Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen
von Endoskopen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und auf eine Vorrichtung zum Reinigen von Endoskopen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 2.
Aus der DE-PS 37 10 517 ist eine Waschmaschine zum Reinigen
von Endoskopen bekannt, die eine Leitung für Reinigungs
flüssigkeiten aufweist, die an das proximale Ende eines
Arbeitskanales des Endoskopes anschließbar ist. Über diese
Leitung wird der Arbeitskanal direkt mit aus einer Umwälz
pumpe stammender Reinigungsflüssigkeit gespeist. Zusätzlich
beschreibt diese Druckschrift, wie für die längs der Außen
wand des Endoskopes fließende Reinigungsflüssigkeit eine
erhöhte Druckdifferenz erzeugt werden kann. Dies erfolgt
dadurch, daß das Endoskoprohr in einem hohlen Rohr geführt
ist, welches länger ist als das Endoskoprohr, so daß am
distalen Ende des Endoskoprohres Einströmungsabriß erfolgt
und damit ein Unterdruck erzeugt wird, der eine Saugwirkung
auf die durch den Arbeitskanal fließende Reinigungsflüssig
keit ausübt.
In der DE-PS 38 19 257 ist eine ähnliche Maschine gezeigt,
bei der der Endoskopkopf in einen Behälter eingelegt wird,
dem von einer Umwälzpumpe der Maschine unter Druck gesetzte
Reinigungsflüssigkeit zugeführt wird. Sofern alle zu
reinigenden Kanäle etwa gleichen Querschnitt haben, gelangt
die unter Druck stehende Reinigungsflüssigkeit dann auch
vom Behälter in diese Kanäle.
Aus der älteren, nicht vorveröffentlichten deutschen Pa
tentanmeldung P 44 04 460 des Anmelders ist schließlich
eine Reinigungs- und Desinfektionsmaschine für Endoskope
beschrieben, die ein von der Umwälzpumpe gespeistes Druck
erhöhungsaggregat in Form einer zweistufigen Kolben/Zylinder
anordnung aufweist, die an einen oder mehrere Endoskopkanäle
angeschlossen wird und diese mit höherem Druck durchspült.
Neuere Endoskope haben nicht nur immer engere Kanäle, da
bei im wesentlichen gleichem Durchmesser des Endoskopes
immer mehr Funktionen untergebracht werden, sondern auch
mehrere voneinander unabhängige Kanäle, die gereinigt,
desinfiziert und getrocknet werden müssen. Bisher war es
üblich, all diese Kanäle gemeinsam aus einer Quelle für
Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeit bzw. für
sterilisierte Trocknungsluft zu speisen, beispielsweise
durch Einlegen des Endoskopkopfes in den Behälter gemäß
der DE-PS 38 19 257 oder durch gemeinsames Anschließen
aller Kanäle an das Druckerhöhungsaggregat der älteren
Patentanmeldung P 44 04 460.
Damit sind alle zu reinigenden Kanäle strömungstechnisch
gesehen parallel geschaltet, mit der Folge, daß der größte
Teil der Reinigungsflüssigkeit durch denjenigen Kanal mit
dem größten Strömungsquerschnitt strömt, der als Bypass
für die anderen Kanäle wirkt. Die engeren Kanäle werden
damit schlechter oder gar nicht gereinigt. Ist ein Kanal
ganz verstopft, so wird er überhaupt nicht gereinigt, falls
der Druck der Reinigungsflüssigkeit nicht ausreicht, die
Verstopfung zu beseitigen. Somit besteht die Gefahr, daß
die Kanäle von Endoskopen nicht oder nicht ausreichend
gereinigt werden, wodurch Bakterien, Keime oder sonstige
Krankheitserreger sowie Verschmutzungen oder sogar Reste
von Körperflüssigkeiten anderer Patienten verschleppt werden
und bei nachfolgenden Operationen zu Infektionen führen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Reinigen von Endoskopen mit mindestens
zwei Kanälen anzugeben, bei denen sichergestellt ist, daß
alle Kanäle einwandfrei gereinigt werden. Diese Aufgabe
wird durch die in den Patentansprüchen 1 bzw. 2 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Die Grundidee der Erfindung liegt darin, daß in eine Kammer
des Endoskopes während des Reinigungsvorganges ein Ein
satzkörper eingesetzt wird, der steuerbare Dichtungen auf
weist, die die einzelnen Kanäle des Endoskopes strömungsmäßig
voneinander trennen, so daß jeder Kanal individuell gereinigt
wird.
