bogenausleger an einer Bogen bearbeitenden Maschine - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Bogenausleger an einer Bogen bearbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Dieser Stand der Technik ergibt sich aus der DE 34 13 179 A1. Für den Bogentransport von der den Bogen bearbeitenden Maschine zu einem Auslegestapel ist ein Fördersystem aus paarweise endlos und parallel zueinander umlaufenden Förderketten mit daran in Abständen hintereinander befestigten Greiferbrücken oder Greiferwagen vorgesehen, an denen Bogengreifer angeordnet sind, die den Bogen an seiner in Förderrichtung vorderen Kante erfassen, zum Bogenstapel transportieren und dort freigeben. Der zunächst mit Maschinengeschwindigkeit ankommende Bogen muß nach seiner Freigabe durch die Bogengreifer auf kürzestem Wege abgebremst und glatt auf dem Bogenstapel abgelegt werden. Dabei sollen glatte Flächen an den Seiten des Bogenstapels erreicht werden. Bei der bekannten Anordnung sind zu diesem Zweck im Bogenausleger oberhalb des Bogenstapels mehrere Gebläse über die Bogenbreite nebeneinander und auch in Bogenförderrichtung hintereinander angeordnet, die unabhängig voneinander steuerbar sind, um in Anpassung an die Papierqualität, an das Druckerzeugnis, an die Maschinengeschwindigkeit, an das Bogenformat und an andere Parameter den Bogen partiell mit Blasluft von oben zu belasten, ihn dadurch abzubremsen und kantengenau glatt auf den Bogenstapel abzulegen. Eine Steuerung der Gebläse erlaubt dabei entweder eine Luftglockenbildung, eine Wellenform und andere Verformungen des abzulegenden Bogens für eine präzise Bogenablage. Verwendet werden hierzu langsam drehende Axialgebläse mit 1.000 bis 3.000 U/min., aus denen die Blasluft mit geringer Strömungsgeschwindigkeit in relativ großen Mengen turbulent austritt und somit in konfusen Richtungen und dementsprechend auf große Flächenbereiche des Bogens auftrifft. Die Ableitung der Luftmengen ist problematisch und führt auch leicht ungewollt zu einer gegenseitigen Beeinflussung der Luftbelastung des abzulegenden Bogens mit sich daraus ergebenden Störungen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Blasluftbeaufschlagung des abzulegenden Bogens im Bogenausleger der eingangs genannten Bauart zu verbessern, um Bogen unterschiedlicher Qualität auch bei hohen Maschinengeschwindigkeiten glatt und fehlerfrei auf dem Bogenstapel abzulegen.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale nach dem Patentanspruch 1.

Im Gegensatz zu dem zuvor erläuterten Stand der Technik wird durch die Erfindungsmerkmale eine gezielte Luftbeaufschlagung begrenzter Flächenbereiche mit einem geringen Luftvolumen und hoher Luftströmungsgeschwindigkeit erreicht. Es entfällt dadurch das Problem der Luftabführung und der gegenseitigen Beeinflussung des aus den einzelnen Ventilatoren austretenden Luftstroms. Ein anderer wesentlicher Vorteil ist die im wesentlichen laminare Strömung des konzentrierten Luftstromes. Die Regelungsmöglichkeiten für gezielte Luftströme mit relativ geringen Luftmengen werden erheblich verbessert.

Geeignet sind vor allem Radiallüftergebläse mit einem spiralförmigen Gehäuse oder auch Diagonallüftergebläse min einem Vorsatz aus einem Strömungsgleichrichter, beispielsweise in der Form eines Leitrades.

Lüftergebläse in der erfindungsgemäßen Ausbildung können auch in Kombination mit anderen Blaslufteinrichtungen, zum Beispiel Blasrohren oder dergleichen, vorgesehen sein.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindungsmerkmale dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 in perspektivischer Darstellung die Anordnung mehrerer Lüftergebläse in einem sich über die Bogenbreite und die Bogenlänge erstreckenden Feld,

Fig. 2 eine Seitenansicht eines Radiallüftergebläses mit einer Schlitzdüse,

Fig. 3 eine gegenüber Fig. 2 um 180° versetzte Ansicht eines Radiallüftergebläses,

Fig. 4 einen vertikalen Schnitt durch ein Diagonal- Lüftergebläse mit Leitvorrichtung und

Fig. 5 eine perspektivische Darstellung eines Diagonallüftergebläses mit teilweiser Unteransicht und teilweise weggebrochener Leitvorrichtung.

Zur Realisierung der Erfindungsmerkmale sind entsprechend der Darstellung in Fig. 1 mehrere Lüftergebläse 1 über die Bogenbreite nebeneinander und in Transportrichtung des Bogens hintereinander angeordnet. In Kombination mit den Lüftergebläsen 1 sind weitere Blaslufteinrichtungen, zum Beispiel Blasluftrohre 2, vorgesehen. Die Austrittsöffnungen der Lüftergebläse 1 und der anderen Blaslufteinrichtungen 2 sind nach unten gerichtet, so daß der ankommende Bogen in Anpassung an die Papierqualität, an das Druckerzeugnis, an das Bogenformat und andere Parameter von oben mit Blasluft beaufschlagt werden kann, um den mit Maschinengeschwindigkeit ankommenden und von den Greifern des Transportsystems freigegebenen Bogen 3 abzubremsen und kantengerade auf den Bogenstapel 4 abzulegen.

