-
Verfahren zur Herstellung eines Mauerwerks mittels Hohlkörpern Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mauerwerks mittels Hohlkörpern.
-
Nach diesem Verfahren kann ein Bauwerk durch ungeschulte Kräfte in
fugenloser Vermauerung aufgeführt werden.
-
Erfindungsgemäß werden kastenartige, durch Füllkörper stegartig ausgesteifte
Hohlkörper ohne Schalung und mörtellos nebeneinander und in vorzugsweise drei Schichten
übereinander verlegt; die Räume in und zwischen den stumpfgestoßenen Hohlkörpern
werden fugenlos mit Betonmörtel ausgegossen, wobei die übereinander versetzt angeordneten
Hohlkörper mittels ihrer Verzahnungen, untereinander gehalten werden.
-
Der Hohlkörper zur Durchführung dieses Verfahrens kennzeichnet sich
dadurch, daß zwei Außenplatten aus Isolierstoff, vorzugsweise aus Holzwolleleichtbaustoff,
durch in Abständen voneinander angeordnete Füllkörper, Ziegel, Kalksandstein, Schwemmstein,
Betonstein mittels Zementschlempe zu einem kastenartigen Baukörper fest verbunden
sind und die Füllkörper zur Verbindung mit dem aufzusetzenden oberen Hohlkörper
auf der Oberseite des Baukörpers zahnartig über die Oberkanten der Außenplatten
hinausragen und auf der Setzseite zwecks Bildung eines Quergußkanals für den Ausgußbeton
zurückgesetzt sind. Für die Aussteifung der Außenplatten sind zweckmäßig Normalziegel
vorgesehen.
-
Die Figuren erläutern das erfindungsgemäße Verfahren. Es stellt dar
Fig. i ein fertiges Bauelement im Aufriß, Fig. 2 den Grundriß zu Fig. i, Fig. 3
eine aus erfindungsgemäßen Elementen, aufgeführte Mauer in Ansicht, Fig. 4 den Grundriß
zu Fig. 3,, Fig. 5 den Schnitt nach Linie A-B zu Fig. 4. Das Bauelement der
Fig. i und 2 besteht aus zwei Außenplatten i und mit diesen verbundenen Füllkörpern
2, welche in geeigneten Abständen angeordnet sind, so daß zwischen. benachbarten
Füllkörpern Zwischenräume 3 entstehen. Die Füllkörper 2 ragen
über
die Oberkanten der Platten i vor (Fig. i) und sind gegenüber den Unterkanten der
Platten i zurückgesetzt. Der Betrag, um den die Füllkörper über die Platten vorstehen,.
ist kleiner, als der Betrag, um den sie an entgegengesetzten Enden gegen die Unterkanten
der Platten i zurückgesetzt sind. Die überstehender, oberen Enden. der Füllkörper
dienen der Führung und Platzhaltung beim Daraufsetzen eines gleich ausgebildeten
Elements der nächst höheren Lage oder Zeile, wobei dann zwischen aufeinandergesetzten
Elementen ein Quergußkanal 4 entsteht.
-
Die Teile i und 2 können homogen aus dem gleichen Werkstoff und in
einem Stück gefertigt sein; indessen stellt dies die Ausnahme dar. In der Regel
bestehen die Außenplatten i aus Isolierstoff, vorzugsweise aus den im klandel..bekannten
Holzwolleleichtbauplatten; von diesen, ist der zementgebundenen Platte der Vorzüg
zu geben. Als Mauerdicken werden zweckmäßig die im Handel bekannten Zementsteine,
Kalksandsteine, Schlemmsteine, Betonsteine, im Normalmaß oder größer, oder auch
Formsteine besonderer Herstellung entsprechender Formgröße verwendet. Mauerdicken
und nachträglicher Massivverguß in die durch die Außenplatten und den mit diesen
fest verbundenen Mauerdicken gebildeten Hohlräume bilden dann zusammen die volle
Massivwand.
-
Die Verbindung der Außenplatten i mit den Füllkörpern 2, z. B. Ziegeln,
erfolgt mittels reiner Zementschlempe.
-
Das Ausmaß des erfindungsgerhäßen Aufbausteines beträgt vorzugsweise
bei Verwendung von drei Mauerdicken aus Ziegeln, Normalsteinen und zwei je 21/2
cm starken Isolierplatten 5o cm Länge, 171/2 cm Breite, 28 cm Höhe. Abweichungen
sind selbstverständlich möglich; ,sie richten sich nach den zur Verfügung stehenden
Rohstoffen und den statischen Anforderungen, die an das erfindungsgemäße Aufbauelement
gestellt werden.
-
Wie schon angedeutet, weist das erfindungsgemäße Bauelement auf einer
Längsseite eine Verzahnung dadurch auf, daß die Füllkörper über die Plattenkanten
vorstehen. Diese Verzahnung einerseits und die ebenfalls erwähnte Bildung von Quergußkanälen
andererseits ermöglichen eine fugenlose Vermauerung der erfindungsgemäßen. Elemente
dadurch, daß beim Übereinandersetzen mehrerer Elemente das jeweils obere über die
Verzahnung d°s darunterliegenden greift, wobei die Außenplatten des oberen Elements
satt auf jenen des unteren Elements aufliegen. Es stehen also lediglich die Außenplatten
aufeinandergesetzter Elemente in, Berührung, während zwischen den Füllkörpern dieser
Elemente Zwischenräume bleiben, welche die Quergußkanäle abgeben.
