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Y e r b 1 e n d u n g Die Erfindung bezieht sich auf eine Verblendung
für wetterbeanspruchte Wände von Bauwerken mit unter der Oberfläche liegenden, mit
der Außenluft in Verbindung stehenden Lüftungskanälen. Zur Trockenlegung von feuchten
Gebäudemauern ist es bekannt (DRP 693 55¢), aus feuchtigkeitsundurchlässigem Baustoff,
zum Beispiel Beton hergestellte Verkleidungsplatten vorzusehen, welche mit leistenartigen
Vorsprüngen versehen sind,
die in entsprechenden, waagerechten Schlitzen
vermauert werden. Diese Vorsprünge sind mit Lüftungskanälen versehen, die mit den
zuvor ausgekratzten Fugen des Mauerwerks in Verbindung stehen. Jeweils an den untersten
und obersten Verkleidungsplatten werden Lufteintritts- und Luftaustrittslöcher vorgesehen,
welche den hinter den Verkleidungsplatten liegenden, insbesondere in den ausgekratzten
Fugen liegenden Lüftungsraum mit der Außenluft in Verbindung bringen. Die Herstellung
dieser Verkleidungsplatten sowie die Verarbeitung ist aufwendig und umständlich,
auch sind die Platten für das Erstellen von Neubauten ungeeignet. Sie geben einer
Wand auch nicht das oft erwünschte Bild des gemauerten Verbandes. Vor allem ist
aber keine einwandfreie Ventilation und damit Abgabe der Feuchtigkeit zu erzielen,
da die Lufträume nur jeweils am oberen und unteren Ende einer Mauer mit der Atmosphäre
in Verbindung stehen. Wenn diese Verbindungsöffnungen verschmutzt sind oder aus
sonstigen Gründen keinen ausreichenden Luftaus-und -eintritt ermöglichen, so kann
die Feuchtigkeit aus der Mauer überhaupt nicht austreten, sondern wird in erhöhtem
Maße in der Mauer festgehalten, weil die Verblendplatten aus undurchlässigem Baustoff
bestehen. Außerdem sind Mehrschichten-Wandplatten mit einer dampfsperrenartig wirkenden
Außenschicht od. dgl. bekannt (DGBM 1 870 958), bei welchen sich über mindestens
eine Hälfte der Platten erstreckende, an einer ihrer kleinsten Stirnflächen
eine
Mündung aufweisende Entlüftungskanäle vorgesehen sind. Diese Entlüftungskanäle werden
so angeordnet, daß sie oben geschlossen und unten zu einer Fuge hin. offen sind.
Auch kann man mehrere Platten durch Dichtungen miteinander verbinden, so daß die
Kanäle mehrerer Platten untereinander, jedoch nur an vereinzelten Stellen mit der.AuBenluft
in Verbindung stehen. In diesen Lüftungskanälen kann, da sie einseitig geschlossen
sind, keine einwandfreie Luftzirkulation stattfinden, oder sie-,bieten, wenn sie
über mehrere Platten miteinander verbunden sind.,, die gleichen Nachteile wie die
vorerwähnten Verkleidungsplatten. Ihre Herstellung und Verarbeitung=ist, da sie
nach Art,von,Steinzeugplatten, Glasplatten od. dgl. hergestellt und verarbeitet
werden, sollen, sehr aufwendig. Durch die Erfindung sollen die Nachteile ier bekannten
Verblendungen vermieden und eine insbesondere in der Herstellung der Verblendungselemente
und in der Verarbeitung derselben besonders einfache und im' Aussehen ansprechende,
sich vom üblichen Mauerwerk nichtunterscheidende Verblendung geschaffen werden,
die u. a. die unten erläuterten Vorteile aufweist. Die Erfindung besteht darin,
daß die Verblendung aus Ziegeln gebildet ist, in denen die dicht unter der Oberfläche
liegenden Lüftungskanäle an beiden Enden jedes Ziegels offen sind, und die Fugen
bis hinter die Öffnungen der Lüftungskanäle zurückgesetzt sind. Die Verblendziegel
sind also auch dadurch gekennzeichnet, daß möglichst nahe der Außenflächen eine
Reihe schmaler Schlitze angeordnet ist. Die.erfindungsgemäßen Lüftungskanäle oder
Schlitze dürfen nicht mit den ünlichen Ausnehmungen von
Hohlziegeln
verwechselt werden, welche sich in der Mitte des Ziegels befinden und beim Mauern
verschlossen werden, also keine Verbindung zur Außenluft haben. Die Schlitze können
sowohl an üblichen Vollziegeln als auch an den mit soeben genannten Lochungen versehenen
Hohlziegeln angebracht sein.
