DE933408C - Verfahren zur Herstellung von Waenden aus trocken verlegten Kunst- oder Natursteinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Waenden aus trocken verlegten Kunst- oder Natursteinen

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DE933408C
DE933408C DEJ604A DEJ0000604A DE933408C DE 933408 C DE933408 C DE 933408C DE J604 A DEJ604 A DE J604A DE J0000604 A DEJ0000604 A DE J0000604A DE 933408 C DE933408 C DE 933408C
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    • E04BUILDING
    • E04BGENERAL BUILDING CONSTRUCTIONS; WALLS, e.g. PARTITIONS; ROOFS; FLOORS; CEILINGS; INSULATION OR OTHER PROTECTION OF BUILDINGS
    • E04B2/00Walls, e.g. partitions, for buildings; Wall construction with regard to insulation; Connections specially adapted to walls
    • E04B2/02Walls, e.g. partitions, for buildings; Wall construction with regard to insulation; Connections specially adapted to walls built-up from layers of building elements

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  • Electromagnetism (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Finishing Walls (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Wänden aus trocken verlegten Kunst- oder Natursteinen Die Erfindung bezieht sich auf eine neue Art der Herstellung von Wänden in mäßiger Stärke vorzugsweise aus den üblichen gebrannten Mauerziegeln in Normalformat oder ähnlichen kleineren Kunst- oder Natursteinen, deren Form und Oberfläche geringe Unregelmäßigkeiten aufweisen, und zwar durch trockenes Zusammensetzen derartiger Steine im Steinverband unter bedarfsweiser Benutzung einzelner harter Zwischenlagen und nachträglicher Ausfüllung der dünnen Fugen.
  • Die Vorzüge eines nur trocken zusammengesetzten Mauerwerks in bezug auf Schnelligkeit der Herstellung liegen auf der Hand. Aus derartigem Trockenmauerwerk. wurden bisher Mauern gegen Erddruck und einfache fensterlose Häuser hergestellt. In Gebirgstälern mit wärmerem Klima findet man ganze Dörfer aus kleineren schieferartigen Natursteinplatten aufgebaut. Die Fugen wurden hier meist mit Moos verstopft. Daß es möglich ist, derartige Wände trotz Unregelmäßigkeit der einzelnen Steine auch ohne Sorgfalt zu bauen, beweisen die in vielen Ruinenstätten zu findenden Stützwände für Trümmerschutt, die zum Teil eine gute Standfestigkeit aufweisen. Die Qualität dieser Wände ist abhängig von dem Steinverband.
  • Für die Herstellung von Wänden aus Mauerziegeln besonders für den Wohnungsbau ist seit Jahrhunderten die alte Maurertechnik bekannt. Neben ihren Vorteilen sind die Nachteile dieser Technik bekannt, die besonders darin bestehen, daß große Mörtelmengen im Innern des Mauerwerks vorhanden sind. Diese können bis zu einem Drittel der Masse ausmachen und geben meist noch jahrelang Feuchtigkeit ab, was zu der Sitte des Trockenwohnens von Neubauwohnungen geführt hat. Dieser Mörtel setzt auch noch die Wärmedämmfähigkeit der Wände erheblich herab, so daß größere Wanddicken als statisch notwendig Verwendung finden müssen. Ferner wird die Druckfestigkeit des Mauerwerks durch die dicken Mörtelfugen wesentlich herabgesetzt.
  • Man hat aus diesen Gründen sogar eine völlige Abkehr von dieser seit Jahrhunderten geübten rückständigen Bauweise zugunsten großformatiger Platten befürwortet, obwohl durch die Bombenschäden und den Abbruch von Ruinen erhebliche Mengen von Mauerziegeln auf ihre Verwendung für Neubauten harren und die vorhandenen Produktionseinrichtungen für neue Mauerziegel nicht einfach unbenutzt bleiben können.
