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Spulenkapsel für Nähmaschinen. Die Erfindung betrifft die Ausbildung
einer Spulenkapsel für Nähmaschinen mit An- und Abzug des Unterfadens, bei welcher
also der Faden in gespanntem Zustande aus der Kapsel heraustritt, und zwar bevor
er in Berührung mit dem Greifer kommt. Derartige Spulenkapseln werden heute für
Nähmaschinen fast allgemein verwendet. Sie arbeiten in der Weise, daß der Greifer
bei seiner Schwingung Faden von der Spulenkapsel abzieht, der dann für die Schlingenbildung
verwendet wird. Die Größe des Abzuges wird durch die Form des Greifers besti=t.
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Diese Spulenkapseln sind nun für die Ausführung von Stickereiarbeiten-
nicht zu verwenden, denn der durch Abziehen. des Fadens dann geschaffene lose Faden
wird von dem Oberfaden durchgezogen und erscheint infolgedessen auf der oberen Seite
der Stickerei. Im Gegensatz zu der üblichen Arbeitsweise der Nähmaschine kommt es
also bei der Herstellung von Stickereiarbeiten darauf an, nur so viel Faden von
der Spule abzuziehen, wie für den gerade in Betracht kommenden Stickstich notwendig
ist.
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Um dieses zu erreichen, wird gemäß der Erfindung die Spulenkapsel
so durchgebildet, daß bei der Ausführung von Stickereiarbeiten der Faden der Einwirkung
des Grei= fers entzogen wird. Man läßt also dann den Faden aus der Spulenkapsel
nicht mehr unmittelbar nach oben gehen, sondern führt ihn durch eine Ablenkvorrichtung,
die an der Spulenkapsel sitzt, seitlich um den Greifer herum. Man hat also den Vorteil,
daß man auch auf einer gewöhnlichen-Nähmaschine
auch Stickereiarbeiten
mit derselben Spulenkapsel ausführen kann; man muß nur den Faden dann etwas anders
leiten.
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Zur Ablenkung des Fadens wird zweckmäßig das Hörnchen verwendet, das
in der Regel an der Spulenkapsel vorhanden ist. Die Benutzung des Hörnchens zur
Ablenkung des Fadens ist an sich schon bekannt (Patent 76 2o9). Bei dieser Bauart
ist aber der Faden um das Hörnchen herumgeführt, um hier die Spannung mit Hilfe
einer Blattfeder zu erzeugen, die sich von außen gegen das Hörnchen legt. Die Spannung
entsteht also hei der älteren Bauart erst an einer Stelle, die hinter der Angriffsfläche
des Greifers liegt. Wenn bei dieser Bauaxt der Greifer mit dem Faden in Berührung
kommt, so zieht er nur losen Faden von der Rolle ab, ohne daß er einen Einfluß auf
den gespannten Faden ausübt. Bei dieser älteren Bauart findet auch eine Änderung
der Fadenführung bei Ausführung verschiedenartiger Arbeiten nicht statt.
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Die neue Ausbildung der Spulenkapsel ist auf der Zeichnung in einem
Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Die Spulenkapsel a besitzt ein Hörnchen b,
das in an
sich bekannter Weise zur Umlenkung des Fadens benutzt wird. Zu diesem Zweck ist
das Hörnchen mit den beiden Bchrungen c und d vexsehen, die auf der Rückseita des
Hörnchens durch die Nut f verbunden sind. Die Bohrung c sitzt an dem Hörnchen der
Stelle g gegenüber, an welcher der aus der Spulenkapsel heraustretende Faden-zwischen
dieser und der Feder k die Spulenkapsel verläßt. Der Greifer k bewegt sich in bekannter
Weise um die Spulenkapsel herum. Bei der Ausführung von Näharbeiten verursacht er
die Ablenkung des Fadens von m nach rrti in der bekannten Weise. Will man
nun die Einrichtung zur Ausführung von Stickereiarbeiten verwenden, so wird der
Faden durch das Hörnchen hindurchgeführt und erhält dann die Lage m2. Er
tritt also unterhalb der Spannungsfeder unmittelbar in die Bohrung c des Hörnchens
ein, ohne mit dem Greifer in Berührung kommen zu können. Da bei dieser Anordnung
die Spannung des Unterfadens sich dauernd gleichbleibt, wird auch die Stichbildung
ganz gleichmäßig, und damit ist die Bildung von losen Fäden bei Stickereiarbeiten
vermieden.