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Die Erfindung betrifft einen Leichtbeton-Baustein zur Errichtung eines aufgehenden Mauerwerks, welcher zwei parallele, ebene Frontseiten und zwei, nut-federartige Vertiefungen und Erhebungen aufweisende Anschlussseiten zum Eingriff in benachbarte Bausteine umfasst
Leichtbeton-Bausteine finden aufgrund ihrer sehr guten physikalischen Eigenschaften in steigendem Umfang Anwendung in der Bauindustrie. Mit den dabei verwendeten modernen Leichtbetonbaustoffen können hervorragende Warme- und Schalldämmwerte erreicht werden, welche den ständig steigenden, bautechnologischen Anforderungen genügen.
Die eigentlichen Schwachstellen der mit herkömmlichen Leichtbeton-Bausteinen errichteten Mauerwerke befinden sich an den Übergangsbereichen zwischen den einzelnen Bausteinen So bilden die Mörtelschichten zwischen den horizontalen Bausteinlagen Warme- und Schallbrücken aus, die die Wärme- und Schalldämmung der aus den Leichtbeton-Bausteinen errichteten Wände negativ beeinflussen Bisher verwendete Leichtbeton-Bausteine verursachen eine relativ grosse Anzahl an horizontalen Mortelfugen und damit Wärme- und Schallbrucken.
Aus der DE-A1-41 01 125 geht ein schalldämmender Ziegel hohen Gewichts hervor, dessen Hohlräume keine Struktursymmetrie und keine Musterpenodizität aufweisen, wobei eine labyrinthartige Stegführung die Schalldämmung im Inneren des Ziegels zusätzlich erhöht. An den Anschlussseiten der Ziegel sind nutartige Vertiefungen und Erhöhungen vorgesehen, welche in Eingriff mit benachbarten gegengleichen Anschlussflächen bnngbar sind.
Es verbleibt dabei in der Mitte jeder Anschlussfläche aber ein Hohlraum, der an dieser Stelle einen negativen Einfluss auf die Schalldämmung der errichteten Wand hat Wellenformige Anschlussseiten sind in dieser Druckschrift nicht angegeben und es findet sich kein Hinweis darauf, die Anschlussseiten auf diese Weise zu formen.
Die DE-A1-24 35 490 offenbart einen Hohlblockstein für den Hochbau, bei dem die Hohlräume zur Erreichung einer guten Wärmedämmung gegeneinander versetzt angeordnet sind, wodurch der Weg des Wärmeflusses in den dazwischen liegenden Stegen verlängert wird Der Hohlblockstein besteht dabei aus einem Material wie Bimsstein, Blähtonbeton oder Ziegelsplitbeton und in diesem ist eine Zwischenschicht aus Holzbeton eingepresst Um die Aussenseite des Hohlblocksteins verlaufend sind parallele, vertikale Rippen angeordnet, die von der Holzbetonschicht unterbrochen werden. Die Rippen dienen als Abstandhalter für an die Aussenseite der verlegten Hohlblocksteine anzubringende Wandverkleidungsplatten sind aber nicht für den gegenseitigen Eingriff benachbarter Bausteine gedacht.
In der DE-A1-38 43 963 ist ein Hochlochziegel mit entlang dessen Umfang verlaufenden, durchgehenden Wandungen und zwischen den Wandungen angeordneten in der Einbaulage des Ziegels vertikal durchgehenden Kanälen gezeigt. Zur Erzielung einer geringen Wärme- und Schalleitfähigkeit ist zumindest eine sich parallel zu den zur Aufnahme der Putzschichten vorgesehenen Wandungen, über den gesamten Querschnitt des Ziegels erstreckende, im wesentlichen plattenförmige Zone mit einem gegenüber den übrigen Bereichen geringeren Lochanteil vorgesehen Die Anschlussseiten dieses Hochlochziegels weisen nutartige Vertiefungen auf, die jedoch nicht zum gegenseitigen Eingriff mit den jeweils benachbarten Hochziegeln ausgebildet sind.
Aus der FR-A-2 169 509 geht weiters ein Baustein hervor, der konkave und konvexe Seitenflächen aufweist, jedoch betrifft dies nicht die Anschlussflächen eines solchen Bausteins sondern seine Front- bzw. oberen und unteren Deckflächen. Die Anschlussflächen sind hingegen völlig eben ausgeführt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Leichtbeton-Baustein anzugeben, mit dem die Wärmedämmung und die Schalldämmung eines Mauerwerks erhöht und dessen Wärmeleitwert verringert werden kann.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die nut-federartigen Vertiefungen und Erhebungen - im Querschnitt gesehen - wellenförmig ausgebildet sind, und dass jeweils die gesamte Anschlussseite zwei oder drei entlang der Bausteinbreite aufeinanderfolgende, aus je einer der Vertiefungen und je einer der Erhebungen gebildete Wellenzüge aufweist.
Durch die wellenförmige Ausbildung der Baustein-Anschlussseite verläuft der zwischen zwei benachbarten Bausteinen sich ergebende Spalt nicht geradlinig sondern gewunden von einer zur anderen Mauerwerksseite, wodurch einerseits der für eine Luftströmung zurückzulegende Weg verlängert und andererseits ein freier Luftdurchzug durch den Spalt verhindert wird. Aus diesem
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Grund wird an den für die Wärmedämmung und Schalldämmung kritischen Übergangsstellen eines aus erfindungsgemässen Bausteinen aufgebauten Mauerwerks ein Wärmeübergang von einer Mauerseite zur anderen erschwert bzw. der Wärmeleitwert erniedngt, wodurch sich erhebliche Einsparungen an Heizkosten erzielen lassen.
Vorteilhaft kann gemäss einer Variante der Erfindung sein, dass die in Einbaulage gemessene Höhe (h) des Bausteins in einem Bereich von 251 mm bis 500 mm liegt
Fur geschosshohe Mauerwerke können mit den erfindungsgemäss dimensionierten Bausteinen ein bis zwei Bausteinlagen und die damit verbundenen horizontalen Mörtelfugen eingespart werden. Dabei ergeben sich im erfindungsgemässen Bereich der Bausteinhöhe von 251 mm bis 500 mm Bausteine, die für das Baupersonal ohne Hilfskräfte zu tragbar und verlegbar sind.
Weiters kann gemäss einer weiteren Ausfuhrungsform der Erfindung die Bausteinhöhe in einem Bereich von 260 mm bis 300 mm liegen. Auf diese Weise kann eine deutliche Verbesserung der Schall- und WÅarmedämmeigenschaften des mit diesen Bausteinen errichteten Mauerwerks erreicht werden
In besonders bevorzugter Weise beträgt die Bausteinhöhe 263 mm.
Diese Bausteinhöhe hat sich für verschiedene Bausteinbreiten und -längen als besonders geeignet erwiesen, um die Anzahl der Mörtelfugen zu senken, ohne dabei eine für eine Person gerade noch tragbare Last zu überschreiten
Eine besonders geringe Dichte des erfindungsgemässen Bausteins wird dadurch erzielt, dass gemäss einem weiteren Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung der Baustein zumindest einen LeichtZuschlagstoff aus Blähglas und/oder Blähton umfasst
Weiters kann gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der Baustein wie an sich bekannt einen Leichtzuschlagstoff einer Korngrösse grösser als 4 mm aufweisen.
Schliesslich kann gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung der Baustein in an sich bekannter Weise ein monolithischer Baustein sein. Auf diese Weise sind besonders hohe Wärme-und Scha)) dämmwerte erreichbar, da keine Material-Inhomogenitäten innerhalb des erfindungsgemässen Bausteins bestehen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele eingehend erläutert. Es zeigt dabei
Fig. 1 einen Grundriss einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Bausteins ;
Fig. 2 einen Schnitt AA durch den Baustein gemäss Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt AA durch eine weitere Ausrührungsform des erfindungsgemässen
Bausteins ;
Fig. 4 einen Schrägriss des Bausteins nach Fig. 1 in einer Ansicht von oben ;
Fig. 5 einen Grundriss einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Bausteins ;
Fig. 6 einen Schnitt AA durch den Baustein gemäss Fig. 5 ;
Fig. 7 einen Schnitt AA durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Bausteins und
Fig. 8 einen Schrägriss des Bausteins nach Fig. 5 in einer Ansicht von oben.
Fig. 1 und Fig 5 zeigen einen Leichtbeton-Baustein zur Errichtung eines aufgehenden Mauerwerks in seiner Gebrauchslage in Draufsicht.
Der Baustein ist durch zwei parallele, ebene Frontseiten 4 und zwei, nut-federartige Vertiefungen und Erhebungen aufweisende Anschlussseiten 5 zum Eingriff in benachbarte Bausteine begrenzt und weist eine ebene Unterseite 10 sowie eine ebene Oberseite 9 (Fig. 4, Fig. 8) auf.
Die nut-federartigen Vertiefungen und Erhebungen sind-im Querschnitt gesehenwellenförmig ausgebildet und ermöglichen das stirnseitige Aneinanderreihen von Bausteinen, ohne dass dabei ein geradlinig durchgehender Spalt zwischen der einen und der anderen Seite einer zu errichtenden Wand entsteht, wodurch die Schall- und Wärmeleitung über die Fugen zwischen den Anschlussseiten der Bausteine vermindert wird
Parallel zu den Frontseiten 4 verlaufende schlitzförmige Hochlöcher 2,3 sind entlang der Bausteinbreite abwechselnd lang und kurz ausgebildet. Dazu sind in Fig. 2 (Fig. 6) und in Fig. 3 (Fig. 7) zwei verschiedene Ausführungsformen dargestellt, von denen die erste durchgehende Hochlöcher und die zweite sacklochförmige Hochlöcher aufweist.