  • Es sind dann Vorschläge gemacht worden, die Lagerfugen durch schwach elastischeWärmedämmplatten zu ersetzen oder Steine mit elastischen Oberflächen herzustellen. Diese Bauweisen sind als abwegig zu bezeichnen, da derartige Mauern sich auch nachträglich noch setzen undbewegen undnicht mehr als Massivbauweisen anzusehen sind. Auch der Vorschlag, statt der Mörtelfugen weiche Lehmplatten mit Drahtgewebe in die Lagerfugen einzulegen, ist abwegig, da der Lehmmörtel als minderwertig zu bezeichnen ist.
  • Es gibt ferner noch trocken zusammengesetzte Gipsdielenwände mit halbkreisförmiger Nut und Feder in der Mitte der Platten, deren Restfugen an den äußeren Kanten nachträglich mit Gipsmörtel verschlossen werden. Eine derartige Verbindung durch' Nut und Feder ist für Mauerziegel nicht anwendbar.
  • Beton- und Mörtelspritzverfahren gibt es in größerer Zahl. Allen gemeinsam ist das Ziel, eine Wandfläche mit einem Überzug von Mörtel zu versehen. Zum Verschluß von Fugen ist dieses Verfahren wenig geeignet, da nur ein geringer Teil des Mörtels die Fugen erreicht, der weitaus größte aber die Wandfläche bedecken würde. (Es ist aber nicht erwünscht, diesen druckfesten und daher fast unporösen Mörtel als Schicht auf der Wand zu haben, da hierdurch die Wärmedämmung herabgesetzt wird, was für manche Art von Bauten unerheblich, aber für Wohnungsbauten unzweckmäßig ist.) Ferner gibt es Mörtel-Einpreßverfahren, womit Fugen und Risse in Beton oder Mauerwerk unter hohem Druck mit flüssigem Mörtel ausgefüllt werden. Diese Verfahren eignen sich nur für Ingenieurbauten. Das Verfahren wäre für den vorliegenden Zweck unwirtschaftlich.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, durch eine neuartige Technik der Herstellung von Wänden aus Mauerziegeln die Nachteile der alten Maurertechnik auszuschalten und dabei die zeitgemäße Forderung der weitgehenden Verwendung von nur angelernten Arbeitskräften zu erfüllen. Ferner müssen die neueren Forschungsergebnisse in bezug auf Wärmetechnik und Statik ihre Anwendung finden, desgleichen neue technische Hilfsmittel zur Erleichterung derArbeit auf der Baustelle.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe durch: i. wesentliches Herabsetzen des Mörtelgehaltes im Innern der Wände durch einfachen, trockenen Aufbau der Mauerziegel in qualifizierter- neuer Art, 2. nachträglichen Verschluß der zwischen den Mauerziegeln der Wände verbliebenen Fugen verschiedener Dicke nahe den Oberflächen zur Erhöhung der statischen Kantenwiderstände in den Wänden und zur Herstellung eines dichten Mauerwerks, 3. Sicherung des Widerstandes besonders beanspruchter Teile der Wände (Fenster-Pfeiler usw.) durch zusätzliche Fugenfüllung oder Verankerungen.
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Patentansprüchen.
  • In den Zeichungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb. i das-Trockenmauerwerk nach der Erfindung, bestehend aus Läufer- und Binderschichten, im lotrechten Schnitt, Abb. 2 das Trockenmauerwerk nach Abb. i in Ansicht, Abb. 3 und q. Grundrisse zu Abb. i und 2 ohne bzw. mit Mörtelauflage, Abb.5 und 6 das Trockenmauerwerk, bestehend nur aus sog. Rollschichten in Ansicht bzw. Grundriß, Abb.7 und 8 das Trockenmauerwerk, bestehend aus Rollschichten (als Binder) und Läuferschichten, in Ansicht bzw. Grundriß, Abb. g einen lotrechten Schnitt nach der Schnittlinie C-D in Abb. io, und zwar durch eine Stoßfuge des Mauerwerks, Abb. io das Trockenmauerwerk in größerer Dicke, bestehend aus Rollschichten mit abwechselnder Vorblendung, in Ansicht, Abb. ii noch stärkeres Mauerwerk im lotrechten Schnitt, Abb. 12 einen Ausgleich der schwachen Wellen im Trockenmauerwerk unter einer Balkendecke durch bewehrte Leichtbeton-Fertigteile, Abb. 13 einen lotrechten Schnitt nach der Schnittlinie E-F in Abb. 12, Abb.1¢ einen Fensterpfeiler aus dem Trockenmauerwerk nach der Erfindung mit Verankerungen (Stahleinlagen) in Ansicht, Abb. 15 den gleichen Pfeiler im lotrechten Schnitt nach der Schnittlinie G-H-I in Abb. 1q., .