Alle Blaslufteinrichtungen, insbesondere die Lüftergebläse 1, sind in der Weise ausgebildet, daß sie eine relativ geringe Luftmenge mit hoher Strömungsgeschwindigkeit gegen die Oberfläche des ankommenden Bogens 3 richten. Die Austrittsöffnungen der Lüftergebläse 1 sind in Anlehnung an die Austrittsöffnungen von Blasrohren 2 schlitzförmig ausgebildet oder zu mehreren in Reihen hintereinander bzw. nebeneinander angeordnet, wie es mit den Pfeilsymbolen in der Fig. 1 dargestellt ist.

Zur Erreichung dieses Zieles kommen vorzugsweise Radiallüftergebläse mit einem spiralförmigen Gehäuse entsprechend der Darstellung in den Fig. 2 und 3 zur Anwendung. Diese Radiallüftergebläse sind für eine geringe Fördermenge und hoher Strömungsgeschwindigkeit der aus dem Lüftergebläse austretenden Luft ausgelegt. Vorzugsweise ist eine schlitzförmige Austrittsöffnung des Radiallüftergebläses als Venturidüse 5 ausgebildet, wodurch erreicht wird, daß die geringe Fördermenge des schnellaufenden Radlallüftergebläses durch die Venturidüse 5 eine Beschleunigung erfährt und dadurch mit relativ hoher Strömungsgeschwindigkeit auf die Oberseite des ankommenden Bogens auftrifft. Dabei ist es von Vorteil, daß die aus dem Radiallüftergebläse 1 austretende Luft über einen bestimmten Streckenabschnitt linienförmig gegen die Oberseite des ankommenden Bogens 3 geblasen wird. Die Ausrichtung des linienförmigen Austritts der Blasluft kann parallel zur Förderrichtung des Bogens oder in einer Winkellage dazu gewählt werden, um dadurch eine Kraftkomponente parallel oder quer zur Bogenlaufrichtung zu erzeugen. Man kann dies ausnutzen, indem man den Blasstrahl schräg anordnet, um dadurch Widerstandskräfte zum Glätten des Bogens wirksam werden zu lassen.

Anstelle eines in den Fig. 2 und 3 dargestellten Radiallüftergebläses sind auch Diagonallüftergebläse nach der Darstellung in den Fig. 4 und 5 geeignet, wenn diese an der Austrittsseite mit einer Leitvorrichtung 6 ausgestattet sind, die die von dem Diagonallüftergebläse geförderte Luft mit einer möglichst laminaren Strömung und hoher Strömungsgeschwindigkeit gegen die Oberseite des ankommenden Bogens 3 leitet. Nach der Darstellung in Fig. 5 Ist diese Leitvorrichtung 6 an der Unterseite mit mehreren in Reihen hintereinanderliegenden Austrittsöffnungen 7 versehen, so daß Im Falle des Beispieles Blasluft in zwei Reihen nebeneinander austritt, die durch in diesen Reihen hintereinanderliegenden Austrittsöffnungen 7 gebildet werden. Eine solche Anordnung erlaubt ebenfalls eine Gestaltung der Austrittsöffnungen 7 als Venturidüse zur Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit.

Verwirklicht wird bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen, daß zum Zwecke der Abbremsung und des Niederdrückens des ankommenden Bogens 3 auf den Bogenstapel 4 eine relativ geringe Luftmenge mit hoher Strömungsgeschwindigkeit gezielt linienförmig von oben gegen den ankommenden Bogen 3 gerichtet ist, wobei jedes einzelne Lüftergebläse unabhängig von den anderen Lüftergebläsen bzw. Blaslufteinrichtungen steuerbar ist, um die gegen den Bogen 3 gerichtete Blasluft in an sich bekannter Weise individuell regeln zu können.

Die zuvor beschriebenen Erfindungsmerkmale sind gegebenenfalls auch zur Bogenführung und Bogenglättung an anderen Stellen in einer Druckmaschine, zum Beispiel in den Druckwerken oder bei der Bogenübergabe, anwendbar.

Claims (4)

1. Bogenausleger an einer Bogen bearbeitenden Maschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine, bei dem in einem Feld über einem Bogenstapel mit horizontaler Oberfläche mehrere in ihrer Leistung regelbare Lüftergebläse angeordnet sind, die Blasluft von oben gegen nacheinander ankommende, durch ein Fördersystem über den Bogenstapel transportierte und dort von dem Fördersystem freigegebene Bogen richten, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsgebläse (1) auf der Austrittsseite eine die Austrittsöffnung verkleinernde schlitzförmige, die Wirkung einer Venturidüse (5) aufweisende Austrittsöffnung aufweist.

2. Bogenausleger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch, die Anordnung von Radiallüftergebläsen (1) mit einem spiralförmigen Gehäuse.

3. Bogenausleger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch, Diagonallüftergebläse (1) mit einem Vorsatz aus einem als Strömungsgleichrichter wirksamen Leitrad (6).

4. Bogenausleger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Lüftergebläse (1) in Kombination mit anderen Blaslufteinrichtungen (2) vorgesehen sind.