Die Dichtungen sind deshalb steuerbar, um bei geöffneter
Dichtung auch die Anlagefläche zwischen Dichtung und der
Kammer des Endoskopes reinigen zu können, da dort sich
sonst Verunreinigungen festsetzen könnten.
Es sind mindestens zwei steuerbare Dichtungen vorgesehen,
die so steuerbar sind, daß während des Betriebes mindestens
eine Dichtung kraftschlüssig an der Wand der Kammer anliegt
und damit den Einsatzkörper fixiert, so daß er nicht
verrutschen oder gar unfreiwillig aus der Kammer austreten
kann.
Die Erfindung sieht verschiedene Varianten vor. Bei einer
Variante wird ein gesamt oder in Einzelsektoren aufblasbarer
oder erweiterbarer Kolben verwendet, der an einer Außenfläche
eine Ringnut hat, die einen Strömungsweg für Wasser, Spül
flüssigkeit oder Druckluft von einem Einlaß zur Kammer
zu einem zugeordneten Auslaß zu dem Kanal bildet. Der
jeweilige Einlaß und der zugeordnete Auslaß liegen dabei
auf derselben Höhe in der Kammer aber in Umfangsrichtung
gegeneinander versetzt.
Bei einer weiteren Variante sind nur die Dichtungen durch
ein Druckmittel bzw. Druckluft aufblasbar, während bei
einer noch weiteren Variante ein mit aufweitbaren Dich
tungsringen bzw. O-Ringen ausgestatteter Kolben verwendet
werden kann, der durch einen abgestuften inneren Kolben
die einzelnen Dichtungselemente auseinanderschiebt oder
freigibt, so daß sie sich aufgrund ihrer Federwirkung
zusammenziehen können. Der innere Kolben macht dabei eine
horizontale Bewegung, die durch eine lineare Verschiebung
oder auch eine Gewindespindel erzeugt werden kann.
Bei noch einer anderen Variante wird ein dehnbarer Zylinder
in die Kammer des Endoskopes automatisch eingefahren und
gedehnt, so daß die eindeutigen Strömungswege vom Einlaß
zum Auslaß gebildet werden. Während des Waschprozesses
wird er jedoch mehrfach wieder ausgefahren, um die Innenwände
der Kammer des Endoskopes zu reinigen und zu desinfizieren.
Nach einer noch weiteren Variante kann auch eine mechanische
oder hydropneumatische Vorrichtung vorgesehen sein, die
das in der Kammer des Endoskopes befindliche Ventil bewegt
und damit eine druckdichte Verbindung für die einzelnen
Ein- und Auslässe schafft. Auch dieses Ventil wird während
des Waschvorganges ein- oder mehrere Male aus der Kammer
entfernt, um die Kammerinnenwände zu reinigen.
Bei all diesen Varianten ist es damit möglich, daß immer
eine Dichtung geschlossen bleibt, um somit eine Fixierung
des Einsatzkörpers sicher zu stellen und damit ein Loslösen
des Einsatzkörpers zu verhindern.
Somit hat dieser Einsatzkörper auch zwei Funktionen, nämlich
einerseits sicherzustellen, daß jeder Kanal individuell
gespült wird und andererseits sicherzustellen, daß an den
Dichtflächen vorhandene Keimreste ebenfalls entfernt werden.
Weiterbildungen der Erfindung sehen vor, daß die einzelnen
Betriebsvorgänge überwacht und automatisch registriert
werden. Die Überwachung kann auf mannigfaltige Weise er
folgen. Beispielsweise kann der Druckverlauf und/oder die
durch den einzelnen Kanal geströmte Flüssigkeitsmenge erfaßt
werden und dies sowohl in Abhängigkeit von der Zeit als
auch in Abhängigkeit von der individuellen Stellung der
steuerbaren Dichtungen. Damit läßt sich auch einwandfrei
nachweisen, ob jeder Kanal korrekt gereinigt wurde oder
ob beispielsweise ein Kanal derart verstopft ist, daß keine
Reinigungsflüssigkeit durch ihn gelangte. Für diesen Fall
kann vorgesehen sein, mit erhöhtem Druck der Reinigungs
flüssigkeit zu versuchen, den Kanal noch freizuspülen.
Auch kann, falls dies nicht erfolgreich ist, zumindest
eine Warnmeldung ausgegeben werden.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt darin, daß diese
Protokollierung individuell für jedes Endoskop durchgeführt
wird, wobei die einzelnen Endoskope durch eine Kenn-Nummer
bzw. einen Strichcode identifizierbar sind. Auf diese Weise
kann eine Reinigungsmaschine sämtliche Reinigungen des
individuellen Endoskopes über dessen gesamte Lebensdauer
protokollieren. Dabei können dann auch Änderungen bzw.
durch Verschleiß entstandene Aufweitungen oder Verengungen
der Kanäle festgestellt werden, da sich bei ansonsten
gleichen Parametern unterschiedliche Druckverläufe bzw.
unterschiedliche Flüssigkeitsmengen, die pro Zeiteinheit
durch den individuellen Kanal fließen, ergeben.
