DE4405796C2 - Verfahren zum Erstellen eines Mauerwerks - Google Patents
Verfahren zum Erstellen eines MauerwerksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen eines Mauerwerks aus Steinen
aller Art mit zumindest nach oben offenen Hohlräumen, Kammern o. dgl., wie
bspw. Hochlochsteinen, Hohlkammersteinen o. dgl. sowie ein durch ein solches
Verfahren geschaffenes Mauerwerk gemäß Oberbegriff des Anspruchs 5.
Mauerwerk aus künstlich geformten Steinen ist unter Beachtung der Verbandsregeln
lot-, flucht- und waagerecht herzustellen. Handelt es sich um Außenwand- oder
tragendes Mauerwerk, so müssen in ihm alle Funktionen wie Tragfähigkeit, Wärme
schutz, Feuchtigkeitsschutz und Schallschutz vereinigt sein. Um alle Voraus
setzungen, die an ein Mauerwerk gestellt werden, zu erfüllen, bedarf es daher zu
dessen Ausführung besonderer Fachleute.
Das Mauerwerk ist möglichst gleichmäßig hochzuführen, damit Maßgenauigkeit
erzielt und ein ungenaues Setzen vermieden wird. Hierzu ist das gleichmäßige,
dicke Anstreichen von Mörtel in Lager- und Stoßfugen erforderlich. Nicht zuletzt
kommt es aber oft vor, daß die zu vermauernden Steine, deren Maße an sich
genormt sind, Maßabweichungen aufweisen, die vor allem bei gebrannten Steinen
durch Schwund beim Brennen hervorgerufen werden.
Maßungenauigkeiten der Steine müssen durch Differenzierung der Mörteldicke in
den Fugen ausgeglichen werden, was auch ein erhebliches Maß an fachmän
nischem Können erfordert. Das Erstellen von Mauerwerk herkömmlicher Art durch
Laien ist daher nur schwerlich möglich.
Bereits seit längerem ist man dazu übergegangen, insbesondere zur Erhöhung der
Wärmedämmung, sowohl Mauersteine aus Bimsbeton, Kalksandstein, Mauerziegel
o. dgl. mit insbesondere in vertikaler Richtung angeordneten Hohlkammern, Hohl
räumen o. dgl. zu versehen und auch im Bereich der Stirnseiten der Steine durch
entsprechende Ausbildung von Stegen, Vorsprüngen o. dgl. eine Art Nuten an den
Steinen zu schaffen, welche sich mit den jeweiligen Nachbarsteinen zu Hohlräumen
ergänzen. Beim Versetzen werden diese Steine in der Regel knirsch aneinander
gereiht, um auch im Bereich der Stoßfugen wärmedämmende Hohlräume zu
schaffen. Aus diesem Grunde unterbleibt auch das Verfüllen der Steinhohlräume mit
Mörtel, wodurch insgesamt die Wärmedämmung der fertigen Wand erhöht und
Kältebrücken vermieden werden. Allerdings ist es bei der Verarbeitung derartiger
Steine mit zumindest nach oben offenen Hohlräumen, -Kammern o. dgl. erfor
derlich, die Konsistenz des Mörtelmaterials so steif auszuführen, daß dieses nicht in
die Öffnung der Steine hineinfällt und diese verfüllt werden, was aber leider oft nur
unvollkommen gelingt.
Um Kältebrücken zu vermeiden und die wärmedämmende Wirkung der fertigen
Wände zu erhöhen, hat man inzwischen auch besondere, wärmedämmende Gas-
oder Schaumbetonsteine in Verwendung, die unter Hinzuziehen von sogenanntem
Dünnbettmörtel (Kleber), der im Gegensatz zum herkömmlichen Mörtel nur sehr
dünn auf den Lagerfugen der Steine (ca. 1 mm) aufgetragen wird, verlegt werden.
Aufgrund der dünnen Mörtelfugen ist bei dieser Mauerwerksart nicht mehr von
einem "Vermörteln", sondern von einem "Verkleben" der Steine die Rede. Wegen
der verschwindend geringen Dicke der Mörtelfugen werden Kältebrücken ver
mieden und so erstellte Wände sind hinsichtlich ihrer wärmedämmenden Eigen
schaften als homogen anzusehen.
