DE4414003C2 - Vorrichtung zum Aufwickeln von Warenbahnen, insbesondere Kunststoffolien in einer zwei Drehscheiben aufweisenden Mehrfach-Wendewickelmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Aufwickeln von Warenbahnen, insbesondere Kunststoffolien in einer zwei Drehscheiben aufweisenden Mehrfach-WendewickelmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine zum Aufwickeln von Warenbahnen,
insbesondere Kunststoffolienbahnen geeignete Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Beim Aufwickeln von Warenbahnen, insbesondere Kunststoffolien läßt es sich
nicht vermeiden, daß in der Warenbahn befindliche Dickstellen, die beim
Herstellungsprozeß der Warenbahn entstehen, zu ungleichmäßigen Wickelrollen
führen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Dickstellen jeder Windung über
derjenigen der vorhergehenden Wickellage aufgewickelt werden, so daß der
Durchmesser des betreffenden Wickelteils größer wird als der übrige Teil. Dadurch
wird beim Aufwickeln eine Längung der Warenbahn hervorgerufen, so daß sich bei
einem Abwickeln dieser Warenbahn durchhängende Teile ergeben. Außerdem wird
in den übrigen, von Dickstellen freien Bereichen der Warenbahn, zwischen den
einzelnen Wickellagen Luft eingeschlossen, die zu einem Schlupf der Bahn während
des Aufwickelns führt. Dabei ergibt ein Querschlupf unregelmäßige Kanten,
während ein Längsschlupf ein Pressen bzw. Quetschen beim Aufwickeln bewirkt,
so daß die Qualität des Wickels erheblich beeinträchtigt wird.
Um das Aufeinanderwickeln von Dickstellen der einzelnen Lagen der Warenbahn zu
vermeiden, ist es bekannt, die Warenbahn in Querrichtung lagsam oszillierend
aufzuwickeln. Zu diesem Zweck wird die gesamte Maschine auf einen
vergleichsweise schweren Grundrahmen gestellt, der durch einen geeigneten
Antrieb in eine ozillierende Bewegung versetzt wird. Lediglich zur Entnahme einer
fertigen Wickelrolle wird die Oszillation aufgehoben. Angesehen davon, daß eine
solche Anordnung, nämlich eine Ozillationbewegung der gesamten Maschine
mittels eines innerhalb einer Grube viel Bauraum benötigenden Grundrahmens sehr
bauaufwendig ist kommt hinzu, daß eine solche Ausbildung sehr kostenaufwendig
ist.
Aus der US-Patentschrift 2,672,198 gehen ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Behandlung von Bahnenmaterial mit einer oszillierenden Bewegung einer
Wickelwelle hervor. Die oszillierende Bewegung der Wickelwelle soll dabei in der
Weise erfolgen, daß zumindest eine Kante der Warenbahn bei allen Wickellagen der
Wickelrolle fluchtend ist.
Die deutsche Patentanmeldung A22852Ib/7b zeigt eine Einrichtung zum axialen
Einstellen eines Wickelbundes bei einer Wickelvorrichtung für bandartiges Gut. Bei
dieser bekannten Einrichtung geht es gleichfalls um ein kantengerades Aufwickeln
der Bänder. Dies wird dadurch ermöglicht, daß entsprechende Liniarantriebe direkt
an beiden Seiten einer Spannwelle bzw. den Pinolen eines Spannkopfsystems
angreifen und gemeinsam oszillierend verstellbar sind. Die Liniarantriebe sind dabei
in direkter Verlängerung der Spannwelle bzw. den Pinolen am Wickelstellenhalter
angeordnet.