Weiter läßt sich damit auch für jedes einzelne Endoskop
ein individueller Reinigungsablauf hinsichtlich der
verschiedensten Parameter wie Reinigungsdauer, Drücke,
verwendete Reinigungs- oder Desinfektionsmittel etc.
festlegen. Beispielsweise werden auf diese Weise automatisch
die entsprechenden, zuvor gespeicherten Druckparameter
für ein individuelles Endoskop abgerufen, die durch
unterschiedliche Kanaldurchmesser bedingt sind. Endoskope
haben aufgrund ihrer Bauart immer unterschiedliche Durch
messer und Längen, die dann auch unterschiedliche Gegendrücke
bzw. Durchflußmengen für eine validierte Durchspülung erge
ben. Durch die Identifizierung des individuellen Endoskopes
und den vorherigen Abgleich der notwendigen Spüldrücke
und Spülmengen von neuen oder aus der Reparatur kommenden
Endoskopen läßt sich auch eindeutig ermitteln, ob das
Endoskop eventuell durch Verschmutzungen engere Kanäle
bekommen hat oder andere Schäden entstanden sind, die
hygienische oder technische Konsequenzen haben. Durch die
Protokollierung läßt sich auch ein lückenloser Nachweis
führen, falls Regreßforderungen wegen ungenügender Hygiene
an den Arzt oder die Klinik gestellt werden.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der
Endoskopkopf in eine dichtschließende Kassette im Inneren
des Waschraumes eingelegt wird, die verhindert, daß während
des Waschprozesses Feuchtigkeit an bestimmte Stellen des
Endoskopkopfes gerät bzw. an elektronische Teile für
Ultraschallköpfe etc. Diese Kassette wird während des
Waschprozesses mit Druckluft auf Überdruck gehalten, um
ein Eindringen von Feuchtigkeit und Kondensat sicher
auszuschließen. Dieser Überdruck wird währendes des
Waschprozesses durch einen Meßfühler überwacht und
aufgezeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungs
beispiele im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher
erläutert:
Es zeigt:
Fig. 1 Einen schematischen Querschnitt durch eine
Vorrichtung nach der Erfindung, die in einem
Endoskopkopf eingesetzt ist, nach einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 eine Darstellung ähnlich Fig. 1 für ein zweites
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2a einen Querschnitt der Vorrichtung, wobei die
Schnittlinie durch die untere Dichtung 14
verläuft.
Fig. 3 eine Darstellung ähnlich Fig. 1 mit an die
einzelnen zu reinigenden Kanäle angeschlossenen
Druckerhöhungseinrichtung;
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 für ein viertes
Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 5 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 für ein fünftes
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 6 ein Prinzipschaltbild der Steuerung in Zusammen
wirken mit der Vorrichtung nach der Erfindung.
Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren bezeichnen
gleiche bzw. funktionell einander entsprechende Teile.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt eines Endoskopkop
fes 1, wobei in dieser Darstellung nur die zu reinigenden
Kanäle abgebildet sind und alle übrigen Teile eines Endos
kopkopfes bzw. die gesamte Optik und eventuell vorhandene
Elektronik etc. fortgelassen sind. Der Endoskopkopf 1 besitzt
einen ersten Anschluß 2 und einen zweiten Anschluß 3, denen
bei normalem Einsatz des Endoskopes beispielsweise Wasser
bzw. Druckluft zugeführt wird. Diese beiden Anschlüsse
2 und 3 münden in eine zylindrische Kammer 4, welche beim
normalen Einsatz des Endoskopes Ventile enthält. Weiter
hat diese Kammer 4 eine der Anzahl der Einlässe entsprechende
Anzahl von Auslässen, d. h. im dargestellten Ausführungsbei
spiel einen ersten Auslaß 5, der dem ersten Einlaß 2
zugeordnet ist und einen zweiten Auslaß 6, der dem zweiten
Einlaß 3 zugeordnet ist, was durch die Pfeile 7, 7′ und
8, 8′ angedeutet ist, welche die Strömungsrichtung anzeigen.
