DE4414764A1 - Formwechseleinrichtung für Spritzgiessmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Formwechseleinrich­ tung für Vertikal-Spritzgießmaschinen, insbesondere Gummispritzmaschinen, mit einer Werkzeugablage, einer Einspritzstelle mit einer unteren und einer oberen Formaufspannplatte und einer Bedienungsplattform, wobei die Formen mittels eines Schiebetisches von der Ein­ spritzstelle zur Bedienungsplattform und retour bewegt werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Formwechseleinrich­ tung der oben genannten Art zu schaffen, die ohne zu­ sätzliche Mittel, wie Laufkatzen, Kräne, Hubstapler od. dgl., eine leichte Handhabung der Form ermöglicht.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der Spritzgießmaschine an zwei Seiten der unteren Formaufspannplatte heb- und senkbare Rollbalken ange­ ordnet sind, zwischen denen ein am Schiebetisch befestigter bzw. angeordneter Formmitnehmer angeordnet ist, der in der Rollrichtung der Rollbalken verfahrbar ist.

Durch die heb- und senkbaren Rollbalken kann die Form leicht von der Werkzeugablage zur Einspritzstelle ge­ bracht werden. Die abgesenkten Rollbalken behindern das Festspannen der Form für den Einspritzvorgang in keiner Weise.

Die Bewegung der Form kann dadurch erleichtert werden, daß der Formmitnehmer von einem Hydraulik- oder Pneuma­ tikzylinder bewegt wird.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen einge­ hend beschrieben.

Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Gummispritz­ maschine mit einer erfindungsgemäßen Formwechselein­ richtung; die Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Gummispritzmaschine mit der erfindungsgemäßen Formwech­ seleinrichtung, die Fig. 3 zeigt eine Ansicht aus der Richtung des Pfeiles A der Fig. 2, die Fig. 4 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Werkzeugablage mit Tun­ nelhaube und die Fig. 5 zeigt schematisch eine Arre­ tiereinrichtung für die Form.

Das Zentrum der Spritzgießmaschine ist die Einspritz­ stelle 1 mit der oberen und unteren Werkzeugaufspann­ platte 2, 3, an denen die Formhälften 4 mit Spannzapfen 5 verspannbar sind. Die Formaufspannplatten 2, 3 sind über Holme 24 verbunden.

Seitlich der Einspritzstelle 1 befindet sich die Ein­ spritzeinheit 6 mit dem Plastifizierzylinder 7 und den beiden Einspritzzylindern 8.

Die Einspritzeinheit 6 ist in herkömmlicher Art und Weise nach dem Stand der Technik gefertigt.

Hinter der Einspritzstelle 1 ist eine Werkzeugablage 9 angeordnet, die die aus je zwei Formhälften 4 bestehen­ den Formen trägt. Die Werkzeugablage 9 weist Schienen 27 auf, auf denen ein Wagen 28 verfahrbar ist. Der Wa­ gen 28 weist zwei Formstationen 29 für zwei Formen auf, die aus je zwei Formhälften 4 bestehen. Die Formstatio­ nen 29 werden von Trennwänden 30 abgegrenzt, die wär­ meisoliert sind. Abgedeckt werden die Formstationen 29 abwechselnd von einer Tunnelhaube 10, die eine vordere und eine hintere Abdeckwand 32 aufweist. Die Tunnel­ haube 10 ist mittels eines Verfahrzylinders 33 auf Schienen 34 verfahrbar. Innerhalb der Tunnelhaube 10 befindet sich eine absenkbare Heizplatte 35. Mittels der Tunnelhaube 10 und der Heizplatte 35 wird die Form vor dem Einsatz aufgewärmt.

Vor der Einspritzstelle 1 befindet sich die Bedienungs­ plattform 11, wo die Spritzlinge aus der unteren Form­ hälfte 4 entnommen werden und wo neue Anspritzteile, beispielsweise Bolzen in die Formkavitäten eingesetzt werden, um später an der Einspritzstelle 1 mit dem Gum­ mimaterial umspritzt zu werden.