Eine ähnlich aufgebaute Vorrichtung geht schließlich aus der britischen
Patentschrift 1381634 hervor.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die durch einen speziellen konstruktiven Aufbau während des
Aufwickelns der Warenbahn eine oszillierende Bewegung der Aufwickelstelle
ermöglicht und sich zugleich durch einen geringen Bau- und Kostenaufwand
auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Mit den Mitteln nach der Erfindung kommt man zu einer Aufwickelvorrichtung,
deren Vorteile insbesondere bei einer Mehrfach-Wendewickelmaschine zum Tragen
kommen. Gerade bei Mehrfach-Wendewickelmaschinen mit drehbaren
Drehscheiben kommt es auf einen Verstell- bzw. Drehantrieb an, der sich auf
vergleichsweise engem Bauraum anordnen läßt. Bei einem versetzt neben der
Spannwelle bzw. Pinole angeordneten Liniarantrieb ist es wichtig, daß dieser
sowohl an der Drehscheibe als auch an einem Lagerelement befestigt ist, da
anderenfalls Kippmomente auftreten und dadurch eine nicht sachgemäße
Betätigung der Pinolen verursacht wird. Um dem zu begegnen, ist der Liniarantrieb
an zwei Stützpunkten befestigt was insgesamt zu einer stabileren Baueinheit des
Liniarantriebs führt. Für die Anordnung und Abstützung des Liniarantriebs sind
keine teueren und umständlichen Maßnahmen an der Drehscheibe erforderlich,
vielmehr reicht es aus, das Lagerelement entsprechend vorzubereiten, so daß
dieses schließlich noch in eine entsprechende Ausnehmung in die Drehscheibe
eingesetzt zu werden braucht, was eine einfache und billige Maßnahme darstellt.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist der Liniarbetätiger als Motor-
Gewindespindel-Kombination ausgebildet, die auf beiden Seiten jeder Wickelstelle
einen Elektromotor mit einer als Gewindespindel ausgebildeten Ausgangswelle
sowie eine damit zusammenwirkende und mit der jeweils zugehörigen Pinole über
ein Verbindungsstück und Lager in Axialrichtung fest fixierte Gewindmutter auf.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Mehrfach-Wendewickelmaschine,
Fig. 2 die zugehörige Aufsicht in teilweiser Schnittdarstellung in vergrößertem Maß
stab und
Fig. 3 eine Einzelheit einer Wickelstelle mit einem Verstellantrieb.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, weist die dort dargestellte Mehrfach-Wende
wickelmaschine einen Wickelstellenhalter 1 auf, der zwei in Drehscheiben 2 des
Wickelstellenhalters 1 angeordnete Wickelstellen 3, 3' aufweist. Die mit Abstand
zueinander angeordneten Drehscheiben 2 sind über eine Welle 4 miteinander ver
bunden und können über einen im einzelnen nicht dargestellten Antrieb derart ange
trieben werden, daß die um 180° zueinander versetzt angeordneten Wickelstellen 3,
3' wechselweise in die eine oder andere Wickelstellung verstellt werden können.
Zur Zuführung der Warenbahn 5, beispielsweise einer Kunststoffolie aus einer nicht
dargestellten, vorgeordneten Produktionsmaschine sind in einem in Pfeilrichtung 6
verstellbaren Wagen 7 eine Umlenkrolle 8 und eine Kontaktwalze 9 vorgesehen, die
zusammen mit den über Führungen 11 auf einer Führungsschiene 12 verschiebbaren
Wagen 7 mit zunehmendem Wickeldurchmesser in Richtung des Pfeils 6 ausweichen
können. Ein fertige Wickelrolle wird in der Wickelstelle 3' entnommen, sobald vorher
mittels einer Querschneideinrichtung 13 die Warenbahn 5 durchtrennt worden ist.
Der neue Warenbahnanfang wird auf eine vorher eingesetzte leere Wickelhülse 14 in
der Wickelstelle 3 angewickelt. Das Anwickeln einer neuen leeren Wickelhülse und
die Entnahme einer fertigen Wickelrolle bei Mehrfach-Wendewickelmaschinen ist
bekannt und nicht Gegenstand dieser Erfindung.