Zum Reinigen der Kanäle des Endoskopes werden die Einlässe
2 und 3 jeweils separat an eine Quelle für Reinigungs-
und/oder Desinfektionsflüssigkeit angeschlossen, wobei
diese Flüssigkeit dann längs des Pfeiles 7 in den Einlaß
2 und längs des Pfeiles 7′ aus dem Auslaß 5 heraus und
damit in den zu reinigenden Kanal des Endoskopes fließt.
Entsprechend fließt die Flüssigkeit längs des Pfeiles 8
vom Einlaß 3 zum Auslaß 6 und von längs des Pfeiles 8′
durch den zugeordneten Kanal.
Um diese Flußrichtungen und die Trennung der Strömungswege
zu erreichen, wird für den Reinigungsvorgang in die Kammer
4 ein Einsatzkörper 10 eingesetzt, der zwischen seiner
Mantelfläche und der Innenwand 9 der Kammer 4 zwei separate
Ringräume 11 und 12 bildet. Der erste Ringraum 11 bildet
somit einen Strömungsweg vom Einlaß 2 zum Auslaß 5, während
der zweite Ringraum 12 einen Strömungsweg vom zweiten Einlaß
3 zum zweiten Auslaß 6 bildet. Diese beiden Ringräume sind
durch steuerbare Dichtungen 13 und 14 in Axialrichtung
des Einsatzkörpers abgegrenzt. Diese steuerbaren Dichtungen
13 und 14 können so gesteuert werden, daß sie entweder
eine Arbeitsstellung einnehmen, bei der sie an der Innenwand
9 der Kammer 4 anliegen oder eine Ruhestellung, in welcher
sie im Abstand zu der Innenwand 9 der Kammer 4 liegen,
so daß dann in dieser Ruhestellung die Anlagefläche zwischen
der Dichtung und der Innenwand 9 frei liegt und von der
Reinigungsflüssigkeit erreicht werden kann. Die erste
steuerbare Dichtung 13 ist in Axialrichtung - gesehen von
der Öffnungsseite der Kammer 4 - oberhalb des ersten
Einlasses 2 und des ersten Auslasses 5 angeordnet, während
die zweite steuerbare Dichtung 14 -gesehen von der
Einlaßseite der Kammer 4 - unterhalb des ersten Einlasses
2 und des ersten Auslasses 5, aber oberhalb des zweiten
Einlasses 3 und des zweiten Auslasses 6 liegt. Mit anderen
Worten liegt die zweite Dichtung 14 zwischen dem ersten
Strömungsweg vom Einlaß 2 zum Auslaß 5 und dem zweiten
Strömungsweg vom Einlaß 3 zum Auslaß 6.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind die steuerbaren
Dichtungen 13 und 14 durch Druckluft steuerbar, die über
Anschlüsse 15 bzw. 16 diesen aufblasbaren Dichtungen zuge
führt wird, was durch die Pfeile 17 und 18 angedeutet ist.
In der in Fig. 1 abgebildeten Stellung sind beide steuerbaren
Dichtungen 13 und 14 mit Druckluft beaufschlagt und damit
in ihrer Arbeitsstellung, bei der sie an der Innenwand
9 der Kammer 4 anliegen und damit den Ringraum 11 zur
Außenseite des Endoskopes hin und zum zweiten Ringraum
12 hin abdichten. Durch die steuerbare Dichtung 14 wird
auch gleichzeitig der Ringraum 12 gegenüber dem Ringraum
11 abgedichtet. Es ist offensichtlich, daß in dieser Stellung
die beiden Strömungswege vom ersten Einlaß 2 über den Ring
raum 11 zum Auslaß 5 einerseits und vom zweiten Einlaß
3 über den Ringraum 12 zum zweiten Auslaß 6 vollständig
voneinander abgetrennt sind und die Flüssigkeiten jeweils
über einen Zwangsweg geführt werden.
Da die Berührungsflächen zwischen den Dichtungen 13 und
14 einerseits und der Innenwand 9 der Kammer 4 andererseits
auch verschmutzt sein können und gereinigt werden müssen,
sind die beiden Dichtungen 13 und 14 separat steuerbar
und werden nach einer Variante der Erfindung so betrieben,
daß zu einem bestimmten Zeitraum innerhalb eines Reini
gungszyklus eine Dichtung in der Arbeitsstellung und die
andere in der Ruhestellung ist. Ist beispielsweise die
erste Dichtung 13 in Arbeitsstellung und die zweite Dichtung
14 in Ruhestellung, so wird Reinigungsflüssigkeit von beiden
Einlässen 2 und 3 dann in die strömungsmäßig miteinander
verbundenen Ringräume 11 und 12 fließen und dabei auch
die Berührungsstelle zwischen der zweiten Dichtung 14 und
der Innenwand 9 reinigen. Die dann in ihrer Arbeitsstellung
befindliche erste Dichtung 13 hält dabei aber den Einsatz
körper 10 in seiner Position innerhalb der Kammer 4.
Zum Reinigen der Berührungsstelle zwischen der ersten
Dichtung 13 und der Innenwand 9 wird die zweite Dichtung
14 in ihre Arbeitsstellung gebracht, während die erste
Dichtung 13 in Ruhestellung geht, so daß in dieser Stellung
die Flüssigkeit vom Einlaß 2 in den ersten Ringraum 11
strömt und von dort auch zur Berührungsstelle zwischen
der ersten Dichtung 13 und der Innenwand 9.
Zum Einführen und Entnehmen des Einsatzkörpers 10 können
beide steuerbaren Dichtungen 13 und 14 in ihre deaktivierte
Ruhestellung gebracht werden. Die Aktivierung und Deakti
vierung der steuerbaren Dichtungen 13 und 14 wird von einer
Programmsteuerung vorgenommen, auf die weiter unten im
Zusammenhang mit Fig. 6 noch eingegangen wird.
Fig. 2 zeigt eine andere Variante der Erfindung, bei der
die steuerbaren Dichtungen 13 und 14 nicht durch ein unter
Druck stehendes Medium, sondern durch Verschiebung eines
inneren Kolbens 19 gesteuert werden.
Der Einsatzkörper 10 weist zwei Ringnuten auf, in welche
federelastische Dichtungen, beispielsweise in Form von
Gummi-O-Ringen 13 und 14 eingesetzt sind. Im Inneren des
Einsatzkörpers 10 ist ein innerer Kolben 19 verschieblich
geführt, der über eine Kolbenstange 20 bewegt werden kann.
Dieser Kolben weist in Axialrichtung gegeneinander versetzt
angeordnete Vertiefungen 25 und Vorsprünge 26 auf, die
für die einzelnen Dichtungen verschiedene Schaltstellungen
21a-24a und 21b-24b definieren. In der rechts in Fig.
2 abgebildeten Stellung des inneren Kolbens 19 sind die
Schaltstellungen 24a und 24b aktiviert, bei denen beide
Dichtungen 13 und 14 durch Vorsprünge 26 nach außen gegen
die Innenwand 9 der Kammer gedrückt werden. Bei der in
Fig. 2 auf der linken Seite abgebildeten Stellung ist dagegen
die erste Dichtung 13 aktiviert, d. h. durch den Vorsprung
26 nach außen gedrückt, während die zweite Dichtung 14
deaktiviert ist, d. h. aufgrund der Federkraft des O-Ringes
in der Vertiefung 25 des inneren Kolbens 19 liegt. Mit
den vier Schaltstellungen 21 bis 24 lassen sich alle
möglichen Varianten realisieren. Der innere Kolben 19 kann
durch beliebige bekannte Mittel in die einzelnen
Schaltstellungen verschoben werden, beispielsweise durch
einen Hydraulik- oder Pneumatikkolben, einen Schrittmotor,
einen Linearmotor, eine Magnetspule, einen Kulissenantrieb
etc. Die Übergänge zwischen den Vertiefungen 25 und den
Vorsprüngen 26 sind abgeschrägt, um bei einer Linearver
schiebung des inneren Kolbens 19 ein Auf- oder Abgleiten
der Dichtungen 13 und 14 zu gestatten.
Wie aus Fig. 2a zu erkennen ist, sind die Vorsprünge 26
als Segmente ausgebildet, die Aussparungen aufweisen, in
welche Stege 27 eingreifen, die die Ringnuten des Einsatz
körpers 10, welche die Dichtungen 13 und 14 aufnehmen,
überbrücken und damit den Einsatzkörper 10 zusammenhalten.
Auch ist dadurch sichergestellt, daß beim Herausnehmen
des inneren Kolbens 19 die Dichtungsringe 13 und 14 nicht
vollständig in das Innere des Einsatzkörpers gelangen,
sondern an den Stegen 27 gehalten werden.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist hinsichtlich des
Endoskopkopfes 1 und des Einsatzkörpers 10 identisch mit
dem der Fig. 1, verdeutlicht aber, wie die beiden Einlässe
2 und 3 separat an geeignete Quellen für unter Druck stehende
Spülflüssigkeit angeschlossen werden. An den Einlaß 2 ist
ein erstes Druckerhöhungsaggregat 28 und an den Einlaß
3 ein zweites Druckerhöhungsaggregat 29 angeschlossen,
wobei hier zwei Varianten von Druckerhöhungsaggregaten
gezeigt sind. In beiden Fällen handelt es sich um eine
zweistufige Kolben-Zylinderanordnung, die im Waschraum
der Maschine untergebracht ist. Der zweistufige Zylinder
weist eine erste Kammer 30 auf, die über eine Öffnung 31
mit einer unter Druck stehenden Spülflüssigkeit beaufschlagt
wird, die auf eine erste großquerschnittige Stufe eines
Kolbens 32 drückt. Eine zweite Stufe 33 des Kolbens mit
kleinerem Querschnitt ist in einer zweiten Kammer 34
angeordnet, welche über ein Rückschlagventil 35 und eine
Öffnung 36 Reinigungsflüssigkeit aus dem Waschraum der
Maschine in die zweite Kammer 34 ansaugen kann, wenn sich
die beiden Kolben 32 und 33, die miteinander verbunden
sind, durch die Kraft einer Feder 37 in eine Ruhelage
bewegen. In dieser Ruhelage sei die zweite Kammer 34
vollständig mit Reinigungsflüssigkeit gefüllt. Sobald die
Umwälzpumpe der Maschine eingeschaltet wird und damit unter
Druck stehende Reinigungsflüssigkeit dem Waschraum zuführt,
wird die erste Kammer 30 über die Öffnung 31 mit unter
Druck stehendem Spülmittel beaufschlagt, wodurch die beiden
Kolben 32 und 33 gegen die Kraft der Feder 37 gedrückt
werden und damit die zweite Kammer 34 entleeren. Die zweite
Kammer 34 ist über ein Rückschlagventil 38 an einen zuge
ordneten Einlaß 2 bzw. 3 des Endoskopes angeschlossen,
so daß Reinigungsflüssigkeit unter erhöhtem Druck in diese
Einlässe gedrückt wird.
Wird die Umwälzpumpe der Maschine abgeschaltet, so sinkt
der Druck in der ersten Kammer 30 ab und die Kolben 32
und 33 bewegen sich aufgrund der Federkraft wieder in ihre
Ausgangsstellung. Während dieses Vorganges sind die Rück
schlagventile 38 geschlossen und die Rückschlagventile
35 geöffnet, so daß die zweiten Kammern 34 über die Öffnungen
36 wieder mit neuer Reinigungsflüssigkeit gefüllt werden.
Insoweit stimmen die beiden Druckerhöhungsaggregate 28
und 29 überein. Abweichungen ergeben sich hinsichtlich
der Steuerung. Das zweite Druckerhöhungsaggregat 29 wird
lediglich über den Druck der Umwälzpumpe gesteuert, wobei
der Zwischenraum zwischen den beiden Kolben 32 und 33,
der auch die Feder beherbergt, über eine Entlüftungsöffnung
38 mit Außenluft verbindbar ist.
Beim ersten Druckerhöhungsaggregat sind in die Zuleitungen
zu den Öffnungen 31 und 39 Umschaltventile eingesetzt,
die über ein Gestänge 40, das mit dem Kolben 32 gekoppelt
ist, betätigt werden. In der Ruhestellung, bei der die
Kolben durch die Feder 37 in ihre Grenzstellung gebracht
sind, ist dabei das eine Umschaltventil 41 in der Stellung,
daß die Kammer 30 mit der Öffnung 31 verbunden ist, während
der Zwischenraum zwischen den beiden Kolben 31 und 33 auf
Umgebungsdruck liegt, d. h. mit der Öffnung 39 verbunden
ist. Wird der Kolben 31 in eine untere Grenzstellung bewegt,
so schalten die beiden Umschaltventile 41 und 42 um, womit
die erste Kammer 30 über eine Öffnung 43 mit Außendruck
verbunden wird, während der Zwischenraum zwischen den beiden
Kolben 32 und 33 mit einer Öffnung 44 verbunden wird, die
im Inneren der Maschine liegt und mit dem Druck der Förder
pumpe der Maschine beaufschlagt ist. Hierdurch wird dann
der Raum zwischen den beiden Kolben 31 und 33 mit Druck
beaufschlagt und beide Kolben 31 und 33 werden aufgrund
dieses Druck und der Kraft der Feder 37 nach oben gedrückt,
so daß letztendlich eine Auf- und Abbewegung der beiden
Kolben 33 und 34 entsteht und trotz kontinuierlich fort
laufender Förderpumpe der Maschine eine Mehrfachdruck
reinigung des angeschlossenen Kanales erfolgt.