Bei derartigen Gas- oder Schaumbetonsteinen wird die wärmedämmende Eigen
schaft aber auch durch das Material selbst gewährleistet. Die zusätzliche Anordnung
von nach oben offenen, die wärmedämmende Wirkung der Steine noch erhö
henden, vertikalen Hohlräume oder Kammern für diese Steinart ist nicht möglich,
da der die Steine verbindende Dünnbettmörtel in die Öffnungen der Hohlräume o. dgl.
hineinfallen würde, wodurch ein Zusammenhalten eines derartigen Mauerwerks
nicht mehr gesichert wäre. Da die Aufbringung des Dünnbettmörtels aber keine
Schwierigkeiten und kein oder kaum Fachwissen voraussetzt, lassen sich derartige
Steine mühelos auch von Laien zu Mauern zusammenfügen, zumal, da der Dünn
bettmörtel fertiggemischt im Handel erhältlich ist. Diese Gasbetonsteine o. dgl. sind
daher bei Hobby-Bauleuten sehr beliebt.
Aus dem Artikel "Mauerwerk ohne Stoßfugenvermörtelung Lagerfuge als Dünnbett",
erschienen im Heft 1/1982 der Zeitschrift Baupraxis ist es bekannt, großformatige
Leichthochlochziegel in Zweihandformaten, deren Lagerflächen plangeschliffen
sind, mit einem speziellen Dünnbettmörtel oder Kleber zu verlegen, der mit einer
Zahnkelle über die Lagerfläche in einer Dicke von mindestens 1 mm und höchstens
3 mm aufgezogen wird. Bei richtiger Konsistenz soll kein Mörtel in die Löcher der
Ziegel fallen. Wie ein Bild zeigt, werden tatsächlich nur die Stege beleimt, während
die Löcher offenbleiben. Ebenso wie beim Auftrag von Dünnbettmörtel im Tauch-
oder Rollverfahren verschließt der Mörtel nach dem Aufeinandersetzen der Mauer
ziegel jedoch nicht die Kammern einer jeden Steinlage. Deshalb entstehen mehr
oder weniger verbundene vertikale Kammern über das ganze Mauerwerk im
Geschoß oder in Gebäudehöhe. Durch den fehlenden Verschluß der Kammern in
den einzelnen Ziegellagen wird sowohl die Wärme- als auch die Schalldämmung
wesentlich verschlechtert. Dünnbettmörtel hat zudem den Nachteil, daß sich Maß
toleranzen der Steine beim Setzen durch "Klopfen" auf die Steine nicht egalisieren
lassen. Dabei würde der Dünnbettmörtel auch seitlich herausquellen, was aufgrund
der geringen Fugenstärke diese soweit herabsetzen würde, daß kein ausreichender
Halt der Steine mehr gegeben wäre.
Diese Nachteile gelten auch für Dünnbettmörtel mit Leichtzuschlägen, weil diese
ausschließlich in Kornfraktionen kleiner 1 mm eingesetzt wurden. Deshalb wird in
der DE 42 18 143 C1 ein sogenannter Schmalfugenmörtel zur Erstellung von Stein
mauerwerken mit einer Fugenstärke zwischen 3 und 12 mm vorgeschlagen, der
einen unter mechanischer Krafteinwirkung zerstörbaren körnigen Zuschlag mit
einem Kornanteil aufweist, dessen mittlerer Durchmesser größer ist als die Dicke
der auszubildenden Mörtelfuge. Nach Auftrag des Schmalfugenmörtels werden
durch leichtes Klopfen auf die Steine der nächsten Steinreihe die das Fugenmaß
übersteigenden Anteile des Leichtzuschlages zertrümmert, ohne daß der Mörtel
seitlich zwischen den Steinen herausquillt. Aufgrund der Kornzertrümmerung des
"Überkorns" des Leichtzuschlages lassen sich auch übliche Maßtoleranzen der Steine
ausgleichen.
Ausgehend von diesem geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erstellen eines Mauerwerks und ein nach
diesem Verfahren erstelltes Mauerwerk zu schaffen, das unter Beibehaltung von
Bausteinen mit mehreren Hohlräumen, Kammern o. dgl. senkrecht zur Lagerfläche
und unter Vermeidung der anfangs geschilderten Schwierigkeiten eine hervor
ragende, wärmedämmende Eigenschaft hat und das unter weitestgehendster Redu
zierung der Lagerfugendicke auch von Laien anwendbar bzw. mit der erforderlichen
Standfestigkeit der fertigen Wand verwirklichbar ist.
