DE442110C - Motorfahrzeug mit mehr als zwei Achsen - Google Patents
Motorfahrzeug mit mehr als zwei AchsenInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 21. MÄRZ 1927
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 63 c GRUPPE 37
Heinrich Zoelly in Zürich, Schweiz.
Motorfahrzeug mit mehr als zwei Achsen.
Die Priorität der Anmeldung in der Schweiz vom 29. Oktober 1925 ist in Anspruch genommen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Motorfahrzeug mit mehr als zwei Achsen, und sie
besteht darin, daß auf beiden Fahrzeugseiten die Achsen durch von der Vorder- bis zur
Hinterachse durchgehende Blattfedern miteinander verbunden sind, und daß die auf den
Achsen vorgesehenen, den Rahmen tragenden Blattfedern mit ihren benachbarten Enden
an den Annenden von doppelarmigen Hebeln angreifen. Ein solches Fahrzeug paßt sich bei to
allen Fahrverhältnissen leicht der Fahrbahn an, so daß dessen Rahmen keinen gefährlichen
Beanspruchungen ausgesetzt ist. Die Verbindung der Achsen durch durchgehende Blattfedern
verhindert ferner das sogenannte »Flattern« der Achsen in der Fahrtrichtung, was
eine Erhöhung der Fahrstabilität zur Folge hat und die Lenkung erleichtert. Schließlich
bedingt das Verbinden der den Rahmen tragenden Blattfedern durch, doppelarmige Hebel
eine weitgehende Verbesserung der Abfederung, was ein sanfteres Fahren zur Folge
hat.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführung der Erfindung beispielsweise in
ίο einer Seitenansicht veranschaulicht. Das mit drei Achsen 5 versehene Fahrzeug weist auf
jeder Seite von der Vorder- bis zur Hinterachse durchgehende Blattfedern 9 auf. Diese
Federn 9 sind so ausgebildet und angebracht, daß sie bei normalen Straßenverhältnissien,
d.h. wenn alle Räder über eine ebene Bahnstrecke laufen, ungespannt sind. Die Blattfedern
9 sind in der Mitte durch zwei bügelartige Ansätze 6 eines. Abstandstückes 7 und
an beiden Enden durch Lenker 8 zusammengehalten. In den Stücken 7, 8 sind die Achsen
5 gelagert. 2 ist der Fahrzeugrahmen, der durch die Federn 4 auf den Achsen 5 abgestützt
ist. Die Blattfedern 9 verhindern infolge ihrer Elastizität eine gefährliche Beanspruchung
des Fahrzeuges durch Verdrehungsspannungen, wie solche namentlich beim Befahren von Kurven auftreten. Da die Blattfedern
9 keine Vorspannung aufweisen und die Achsen 5 in den diese Federn zusammenhaltenden
Teilen 7, 8 gelagert sind, erschweren sie ein Hineinfallen der Räder in Bodenvertiefungen,
während sie den Rädern beim Überfahren von Badenerhebungen leicht nach oben auszuweichen gestatten.
Um die Weichheit der Abfederung noch zu erhöhen, sind bei der dargestellten Ausführung
je zwei benachbarte Enden der mittelbar auf den Achsen 5 vorgesehenen, den Rahmen 2
tragenden Federn 4 mit den Armenden von doppelarmigen Hebeln 10 gelenkig verbunden.
Die Hebel 10 sind um Zapfen 3 drehbar gelagert. Die außen liegenden Enden der beiden
äußeren Federn 4 greifen dagegen an, Zapfen 3 am Rahmen 2 an. Diese Anordnung hat
den Vorteil, daß beim Überfahren einer Bodenerhebung nicht nur eine Feder 4 zusammengedrückt
wird, sondern alle Federn 4. Erleidet beispielsweise die in der Abbildung links befindliche Achse 5 einen Stoß, so wird
zunächst diese Achse nach oben auszuweichen trachten. Dies hat jedoch ein Zusammendrücken
der unmittelbar oberhalb dieser Achse befindlichen Federn 4 zur Folge, was eine Verdrehung des linken doppelarmigen 'Hebels
10 im Uhrzeigerdrehsinn bedingt, wodurch auch die mittleren Federn 4 gespannt werden.
■Das hat seinerseits eine Drehung des rechten doppelarmigen Hebels 10 zur Folge, so daß
auch die ganz rechts, befindlichen Federn 4 ge- 6c
spannt werden. Es wird somit der einer Achse 5 erteilte Stoß praktisch gleichmäßig auf alle
Federn 4 verteilt, weil nur dann Gleichgewicht im ganzen System eintritt. Das hat neben
einer kleinen Beanspruchung der einzelnen Fedem 4 eine weitgehende Verbesserung der Abfederung
zur Folge, da die beimüberfahren eines Hindernisses durch eine Achse hereorgerufene
gemeinsame Spannungsvermehrung der Federn 4 eine vermehrte Bodenreaktion der beiden
übrigen Achsen bedingt, wodurch die von den Federn 4 auf den Rahmen 2 übertragenen
Kräfte nicht bloß an einer Stelle, sondern praktisch auf die ganze Länge verteilt an
dem Rahmen 2, d. h. an den Bolzen 3 angreifen, wodurch ein Drehen oder Kippen des Rahmens 2 gegenüber den Blattfedern 9
vermieden wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Motorfahrzeug mit mehr als zwei Achsen, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Fahrzeugseiten die Achsen durch von der Vorder- bis zur Hinterachse durchgehende Blattfedern (9) miteinander v,erbunden sind, und daß die auf den Achsen vorgesehenen, den Rahmen (2) tragenden Blattfedern (4) mit ihren benachbarten Enden an den Armenden von doppelarmigen Hebeln (10) angreifen.
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