Bei der Produktion von Warenbahnen 5, insbesondere Kunststoffolien, läßt es sich
aus produktionstechnischen Gründen nicht vermeiden, daß im Material geringfügige
Dickstellen entstehen, die aufgrund der Herstellungsart einer solchen Warenbahn
fortlaufend an der gleichen Stelle entstehen. Das hat zur Folge, daß diese Dickstellen
beim Aufwickeln der Warenbahn immer übereinander zu liegen kommen, so daß an
dieser Stelle der Wickel dicker wird als an anderen Stellen. Um eine statistisch
gleichmäßige Verteilung dieser Dickstellen zu erreichen, wird bei der Mehrfach-
Wendewickelmaschine jeweils die wirksame Wickelstelle oszillierend in Richtung der
Umlaufachse 15 der Wickelhülse 14 verstellt. Zu diesem Zweck ist ein Verstellantrieb
16 vorgesehen, der gleichzeitig dazu dient, Spannköpfe 17 beim Aufwickeln des
Wickels in die Wickelhülse 14 einzufahren bzw. zur Entnahme einer fertigen Wickel
rolle aus der Wickelhülse herauszufahren. Die Spannköpfe 17 bilden bzw. sitzen an
Pinolen 18 (Fig. 3), die über eine vorzugsweise als Kugelführung 19 ausgebildete
Axialführung in einer Antriebshülse 21 axial beweglich gelagert sind, jedoch mit
dieser Antriebshülse über eine Keilnutverbindung 22 formschlüssig verbunden sind.
Die Antriebshülse 21 ist ihrerseits über ein Antriebsritzel 23 mit einem an der Dreh
scheibe 2 sitzenden Antriebsmotor 24 antriebsmäßig verbunden. Die Antriebshülse
21 sitzt ihrerseits über Lager 25 in einem Lagerelement 26, das seinerseits gleichfalls
in der Drehscheibe 2 angeordnet ist. Das Lagerelement 26 weist einen Flansch 27
auf, in dem über ein Lager 28 eine als Gewindespindel 29 ausgebildete Ausgangs
welle eines Elektromotors 31 gelagert ist, der seinerseits gleichfalls an der Dreh
scheibe 2 befestigt ist. Die Gewindespindel 29 wirkt mit einer Gewindemutter 32 zu
sammen, die ihrerseits über ein Verbindungsstück 33 und ein Lager 34 mit der Pinole
18 (Spannkopfwelle 18) in Verbindung steht. Zwischen der Antriebswelle 26 und
dem Spannkopf 17 der Pinole 18 ist ein in Richtung des Lösehubs des Spannkopfes
wirkender Begrenzungsanschlag 35 angeordnet. Dieser stellt mechanisch sicher, daß
bei einer Störung ein unkontrolliertes Herauslaufen des Spannkopfes 17 aus der
Wickelhülse 14 bzw. aus der Wickelrolle verhindert wird.
Mit Hilfe des Verstellantriebs 16 werden durch entsprechendes Betätigen der
Elektromotoren 31 die Pinolen 18 zur Aufnahme einer neuen Wickelhülse 14 nach
innen gefahren, während bei entsprechend umgekehrter Betätigung die Pinolen nach
außen gefahren werden, um beispielsweise eine fertige Wickelrolle aus der Wickel
stelle entnehmen zu können.