Dadurch ist-wie aus Fig. 2 (Fig. 6) bzw. Fig. 3 (Fig. 7) zu ersehen-die Unterseite 10 von Hochlöchern 2,3 durchbrochen und
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die Unterseite 10'geschlossenflächig ausgebildet
Zusätzlich zu den schlitzförmigen Hochlöchern 3 sind an diagonal gegenüberliegenden Eckbereichen Hochlöcher 6 mit kreisförmigem Querschnitt ausgenommen (Fig 1, Flg. 5).
Bisher im Bauwesen verwendete Leichtbeton-Bausteine weisen eine Höhe von 230 mm auf, sodass 11 Lagen dieser Bausteine eine ungefähr geschosshohe Wand bilden Bei 11 solchen Lagen werden z B. 10 horizontale Mörtelfugen für einen Raum wirksam, dessen Wände aus diesen Leichtbeton-Bausteinen errichtet worden sind. Um nun die Zahl der Mörtelfugen zu verringern, wird die in Einbaulage gemessene Höhe des Bausteins in einem Bereich von 251 mm bis 500 mm festgelegt
Dadurch kann das Setzen von durchschnittlich ein bis zwei Baustein-Lagen pro Wand vermieden werden, wodurch auch eine bzw zwei horizontale Mörtelfugen wegfallen. Es lässt sich damit eine deutliche Verbesserung der schall- und wärmeisolierenden Eigenschaften der mit erfindungsgemässen Bausteinen aufgebauten Wand erzielen.
Als besonders vorteilhaft hat sich dabei eine Bausteinhöhe herausgestellt, die in einem Bereich von 260 mm bis 300 mm liegt. Dieser Wertebereich ermöglicht eine relativ starke Verminderung der wirkenden, horizontalen Fugen pro Höhenlängeneinheit, erfordert aber auch eine geringe Dichte des Bausteins, damit dieser trotz seiner Höhe nicht ein zu hohes Gewicht für eine Einzelperson darstellt.
Als besonders bevorzugt ist eine Bausteinhöhe von 263 mm anzusehen, da diese LeichtbetonBausteine ermöglicht, die bei verschiedenen Mauerwerk-Wandstärken und Längen der Bausteine gut produzierbar, transportierbar und verwendbar sind. Eine beispielhafte Auswahl aus einem Baustein-System mit der Bausteinhöhe von 263 mm ist nachfolgend angeführt.
Beispielhafte Dimensionierungen :
Höhe h = 263 mm
EMI3.1
<tb>
<tb> Breite <SEP> (Wandstärke) <SEP> Länge
<tb> 250 <SEP> mm <SEP> 500 <SEP> mm <SEP> (Fig <SEP> 5 <SEP> bis <SEP> 8) <SEP>
<tb> 300 <SEP> mm <SEP> 500 <SEP> mm <SEP>
<tb> 380 <SEP> mm <SEP> 250 <SEP> mm <SEP>
<tb> 450 <SEP> mm <SEP> 250mm
<tb> 500 <SEP> mm <SEP> 250 <SEP> mm <SEP> (Fig <SEP> 1 <SEP> bis <SEP> 4) <SEP>
<tb>
Bausteine mit einem erfindungsgemässen Höhenbereich von 251 mm bis 500 mm können aus einem Leichtbeton hergestellt werden, der durch Zugabe eines oder mehrerer Leichtzuschlagstoffe eine geringe Dichte aufweist und daher von der die Bausteine verlegenden Person ohne Hilfskräfte oder Krananlage gehoben und abgesetzt werden können Die dafür geeigneten Bausteine können auch Verbundbausteine sein,
die nur teilweise Leichtbeton enthalten und einen tragenden Teil aus Schwerbeton beinhalten.
Bevorzugt ist aber eine homogene, monolithische Bauweise, bei der der oder die Leichtzuschlagstoffe eine Korngrösse grösser als 4 mm ohne Feinanteil-Zuschlag aufweisen. Der sonst übliche Feinanteil bewirkt eine höhere Dichte der Bausteine, wodurch herkömmliche Bausteine im erfindungsgemässen Höhenbereich von 251 mm bis 500 mm bereits zu schwer für eine Einzelperson sind und daher nicht mehr ohne zusätzliche Hilfsmittel bewegt werden können.
Damit bei der Produktion trotz des fehlenden Feinanteils dennoch eine ausreichende Grünstandsfestigkeit für die Baustein-Rohlinge erzielt werden kann, wird der Mischung aus Zementleim und Leicht-Zuschlagstoffen ein Luftporenbildner (Celluloseether) zugesetzt
Beispiel für eine Mischung zur Herstellung enes erfindungsgemässen Bausteins :
EMI3.2
<tb>
<tb> Blähglas <SEP> 4/8 <SEP> (Korngrösse <SEP> 4 <SEP> bis <SEP> 8 <SEP> mm) <SEP> 800-1 <SEP> 250 <SEP> I/m3 <SEP>
<tb> Zement <SEP> 100-380 <SEP> kg/m3
<tb> Celluloseether <SEP> 1 <SEP> 0-190 <SEP> dag/m3 <SEP>
<tb>