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Die Erfindung bezieht sich auf ein Mauerwerk aus scharenweise übereinander angeordneten, mit Füllbeton vergossenen Mantelsteinen und einer aussenseitigen, sich aus einzelnen, auf den Mantelsteinaussenflächen aufgeklebten Dämmplatten zusammensetzenden Dämmateriallage.
Ein solches Mauerwerk geht beispielsweise aus der AT 003 070 U als bekannt hervor und hat sich Im wesentlichen hinsichtlich seines rationellen Aufbaues und seiner einem Vollwärmeschutz vergleichbaren Dämmateriallage auch durchaus bewährt, doch bietet diese Dämmateriallage trotz der Fugen zwischen den einzelnen Dämmplatten eine Schicht erhöhten Dampfdiffusionswiderstandes, so dass der Diffusionsdruck steigt und es dadurch zu einem Abheben der Dämmaterialschicht, zu einer Kondenswasserbildung innerhalb des Mauerwerkes od. dgl.
kommen kann Diese Verhältnisse verschlechtern sich beträchtlich, wenn vor dem Austrocknen des Mauerwerkes auf die Dämmateriallage eine Putzschicht aufgetragen wird, die wegen der Licht- und Witterungsempfindlichkeit der meist aus Styropor bestehenden Dämmplatten als Dämmaterialschutz erforderlich ist, aber das Austrocknen des Mauerwerkes durch seine Dampfsperrwirkung wesentlich beeinträchtigt.
An ihrer Aussenseite mit einer hinterlüfteten Wetterschutzfassade versehenen Leichtbausteinen sind aus der DE 2 546 361 A1 bekannt, die voneinander beabstandete Streifen von Klebeverbindungen besitzen, die der Höhe nach verlaufen und wobei zwischen diesen Streifen Luftspalte grösserer Breite als die Streifenbreite ausgebildet sind und die Luftspalte verbindende der Länge nach verlaufende Nuten vorgesehen sind. Ein aus derartigen Leichtbausteinen aufgebautes Mauerwerk gewährleistet zwar eine ausreichende Dampfdiffusion besitzt aber nur ein geringes Wärmedämmvermögen.
Es gibt auch schon Schalungssteine, die in ihrem inneren mit einer Dämmaterialschicht versehen sind (DE 2 644 897 A 1). Diese gestalten zwar ebenfalls eine Dampfdiffusion, haben aber aufgrund der Kältebrücken bildenden Stege der Schalungssteine ebenfalls ein vermindertes Wärmedämmvermögen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Mauerwerk der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das sich rationell aufbauen lässt und dabei gleichzeitig eine dem Vollwärmeschutz vergleichbare Wärmedämmung mit sich bringt und zusätzlich allen Anforderungen genügende Dampfdiffusionsverhältnisse auch bei einem frühzeitigen Verputzen sicherstellt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass sich die Klebeverbindungen der Dämmplatten mit den Mantelsteinen in an sich bekannter Weise jeweils auf der Höhe nach verlaufende, voneinander beabstandete Streifen beschränken und zwischen diesen Streifen Luftspalte grösserer Breite als die Streifenbreite ausgebildet sind, dass die Mantelsteinaussenwände in an sich bekannter Weise der Länge nach verlaufende, die Luftspalte miteinander verbindende Nuten aufweisen und dass wenigstens eine die Dämmateriallage im Bereich eines Luftspaltes unterbrechende Ausgleichsöffnung zum Druckausgleich mit einem Dämmaterialeinsatz aus Mineralwolle od. dgl. und gegebenenfalls einem Abdeckgitter od. dgl. vorgesehen ist.
Aufgrund des streifenweisen Verklebens der Dämmplatten auf der Aussenwand der Mantelsteine und der Ausbildung von Luftspalten zwischen den Klebungsstreifen einerseits und der Querverbindung der Luftspalte durch die Nuten anderseits ist auf jeden Fall ein Druckausgleich im Aussenwandbereich für die Dampfdiffusion durch das Mauerwerk gegeben, wobei die Verbindung über die Ausgleichsöffnung mit der Aussenluft auch eine ausreichende Feuchtigkeitsabfuhr sicherstellt. Es sind keine durch eine Erhöhung des Dampfdiffusionsdruckes bedingte Schäden zu befürchten und der Verschluss der Ausgleichsoffnung durch Mineralwolle od. dgl.
Dämmaterial mit geringem Dampfdiffusionswiderstand verhindert das Entstehen einer die Wärmedämmlage unterbrechenden Wärmebrücke, ohne die Diffusionsmoglichkeit nach aussen merkbar zu behindern Durch die ge- genüber den Klebestreifen breiteren Luftspalte wird gewährleistet, dass auch bei einem beliebigen gegenseitigen Versatz der aufgemauerten Mantelsteine die Luftspalte des einen Steines nie durch Klebungsstreifen des darüberliegenden Steines vollständig verschlossen werden können, so dass ein über die ganze Wandfläche verteiltes Luftkanalnetz mit gleichmässiger Druckverteilung und erforderlichem Druckausgleich entsteht.