Diese Ziele werden mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 5 gelöst.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens und des danach hergestellten, erfin
dungsgemäßen Mauerwerks werden die hochdämmenden Eigenschaften der Bau
steine bewahrt, und darüber hinaus können Wärmeverluste bei Außenwänden im
Bereich der Mörtelfugen, die durch eine dünne Fuge aus Dünnbettmörtel ersetzt
sind, gar nicht erst auftreten. Vielmehr entsteht bei der erfindungsgemäßen Verar
beitung mittels des Dünnbettmörtels und der hochdämmenden Bausteine eine
homogene Wandfläche mit durchgehend guten Wärmedämmwerten.
Das Aufbringen des Dünnbettmörtels kann auch von Laien problemlos ausgeführt
werden. Dies geschieht auf einfache Weise mit Hilfe einer an sich bekannten
Kammkelle (Anspruch 2), bei der durch die Abmessungen oder Größen der Kamm
zähne die Auftragsstärke des Dünnbettmörtels vorgegeben werden kann. Durch
Wahl einer Kammkelle mit Zähnen bestimmter Abmessungen lassen sich Maß
toleranzen von Steinen mit vertikalen Hohlräumen auf einfache Weise auch von
Nichtfachleuten ausgleichen. Auf diese Weise ist möglich, mit Hilfe des erfindungs
gemäßen Verfahrens auch Steinmaterial zu verarbeiten, das herstellungsbedingt
größere Maßtoleranzen aufweist, wie dies bspw. bei gebrannten Hochlochziegeln
der Fall ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich aufgrund seiner einfachen Vorgehens
weise auch von Laien problemlos anwenden.
Durch Hinzufügen des leichten Zuschlagmaterials wird das Frischgewicht des Dünn
bettmörtels herabgesetzt.
Abgesehen von der Erhöhung der Wärmedämmeigenschaften des Mörtelmaterials ist
hierdurch auch eine Überbrückung der Löcher in den Steinen in Verbindung mit
dem Gewebematerial noch besser gegeben. Derartige Zuschlagstoffe sind bekannt.
So können als Leichtzuschlag in vorteilhafter Weise Bims oder Vermiculite oder
Perlite oder Kunststoff-Granulat oder Glas-Granulat verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich noch dadurch optimieren, daß gemäß
Anspruch 3 und 7 unmittelbar auf den Steinen durchgehend den Lochquerschnitt der
Steinöffnungen verjüngende Gewebestreifen einer Maschengröße von ca. 5 bis
ca. 12 mm, je nach Öffnungsbreite der Steinhohlräume oder Kammern, derart
aufgebracht werden, daß ein Hineinfallen des Mörtelmaterials in größere Löcher
verhindert und gleichzeitig die Verklebung der Steinlagen untereinander gewähr
leistet wird.
Zur Einsparung des relativ teuren speziellen Wärmedämm-Mörtels war beim Einsatz
stranggepreßter Hohlblocksteine in der DE 36 27 999 A1 auch schon vorgeschlagen,
vor Auftragen des Normalmörtels in der erforderlichen Fugenstärke von 12 mm vor
dem Auftragen des Mörtels eine perforierte Mörtel-Spar-Bahn aufzulegen, wodurch
ein normaler Mörtelauftrag über die Hohlräume hinweg ermöglicht wird und die
Rippenstege des unteren Mauersteins hinreichende Mörtelanteile kontaktieren.
Übliche Praxis ist, den Mörtel wie bei Vollsteinen aufzutragen. Damit nimmt man in
Kauf, daß mehr oder weniger große Mörtelmengen in die Hohlräume der Steine
herabfallen. Auf diese Weise verliert ein höchstqualifizierter Stein der Wärmedämm
technik enorm an Wirksamkeit. Die tatsächlich nutzbare Mörtelfläche ist gering. Der
Offenlegungsschrift ist kein Hinweis auf schmalere Mörtelfugen mit Dünnbettmörtel
oder Kleber in Verbindung mit vertikal gelochten Mauersteinen zu entnehmen.