Gleichzeitig dient dieser Verstellantrieb 16 dazu, bei jeweils einer Wickelstelle 3, 3'
eine oszillierende Bewegung der Wickelstelle zu erreichen. Zu diesem Zweck werden
die Elektromotoren 31 über eine nicht dargestellte Steuerung derart beaufschlagt,
daß über die Gewindespindeln 29 und die damit zusammenwirkenden Gewindemut
tern 32 und die Verbindungsstücke 33 eine gleichsinnige axiale Verstellbewegung auf
die beiden Pinolen 18 der einen Wickelstelle ausgeübt wird. Dadurch wird die ge
wünschte oszillierende Bewegung erreicht, durch welche eine statistisch gleichmä
ßige Verteilung der in der Warenbahn vorhandenen Dickstellen sichergestellt wird.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Aufwickeln von Warenbahnen, insbesondere Kunststoffolien, in
einer zwei Drehscheiben aufweisenden Mehrfach-Wendewickelmaschine mit
wenigstens zwei an den verdrehbar gelagerten Wickelstellenhaltern (Drehscheiben)
angeordneten Wickelstellen mit jeweils zwei durch eine Antriebseinrichtung
umlaufend angetriebenen und zum Spannen und Lösen von zur Aufnahme von
Wickelhülsen dienenden Spannköpfen sowie einer Verstelleinrichtung, durch die die
Wickelstellen in Richtung der Umlaufachse der Spannköpfe zwecks weitgehend
gleichmäßiger Verteilung von produktionsbedingten Dickestellen in der Warenbahn
über deren Breite oszillierend hin- und herbewegbar sind,
dadurch gezeichnet, daß die Verstelleinrichtung einen jedem Spannkopf
(17) zugeordneten Verstellantrieb (16) aufweist, der jeweils von einem achsparallel
zur Spannwelle bzw. Pinole (18) versetzt an der Spannwelle bzw. Pinole (18) jedes
Spannkopfes (17) angreifenden Liniarantrieb (29, 31) gebildet ist, wobei die
Liniarantriebe jeweils einer Wickelstelle (3) bzw. (3') gemeinsam oszillierend
verstellbar ausgebildet sind, daß in der Drehscheibe (2) für jede Spannwelle bzw.
Pinole (18) ein hülsenförmiges Lagerelement (26) angeordnet ist, daß an dem
Lagerelement (26) und der Drehscheibe (2) des Liniarantriebs (29, 31) befestigt ist,
mit dem (29, 31) wiederum die Spannwelle bzw. Pinole (18) drehbar, jedoch in
deren Achsrichtung starr verbunden ist und daß die Spannwelle bzw. Pinole (18)
mit einer Lagerhülse bzw. Antriebshülse (21) der Antriebseinrichtung drehfest,
jedoch in Achsrichtung der Spannwelle bzw. Pinole (18) in dieser verschiebbar
verbunden ist, daß die Lagehülse bzw. Antriebshülse (21) drehbar, aber ortsfest in
dem Lagerelement (26) gelagert ist und daß ferner sowohl der Liniarantrieb (29, 31)
als auch die Lagerhülse bzw. Antriebshülse (21) mit der Drehscheibe (2) im Bereich
der Spannwelle bzw. Pinole (18) axial ortsfest verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Liniarbetätiger als Motor-Gewindespindel-Kombination (29, 31) ausgebildet ist, die
auf beiden Seiten jeder Wickelstelle (3 bzw. 3') einen Elektromotor (31) mit einer
als Gewindespindel (29) ausgebildeten Ausgangswelle sowie eine damit
zusammenwirkende und mit der jeweils zugehörigen Pinole (18) über ein
Verbindungsstück (33) und Lager (34) in Axialrichtung fest fixierte Gewindemutter
(32) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebshülse (21) über ein Antriebsritzel (23) von einem an der Drehscheibe
(2) sitzenden Antriebsmotor (24) umlaufend antreibbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gewindespindel (29) über ein Lager (28) in einem Flansch (27) des
Lagerelements (26) drehbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pinole (18) in der jeweils zugehörigen
Antriebshülse (21) über eine als Kugelführung (19) ausgebildete Axialführung axial
verschieblich gelagert und über einen Fortsatz der Antriebshülse (21) mit dieser
drehfest verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pinole in der jeweils zugehörigen Antriebshülse
(21) über eine als Gleitbuchse ausgebildete Axialführung axial verschieblich
gelagert und über einen Fortsatz der Antriebshülse (21) mit dieser drehfest
verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Lösehub des Spannkopfes (17) durch
einen in dem Bereich zwischen dem Spannkopf (17) und der Antriebshülse (21)
bewegbaren Begrenzungsanschlag (35) begrenzbar ist.
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |