DE4433832A1 - Korrosionsgeschütztes Zugglied, vornehmlich Spannglied für Spannbeton ohne Verbund - Google Patents
Korrosionsgeschütztes Zugglied, vornehmlich Spannglied für Spannbeton ohne VerbundInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein korrosionsgeschütztes Zugglied,
vornehmlich ein Spannglied für Spannbeton ohne Verbund gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der Konstruktion von Bauwerken aus Spannbeton,
insbesondere aber bei Brückenbauwerken, kennt man die
Vorspannung mit und ohne Verbund. Vorspannung mit Verbund
wird meist als Vorspannung mit nachträglichem Verbund
ausgeführt, wobei die Spannglieder innerhalb des
Betonquerschnitts liegen, bis zum Erhärten des Betons
Längsbeweglich gehalten und nach dem Spannen durch
Injizieren von Zementleim in Verbund mit dem Bauwerk
gebracht werden. Bei Vorspannung ohne Verbund liegen die
Spannglieder meist außerhalb des Betonquerschnitts, sind
jedoch gegenüber dem Bauwerk abgestützt; sie können so
jederzeit besichtigt, nachgespannt und gegebenenfalls auch
ausgewechselt werden.
In diesem Zusammenhang ist ein Zugglied bekannt geworden,
bei dem als Zugelemente Stahldrahtlitzen verwendet sind, die
jeweils in einer Umhüllung aus Kunststoff, z. B. Polyäthylen,
angeordnet und von einer den Hohlraum zwischen Zugelement
und Umhüllung ausfüllenden, plastisch verformbaren
Korrosionsschutzmasse, z. B. Fett, umgeben sind (DE 37 34 954
C2). Die Umhüllungen der zum Zwecke der Verankerung in der
Ankerscheibe an den Enden abgemantelten Litzen enden in
einem mit Korrosionsschutzmasse gefüllten Ankertopf, der in
seinem Boden eine der Anzahl der Litzen entsprechende Anzahl
von Durchbrechungen aufweist, durch welche die Litzen mit
ihren Umhüllungen hindurchgeführt sind. Der Ankertopf selbst
ist in ein Ankerrohr eingesetzt, das im Verankerungsbereich
die rohrförmige Umhüllung des Zugglieds bildet. Auf diese
Weise sind die Litzen nachspannbar und auswechselbar geführt
und es ist dennoch möglich, an dem Ankertopf vorbei den
Hohlraum zwischen den Umhüllungen der Litzen und der
Innenwand der rohrförmigen Umhüllung im freien Bereich des
Zugglieds mit erhärtendem Material, insbesondere
Zementmörtel, zu verpressen.
Um den mit Korrosionsschutzmasse auszufüllenden Raum im
Verankerungsbereich möglichst dicht gegenüber dem Bereich
abzuschließen, der gegebenenfalls mit einem erhärtenden
Material ausgefüllt sein kann, ist es auch bekannt, als der
Luftseite abgewandte Begrenzung des mit Fett auszufüllenden
Raumes, in dem die Umhüllungen der einzelnen Zugelemente
enden, eine Stopfbüchse anzuordnen (EP 03 23 285 B1). Zur
Betätigung der aus zwei Lochplatten mit zwischengelegter
Dichtungsplatte bestehenden Stopfbüchse sind diese und die
Ankerscheibe durchsetzende Schraubenbolzen vorgesehen, die,
um bei Betätigung der Schraubenbolzen eine Lageveränderung
der Stopfbüchse zu verhindern, innerhalb des mit Fett
gefüllten Raumes von rohrförmigen Abstandhaltern umgeben
sind.
Durch die Anordnung einer Stopfbüchse wird zwar eine
Abdichtung sowohl gegenüber den Umhüllungen der einzelnen
Litzen, als auch gegenüber der rohrförmigen Umhüllung des
gesamten Zugglieds erreicht; die Konstruktion ist aber
relativ aufwendig und anfällig und deshalb nicht für jeden
Anwendungsfall geeignet.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine einfachere und wirtschaftlichere Möglichkeit
für eine Abdichtung des Verankerungsbereichs eines
derartigen Zugglieds gegenüber seinem freien Bereich zu
schaffen, in dem der Hohlraum gegebenenfalls ganz oder
teilweise auch mit einem erhärtenden Material, wie z. B.