Dünnbettmörtel wird vielmehr nur im Zusammenhang mit Gasbetonsteinen
erwähnt, die die Probleme der Hohlblocksteine nicht kennen.
Während durch die spezielle Einstellung des Mörtels eine Überbrückung der
Kammern bis zu einer Größe von bis zu ca. 12 mm erreicht wird, ist für wesentlich
größere Löcher eine Verjüngung durch die Gewebestreifen erforderlich. Auch dann
wird bei Verwendung eines Dünnbettmörtels ein Hineinfallen des Mörtelmaterials in
die isolierenden Hohlkammern der Steine vermieden und trotzdem eine haltbare
Verbindung zwischen den Steinlagen erzielbar ist, die allen statischen Anforde
rungen genügt. Voraussetzung hierfür ist lediglich, daß die Maschengröße der
Gewebestreifen kleiner ist als die Öffnungen der Kammern oder dergleichen in den
zu verarbeitenden Steinen. Hierbei läßt sich natürlich die optimale Maschengröße
entsprechend der Öffnungsgröße der Kammern variieren und optimieren.
So kann bspw. bei einem Öffnungsdurchmesser der Kammern von ca. 25 bis
ca. 60 mm die Größe der Maschen des Gewebestreifens einen hieran angepaßten
Wert von ca. 5 bis ca. 12 mm aufweisen.
Gemäß Anspruch 8 ist erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß die
Gewebestreifen aus Textilien aller Art bestehen können, wie bspw. aus Jute. Es
kann aber auch Glasfasermaterial oder Kunststoff oder Bims oder sogar Metall
Verwendung finden. Eine Alkalibeständigkeit des Gewebes ist nicht erforderlich,
wenn nämlich das Ziel verfolgt wird, ein Hineinfallen des Mörtels in die Öffnung
der Steine bei Erstellung des Mauerwerks gemäß dem erfindungsgemäßen Ver
fahren zu vermeiden. Soll jedoch zusätzlich eine Armierung des Mauerwerks herbei
geführt werden, so muß natürlich alkalibeständiges Material für das Gewebe
verwendet werden.
Die Dicke des Dünnbettmörtels in den Lagerfugen beträgt ca. 1 bis ca. 5 mm.
Hierbei ist natürlich anzustreben, die Dicke der Lagerfugen möglichst gering zu
halten, um die Entstehung von Kältebrücken im Bereich der Fugen zu vermeiden.
Die überragende Wärmedämmeigenschaft einer gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren erstellten Wand wird in vorteilhafter Weise noch durch die Beimengung
von wärmedämmenden Leichtzuschlagstoffen zum Dünnbettmörtel erhöht.
Gegenstand der Erfindung ist nach Anspruch 10 auch ein Dünnbettmörtel zum
Erstellen eines Mauerwerks aus Steinmaterial mit zumindest nach oben offenen
Hohlräumen oder Kammern, dadurch gekennzeichnet, daß er mit wärmedämmen
den Leichtzuschlägen und Zusatzmitteln zur Verbesserung des Standvermögens so
eingestellt ist, daß eine Überbrückung der Löcher in den Steinen gegeben ist.
Der Leichtzuschlag ist im Anspruch 11 genauso definiert, wie in den Ansprüchen 2
und 6.
Das erfindungsgemäße Verfahren und ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Mauerwerk ist anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch in den
Zeichnungen dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische, räumliche Ansicht eines nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Mauerwerks während des Aufbaus und
Fig. 2 einen schematischen Vertikal-Teilschnitt durch ein fertiges, nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren und mit Bims-Hohlblocksteinen erstelltes Mauer
werk.