  • Abb. i5 a den gleichen Pfeiler im lotrechten Schnitt nach der Schnittlinie M-N in Abb. 16, Abb.16 den gleichen Pfeiler im waagerechten Schnitt nach der Schnittlinie K-L in Abb. 15, Abb. 17 Beispiel einer weiteren Armierung in der Lagerfuge, Abb. ig bis 22 Einzelheiten einer Spritzpistole zur teilweisen Fugenfüllung, Abb. 23 Anwendung dieser Spritzpistole am Mauerwerk, Abb.2q. einen Mauerziegel oder Kunststein für das Mauerwerk nach der Erfindung.
  • Die praktische Anwendung des Verfahrens geschieht folgendermaßen Durch Aufbau der Wände aus Mauerziegeln ohne Mörtelfugen im Verband wird das Trockenmauerwerk in bekannter Art hergestellt. Die sich hierbei hin und wieder ergebenden größeren Unregelmäßigkeiten werden erfindungsgemäß durch Austausch einzelner besonders deformierter Steine und gelegentliches Einlegen von flachen und harten Steinbrocken i beseitigt (Abb. x, 2, q.). Desgleichen werden die beim ungeschickten Verlegen der Mauerziegel etwa entstehenden Bäuche oder Mulden in der Mauerfläche durch Beklopfen mit dem Hammer von einer Seite aus unter Benutzung einer kleinen Brettunterlage nachträglich beseitigt. Diese Korrekturen sind in der Praxis sehr wertvoll, müssen aber frühzeitig vorgenommen werden, da durch die wachsende Auflast der Schichten ein Zusammenpressen der Steinschichten eintritt, das ein späteres Verschieben sehr erschwert oder ganz verhindert. Trotz der oben geschilderten Einlagen wird die Oberfläche der Schichten teilweise schwach wellenförmig ausfallen. Erfindungsgemäß werden diese schwachen Wellen in geeigneter Höhenlage, beispielsweise unter der Balkenlage, durch bewehrte Leichtbeton-Fertigteile7 ausgeglichen (Abb. 12 und 13) oder durch eine Ausgleichsschicht nach bekannter alter Maurertechnik.
  • Nachdem das Mauerwerk für ein Stockwerk oder für das ganze Haus auf die vorstehend beschriebene Art hergestellt ist und durch die dadurch hervorgerufene Pressung Verteilung und Ausgleich der von oben einwirkenden Lasten und der inneren Widerstände eintreten, was sich nunmehr durch die völlige Unbewegbarkeit der einzelnen Steine im Verbande bemerkbar macht und als eine Art Vorspannung anzusehen ist, wird erfindungsgemäß ein nachträglicher Verschluß bzw. eine Füllung der schmalen, verbliebenen Zwischenräume q. nahe den Oberflächen der Wände durch Einbringen von Mörtel bis zu einer praktisch möglichen Tiefe vorgenommen, vgl. Abb. q.. In dieser Abbildung sind die Berührungsstellen der Steine mit 3 bezeichnet, die nicht vom Mörtel gefüllten Hohlräume mit 2.
  • Diese Mörtelfüllung kann baulich auf die verschiedenste Weise verwirklicht werden. Für gering belastete Mauern genügt es, wenn nach vorherigem Annässen der Oberfläche der Wandteile dünner Mörtel mit einer löffelartigen Kelle bekannter Art in horizontaler Richtung angeworfen wird, so daß hierbei ein Teil des Mörtels in die Fugen eindringt.
  • Der Verschluß der Fugen kann auch durch eine der bekannten Mörtelspritzvorrichtungen vorgenommen werden, die dabei gleichzeitig eine Putzschicht herstellen.