Zement Leim, gefüllt sein kann.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Der Vorteil der Erfindung besteht vor allem darin, daß durch
die Anordnung der Dichtungsplatte unmittelbar unterhalb der
Ankerscheibe auf den bislang notwendigen, mit
Korrosionsschutzmasse gefüllten Raum vollständig verzichtet
werden kann. Die Umhüllungen der einzelnen Zugelemente
werden durch die Dichtungsscheibe an die Ankerscheibe heran-
bzw. in diese hineingeführt, so daß die die Einzelelemente
innerhalb ihrer Umhüllungen umgebende Korrosionsschutzmasse
unmittelbar an das die Bohrungen in der Ankerscheibe
ausfüllende Material anschließt. Dabei kann meist auf ein
zusätzliches Einfüllen von Korrosionsschutzmasse verzichtet
werden, da das den Einzelelementen nach dem Entfernen der
Umhüllungen anhaftende Material beim Aufschieben der
Verankerungskeile abgestreift wird und die Bohrungen
einschließlich der sacklochartigen Erweiterungen satt
ausfüllt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Verankerungsbereich
eines erfindungsgemäßen Zugglieds,
Fig. 1a ein Detail aus Fig. 1 in größerem Maßstab,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1
und die
Fig. 3a bis f einzelne Arbeitsphasen beim Zusammenbau der
Verankerung eines erfindungsgemäßen Zugglieds.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Verankerungsbereich eines
Bündelspannglieds 1 aus einer Anzahl von einzelnen
Zugelementen 2 dargestellt. Die Zugelemente 2 bestehen aus
Stahldrahtlitzen 3, die zum Korrosionsschutz mit Umhüllungen
aus Kunststoff, z. B. Hüllschläuchen 4, versehen sind; der
Hohlraum zwischen den Litzen 3 und den Hüllschläuchen 3 ist
mit einer plastisch verformbaren Korrosionsschutzmasse, z. B.
Fett, ausgefüllt. Die Litzen 3 sind mittels mehrteiliger
Ringkeile 5 in konischen Bohrungen 6 in einer Ankerscheibe 7
verankert. Die Ankerscheibe 7 stützt sich gegen einen
Verankerungskörper 8 aus Stahl ab, der in ein Betonbauteil 9
eingebettet ist und in diesem Verankerungsbereich die
rohrförmige Umhüllung des Zugglieds 1 bildet. Die
rohrförmige Umhüllung setzt sich im Anschluß an den
Verankerungskörper 8 in einer Trompete 10 aus Kunststoff,
z. B. PE, fort, an die dann ein Hüllrohr 11, wiederum aus
Kunststoff, z. B. PE, dichtend angeschlossen ist.
Innerhalb des Verankerungskörpers 8 sind die Litzen 3 mit
ihren Umhüllungen 4 durch Bohrungen in einer Lochscheibe 12
hindurchgeführt, die wiederum aus Kunststoff, vornehmlich
PE, besteht. Die Lochscheibe 12 liegt unter
Zwischenschaltung einer mit entsprechenden Bohrungen
versehenen Dichtungsscheibe 13 aus einem elastisch
verformbaren Material, wie z. B. Neoprene, an der der
Luftseite abgewandten Seite der Ankerscheibe 7 an.
Schraubenbolzen 14 durchsetzen die Ankerscheibe 7, die
Dichtungsscheibe 13 und die Lochscheibe 12 und erlauben das
Aufbringen eines Flächendruckes auf die Dichtungsscheibe 13
mit der Folge einer eine Abdichtung gegenüber den
Umhüllungen 4 der Litzen 2 bewirkenden Querdehnung.
Um die Litzen 3 in der gebotenen Weise in der Ankerscheibe 7
verankern zu können, sind über einen Endbereich bestimmter
Länge die Umhüllungen 4 entfernt; die Umhüllungen 4 reichen
an dieser Stelle in sacklochartige Erweiterungen der
Bohrungen 6 in der Ankerscheibe 7 hinein.
Die Arbeitsweise bei der Montage einer solchen Verankerung
kann anhand der Fig. 3a bis f beschrieben werden, die
einzelne aufeinanderfolgende Arbeitsphasen zeigt.
Grundsätzlich wird zunächst die rohrförmige Umhüllung des
Zugglieds verlegt, in die die einzelnen Zugelemente 2
eingeschoben werden. Nach dem Montieren der Verankerung kann
der innerhalb der rohrförmigen Umhüllung verbliebene
Spannkanal mit einem erhärtenden Material, z. B.
Zementmörtel, verfüllt werden, um die Einzelelemente 2 zu
ordnen und zu fixieren. Nach dem Erhärten dieses Materials
wird die Vorspannung aufgebracht.
Die Ausfüllung des Spannkanals innerhalb der rohrförmigen
Umhüllung 8, 10, 11 ermöglicht eine Fixierung der
Umhüllungen 4 der Litzen 3 gegen Längenänderungen infolge
von Temperaturunterschieden durch Aufbringen kurzer Stücke
eines Schrumpfschlauches, die durch Einbettung in das
erhärtende Material keine Lageänderungen zulassen (Fig. 1).