Anhand der Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Verfahren deutlich zu erkennen. Wie
aus der Figur ersichtlich, sind bereits vier Steinreihen z. B. eines aus Steinen 2 mit
zumindest nach oben offenen Hohlräumenkammern o. dgl. 3, z. B. in Form von
Hochlochziegeln, im Verband versetzt, wobei im Bereich einer jeden Lagerfuge 4
ein Gewebestreifen 5 von der Breite des Mauerwerks 1 (Wand) unmittelbar auf den
Oberseiten der Steine 2 derart aufgelegt ist, daß alle Öffnungen 6 in den Steinen 2
von Gewebestreifen 5 überdeckt sind. Darauf ist dann jeweils mit der in Fig. 1
schematisch dargestellten Kammkelle 7 der Dünnbettmörtel 8 aufgebracht worden,
der mittels der Zähne 7a der Kelle 7 danach in Längsrichtung der Wand gleichmäßig
und unter leichtem Druck verteilt wird, wodurch sich eine in Längsrichtung der
Mauerwerk verlaufende Wellenstruktur 9 im Dünnbettmörtel 8 ausbildet, und zwar
von etwa 1 bis etwa 5 mm Dicke, je nachdem, welche Abmessungen die Zähne 7a
der Kammkelle 7 haben. Hierbei verhindert der Gewebestreifen 5 in vorteilhafter
Weise ein Eindringen des Dünnbettmörtels 8 in die Kammeröffnungen 6 auf der
Oberseite der Steine 2.
Die Dicke der Dünnbettmörtelschicht oder des Klebers 8 läßt sich durch Einsatz
einer Kammkelle 7 mit anders dimensionierten Zähnen 7a beliebig variieren, wodurch
es möglich ist, Maßtoleranzen der Steine 2 auszugleichen.
In Fig. 1 ist der Gewebestreifen 5 am vorderen Bildende etwas von der Steinober
fläche abgehoben, um die Oberseite der Steine 2 mit ihren Öffnungen 6 sichtbar zu
machen. In normaler Position liegt der Gewebestreifen 5 vollkommen plan auf der
Steinoberfläche auf.
Erfindungsgemäß ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, das Frischgewicht des
Dünnbettmörtels 8 durch Leichtzuschlagstoffe zu verringern. Ein unter Verwendung
von Leichtzuschlägen gemischter Mörtel kann bspw. folgende Zusammensetzung
haben (s. Anspruch 12).
Zement | ca. 30 Gew.-% |
Kalk | ca. 4 Gew.-% |
Gesteinsmenge | ca. 10 Gew.-% |
Leichtzuschläge ca. (z. B. Bims oder Vermiculite oder Perlite oder Kunststoff-Granulat oder Glasgranulat) | ca. 10 Gew.-% |
Quarzsand | ca. 43 Gew.-% |
Zusatzmittel zur Verbesserung der Mörteleigenschaften (z. B. des Standvermögens) (z. B. Methylcellulosen und/oder Dispersionspulver und/oder Luftporenbildner) | ca. 3 Gew.-% |
100 Gew.-% |
In Fig. 2 ist ein Teil einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erstellten Wand
oder Mauerwerks 1 im Querschnitt schematisch mit etwas vergrößerten Fugen
dargestellt. Verwendet sind Hohlkammersteine 2 aus Bimsmaterial, bei denen die
Hohlkammern 3 nach unten zu geschlossen sind. In jeder Lagerfuge 4 ist ein
Gewebestreifen 5 von der Breite des Mauerwerks 1 über den Öffnungen 6 der
Kammern 3 angeordnet, sowie Dünnbettmörtel 8. Es ist zu erkennen, daß die
Maschengröße der Gewebestreifen 5 kleiner ist als die Öffnungen 6 der Hohl
kammern 3 der Steine 2. Auch ist zu erkennen, daß kein Mörtelmaterial 8 in die
Hohlkammern 3 hineingefallen ist.
Alle in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Zeichnungen dargestellten
Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
Der Schutzumfang der Erfindung erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale der ein
zelnen Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungs
beispiele beschränkt. Vielmehr stellen diese nur vorteilhafte Ausgestaltungsformen
des Erfindungsgedankens dar.
1
Mauerwerk
2
Steine
3
Hohlräume, Kammer o. dgl.
4
Lagerfuge
5
Gewebestreifen
5
a Maschenöffnungen des Gewebestreifens
5
6
Öffnungen der Hohlräume, Kammern o. dgl.