  • Durch eine neuartige Spritzpistolendüse, die im Gegensatz zu der bisher üblichen, für Putzflächen berechneten Form einen zusammenhängenden schmalen Mörtelstrahl ergibt, und durch eine im rechten Winkel dazu stehende, besonders zu bedienende zweite abgezweigte Düse sollen die Wirkung und die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wesentlich gesteigert werden.
  • In den Abb. ig bis 22 ist ein Beispiel einer Spritzpistole mit erfindungsgemäßer Düsenform dargestellt. Abb. ig stellt einen Längsschnitt, Abb. 2o eine Ansicht der Mündung dar. Abb. 21 und 22 sind Schnitte (nach den Schnittlinien 0-P bzw. R-S der Abb. ig), die die Veränderung der Querschnittsform deutlich zeigen. Abb. ig und 21 zeigen das Drossel-Quetsch-Ventil 15 bekannter Art, welches aus einem übergeschobenen Gummischlauch 17 besteht. 16 ist die Umwandung der Düse mit einem elastischen Puffer bekannter Art, der das seitliche Abspritzen verhindert. 18 ist die Düsenöffnung.
  • Abb. 23 zeigt die erfindungsgemäße Anwendung der Spritzpistole in der Praxis. Der horizontale Schenkel wird zur Füllung der horizontalen Fugen benutzt, wobei jeweils beim Vorwärtsbewegen die Öffnung des kurzen Schenkels, der senkrecht zum horizontalen steht, über der senkrechten Stoßfuge durch Entspannen der Quetschvorrichtung eingeschaltet wird. Hierbei ist zu bedenken, daß es in der Regel genügt, diese Stoßfugen nur nahe der Oberfläche zu füllen, da diese Füllung nur untergeordnete statische Aufgaben zu erfüllen hat. Besteht jedoch die Absicht, von den Stoßfugen aus eine Füllung der Fugenreste 5 der benachbarten Steine vorzunehmen (Abb.5 und io), so ist die Füllung ebenso lange wie bei den Lagerfugen vorzunehmen.
  • Da die Luft in der Fuge nach hinten oder seitwärts entweichen kann, dringt der Mörtel verhältnismäßig tief in die Fugen ein. Teilweise tritt der Mörtel sogar auf der zunächst offenen Rückseite wieder heraus. Auch läuft er durch die nicht besonders zusammengedrückten, senkrechten Stoßfugen nach unten in die benachbarten Lagerfugen hinein.
  • Eine weitere erfindungsgemäße Lösung ist das Einblasen von feiner, trockener Mörtelmischung in die Fugen mit nachträglichem Annässen der Mischung mittels der wasserleitenden Kapillarfugen im gebrannten Ton der Mauerziegel. Dieses Verfahren ist daher nur bei Anwendung gebrannter Mauerziegel möglich, da nur diese eine hohe Kapillarwirkung haben. Das Wasser wird von außen auf die Fläche mittels Gießkanne oder Schlauchleitung aufgesprüht. Der Bedarf an Wasser ist bekanntlich besonders für hydraulischen Mörtel gering.
  • Um ein leichteres Benetzen der Mörtelmischung zu erreichen, ist es zweckmäßig, bei großer Trockenheit der Zuschlagsstoffe diese vorher leicht anzufeuchten oder ein Benetzungsmittel der Mischung hinzuzufügen. Bei der Verarbeitung von Steinen ohne Kapillarwirkung ist durch Beimengung von hygroskopischen Salzen zum trockenen Mörtel das Abbinden des Mörtels möglich, indem das nötige Wasser aus der Luft geholt wird.
  • Es ist nicht erwünscht, eine vollständige Füllung aller Lufträume im Mauerwerk zu erreichen, was beim Naßmörtelverfahren auch nicht möglich ist, da die Restfugen teilweise zu dünn sind, um ein Einfließen oder Einspritzen von Mörtel zu gestatten. Mauerteile mit größerer statischer Beanspruchung werden zweckmäßig mit dem vorstehend geschilderten Verfahren zur Einbringung von trockener Mörtelmischung behandelt, da der trockene Mörtelstaub auch in feinere Fugen eindringt.
  • In dem Vorhandensein von Lufträumen 2 im Innern der Mauer (Abb. i bis q.) liegt ein wesentlicher Vorzug des Verfahrens, da hierdurch die hohe Wärmedämmfähigkeit geeigneter Mauerziegel, in der Regel gebrannter Ton, erhalten bleibt. Auch die Fähigkeit, während der Bauzeit etwa durch Regen aufgenommenes Wasser schnell wieder abgeben zu können, wird durch diese vergrößerte Atmungsfähigkeit des Mauerwerks verstärkt und ein Trockenwohnen oder künstliches Trocknen überflüssig.
  • Die im mittleren Teil der Wand teilweise hohl liegenden Mauerziegel bedeuten keine Nachteile für die Standsicherheit, da die Beanspruchung einer Wand im Innern bekanntlich wesentlich geringer ist als an den Kanten, denn fast alle Belastungen sind in der Regel nicht genau zentrisch. Insbesondere wird bei einer Beanspruchung der Wand auf Biegung oder Knickung nur der Widerstand der Kanten für die Standsicherheit maßgebend sein. Zum Beispiel enthält das übliche Hohlsteinmauerwerk große Lufträume im Innern der Mauer, so daß dort nur die Kantenteile beansprucht werden können.
  • Als Steinverband kann jeder bekannte Verband verwendet werden, der möglichst viele Bindersteine aufweist. Vorteilhaft ist jedoch ein besonderer Verband, der im wesentlichen aus sog. Rollschichten besteht (Abb. 5 bis ix). Hierdurch wird die Anzahl der Lagerfugen beim Normalformat auf fast die Hälfte herabgesetzt, und das Trägheitsmoment der einzelnen Steine wird wesentlich erhöht, so daß die Beanspruchung einzelner Mauerziegel größeren Widerstand findet. Außerdem kann eine bessere Unterfüllung 5 der Lagerfugen von den Stoßfugen aus erreicht werden, da doppelt so viel Stoßfugen vorhanden und die Lagerflächen entsprechend schmaler sind.
  • Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist das geringe Schrägstellen der Mauerziegel in den Rollschichten (Abb. 5). Der Übergang an Ecken u. dgl. wird durch Keilfugen ermöglicht. Dieser Verband hat den großen Vorteil, daß der ausführende Arbeiter in bekannter Art vier Steine gleichzeitig vom Stapel nehmen kann und, ohne auf den Verband zu achten, die Mauerziegel zu einer Schicht zusammensetzt.
  • Werden die Zwickel 6 an der Außenkante der schräg gestellten Rollschichten gleichzeitig mit der Fugenfüllung mit druckfest - erhärtendem Mörtel gefüllt (Abb.6), etwa mit einer Spritzpistole, die einen sehr druckfesten Mörtel liefert, so bilden sich zwischen den Läuferschichten bzw. der unteren Rollschicht dreieckige Mörtelkörper, die die Kantenreaktion der Wand weiterhin vergrößern.
  • Eine ähnliche Wirkung - wird erzielt, wenn man unabhängig von der Art des Verbandes die Schichten etwas versetzt (Abb. i5), so daß sich eine Verzahnung bildet, die; mit druckfestem Mörtel gefüllt, ebenfalls die Kantenreaktion erhöht.
  • Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, bei einzelnen stärker belasteten Mauerteilen, etwa schmalen Fensterpfeilern, senkrechte Verankerungen bzw. Stahleinlagen an der Oberfläche der Wände anzuordnen (Abb. 1q. bis z6). Diese werden durch horizontale ringartige Bügel 8 in den Stoßfugen gehalten. Das Ausfüllen dieser Stoßfugen g geschieht aber bereits beim Aufbau des Mauerwerks von Hand mittels druckfestem Mörtel (Abb. r6). Um durch das Setzen des Mauerwerks die senkrechten Verankerungen nicht zu belasten bzw. auszubauchen; werden die Verankerungen erst später kurz vor dem Ausfüllen der Fugen mit den horizontalen Bügeln verbunden. Neben den üblichen dünnen Stahlprofilen können auch Drahtgewebe bekannter Art in dieser erfindungsgemäßen Weise angeordnet werden. Ferner ist es möglich, in den Stoß- und Lagerfugen der Wände während des sonst trockenen Aufbaues ringankerartige Stahleinlagen in Zementmörtel zu verlegen (Abb. =7).. Im Verein mit den oben geschilderten Verzahnungen zwischen den Schichten ' und den gleichzeitig gefüllten Fugen wird eine statisch günstige Verbundkonstruktion gebildet.