Gemäß Fig. 3a sind die Litzen 3 mit den Umhüllungen 4 in den
Verankerungskörper 8 eingeführt; sie stehen um die zum
Spannen bzw. Verankern erforderliche Länge L über die
Verankerung hinaus. Auf die Litzen 3 mit ihren Umhüllungen 4
sind bereits die Lochscheibe 12 und die Dichtungsscheibe 13
aufgeschoben. In Fig. 3b ist angedeutet, wie die Litzen 3 im
Bereich des Überstandes L bis auf eine Länge L abgemantelt,
d. h. von den Umhüllungen 4 befreit sind.
Auf die abgemantelten Enden der Litzen 3 wird sodann die
Ankerscheibe 7 aufgeschoben (Fig. 3c), die mit der
Lochscheibe 12 unter Zwischenlage der Dichtungsscheibe 13
lose verbunden und in den Verankerungskörper 8
hineingeschoben wird, bis sie an dessen luftseitiger
Abstützfläche anliegt (Fig. 3d). Da die Umhüllungen 4 der
Litzen 3 sich durch Temperatureinflüsse verkürzen können,
ist es empfehlenswert, die Umhüllungen etwas länger zu
lassen, so daß sie beim Aufsetzen der Ankerscheibe 7 unter
Stauchdruck geraten. Die Verbindung von Lochscheibe 12 und
Ankerscheibe 7 erfolgt über die Schraubenbolzen 14.
In den Fig. 3e und 3f ist dann noch dargestellt, wie die
Ankerscheibe 7 in ihrer Lage mittels einer Ringscheibe 15
und im Verankerungskörper 8 verankerter Schraubenbolzen 16
in ihrer Lage gesichert (Fig. 3e) und wie nach dem Einsetzen
der Ringkeile 5 in die Bohrungen 6 in der Ankerscheibe 7
eine Keilsicherungsplatte 17 montiert wird, um die Keile 5
bis zum endgültigen Spannen in ihrer Lage zu halten.
Das Zusammenpressen der Dichtungsscheibe 13 mittels der
Schraubenbolzen 14 zur Aktivierung der Dichtung erfolgt dann
nach dem Aufbringen der endgültigen Spannkraft auf die
Zugelemente 2. Dabei ist es, um eine möglichst gute
Abdichtung zu erreichen, möglich, nicht nur, wie
beschrieben, eine Lochscheibe 12 und eine Dichtungsscheibe
13, sondern jeweils zwei oder mehrere solcher Scheiben
unmittelbar hintereinander anzuordnen und sie in
entsprechender Weise durch sie axial durchsetzende
Schraubenbolzen unter axialen Druck zu setzen.
Nach Beendigung der Spannarbeiten werden die
Litzenüberstände abgeschnitten und - unter Zwischenlage
einer Gummidichtung 18 - eine Injizierkappe 19
aufgeschraubt, die mit Korrosionsschutzmaterial 20 verfüllt
wird (Fig. 1).
Claims (4)
1. Korrosionsgeschütztes Zugglied, vornehmlich Spannglied
für Spannbeton ohne Verbund, aus einer Mehrzahl von
innerhalb einer rohrförmigen Umhüllung angeordneten
Zugelementen, wie Stahlstäben, -drähten oder -litzen,
die ihrerseits in je einer Umhüllung aus Kunststoff
angeordnet und von plastisch verformbarer
Korrosionsschutzmasse umgeben sind, wobei das Zugglied an
seinen Enden Ankervorrichtungen mit jeweils einer mit
Bohrungen für den Durchtritt der Zugelemente versehenen
Ankerscheibe aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zugelemente (2) mit ihren Umhüllungen (4) durch Bohrungen in
mindestens einer Lochscheibe (12) und mindestens einer mit
entsprechenden Bohrungen versehenen Dichtungsscheibe (13)
hindurchgeführt sind, wobei die Lochscheibe (12) unter
Zwischenschaltung der Dichtungsscheibe (13) gegen die der
Luftseite abgewandte Seite der Ankerscheibe (7) anpreßbar
ist.
2. Zugglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohrungen (6) in der Ankerscheibe (7) an der der
Luftseite abgewandten Seite zur Einführung der Enden der
Umhüllungen (4) der Zugelemente (2) sacklochartig
aufgeweitet sind.
3. Zugglied nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtungsscheibe (13) mittels die
Lochscheibe (12) und die Ankerscheibe (7) durchsetzender
Schraubenbolzen (14) zusammenpreßbar ist.
4. Zugglied nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hohlraum zwischen den Zugelementen
(2) und der rohrförmigen Umhüllung zumindest in den an die
Ankervorrichtungen anschließenden Bereichen mit einem
erhärtenden Material, z. B. Zementmörtel, ausgefüllt ist.
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