7
Kammkelle
7
a Zähne der Kammkelle
8
Dünnbettmörtel
9
Wellenstruktur
Claims (12)
1. Verfahren zum Erstellen eines Mauerwerks aus Steinmaterial mit zumindest
nach oben offenen Hohlräumen oder Kammern wie Hochlochsteinen, Hohl
kammersteinen oder gebrannten Hochlochziegeln, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Lagerfugen der Steinreihen ein Dünnbettmörtel in einer Dicke
von 1 bis 5 mm aufgebracht wird, der mit wärmedämmenden Leichtzu
schlägen und Zusatzmitteln zur Verbesserung des Standvermögens so einge
stellt ist, daß eine Überbrückung der Löcher in den Steinen gegeben ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dünnbett
mörtel als Leichtzuschlag Perlite, Bims, Vermiculite, Kunststoffgranulat oder
Glasgranulat enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar
auf den Steinen durchgehend den Lochquerschnitt der Steinöffnungen
verjüngende Gewebestreifen einer Maschengröße von ca. 5 bis 12 mm je
nach Öffnungsbreite der Steinhohlräume oder Kammern derart aufgebracht
werden, daß ein Hineinfallen des Mörtelmaterials in die Löcher verhindert
und gleichzeitig die Verklebung der Steinlagen untereinander gewährleistet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steinmaterial herstellungsbedingt größere Maßtoleranzen aufweist.
5. Mauerwerk aus Steinmaterial mit zumindest nach oben offenen Hohlräumen
oder Kammern, wie Hochlochsteinen, Hohlkammersteinen oder gebrannten
Hochlochziegeln mit einer Dünnbettmörtelschicht in den Lagerfugen von ca.
1 bis ca. 5 mm Dicke unter Beibehaltung von Bausteinen mit mehreren
Hohlräumen, dadurch gekennzeichnet, daß der Dünnbettmörtel mit wärme
dämmenden Leichtzuschlägen und Zusatzmitteln zur Verbesserung des Stand
vermögens so eingestellt ist, daß eine Überbrückung der Löcher in den
Steinen gegeben ist.
6. Mauerwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dünnbett
mörtel als Leichtzuschlag Perlite, Bims, Vermiculite, Kunststoffgranulat oder
Glasgranulat enthält.
7. Mauerwerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß unmittel
bar auf den Steinen durchgehend den Lochquerschnitt der Steinöffnungen
verjüngende Gewebestreifen einer Maschengröße von ca. 5 bis 12 mm je
nach Öffnungsbreite der Steinhohlräume oder Kammern derart aufgebracht
sind, daß ein Hineinfallen des Mörtelmaterials in die Löcher verhindert und
gleichzeitig die Verklebung der Steinlagen untereinander gewährleistet ist.
8. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gewebestreifen aus Jute, Glasfasermaterial, Kunststoff oder Papier
bestehen.
9. Mauerwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steinmaterial herstellungsbedingt größere Maßtoleranzen aufweist.
10. Dünnbettmörtel zum Erstellen eines Mauerwerks aus Steinmaterial mit
zumindest nach oben offenen Hohlräumen oder Kammern, dadurch gekenn
zeichnet, daß er mit wärmedämmenden Leichtzuschlägen und Zusatzmitteln
zur Verbesserung des Standvermögens so eingestellt ist, daß eine Über
brückung der Löcher in den Steinen gegeben ist.
11. Dünnbettmörtel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Leicht
zuschlag Bims, Vermiculite, Perlite, Kunststoff-Granulat oder Glasgranulat
enthält.
12. Dünnbettmörtel nach Anspruch 10 oder 11 mit folgender Zusammensetzung: Zement ca. 30 Gew.-%
Kalk ca. 4 Gew.-%
Gesteinsmenge ca. 10 Gew.-%
Leichtzuschläge ca. 10 Gew.-%
Quarzsand ca. 43 Gew.-%
Zusatzmittel zur Verbesserung der ca. Mörteleigenschaften ca. 3 Gew.-%
100 Gew.-%
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DE3627994A1 (de) * | 1986-08-18 | 1988-03-03 | Erdmann Horst | Verfahren zur sparsamen verarbeitung von mauermoertel beim einsatz von vertikal gelochten mauersteinen unter gleichzeitiger verbesserung der waermedaemmqualitaet und qualitaetssicherung |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z.: baupraxis 1/82, S.18 + 19 Mauerwerk ohne Stoßfugenvermörtelung Lager- fuge als Dünnbett * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4447886B4 (de) | 2006-11-16 |
DE4405796A1 (de) | 1995-08-24 |
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