An der Einspritzstelle 1 sind bei der unteren Formauf­ spannplatte 3 neben der Schieberplatte 12 und der unte­ ren Heizplatte 13 zwei Rollbalken 14 angeordnet. Die Rollbalken 14, die mit einer Reihe von Laufrollen 15 versehen sind, sind über synchronisierte Hydraulikzy­ linder 16 heb- und absenkbar.

Auf der Werkzeugablage 9 befinden sich ebenso Rollbal­ ken 16. Die Rollbalken 16 liegen in der gleichen Linie wie die Rollbalken 14, sind jedoch starr angeordnet.

Unterhalb der Formhälften 4 zwischen den Rollbalken 16 befindet sich ein Pneumatikzylinder 17 mit einem Form­ mitnehmer 18, der an einem Spannbolzen 5 der unteren Formhälfte 4 angreift.

Durch Betätigung des Pneumatikzylinders 17 kann die Form nach rechts bewegt werden, bis sich der Spannbol­ zen 5 an der Übergabestelle 19 befindet, die durch eine strichpunktierte Achse gekennzeichnet ist. Die Form­ hälften 4 rollen dabei von den Rollbalken 16 auf die Rollbalken 14.

Befinden sich die Formhälften 4 einer Form in der in der Fig. 1 strichpunktiert gezeichneten Position, wird der Spannbolzen 5 unterhalb des Formmitnehmers 18 vom Formmitnehmer 20 ergriffen. Anschließend wird der Form­ mitnehmer 18 vom Spannbolzen 5 gelöst, die Kolbenstange des Pneumatikkolbens 17 mit dem Formmitnehmer 18 zu­ rückgezogen und am Spannzapfen 5 der unteren Formhälfte 4 greift der Formmitnehmer 20 an, der an einem Ausleger 21 der Schieberplatte 12 angeordnet ist.

Nun können die Formhälften 4 vom Formmitnehmer 20 durch den Hydraulikzylinder 22, der an einem Querträger 23 der Schieberplatte 12 angreift, weiter nach rechts be­ wegt werden, bis sich die Formhälften 4 in der Spritz­ position befinden, d. h. in der in der Fig. 3 gezeigten Position, in der sie mit den Formaufspannplatten 2, 3 verspannt werden können. In dieser Stellung wird die untere Formhälfte 4 von den Kolben 26 der Klemmvorrich­ tungen 25 klemmend gehalten. Der Formmitnehmer 20 fährt mit der Schieberplatte 12 in die in der Fig. 1 gezeig­ ten Ausgangsstellung zurück.

Zum Verankern der Formhälften 4 werden die Rollbalken 14 in die in der Fig. 3 gezeigte Position abgesenkt, so daß die untere Formhälfte 4 unmittelbar auf der Heiz­ platte 13 aufliegt und die Spannzapfen 5 in die Schie­ berplatte 12 ragen.

Soll die untere Formhälfte 4 zur Bedienungsplattform 11 bewegt werden, wird die Formhälfte 4 mit der Schieber­ platte 12 durch den Hydraulikzylinder 22 bis zur Bedie­ nungsplattform 11 bewegt, wo das Herausnehmen der Spritzlinge bzw. das Einsetzen von zu umspritzenden Teilen in herkömmlicher Art und Weise erfolgt.

Das Zurückführen der Formhälften 4 zur Werkzeugablage 9 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, d. h. an der spritzstelle werden die Spannzapfen 5 in der Schieber­ platte 12 gelöst. Anschließend werden die Rollbalken 14 durch die Zylinder 16 angehoben. Daraufhin wird der Schiebetisch 12 nach rechts bewegt, bis der Formmitneh­ mer 20 am rechten Spannzapfen 5 der unteren Formhälfte 4 angreifen kann. Nun fährt der Schiebetisch 12 mit dem Formmitnehmer 20 nach links und bewegt die Form aus dem Werkzeugbereich in die in Fig. 1 strichpunktiert ge­ zeichnete Zwischenposition. Nun kann der Formmitnehmer 20 so weit zur Werkzeugablage 9 bewegt werden, bis der Formmitnehmer 18 des Pneumatikzylinders 17 am rechten (Fig. 1) Spannzapfen 5 der unteren Formhälfte 4 angrei­ fen kann, worauf die beiden Formhälften 4 zur Gänze auf der Werkzeugablage 9 abgelagert werden können.

Claims (14)

1. Formwechseleinrichtung für Vertikal-Spritzgießmaschinen, insbesondere Gummispritzmaschinen, mit einer Werkzeugab­ lage, einer Einspritzstelle mit einer unteren und einer oberen Formaufspannplatte und einer Bedienungsplattform, wobei die Formen mittels eines Schiebetisches von der Einspritzstelle zur Bedienungsplattform und retour bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in der Spritzgieß­ maschine an zwei Seiten der unteren Formaufspannplatte (3) heb- und senkbare Rollbalken (14) angeordnet sind, zwischen denen ein am Schiebetisch befestigter bzw. ange­ ordneter Formmitnehmer (20) angeordnet ist, der in der Rollrichtung der Rollbalken (14) verfahrbar ist.

2. Formwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Formmitnehmer (20) von einem Hydraulik- oder Pneumatikzylinder (22) bewegt wird.

3. Formwechseleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Formmitnehmer (20) an einem Spann­ zapfen (5) der unteren Formhälfte (4) angreift.

4. Formwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen den Rollbalken (14) eine Schieber­ platte (12) mit einer Heizplatte (13) angeordnet ist.

5. Formwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Formmitnehmer (20) an einem Auslegearm (21) der Schieberplatte (12) angeordnet ist.

6. Formwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Werkzeugablage (9) ein Pneumatik- oder Hydraulikzylinder (17) mit einem weiteren Formmitnehmer (18) angeordnet ist und der zur Einspritzstelle (1) bewegbar ist, wobei beide Formmitneh­ mer (18, 20) an eine Übergabestelle (19) für die Formhälf­ ten (4) bringbar sind.

7. Formwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollbalken (14) quer zur Verfahrrichtung des Einspritzaggregates (6) angeordnet sind.

8. Formwechseleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Hydraulik- oder Pneumatikzylinder (22) unterhalb der unteren Formaufspannplatte (3) angeordnet ist.

9. Formwechseleinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die Formmitnehmer (18, 20) über­ einander angeordnet an Ebenen verfahrbar sind und bei der Formübergabe gleichzeitig am gleichen Spannzapfen (5) der unteren Formhälfte (4) angreifen.

10. Formwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Rollbalken (14) von Hydraulikzylindern (16) bewegt werden.

11. Formwechseleinrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens einem Rollbalken (14) eine Arretiervorrichtung (25) zum Festhal­ ten der unteren Formhälfte (4) angeordnet ist.

12. Formwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Werkzeugablage (9) eine verfahrbare Tunnelhaube (10) angeordnet ist.

13. Formwechseleinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Arretiervorrichtung (25) einen von einem Pneumatik- oder Hydraulikzylinder (26) beaufschlagten Zap­ fen (31) umfaßt, der in einer seitlichen Vertiefung der unteren Formhälfte (4) einrastet.

14. Werkzeugablage für Kautschukspritzmaschinen mit Schienen und einem darauf Verfahrbaren Wagen und mit Formstationen für mindestens zwei nebeneinander gelagerte Formwerkzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Formstationen (29) durch seitliche wärmeisolierte Trennwände (30) abgegrenzt sind und daß oberhalb der Trennwände (30) eine Tunnelhaube (10) mit einer Heizplatte (35) und einer vorderen und hinteren Abdeckwand (32) verschiebbar angeordnet ist.