DE4404603C1 - Nähmaschine mit einer Nähgutdrückereinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine mit einer Nähgut­ drückereinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Nähmaschine ist aus der DE PS 34 14 219, die der US PS 4,582,010 entspricht, bekannt. Mit einer quer zur Nähgutvorschubrichtung und parallel zur Stichplatte angeord­ neten Stange ist ein Ende eines Nähgutdrückerhebels verbun­ den, dessen anderes Ende mit einem Drückerfuß verbunden ist. Der Drückerfuß ist unter der Einwirkung eines Niederhalters federnd gegen eine Stichplatte gedrängt. Diese Einrichtung ermöglicht zwar ein Aufbringen eines Drückerfußdruckes auf das zu benähende Nähgut, erlaubt aber kein separates Auf­ bringen eines Druckes auf die Fadenkette nach dem benähten bzw. vor dem zu benähenden Nähgutteil.

Durch die DE 34 42 036 C2 ist eine Nähmaschine bekannt, bei der beim Beginn des Nähvorganges ein Nähgutdrücker nach unten auf das Nähgut abgesenkt wird, um das Nähgut zu hal­ ten. Die Nähmaschine ist zusätzlich mit einem Hilfsniederhalte­ teil für das Nähgut versehen, der das Nähgut in einem Bereich niederhalten kann, der der Stelle benachbart liegt, an welcher die Nadel sich nach unten bewegt, wenn eine Naht innerhalb der Abgrenzung gebildet wird, die durch den Rahmen eines rahmenförmigen Niederhaltefußes bestimmt ist. Die Ausführung des Erfindungsgegenstandes ermöglicht, das Nähgut bequem in der Nähzone zu führen bzw. aus dieser wegzuführen.

Aus der DD 2 61 531 ist eine Nähgutdrückereinrichtung be­ kannt, bei der an einem üblichen Nähgutdrücker ein seitlich verschiebbarer Ausleger befestigt ist, an dem sich mittels eines höhenverstellbaren Bolzens ein zweiter Nähgutdrücker befin­ det. Dieser Nähgutdrücker ist als ein in sich federndes Mittel ausgebildet, das zur seitlichen Stabilisierung des Nähgutes und zusätzlich zum Nähguttransport dient.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Nähma­ schine mit einer Nähgutdrückereinrichtung so zu gestalten, daß sowohl ein Aufbringen eines Drückerfußdruckes auf das Näh­ gut als auch ein Aufbringen eines separaten Kettelfußdruckes auf eine Fadenkette ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des An­ spruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch die erfin­ dungsgemäße Anordnung eines mit dem Oberteil der Nähma­ schine getrieblich verbundenen Kettelfußes, der unter der Einwirkung eines weiteren Niederhalters ebenfalls federnd ge­ gen die Stichplatte bzw. Fadenkette gedrängt ist, läßt sich nun sowohl die auf die Nähgutsohle wirkende Kraft als auch die auf die Kettelsohle wirkende Kraft auf einfache Weise mittels zweier Federn separat aufbringen. Dabei wird die Nähsicher­ heit beim Bilden einer Fadenketten, d. h. beim Ketteln ohne Nähgut, erhöht.

Zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen der Nähmaschine mit einer Nähgutdrückereinrichtung nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh­ rungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen

Fig. 1 eine teilweise weggebrochene Teilseitenansicht einer Nähmaschine mit einer Nähgutdrückereinrichtung, Näh­ gut vor der Kettelsohle;

Fig. 2 eine teilweise weggebrochene Teilseitenansicht einer Nähmaschine mit einer Nähgutdrückereinrichtung, Näh­ gut hinter der Kettelsohle;

Fig. 3 eine teilweise weggebrochene Teilrückansicht einer Nähmaschine mit einer Nähgutdrückereinrichtung, Nähgut vor der Kettelsohle;

Fig. 4 eine Teilseitenansicht der Nähgutdrückereinrichtung in angehobenem Zustand, vergrößert dargestellt.

Nach Fig. 1 weist eine Nähmaschine 1 mit einer Nähgut­ drückereinrichtung eine Nähgutauflage 2 mit einer Stichplatte 3 auf, die ein Transporteur 4 mit einer Kettelzahnreihe 5 und einer Zahnreihe 6 durchdringt. Ein zweilagiges Nähgutteil 7, das z. B. einen zu verschließenden oder zu benähenden Sack darstellt, ist von der Zahnreihe 6 erfaßt und wird, wie durch einen Pfeil 8 verdeutlicht, in Nähgutvorschubrichtung transportiert. In einem Oberteil 9 ist eine auf- und abbeweglich angeordnete Nadelstange 11 gelagert, die eine Nähmaschinennadel 12 trägt. Mit einem in der Nähmaschinennadel 12 geführten Nähfaden 13 wird in Verbindung mit der Nähmaschinennadel 12, der Stichplatte 3 und einem Greifer 14 eine Fadenkette 15 gebildet, z. B. Stichtyp 101 oder 401 nach ISO 4915.