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Die Hauptvorteile der Erfindung sind: 1. Vergrößerung der Verdunstungsfläche
2. Wegfall der Verfugung 3. Verminderung von Spannungen in den Steinen und vor allem
in den Fugen bei extremer Erhitzung durch Sonneneinstrahlung an den Außenflächen
4. in vielen Fällen kann auf ein 2-schaliges Mauerwerk verzichtet werden 5. weniger
sichtbare Ausblühungen 6. leichtere Steine. Man hat nämlich festgestellt, daß bei
wetterbeanspruchtem Mauerwerk, insbesondere bei ausgefugtem Mauerwerk, Durchfeuchtungen
vorkommen. Diese lassen sich wahrscheinlich darauf zurückführen, daß infolge unsachgemäßer
Ausführung oder starker Temperaturschwankungen und dadurch hervorgerufener Längenveränderungen
zwischen den Ziegeln und dem Fugmörtel Risse entstehen, in die die Feuchtigkeit
besonders stark eindringt. Die Oberfläche der Verblendziegel reicht dann oft nicht
aus, um die eingedrungene Feuchtigkeit rasch genug abzugeben, zumal dann, wenn sie
mit feuchtigkeitsabweisenden Schichten aus Silicon oder dergleichen versehen ist.
Da der Fugmörtel in der Regel nicht so porös wie der Mauermörtel ist, wird die
Feuchtigkeit
auch an den Fugen nicht genügend schnell abgegeben. Bei der erfindungsgemäßen Verblendung
wird nun nicht durch aufwendige Maßnahmen versucht, das Eindringen von Feuchtigkeit
zu verhindern, sondern dafür gesorgt, daß von außen oder innen eingedrungene Feuchtigkeit
sehr schnell wieder abgegeben wird. Neben der Vergrößerung der Verdunstungsfläche
macht sich günstig bemerkmar, daß die durchströmende Luft nur sehr kurze Wege vom
Eintritt zum Austritt zurückzulegen hat und so sehr schnell viel Feuchtigkeit aufnehmen
und abtransportieren kann. Gegenüber den nur im oberen und unteren Bereich einer
Wand offenen Lufträumen der bekannten Verblendungen hat die neue Verblendung auch
den Vorteil, daß ein zufälliges, unbeabsichtigtes Verschließen einzelner Lüftungskanäle
ohne nennenswerten Einfluß auf das Gesamtverhalten der Mauer gegenüber der Feuchtigkeit
ist. Die Verarbeitung der neuen Verblendung ist wesentlich einfacher und billiger,
da sie wie ein übliches Mauerwerk unter Verwendung von Fugleisten aufgebaut wird.
Gegenüber aufgesetzten Verkleidungsplatten hat die neue Verblendung auch eine größere
Frostbeständigkeit. Während Platten im Falle des Gefrierens der Feuchtigkeit hinter
der Platte zum Abspringen neigen, sitzt der erfindungsgemäße Verblendziegel fest
in seinem Verband. Da er die Feuchtigkeit wegen der besseren Durchlüftung schneller
abgibt, sind auch Frostschäden am Ziegel selbst nicht zu befürchten. Verkleidungsplatten
sind
für Kaminköpfe, die der Feuchtigkeit besonders ausgesetzt sind, nicht geeignet,
während die neue Verblendung mit Ziegeln auch hier einen schnellen Antransport der
eingedrungenen Feuchtigkeit ermöglicht. Durch den Wegfall der Verfugung wird verhindert,
daß Haarrisse zwischen Mörtel und Ziegel entstehen, welche ein Eindringen der Feuchtigkeit
begünstigen. Diese Haarrisse treten bei dem bekannten normalen Mauerwerk sogar dann
auf, wenn der Fugenmörtel einwandfrei haftschlüssig eingebügelt ist. Die oft 100
Grad Celsius übersteigenden Temperaturunterschiede an Außenflächen rufen unvermeidlich
Dehnungsrisse oder Ablösungen des Pugmörtels vom Ziegel hervor, welche durch das
Fehlen der Verfugung vermieden werden. Beim Mauerwerk mit tiefliegenden Fugen spielen
Temperaturschwankungen keine Rolle, weil die der Sonneneinstrahlung ausgesetzten
Sichtflächen frei sind und zudem durch die dicht darunterliegenden Schlitze Dehnungen
leicht folgen können, und weil die Fugen nicht beschienen werden, wodurch die Haarrisse
an den Fugen vermieden werden. Außerdem entfällt der hohe Arbeitsaufwand für die
Verfugung. Bei Verwendung der neuen Verblendung wird praktisch eine gleich gute
Wirkung gegen Durchfeuchtung erzielt wie beim zweischaligen Mauerwerk. Dieeem gegenüber
hat die neue Verblendung noch den Vorteil, daß der Verblendziegel bie auf den
kleinen
vorderen, mit den Schlitzen versehenen Teil zur Wärmedämmung herangezogen wird,
während bei einem zweischaligen Mauerwerk für die Wärmedämmung nur das innere Mauerwerk
herangezogen ist. Die Probleme sichtbarer Ausblühungen bestehen nur bei Ziegeln,
wodurch sich Ziegelverblendungen grundsätzlich von anderen Wandplatten unterscheiden.