-
Der Massivverguß findet von oben nach unten durch die Zwischenräume
3 zwischen den Füllkörpern und von diesen durch die wiederholt erwähnten Quergußkanäle
4 statt. Die so gewonn.°ne Massivwand mit beiderseitiger Isolierplattenverkleidung
benötigt keine Stoßfugenverkleidung durch Loc'hmetallstreifen, u. dgl. Wärmetechnisch
kommt der erfindungsgemäße Aufbaustein von 171/2 cm Stärke zuzüglich beiderseitigem
Verputz einer verputzten Hohlziegelmauer von 65 cm gleich.
-
Als besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Bauelements ist seine
Sägbarkeit zu erwähnen. Für die Vermauerung des Aufbausteines ist es wichtig; daß
die Unterlagen, auf welche der Stein zu stehen kommt, genau horizontal und vertikal
abgeglichen oder die unterste Lage von erfindungsgemäßen Bauelementen im Mörtel
so versetzt werden, daß die Oberkante der Isolierplatte horizontal und vertikal
ausgerichtet «-erden kann. Auf die unterste Schicht ist das größte Augenmerk zu
richten; denn sie bildet den Ausgangspunkt für die konstruktiv neue Vermauerungsart
des Aufbaustoffes.
-
Mit der Versetzung der Aufbausteine beginnt man vorzugsweise an den
Gebäudeecken. Der Aufbaustein wird bündig mit der Gebäudeecke und in eine Gebäudeflucht
so gestellt, daß die mauerdickenfreie Plattenlängskante die Auflage für den Aufbaustein
bildet. Auf Mauerlattenlänge wird zuerst an deren Ende ein zweiter Aufbaustein in
die Gebäudeflucht gebracht und ausgerichtet. Nun wird der Raum zwischen diesen,
beiden A,alagesteinen mit weiteren erfindungsgemäßen .Elementen ausgefüllt und diese
mit der Mauerlatte ein- und ausgerichtet. Der nun zu dem ersten versetzten Stein
im rechten Winkel anschließende Stein sowie die folgende Steinschicht werden in
der angegebenen Art auf die Unterlage aufgesetzt und trocken und stumpf aneinandergereiht.
In den Fig. 3 bis 5 ist dies gezeigt. In diesen Figuren sind dieselben Bezugszeichen
verwendet wie in den Fig. i und 2.
-
Stimmt die Mauerwerkslänge des Gebäudes oder die Mauerwerkslänge bis
zu einer Unterbrechung desselben durch ein Fenster oder eine Tür nicht mit dem Vielfachen
der Aufbausteine einer Schicht zusammen, so wird z. B. ein 3-Teil-Baustein durch
Zersägen in einen 1/2-Teil-Steinoder in einen 2/3-Teil-Stein getrennt und für den
Mauerwerksausgleich verwendet. Ist das Differenzmaß unter einem 1/2-Teil-Stein oder
einem 2/3-Teil-Stein, so wird es durch Einsetzen entsprechender weiterer Isolierplattenstreifen
dadurch verschlossen, daß man diese Streifen an .die Innenseiten der überstehenden
Isolierplattenwangen der Mauerwerksanschlußsteine anstellt.
-
Durch solche Maßausgleichsmöglichkeiten ist die Planung ungebunden.
Die Maßausgleichungen sollen in folgenden aufgesetzten Steinschichten Nicht übereinander
treffen, sondern versetzt eingeschoben werden.
-
Vor dem Verguß des Mauerwerkes mit Betonmörtel, vorzugsweise im Mischungsverhältnis
i : 6 Raumteilen, werden die Quergußkanäle 4 an Ecken, Zwischenwandeinbindungen,
Fenster- und Türleibungen dadurch verschlossen, daß man in diese Öffnungen Steinbrocken
oder ähnliches, bei Fenster-und Türleibungen teils auch entsprechende Dübelsteine
oder Verankerungen einsetzt und vermörtelt. Der Massivguß wird mit Betonmörtel in
der ungefähren Steifigkeit von Maurermörtel mittels Kübel
oder Schnabelkanne
vorgenommen; er erfolgt von oben durch die Zwischenräume 3 zwischen den Füllkörpern
2. Die Quergußkanäle 4 füllen sich selbständig durch seitliches Verfließen des Vergußgutes.
Der Verguß wird vorzugsweise nach dem `ersetzen von jeweils drei Steinschichten
vorgenommen.
-
Trifft eine Fensterbrüstungshöhe nicht mit einer Schichthöhe zusammen,
so werden die erfindungsgemäßen Aufbausteinschichten nur bis zur Schicht unter der
Fensterbrüstungshöhe versetzt. Die, Maßausgleichung bis zur gewünschten Fensterbrüstungshöhe
erfolgt auf Fensterbreite dadurch, daß bis für die zu erzielende Höhe eine beidseitige
Verschalung angebracht wird, an welche beidseitig innen Isolierplattenstreifen angestellt
und dann mit Vergußmaterial gefüllt werden.
-
Die Sturzhöhe ist vorzugsweise in Höhe einer Aufbausteinschicht vorzusehen.
Maßausgleichungen erfolgen wie bei der beschriebenen Fensterl>rüstungsmaßausgleichung.