Am Oberteil 9 ist mit Schrauben 16 ein mittels Schlitzen 17 und 18 vertikal einstellbarer Träger befestigt, der konstruktiv auch Teil des Oberteils 9 sein kann. In einem Gewindestück 21 des Trägers 19 ist eine Stellschraube 22 schraubbar gelagert, in der ihrerseits eine Stange 23 axial verschiebbar geführt ist. Die Stange 23 trägt eine Kugelbuchse 24, die mittels einer Feder 25 gegen eine Kugelpfanne 26 gedrängt ist, die in einer Öff­ nung 27 der Stellschraube 22 angeordnet ist. Die Stange 23 ist mit einer Mutter 28 an einer Gabel 29 befestigt, die mittels ei­ nes Bolzens 30 schwenkbar an einem eine Lagerbuchse 31 aufweisenden Ketteldrückerhebel 32 gelagert ist.

Ein schwenkbar gelagerter Nähgutdrückerhebel 33 ist mit dem einen Ende mit einer parallel zur Nähgutauflage 2 und quer zur Nähgutvorschubrichtung angeordneten Stange 34 und mit dem anderen Ende mit einem eine Nabe 35 aufweisenden Drücker­ fuß 36 verbunden. Ein eine Nabe 37 aufweisender Kettelfuß 38 ist auf- und abbewegbar getrieblich mit dem Oberteil 9 verbun­ den. Das eine Ende des Ketteldrückerhebels 32 ist bezüglich des Nähgutdrückerhebels 33 aufgrund der Buchse 31, die die Stange 34 umschließt, schwenkbar gelagert, während das andere Ende mit dem Kettelfuß 38 verbunden ist. Anstelle der gezeichneten Schwenklagerung kann der Kettelfuß 38 auch vertikale Führung aufweisen. Solche Führungen sind für Drückerfüße bekannt und deshalb nicht näher beschrieben.

Die Nabe 35 trägt einen Bolzen 39, an dem eine eine Feder 40 tragende und ein Langloch 41 aufweisende Sohle 42 gelenkig gelagert ist. Die Nabe 37 trägt einen weiteren Bolzen 43, an dem eine Kettelsohle 44 gelenkig gelagert ist und der in das Langloch 41 der Sohle 42 ragt.

An einem U-förmig ausgebildeten Doppelschenkel 45 des Trägers 19 ist die Stange 34 schwenkbar gelagert. Außerdem ist an dem Doppelschenkel 45 mittels einer Bundschraube 46 ein Lüfter­ hebel 47 schwenkbar gelagert, dessen Schwenkbereich durch einen oberen Anschlag 48 und einen unteren Anschlag 49 begrenzt ist. Am Lüfterhebel 47 ist eine Lasche 51 schwenkbar befestigt, die aufgrund des Langlochs 41 der Sohle 42 zuerst das Anheben des Drückerfußes 36 und danach das Anheben des Kettelfußes 38 ermöglicht. Eine am Lüfterhebel 47 befestigte Stange 52 erleichtert das Anheben sowohl des Drückerfußes 36 als auch des Kettelfußes 38.

Ein an einem Steg 53 des Doppelschenkels 45 angeordneter ein­ stellbarer Anschlag 54 begrenzt den Schwenkbereich des Ketteldrückerhebels 32 hin zur Stichplatte 3. Die Gabel 29, die Stange 23, die Feder 25 und die Stellschraube 22 sind Teil eines Niederhalters 55.

Das Nähgut 7 ist vor der Kettelsohle 44 angeordnet, und die Fadenkette 15 ist zwischen der Kettelsohle 44 und der Kettel­ zahnreihe 5 geklemmt. Die Fadenkette 15 und das Nähgut 7 wer­ den in Nähgutvorschubrichtung transportiert. Beim Eintreten des Nähgutes 7 unter die Sohle 42 wird diese angehoben und um den Bolzen 39 geschwenkt, um die Dicke des Nähgutes 7 zu kom­ pensieren.

Fig. 2 zeigt das Nähgut 7 hinter der Kettelsohle 44. Die Fadenkette 15 ist zum einen zwischen der Kettelzahnreihe 5 und der Kettelsohle 44 und zum andern zwischen der Stich­ platte 3 und der Kettelsohle 44 geklemmt. Der Kettelfuß 38 ist dabei um die Dicke der Fadenkette 15 im Vergleich zum Drückerfuß 36 angehoben.

In dem Gewindestück 21 des Trägers 19 ist eine weitere Stell­ schraube 56 schraubbar gelagert, in der ihrerseits eine Stange 57 axial verschiebbar geführt ist. Die Stange 57 trägt eine Kugelbuchse 58, die mittels einer Feder 59 gegen eine Kugelpfanne 61 gedrängt ist, die in einer Öffnung 62 der Stellschraube 56 angeordnet ist. Die Stange 57 ist mit einer Mutter 63 an einer Gabel 64 befestigt, die mittels eines Bol­ zens 65 schwenkbar an dem Nähgutdrückerhebel 33 gelagert ist. Die Gabel 64, die Stange 57, die Feder 59 und die Stell­ schraube 56 sind Teil eines weiteren Niederhalters 66, der separat angeordnet ist.