Statt solcher Druckerhöhungsaggregate könnte natürlich
auch jede andere Form von Druckerhöhungsaggregaten verwendet
werden, beispielsweise auf einen bestimmten Druck regelbare
Förderpumpen oder aus einer Druckmittelquelle gespeiste
Proportionalventile oder sonstige bekannte Einrichtungen.
In die Zuleitung zwischen dem Druckerhöhungsaggregat und
die Einlässe 2 bzw. 3 ist noch ein Meßorgan 45 geschaltet,
das beispielsweise ein Druckmeßgerät oder ein Durchflußmesser
sein kann, der die Menge der durchgeflossenen Flüssigkeit
bestimmt. Über eine mit der nicht dargestellten Steuerung
der Maschine verbundene elektrische Leitung 46 wird an
die Steuerung ein Signal gegeben, das dem aktuellen Druck
entspricht. Über den zeitlichen Verlauf dieses Druckes
läßt sich feststellen, welchen Querschnitt der zu reinigende
Kanal hat, oder ob überhaupt Reinigungsflüssigkeit durch
den Kanal geflossen ist, da der Druck in der zweiten Kammer
34 absinken muß, wenn der Kolben in die unterste Stellung
gefahren ist.
Ist das Meßorgan 45 ein Durchflußmesser, so läßt sich die
Menge der durch den jeweiligen Kanal gesandten Reinigungs
flüssigkeit bestimmen. Über den zeitlichen Verlauf läßt
sich - bei bekanntem Volumen der zweiten Kammer 34 - auch
der Druck und/oder der Querschnitt des zu reinigenden Kanales
bestimmen. Es ist aber auch möglich einen kombinierten
Druck- und Durchflußmesser einzusetzen, um die gewünschten
Parameter zu messen.
An dieser Stelle sei betont, daß die beschriebenen Druck
erhöhungsaggregate bei allen Ausführungsbeispielen der
Fig. 1 bis 6 verwendet werden können.
Fig. 4 zeigt eine gegenüber Fig. 1 geringfügig abgewandelte
Variante, bei der der Einsatzkörper 10 kürzer ist und nicht
bis zum Boden der Kammer 4 hinabreicht. Zur genauen Posi
tionierung kann dort aber beispielsweise vorgesehen sein,
daß der Einsatzkörper 10 einen Ansatz 47 aufweist, der
für eine axiale Positionierung des Einsatzkörpers sorgt.
Damit die Kontaktstelle zwischen diesem Ansatz 47 und dem
Boden der Kammer 4 ebenfalls gereinigt werden kann, ist
es möglich, diesen Ansatz 45 verschieblich zu gestalten,
beispielsweise dadurch, daß er insgesamt mit einer kleinen
Kolben-Zylinderanordnung verschieblich ist, die durch eine
zusätzliche Steuerleitung oder auch die Steuerleitung 16
betätigbar ist. Besonders letzteres ist sinnvoll, damit
der gesamte Ringraum bei Lösen der steuerbaren Dichtung
14 und damit auch Zurückziehen des Anschlages 45 gereinigt
werden kann. Statt einer Kolben/Zylinder-Anordnung zum
Verschieben des Anschlages 45 könnte auch vorgesehen sein,
am unteren Ende des Ansatzes 47 einen aufblasbaren Ballon
49 vorzusehen, der zusammen mit der zweiten steuerbaren
Dichtung 14 aktiviert wird. Beim ersten Einsetzen des Ein
satzkörpers 10 in die Kammer 4 ist dieser Ballon 49 noch
nicht aufgeblasen. Der Einsatzkörper wird vielmehr bis
zum Anschlag des Ansatzes 47 an dem Boden der Kammer 4
eingeführt. Sobald Druck auf die Steuerleitung 16 gebracht
wird, wird auch der Ballon 49 aufgeblasen und schiebt den
Einsatzkörper 10 etwas zurück, wodurch er korrekt positio
niert wird.
Fig. 5 zeigt eine weitere Variante der Erfindung, bei der
der Einsatzkörper zwei separate aufblasbare Kammern aufweist,
die die steuerbaren Dichtungen 13 und 14 bilden. Jede dieser
Kammern ist an eine der Steuerleitungen 15 bzw. 16 ange
schlossen. Der Bereich zwischen diesen Kammern ist mit
einem Ring 48 aus steifem Material versehen, der einen
geringeren Radius hat als die beiden Dichtungen 13 und
14 im aufgeblasenen Zustand, wodurch der Ringraum 11 gebildet
wird. Unterhalb der zweiten steuerbaren Dichtung 14 befindet
sich dann der Ringraum 12. Die axiale Positionierung kann
in gleicher Weise wie beim Ausführungsbeispiel der Fig.