Bei der neuen Verblendung werden sichtbare Ausblühungen dadurch vermieden, daß die
Verdunstung zum großen Teil nicht mehr an sichtbaren Stellen stattfindet und die
aus dem Innern des Ziegels austretende Feuchtigkeit zunächst an die Schlitze und
nicht an die Außenfläche des Ziegels gelangt und daß die Verdunstungsschlitze oder
Lüftungskanäle dem Mörtel näher liegen und evtl. vorhandene ausblühfähige Stoffe
sich dort zuerst und damit unsichtbar ablagern. Die Erfindung wird nachfolgend an
Hand der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert und beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines Vollziegels mit den Verdunstungsschlitzen;
Fig.
2 die perspektivische Ansicht eines Hohlziegels mit den Verdunstungsschlitzen; Fig.
3 einen Teilschnitt durch drei mit zurückgesetzten Fugen vermauerte Ziegel einer
Verblendung und Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Verblendstein für wetterbeanspruchte
Wände, der als Vollziegel oder als Hohlziegel ausgeführt werden kann. Der in Fig.
1 dargestellte Vollziegel 1 hat in dem geringen Abstand A von allen vier Seitenflächen,
nämlich der vorderen Seitenfläche 2, der hinteren Seitenfläche 3 sowie den beiden
seitlichen Flächen 4 und 5, von der oberen Fläche 6 zur unteren Fläche 7 reichende
Verdunstungsschlitze B. Diese schmalen Schlitze liegen so nah wie möglich an der
Außenfläche. Von diesen Verdunstungsschlitzen sind der Übersichtlichkeit halber
nur zwei dicht unter der vorderen Seitenfläche 2 liegende Verdunstungsschlitze 8
bis unten durchgezeichnet. Alle übrigen Verdunstungsschlitze 8 erstrecken sich in
gleicher Weise über die ganze Höhe des Ziegels, so daß sie unten und oben offen
sind. Die Verdunstungsschlitze 8 haben Rechteckquerschnitt. Die lange Seite des
Rechtecks liegt parallel zu den jeweiligen Seiten- oder Sichtflächen. Der in Fig.
2 dargestellte Hohlziegel 9 hat außer den dicht unter der Oberfläche der Seitenwände
2 - 5 liegendenVerdunstungsschlitzen 8 noch in der Mitte die üblichen Ausnehmungen
10 von Hohlziegeln. Diese vermindern in bekannter
Weise das Gewicht
und stellen isolierende Lufträume dar. In Pig. 3 ist ein Ausschnitt einer fertigen
Verblendung von drei übereinandergesetzten Ziegeln 1 mit Verdunstungsschlitzen 8
dargestellt. Die Ziegel 1 sind durch den Mauermörtel 11 miteinander verbunden. Die
Mörtelschicht 11 reicht nicht bis zur Vorderfläche 2 der Ziegel 1, sondern endet
im Abstand D davon, so daß die Fuge zurückgesetzt ist und die Schlitze 8 zur Fuge
12 hin offen sind und die Luft, beispielsweise gemäß den Pfeilen 13, durch die Schlitze
8 streichen kann. Die Luft nimmt evtl. eingedrungene Feuchtigkeit schnell wieder
auf. Die Verdunatungeoberfläche des Ziegels wird nun nicht mehr durch seine einzig
freiliegende, vordere Fläche bestimmt, sondern durch die Oberfläche der Schlitze
zusätzlich vergrößert und kann mehr als das Doppelte betragen. Die auch leichteren
und damit billiger herzustellenden und zu transportierenden neuen Ziegel lassen
sich genauso leicht verarbeiten wie übliche Ziegel und ergeben ohne zusätzlichen
_..#, Arbeits- oder Montageaufwand die oben erörterten Vorteile.
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Durch zurückliegende Fugen bleiben die Schlitze frei und die Verdunstungsfläche
des Mauerwerks wird sehr wesentlich erhöht. Da die Verdunstung zum großen Teil an
nicht sichtbaren Stellen stattfindet, werden damit auch die oft unvermeidlichen
und unanselfilichen Ausblühungen wenigstens teilweise unsichtbar bleiben.