Isolierendes Bauelement für Mauerwerke Gegenstand der Erfindung ist ein Bauelement für Mauerwerke, insbesondere ein Isolierstein, das tragende und isolierende Schichten, sowie Nuten an den Stoss flächen aufweist.
Es sind bereits Bauelemente, insbesondere Bausteine, in grosser Zahl bekannt, die eine isolierende Wirkung aufweisen. Sie bestehen aus mehr oder weniger wärme dämmenden Materialien wie Bims, Tuff, Ton, Schlacke, Kalksandstein usw. und sind in der Regel mit Lochungen versehen, um eine weitere Wärmedämmung zu bewir ken. Die genannten Bausteine weisen jedoch eine Reihe von Nachteilen auf.
Da die bekannten Bauelemente durchschnittlich eine grosse Anzahl von Lochungen besitzen, ist ihre Trag fähigkeit beschränkt. Dies gilt in verstärktem Masse für die Bauelemente, die allein aus leichten Zuschlagsstoffen wie Bims, Tuff, Schlacke usw. hergestellt werden.
Bei den Bausteinen aus Ton, Bims, Tuff usw. ist die Masshaltigjkeit und die Oberflächengüte der Steine meist nicht so beschaffen, dass sie mit kleiner Trennfuge gesetzt werden können. Vielmehr ist zum Verbinden der Steine eine Ausgleichsschicht aus Mörtel von mindestens 1-2 cm Stärke notwendig,
um ein einwandfreies Ver- setzen der Steine zu gewährleisten.. Diese Mörtelschich- ten bilden sogenannte Kältebrücken, deren Wärmeleitzahl wesentlich grösser ist, als die des verwendeten Baustei nes.
Damit vermindert sich die Gesamtwärmedämmung des Mauerwerkes erheblich. Überdies können Kälte brücken zu unliebsamen Kondensationserscheinungen auf der wärmeren Seite der Wand führen, sofern die Aussentemperatur sehr tief, der Temperaturunterschied zur Innenseite gross und die Luftfeuchtigkeit auf der Innenseite ebenfalls hoch ist. Die Luftfeuchtigkeit wird sich dann an den Kältezonen niederschlagen und die Struktur des Mauerwerkes nachzeichnen.
Es sind andere Bausteine aus isolierendem Material bekannt, die als verlorene Schalung verwendet werden und obige Nachteile zu vermeiden suchen. Es sind dies verhältnismässig dünnwandige Hohlblocksteine, die nach unten und oben hin offen sind. Sie können in einem nahezu fugenlosen Verband gesetzt werden.
Ihr Nachteil besteht darin, dass sie, um einen festen Verbund zwischen den Steinen zu erhalten, mit Beton ausgefüllt werden müssen. Das Einbringen und Verdichten des Betons in nerhalb der engen Hohlräume der Steine ist jedoch um ständlich, zeitraubend und damit teuer.
Überdies sind auch hier Fugen vorhanden, die eine schlechtere Wärme- leitzahl aufweisen als der Stein selbst.
Weiter ist es bekannt, Bausteine insbesondere gross formatige Hohlblocksteine mit Aussparungen an den Stossflächen zu versehen. Diese dienen aber nicht der Wärmedämmung, sondern werden beim Vermauern mit Mörtel ausgefüllt, um einen intensiveren Verbund der Steine miteinander zu bewirken.
Diese Aussparungen weisen also .in jedem Falle eine schlechtere Wärmeüber- gangszahl auf, als der vermauerte Baustein und bilden damit ebenfalls Kältebrücken.
Die obigen Nachteile werden durch das erfindungs- gemässe Bauelement beseitigt.
Der Gegenstand der Erfindung ist ein isolierendes Bauelement für Mauerwerk, insbesondere ein Isolier- stein, das tragende und isolierende Schichten sowie Nu ten an den Stossflächen aufweist dadurch gekennzeich net, dass es zwei tragende Schichten und eine zwischen dieser angeordnete Isolierschicht, aus welcher die Nuten ausgespart sind, aufweist,
wobei die Isolierschicht aus einem Material besteht, das auch zum Vergiessen der Nuten zwischen je zwei Bauelementen verwendbar ist.
Diese Ausgestaltung eines Bauelementes, insbeson dere eines Bausteines, weist erhebliche Vorteile auf. Die Tragfähigkeit eines Ausführungsbeispieles eines solchen Bauelementes ist wesentlich grösser, als bei den herkömmlichen Bausteinen, die durchgehend aus ein und demselben, meist isolierenden Material, das geringe Festigkeit aufweist, geformt sind.
Da die tragenden Schichten vorzugsweise aus Beton hergestellt werden; ist durch entsprechende Wahl der Betongüte eine optimale Anpassung der Festigkeit des Steines an die geforderte Tragfähigkeit des Mauerwerkes jederzeit möglich. Durch die nach aussen verlegten tragenden Schichten erhält das Bauelement zugleich ein grosses
Widerstandsmoment. Die Verwendung von Beton als tragende Schicht er möglicht die Herstellung von Bauelementen, die eine sehr grosse Masshaltigkeit und einwandfrei ebene und glatte Flächen aufweisen. Dadurch wird es möglich, die Fugenstärke auf ein Minimum zu reduzieren.
Das Ver mauern der Bauelemente kann durch eine feine Zement- mörtelschicht geschehen. Darüber hinaus ist es sogar möglich, den Verbund der Bauelemente durch Klebstoffe bekannter Art zu bewirken.
Anstelle von Beton kann für die tragenden Schichten auch Kunststein oder Naturstein Verwendung finden, insbesondere dann, wenn sie als Sichtflächen dienen sol len.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil von Ausführungs- beispielen der neuen Bauelemente liegt 'm ihrer guten Isolierfähigkeit gepaart mit hoher Tragfähigkeit und grossem Widerstandsmoment.