  • Für die Herstellung neuer Mauerziegel und kleinerer Kunststeine, die erfindungsgemäß Verwendung finden sollen, ist es zweckmäßig, wenn an allen Kanten oder einem Teil geringe Abschrägungen z9 vorhanden sind, die das Eindringen von Mörtel in die Restfugen unterstützen und außerdem das Auftreten von ungünstigen maximalen Kantenpressungen bei dem spröden Material (gebrannter Ton) verhindern (Abb. 23 und 2q.). Es ist günstiger für die Stabilität des Trockenmauerwerks, wenn derartige Kantenpressungen ein kleines Maß hinter den senkrechten Flächen der Mauerziegel eintreten und der Mörtel erst zusätzlich nach der eingetretenen Vorspannung durch die Auflast die Kantenreaktion ausübt, da dieser in der Regel elastischer als die Steine ist. Derartige erfindungsgemäße Abschrägungen sind besonders zweckmäßig bei Kunststeinen, die nicht gebrannt werden und daher wenig natürliche Unregelmäßigkeiten aufweisen.
  • Bei der Herstellung von Mauerziegeln mit der üblichen Strangpresse macht diese neue Form keine Schwierigkeiten. Es bedarf nur geringfügiger Änderung der Mundstückform.
  • Das Anwendungsgebiet für vorliegende Erfindung ist vorzugsweise der Wohnungsbau in serienmäßiger Herstellung. Jedoch können auch ähnliche Bauten bis zu mehreren Stockwerken nach dem Verfahren ausgeführt werden. Auch die Herstellung von Kellermauerwerk ist möglich.
  • Der mit dem Verfahren erzielte wesentliche Fortschritt bedarf keines besonderen Beweises. Das Verfahren ermöglicht die schnelle und billige Herstellung wichtiger Bauten hauptsächlich durch angelernte Arbeiter und gleichzeitig eine wesentliche Verkürzung der Bauzeit, da die Trockenperiode fast ganz fortfallen kann. Auch können die Wanddicken etwas verringert werden, da die Wärmedämmung höher ist. Ferner eignet sich das Verfahren besonders gut für die Ausführung von Mauerwerk im Winter auch bei stärkerem Frost.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Herstellung von Wänden mäßiger Dicke aus trocken im Verband aufgeschichteten Reihen von Kunst- oder Natursteinen in einheitlichem kleinerem Format mit geringen Unregelmäßigkeiten an der Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufschichten einzelne besonders deformierte Steine umgelegt oder ausgeschossen werden, durch harte Zwischenlagen (z) kleineren Ausmaßes die schiefe Lage einzelner Steine ausgeglichen wird und erst nach Fertigstellung des gesamten Rohbaues oder einzelner Stockwerke und nachdem das Wandmauerwerk durch die Auflast eine Vorspannung erreicht hat die beiderseits außen sichtbaren, durch die Unregelmäßigkeit der Steine sich bildenden, verschieden dicken Fugen (4) durch Einführung von druckfester Mörtelmischung oder anderen erhärtenden Stoffen nahe den Außenkanten ausgefüllt und gedichtet werden, wobei zugleich mit dieser Fugendichtung oder unmittelbar im Anschluß daran der Wandputz in üblicher Weise hergestellt wird, der auch die etwa noch vorhandenen sehr kleinen Fugen beiderseitig von der Außenluft abschließt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem trockenen Aufbau einer geringen Anzahl von Schichten eine Nachprüfung der Mauerfluchten auf möglichst ebene Ausführung vorgenommen wird und, wo erforderlich, Berichtigungen durchgeführt werden, derart, daß auf einer Wandfläche hervortretende einzelne oder benachbarte Steine mit einem Hammer auf einer Brettzwischenlage zurückgetrieben werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine in bezug auf die darunter- oder darüberliegende Schicht in abwechselnd schräger Lage zueinander oder abwechselnd mit einer flachen Läuferschicht und im rechten Winkel zur Längsachse der Wände liegenden Binderschichten verlegt werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei gering belasteten Wänden flüssiger, druckfester Mörtel mit einer löffelartigen Kelle bekannter Art energisch ausgeworfen wird, bis keine Fuge mehr sichtbar ist.