DE442496C - Regelbare Brennstoffpumpe fuer luftlose Speisung von Verbrennungskraftmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
31. MÄRZ 1927

REICHS PATE NTAMT

PATENTSCHRIFT

-M 442496-KLASSE 46 b² GRUPPE

(D 4642s Il4ßV)

Deutsche Werke Kiel Α.-G. in Kiel.

Gegenstand der Erfindung ist eine regelbare Brennstoffpumpe für luftlose Speisung von Verbrennungskraftmaschinen, bei welcher Beginn und Ende der Förderung des S ständig denselben Hub vollführenden Pumpenkolbens besonders gesteuert werden. Die Erfindung besteht darin, daß die Steuerung des Förderbeginnes durch das Saugventil erfolgt, welches von einem durch ein regelbares Exzenter angetriebenen Stößel geöffnet wird, während zum Steuern des Endes der Förderung der keiner Regelung unterworfene Pumpenkolben dient, welcher in der Nähe seiner größten Tauchgeschwindigkeit

t5 unmittelbar eine Überströmvorrichtung öffnet.

An sich ist es nicht neu, das Saugventil von Brennstoffpumpen regelbar zu steuern. Es handelt sich bei dem Bekannten jedoch um eine Pumpe für Verbrennungskraftmaschinen mit Zerstäubung des Brennstoffes durch Druckluft, wobei der Saugventilsteuerung nur die Regelung der Brennstoffmenge, nicht die der Zeit der Einspritzung zufällt. Weiter ist es bei Einspritzpumpen ohne gesteuerten Förderbeginn nicht neu, durch den Kolben unmittelbar ein Überströmventil öffnen zu lassen. Hierbei geht jedoch von dem Kolben eine Regelungswirkung in der Weise aus, daß durch seine Verdrehung das frühere oder spätere Offnen des Überströmventils bewirkt wird, was eine Bemessung der

Menge des zu fördernden Brennstoffes zur Folge hat.

Der Erfindungsgegenstand bietet demgegenüber den Vorteil, daß das Saugventil während des ganzen Kolbensaughubes ge-r steuert ist und die Regelung der Pumpe am Anfang des Tauchhubes lediglich durch einfache Verdrehung des Antriebsexzenters des Saugventils erfolgt, während der Schluß der ίο Förderung durch unmittelbare Beeinflussung des Überströmventils durch den einer Regelung nicht unterworfenen Pumpenkolben bestimmt wird,

Die bei der neuen Pumpe erzielte Vermeidung von Steuerhebeln und schweren Massen macht den Erfindungsgegenstand wegen seines ruhigen Ganges besonders geeignet für schnellaufende Maschinen, die bei Leerlauf und Belastung immer bei größter Geschwindigkeit des Pumpenkolbens gespeist werden und dadurch mit sehr guter Brennstoffzerstäubung arbeiten, wobei in beiden Fällen durch rechtzeitiges Abbrechen der Förderung das sonst zu beobachtende Nachtropfen von Brennstoff vermieden wird.

Die Zeichnung zeigt in Abb. 1 bis 4 ein Ausführungsbeispiel der neuen Pumpe in Schnittdarstellung schematisch und ziemlich verzerrt, um die gegenseitige Lage der Pumpenteile in den veranschaulichten vier Steuerstellungen erkennen zu können.

In dem Pumpengehäuse α bewegt sich ein mit Labyrinthdichtung versehener Kolben b. Er wird durch einen umlaufenden Nocken c bei jedem Hub gleich tief eingetaucht. Seine Rückführung erfolgt durch eine Feder d. e stellt ein in den Pumpenraum mündendes Saugventil dar, das einerseits unter dem Einfluß einer Schließfeder / steht, andererseits durch Stößel g eines regelbaren Exzenterantriebes h auf öffnen beeinflußt wird.

Von dem Pumpenraum i führt eine durch Ventil k abgesperrte Druckleitung / nach der Verbrennungskraftmaschine. in bezeichnet ein in eine Überlaufkammer η mündendes Ventil. Die Kammer fi steht' durch eine Leitung 0 mit dem Saugraum p der Pumpe in Verbindung.

Die Arbeitsweise der Pumpe ist aus den dargestellten vier Steuerstellungen leicht erkennbar.

Gemäß Abb. 1 ist der Kolben b im Begriff, seinen Druckhub zu beginnen. Das Saugventil befindet sich hierbei wegen des Nacheilens seiner Steuerung noch in Offenstellung, so daß der Brennstoff in den Saugraum zurückfließen kann. Abb. 2 stellt den Augenblick dar, in welchem der Pumpenkolben b nach Zurücklegung eines gewissen Beschleunigungsweges ungefähr seine größte Tauchgeschwindigkeit erreicht hat. Das Saugventil e sitzt auf, so daß bei weiterem Eintauchen des Kolbens der Brennstoff durch das Druckventil k nach der Verbrennungskraftmaschine entweichen muß, wo er infolge der großen Austrittsgeschwindigkeit fein zerstäubt wird.

Abb. 3 veranschaulicht einen Betriebszustand, gemäß welchem der Pumpenkolben ziemlich am Ende seines Hubes und damit seiner größten Eintauchgeschwindigkeit angekommen ist. Es findet noch eine Einspritzung von Brennstoff statt.

Bei weiterem Umlauf des Nockens (Abb. 4) stößt der Kolben b das Überstromventil m auf, das dadurch eine freie Verbindung zwischen Druck- und Saugraum - der Pumpe herstellt, wobei unter sofortigem selbsttätigen Schluß des Druckventils k der Brennstoff vom Druckraum i der Pumpe nach dem Saugraum p zurückgeführt wird. Während dieses Vorganges befindet sich das regelbar gesteuerte Saugventil e noch auf seinem Sitz.

Das Überströmventil m dient gleichzeitig als Sicherheitsvorrichtung für den Fall, daß durch irgendwelche Umstände der Druck im Pumpenraum oder in der Förderleitung unzulässig ansteigen sollte. Die Bemessung der Brennstoffmenge erfolgt durch Verstellung der Exzentrizität im Antrieb h, wodurch auf einen früheren oder späteren Schluß das Saugventil e eingewirkt werden kann.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Regelbare Brennstoffpumpe für luftlose Speisung von Verbrennungskraftmäschinen, bei welcher Beginn und Ende der Förderung des ständig denselben Hub vollführenden Pumpenkolbens besonders gesteuert 'werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Förderbeginnes durch das Saugventil (e) erfolgt, welches von einem durch ein regelbares Exzenter (h) angetriebenen Stößel (g) geöffnet wird, während zum Steuern des Endes der Förderung der keiner Regelung unterworfene Pumpenkolben (b) dient, welcher in der Nähe seiner größten Tauchgeschwindigkeit unmittelbar eine Überströmvorrichtung (in) öffnet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.