Die isolierende Schicht besteht vorzugsweise aus einem Beton, der als Zu schlagsstoff gebrannte Blähton-Körner, <U>sog</U> enanntes Leca -Material,
enthält. Diese isolierende Schicht aus Leca weist neben guter Isolierfähigkeit grosse Festig- keit auf und ergibt einen festen Verbund zwischen den beiden tragenden Schichten ein und desselben Bauele- mentes.
Durch die Ausbildung des Bauelementes mit Nuten; lassen sich darüber hinaus Mauerwerke erstellen, die keine Kältebrücken mehr aufweisen.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass beim Vermauern der Bauelemente nur die tragenden Schichten miteinander verbunden wer den, während die Nuten mit derselben Masse ausgegos sen werden, aus der die Isolierschicht der Bauelemente besteht,
so dass die Fugen im Mauerverband eine von Bauelement zu Bauelement durchgehende Isolierschicht bilden. Ein solches Mauerwerk gewährleistet eine über all gleiche Isolierfähiüeit und ergibt damit ein Optimum an Wärmedämmung.
Schliesslich ist es möglich, eine oder beide Aussen flächen des Bauelementes als Sichtfläche auszubilden, so dass e'n nachträgliches Verputzen oder Streichen des Wände gegebenenfalls überflüssig wind.
Verschiedene beispielsweise Ausführungsformen des erfindungsgemässen Bauelementes werden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fg. 1 einen Baustein mit zwei tragenden Schichten, <I>eine</I> Isolierschicht und zwei Nuten an den Stossseiten, Fig. 2 einen Baustein:
gemäss Fig. 1 mit zutätzlich einer Nute auf einer Lagerseite, Fig. 3 einen Baustein gemäss Fig. 1 mit einer Nute auf jeder Lagerseite, Fig. 4 einen Baustein gemäss Fig. 2 mit einer Lo chung in der Mitte,
Fig. 5 einen Baustein gemäss Fig. 1 mit einer zu sätzlichen Isolierschicht auf der Aussenseite und Fig. 6 einen Baustein gemäss Fig. 1 mit einer zu sätzlichen Isolierschicht auf jeder Aussenseite.
In Fig. 1 sind mit 1 und 2 die beiden Tragschichten eines Bausteines bezeichnet. Diese bestehen vorzugsweise aus Beton, dessen Güte sich nach dem Verwendungs zweck des Steines richtet. Es wird für tragende Mauer werke eine höhere Betongüte erforderlich sein, als für Trennwände.
Zwischen den beiden Tragschichten 1 und 2 ist die Isolierschicht 3 eingeschlossen. Als Material für die Isolierschicht wird vorzugsweise ein Beton verwendet, der als Zuschlagsstoffe vorwiegend Leca - Material enthält.
Die Stärke der einzelnen Schichten kann. variieren je nach dem Verwendungszweck des Bausteines. Wird bei- spielsweise eine gute Isolierfähigkeit gefordert und spielt die Tragfähigkeit eine untergeordnete Rolle,
so können die Isolierschicht breit und die tragenden Schichten schmal gewählt werden.
An den Stossflächen des Bausteines sind Nuten 4 und 5 vorgesehen, deren Breite variieren kann. Je nach der Breite der Isolierschicht kann die Nut ihre ganze Breite umfassen oder nur einen Bruchteil davon. Beim Ver mauern stossen jeweils die benachbarten Steine mit ihren Nuten zusammen und bilden so einen Hohlraum.
Dieser wird dann mit demselben Material ausgegossen, aus dem die Isolierschicht besteht. Kältebrücken werden dadurch vermindert und man erhält eine gleichmässigere Isolier- fähigkeit des Mauerwerkes.
Die Isolierfähigkeit lässt sich noch weiter erhöhen, wenn man den Stein mit einer weiteren Nut 6 in einer Lagerseite gemäss Fig. 2 oder jeweils einer Nute 6 und 7 sowohl in der oberen als auch in der unteren Lagerseite, entsprechend Fig. 3, anbringt. Diese Nuten werden beirre Vermauern ebenfalls mit dem Material der Isolierschicht ausgegossen.
Damit wird eine restlos gleichmässige Iso- lierfähigkeit erzielt.
Gleichzeitig wird durch das Ausgiessen der Nuten mit dem Isoliermaterial eine zusätzliche Verzahnung des Mauerwerkes erzielt.
Um das Vergiessen und die Verteilung des Isolier materials in den Nuten zu erleichtern, kann der Bau- stein, wie in Fig. 4 gezeigt, mit einer Lochung 8 in der Isolierschicht versehen sein, die parallel zu den Stoss- flächen und in der Mitte des Steines angeordnet ist.
Weiter ist eine Ausgestaltung des Bausteines gemäss Fig. 5RTI ID="0002.0231" WI="13" HE="4" LX="1332" LY="1483"> möglich. Hier ist nach aussen hin eine weitere Isolierschicht 9 an der äusseren Tragschicht 1 vorge sehen.
Darüber hinaus kann auch die zweite äussere Tragschicht 2 nach aussen hin mit einer zusätzlichen Isolierschicht 10 gemäss Fig. 6 versehen sein. Die Isolier schichten 9 und 10 können aus einem weicheren Material bestehen, das sich leicht bearbeiten lässt, um das Aus stemmen von Nuten zur Rohrverlegung für Installa- tionszwecke zu erleichtern.
Schliesslich können die Aussenflächen 11 und 12 der Bausteine als Sichtflächen ausgebildet sein, so dass ein nachträgliches Bearbeiten, wie Verputzen oder Streichen der mit den Steinen gebauten Wände überflüssig wird.