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Spritzpistole bekannter Art eine dünne Schicht feinkörniges nasses Mörtelgut vor dem Herstellen der eigentlichen Putzfläche auf die Wandflächen mit größerer Geschwindigkeit aufgebracht wird und damit die Fugen nahe der Oberfläche verschlossen werden.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mörtelgemisch feinerer Körnung und zweckmäßiger Feuchtigkeit durch eine Spritzvorrichtung bekannter Art mit Druckluft in die äußeren Fugenteile eingeblasen wird, ohne daß wesentliche Teile der Wandoberflächen vom Mörtelgemisch bedeckt werden.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine trockene, staubförmige Mörtelmischung in die Fugen eingeblasen und bei wassersaugenden Steinen durch Besprühen der Mauerflächen mit Wasser das nötige Abbindewasser zugeführt wird, bei anderen Steinen durch Zusatz von hygroskopischen Salzen, z. B. Metallchloriden, zum Mörtel das Abbindewasser der feuchten Luft entzogen wird. B. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Steine in den Stoßfugen nicht unmittelbar berühren, sondern mit einem geringen Zwischenraum verlegt werden, so daß der dünnflüssig oder trocken eingebrachte Mörtel innerhalb dieses Zwischenraumes nach unten fließt oder vom Luftstrom nach unten gedrückt wird und in die klaffenden Teile der Lagerfugen der benachbarten Steine eindringt (Abb. 5). g. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß besonders beanspruchte Teile der Wände eine Bewehrung erhalten dergestalt, daß die Schichten nach außen ein wenig zueinander versetzt werden und Rundstahl oder Drahtgewebe an der Oberfläche der Wände beiderseitig mittels Bügel (8) befestigt wird, die bereits beim Aufbau in Zementmörtel in die Lagerfugen eingelegt werden, worauf das Ganze durch in die Fugen und auf die Oberfläche gebrachten Betonmörtel zu einer Verbundkonstruktion vervollständigt wird (Abb. 15, 15a). io. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in die Stoß- oder Lagerfugen der Wände während des sonst trokkenen Aufbaues ringankerartige Stahleinlagen in Zementmörtel eingelegt werden (Abb. i7). m. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich der schwach welligen oberen Fläche der Wände unmittelbar unter den Deckenplatten oder Balkenlagen bewehrte Leichtbeton-Fertigteile (7) waagerecht aufgebracht und die zwischen diesen und den obersten Steinen vorhandenen Lagerfugen zugleich mit den übrigen Steinfugen geschlossen werden. 12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche i bis 6 und 8 bis ii, bestehend aus einer an sich bekannten Mörtelspritzvorrichtung für eine Mörtelmiscbung, die naß transportiert wird, oder für eine trocken transportierte Mörtelmischung, die erst an der Mündung der Düse angenäßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung der Düse (Abb. 2o) einen längeren, flachen Spalt aufweist und daß zwei derartige Spalte im rechten Winkel zueinander fest verbunden sind und der eine Spalt oder die eine Zuleitung durch ein bekanntes Quetschventil (Abb. ig, 21) vorübergehend abgedrosselt werden kann, wobei die Länge dieses abdrosselbaren Spaltes sich nach der Schichthöhe der Wand richtet, und die Düse in bekannter Weise von einem ringsum geschlossenen elastischen Wulst (i6) umgeben ist, der über sie vorspringt. 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, jedoch zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsvorrichtungen, die einen Wasserzusatz an irgendeiner Stelle des Mörtelweges bewirken, fehlen, so daß der Mörtel in die Fugen trocken einzublasen ist. 14. Mauerziegel oder Kunststein zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche i bis ii, dadurch gekennzeichnet, daß an allen Teilen oder einem Teil der Lagerflächen geringe Abschrägungen (ig) an den Kanten vorhanden sind (Abb. 23, 24).
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