An sich genügt dabei eine Ausgleichsöffnung für die Strömungsverbindung dieses Luftkanalnetzes mit der Aussenluft, welche Ausgleichsöffnung im oberen Mauerwerksbereich angeordnet sein wird, doch vorteilhafterweise werden zwei Ausgleichs- öffnungen angeordnet sein, eine im oberen, die andere im unteren Mauerwerksbereich, um die Druckausgleichsmöglichkeiten zu verbessern. Die Abdeckung der Ausgleichsöffnungen kann mit dem Dämmaterialeinsatz eine Montageeinheit bilden, was das Einbringen des Dämmaterialeinsatzes erleichtert, und diese Abdeckung verhindert auch das Einnisten von Schädlingen.
Somit sind
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die Voraussetzungen gegeben, die DÅammateriallage schon kurzzeitig nach dem Aufbau des Mauerwerkes verputzen und damit die Dämmplatten vor einer witterungsbedingten Zersetzung schützen zu können, ohne die Dampfdiffusionsverhältnisse in einem unerwünschten Ausmass zu verschlechtern.
Sind die Mantelsteine an den Ober-und/oder Unterkanten ihrer Aussenwände mit einem äusseren Stufenabsatz zur Ausbildung der Nuten versehen, können diese Nuten rationell Im Zuge der Steinherstellung und vorzugsweise in einem Arbeitsgang mit den anderen Ausfräsungen der Mantelsteinwände gefertigt werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. 1 einen Teil eines erfindungsgemässen Mauerwerkes in teilgeschnittener Aussenan- sicht,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch das Mauerwerk nach der Linie 11-11 der Fig. 1 sowie die
Fig. 3 und 4 einen Mantelstein zum Aufmauern des Mauerwerks im Horizontalschnitt bzw. in
Stirnansicht.
Ein Mauerwerk 1 ist aus scharenweise übereinander angeordneten Manteisteinen 2 aufgebaut, deren Füllräume 3 mit Füllbeton 4 als tragenden Kern vergossen sind. An der Aussenseite ist eine Dämmateriallage 5 aufgebracht, die sich aus einzelnen, an den Aussenwänden 6 der Manteisteine 2 aufgeklebten Dämmplatten 7 zusammensetzt. Die Klebeverbindungen der Dämmplatten 7 mit den Mantelsteinen 2 beschränken sich jeweils auf der Höhe nach verlaufende, voneinander beabstandete Streifen 8, zwischen denen Luftspalte 9 grösserer Breite als die Streifenbreite ausgebildet sind. Ausserdem weisen die Manteisteinaussenwände 6 der Länge nach verlaufende, die Luftspalte 9 miteinander verbindende Nuten 10 auf, die durch an den Ober- und Unterkanten der Mantelsteinaussenwände 6 vorgesehene Stufenabsätze 11 entstehen.
Die Dämmateriallage 5 des Mauerwerks 1 weist eine im Bereich eines Luftspaltes 9 angeordnete Ausgleichsöffnung 12 auf, die mit einen Dämmaterialeinsatz 13 aus Mineralwolle und einem Abdeckgitter 14 versehen ist. Das Mauerwerk wird nach dem Aufmauern durch eine auf die Dämmateriallage 5 aufgebrachte Putzschicht 15 vervollständigt, die unter anderem auch die Dämmplatten 7 vor den zerstörerischen Licht-und Witterungseinflüssen schützen soll.
Durch die Luftkanäle 9 und die sie verbindenden Nuten 10 entsteht zwischen Mantelsteinen 2 und Dämmateriallage 5 ein sich über die ganze Wandfläche verteilendes Luftkanalnetz, das über die Ausgleichsöffnung 12 mit seinem Dämmaterialeinsatz 13 wärmegedämmt, aber ohne grössere Dampfdiffusionswiderstände mit der Aussenluft in Verbindung steht. Dadurch kommt es zu einem wichtigen Druckausgleich im Aussenwandbereich und zur Möglichkeit eines Feuchtigkeitsaustausches mit der Aussenluft, so dass trotz der Putzschicht 15 ein Austrocknen des noch frischen Mauerwerks sichergestellt ist und keine Kondenswasserbildung und damit verbundene Schäden aufgrund erhöhter Dampfdiffusionswiderstände im Bereich der Dämmateriallage zu befürchten sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mauerwerk aus scharenweise übereinander angeordneten, mit Füllbeton vergossenen
Mantelsteinen und einer aussenseitigen, sich aus einzelnen, auf den Mantelsteinaussenflä- chen aufgeklebten Dämmplatten zusammensetzenden Dämmateriallage, dadurch gekenn- zeichnet, dass sich die Klebeverbindungen der Dämmplatten (7) mit den Mantelsteinen (2) in an sich bekannter Weise jeweils auf der Höhe nach verlaufende, voneinander beab- standete Streifen (8) beschränken und zwischen diesen Streifen (8) Luftspalte (9) grösserer
Breite als die Streifenbreite ausgebildet sind, dass die Mantelsteinaussenwände (6) in an sich bekannter Weise der Länge nach verlaufende, die Luftspalte (9) miteinander verbin- dende Nuten (10) aufweisen und dass wenigstens eine die Dämmateriallage (5) im Bereich eines Luftspaltes (9)
unterbrechende Ausgleichsöffnung (12) zum Druckausgleich mit einem Dämmaterialeinsatz (13) aus Mineralwolle od. dgl. und gegebenenfalls einem Ab- deckgitter (14) od. dgl. vorgesehen ist.