4 erfolgen. Die Arbeitsweise mit Aktivierung und Deakti
vierung der einzelnen steuerbaren Ventile ist ansonsten
die gleiche wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ausführlich
beschrieben.
Bei dieser Variante kann auch vorgesehen sein, daß die
beiden steuerbaren Dichtungen 13 und 14 nur gemeinsam
aufgeblasen und entlüftet werden können. Für diesen Fall
muß entweder dafür gesorgt werden, daß der Einsatzkörper
bei entlasteten Dichtungen positioniert bleibt oder heraus
gezogen und später neu positioniert wird.
Fig. 6 zeigt ein schematisches Prinzipschaltbild der
Steuerung der Maschine. Die beiden Einlässe 2 und 3 sind -
wie im Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben - je an ein
Druckerhöhungsaggregat 28 bzw. 29 angeschlossen, wobei
in diese Anschlußleitung je ein Meßorgan 45 bzw. 45′
zwischengeschaltet ist, das jeweils ein elektrisches
Meßsignal an eine Steuerung 50 abgibt. An die Steuerung
ist weiterhin ein Identifizierungsgerät 51 angeschlossen,
das beispielsweise ein Strich-Code-Lesegerät sein kann
und Daten, die ein individuelles Endoskop identifizieren,
an die Steuerung 50 überträgt. Weiter sind an die Steuerung
ein Anzeigegerät 52 bzw. ein Bildschirm, ein weiteres
Ausgabegerät 53 bzw. ein Drucker, ein externer Speicher
oder ähnliches angeschlossen, sowie ein Eingabegerät 54,
das beispielsweise eine Tastatur sein kann sowie verschiedene
Meßfühler 55 und 56, die hier nur exemplarisch für eine
Vielzahl von möglichen Meßfühlern stehen. Beispielsweise
können die Meßfühler einen oder mehrere Temperaturmeßfühler,
einen Türkontakt, einen Drucksensor zur Dichtigkeitsprüfung,
einen Sensor für übermäßige Schaumbildung etc. enthalten.
Die Steuerung 50 steuert im vorliegenden Ausführungsbeispiel
zwei Pumpen 57 und 58 an sowie die beiden Druckerhöhungs
aggregate 28 und 29 und schließlich auch die beiden steuer
baren Dichtungen 13 und 14, und zwar über Magnetventile
59 und 60, über die Druckmittel bzw. Druckluft an die beiden
Dichtungen geleitet wird bzw. diese Dichtungen entlüftet
werden. Als Magnetventile werden hier vorzugsweise 3-Wege-
Ventile verwendet, mit denen drei Stellungen: Druck erhöhen,
Druck halten und Druck ablassen.
Die Steuerung 50 enthält einen Mikroprozessor 61, einen
Programmspeicher 62 und einen Datenspeicher 63 sowie die
üblichen, hier nicht dargestellten Baugruppen wie Strom
versorgung, Schnittstellenschaltkreise etc., wobei die
Ein- und Ausgabegeräte mit dem Mikroprozessor 61 in
Kommunikation stehen.
Soll ein Endoskop gereinigt werden, so wird es vor dem
Einlegen in die Maschine von dem Strich-Code-Leser 51
identifiziert, wobei der Mikroprozessor 61 dann aus dem
Datenspeicher die für dieses Endoskop zuvor programmierten
und dort gespeicherten Parameter abruft. Weiter wird der
Einsatzkörper 10 in die Kammer des Endoskopes eingesetzt
und alle Anschlüsse (bzw. Einlässe 2 und 3, Steuerleitungen
15 und 16 und elektrische Anschlüsse der Magnetventile
50 und 60) werden hergestellt. Die Bedienperson wählt dann
über die Tastatur 54 das gewünschte Waschprogramm aus,
da es dann mit allen wichtigen Parametern auf dem Monitor
angezeigt und/oder an den Drucker 53 ausgegegeben werden
kann. In Abhängigkeit von dem ausgewählten Programm, den
für das individuelle Endoskop charakteristischen Parametern
läuft dann das Waschprogramm ab und die Steuerung aktiviert
entsprechend einem vorgegebenen Programm die einzelnen
Baugruppen bzw. die Pumpen 57 und 58, die Druckerhöhungs
aggregate 28 und 29, die Magnetventile 59 und 60 etc. und
protokolliert gleichzeitig alle wesentlichen Daten, die
im Datenspeicher 62 abgelegt und wahlweise auch am Monitor
52 angezeigt oder am Drucker 53 ausgegeben werden können.