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Bisher wurden zur Herstellung von Druckschablonen Gewebe aus Seide,
Kunstfaser, z. B. Polyamidfaser oder Metall verwendet, bei welchen sowohl die Kette
als auch der Schuß aus dem gleichen Material bestanden. Die bei dem Webvorgang entstehenden
Maschen waren quadratisch. Infolge der vielen nah aneinanderliegenden Kreuzungspunkte
liegen aber diese bekannten Gewebe für Druckschablonen nicht fest auf der zu bedruckenden
Fläche auf, wodurch sich bei Metallgeweben leicht Druckfarbe an den Kreuzungspunkten
festsetzt. Dadurch entstehen an diesen Stellen unbedruckte Punkte. Man hat versucht,
diesen Nachteil dadurch zu beseitigen, daß man die Drähte so dünn als möglich ausführte,
jedoch ist dem Durchmesser der Drähte nach unten eine Grenze dadurch gesetzt, daß
die Beanspruchung beim Drucken einen schnellen Verschleiß herbeiführt.
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Um weniger Kreuzungspunkte und damit weniger unbedruckte Stellen zu
erhalten, hat man die Abstände der Kett- und Schußfäden voneinander erhöht. Ein
solches Gewebe weißt aber nur eine ungenügende Festigkeit auf, so daß sich unter
der Beanspruchung des Rakels beim Drucken die Schußfäden verschieben.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Gewebe für Druckschablonen, insbesondere
für Filmdruck, das in der Kette aus Metalldraht und im Schuß aus Kunststoffäden
aus Polyamid, wie es z. B. gegenwärtig unter dem Handelsnamen Perlon bekannt ist,
hergestellt ist und infolge der Eigenschaften dieser verschiedenen Materialien gestattet,
den Abstand der Schußfäden voneinander so zu wählen, daß, auf die Flächeneinheit
gerechnet, möglichst wenig Kreuzungspunkte entstehen. Es werden also nicht quadratische,
sondern rechteckige, verhältnismäßig enge Maschen gewählt, die als schlitzförmig
bezeichnet werden können.
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Als Kunststoffäden kann entweder ein monofiler Polyamidfaden oder
ein in üblicher Weise durch Spinnen aus Kunstfasern gewonnener Faden verwendet werden.
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Ein derartiges Gewebe hat bei der Verwendung als Filmdruckschablone
erhebliche Vorteile. Die freie Fläche des Gewebes, durch welches die Farbe hindurchtreten
kann, ist erheblich größer als bei den bekannten Schablonengeweben. Für ein erfindungsgemäßes
Schablonengewebe kann als Kette z. B. Bronzedraht oder nichtrostender Stahldraht
von 0,03 mm Stärke und als Schuß ein monofiler Polyamidfaden oder ein gesponnener
Polyamidfaden von ebenfalls 0,03 mm Stärke verwendet werden, wobei beispielsweise
auf i cm2 achtzig Kettfäden und fünfundzwanzig Schußfäden kommen.
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Infolge der Eigenschaften der als Schuß verwend.ten Polyamidfäden
entstehen sehr flache Kreuzungspunkte, so daß das Gewebe fest auf der zu bedruckenden
Fläche aufliegt. Es bleibt wegen des vollständigen Kontaktes mit der zu bedruckenden
Fläche auch keine Farbe an den Kreuzungspunkten hängen, so daß unbedruckte Punkte
nicht entstehen. Bei den bekannten Geweben mit quadratischen #Iaschen sind die bedruckten
Flächen von einer Zackenlinie begrenzt, weil die engen quadratischen Maschen zwischen
den verhältnismäßig hohen Kreuzungspunkten eine kapillare @\,'irkung ausüben, während
dies bei den schlitzförmigen Maschen mit flachen Kreuzungspunkten von Kette und
Schuß des Gewebes nach der Erfindung nicht der Fall ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schablonengewebe können als Kette verhältnismäßig
dünne Metalldrähte verwendet werden, so daß ein besseres Druckergebnis erzielt wird
als bei den bekannten Schablonengeweben, bei denen stärkere Drähte verwendet werden.
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Das erfindungsgemäße Schablonengewebe hat noch weiterhin den Vorteil,
daß es in den üblichen, verhältnismäßig leichten Schablonenrahmen eingespannt werden
kann; dies ist z. B. bei Schablonengeweben, welche in Kette und Schuß aus Polyamidfäden
bestehen, nicht möglich, weil diese bis zu 70/0 der Länge schrumpfen. Seidengewebe
ergeben keine . unbedruckten Punkte, .aber sie verziehen sich und werden chemisch
angegriffen.
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Der von den als Schuß verwendeten Polyamidfäden auf den Schablonenrahmen
ausgeübte Zug des erfindungsgemäßen Schablonengewebes : kann, da man in der Wahl
der Anzahl der Schußfäden in weiten Grenzen frei ist, klein gehalten werden. Weiterhin
hat das erfindungsgemäße Schablonengewebe den Vorteil, daß es auch bei ungleichmäßiger
mechanischer Beanspruchung stets vollkommen flach bleibt, während bei Geweben, die
in Kette und Schuß aus Metalldraht, z.13. Bronzedraht, leergestellt sind, leicht
Beulen entstehen können.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
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Die beispielsweise aus Bronzedraht bestehenden Kettfäden sind mit
i bezeichnet, während die Schußfäden 2 aus Polyamiddraht bestehen. Die Zeichnung
läßt erkennen, daß durch den vergrößerten Abstand der Kettfäden 2 voneinander, welcher
in dem dargestelltenBeispiel etwa dasDreifache desAbstandes der Schußfäden i beträgt,
rechteckige Maschen 3 entstehen.