Die zum einen an der Sohle 42 befestigte Feder 40 ist zum andern in einer Bohrung 67 im Nähgutdrückerhebel 33 befestigt.

Die Nabe 37 des Kettelfußes 38 weist je eine Schraube 68 und eine Schraube 69 auf, die als ein einstellbarer Anschlag 70 für die Kettelsohle 44 dienen und den Schwenkbereich der Kettelsohle 44 um den weiteren Bolzen 43 begrenzen. Der Näh­ gutdrückerhebel 33 ist mit einer Schraube 71 mit der Stange 34 fest verbunden.

Die Nabe 35 des Drückerfußes 36 weist einen stumpfkeilförmi­ gen Anschlag 72 auf, der den Schwenkbereich der Sohle 42 um den Bolzen 39 begrenzt. Eine Schraube 73 dient zur Sicherung des Bolzens 39; eine weitere Schraube 74 dient zur Sicherung des weiteren Bolzens 43. Dies erleichtert das Montieren sowohl der Sohle 42 als auch der Kettelsohle 44. Der Steg 53 trägt einen weiteren einstellbaren Anschlag 75, der den Schwenkbereich des Nähgutdrückerhebels 33 hin zur Stichplatte 3 begrenzt. Im Doppelschenkel 45 ist die schwenkbar gelagerte Stange 34 mit einem eine Schraube 76 aufweisenden Stellring 77 axial gegen Verschieben nach links gesichert. Das axiale Sichern der Stange 34 nach rechts erfolgt mittels dem mit der Schraube 71 befestigten Nähgutdrückerhebel 33 und mit dem schwenkbar gelagerten Drückerhebel 32, die sich gegen die rechte Seitenwand des Doppelschenkels 45 abstützen.

Fig. 3 zeigt die Rückseite der Nähgutdrückereinrichtung der Fig. 1 und verdeutlicht die Anordnung der separat angeordne­ ten Niederhalter 55 und 66, die auf den Ketteldrückerhebel 32 und den Nähgutdrückerhebel 33 drücken. Die beiden Stell­ schrauben 22 und 56 ermöglichen ein feinfühliges, unab­ hängiges Einstellen der Federkräfte der Federn 25 und 59, die auf den Ketteldrückerhebel 32 bzw. Nähgutdrückerhebel 33 wirken.

Fig. 4 zeigt die Nähgutdrückereinrichtung in gelüftetem Zustand. Der Lüfterhebel 47 liegt am oberen Anschlag 48 an. Ein Langloch 78 der Lasche 51, die mit einer Bundschraube 79 schwenkbar am Lüfterhebel 47 befestigt ist, ermöglicht das Anheben des Drückerfußes 36 und des Kettelfußes 38 während des Benähens des Nähgutes 7, wenn der Lüfterhebel 47 am unteren Anschlag 49 anliegt. Am freien Ende des Ketteldrücker­ hebels 32 ist ein Zapfen 81 angeordnet, an dem mittels einer Schraube 82 der Kettelfuß 38 befestigt ist. Am freien Ende des Nähgutdrückerhebels 33 ist ein weiterer Zapfen 83 angeordnet, an dem mittels einer Schraube 84 der Drückerfuß 36 befestigt ist. Die Zapfenbefestigungen erlauben die Kom­ pensation möglicher Fertigungstoleranzen und stellen sicher, daß sowohl die Sohle 42 als auch die Kettelsohle 44 plan auf der Stichplatte 3 aufliegen.

Das Langloch 41 und der Bolzen 43 ermöglichen das schritt­ weise Anheben zuerst der Sohle 42 und danach der Kettelsohle 44. Somit wird sichergestellt, daß mit dem Lüfterhebel 52 sowohl der Drückerfuß 36 als auch der Kettelfuß 38 relativ zur Stichplatte 3 angehoben werden kann.

Claims (10)

1. Nähmaschine mit einer Nähgutdrückereinrichtung an einem Oberteil der Nähmaschine, die einen schwenkbaren Nähgutdrückerhebel aufweist, der mit dem einen Ende mit einer parallel zu einer Nähgutauflage und quer zur Nähgutvorschubrichtung angeordneten Stange und mit dem anderen Ende mit einem eine Sohle aufweisenden Drückerfuß verbunden und unter der Einwirkung eines Niederhalters federnd gegen eine Stichplatte gedrängt ist, dadurch daß ein mit einem Ketteldrückerhebel (3, 4) verbundener und eine Kettelsohle (44) aufweisender Kettelfuß (38) unter der Einwirkung eines separat angeordneten Niederhalters (55) ebenfalls federnd gegen die Stichplatte (3) gedrängt ist.

2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle (42) den Kettelfuß (38) wenigstens zum Teil umschließt.

3. Nähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende des Ketteldrückerhebels (32) konzentrisch zur Stange (34) gelagert ist.

4. Nähmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle (42) gelenkig mit dem Kettelfuß (38) verbunden ist, wobei die Sohle (42) und der Kettelfuß (38) relativ zueinander abhebbar angeordnet sind.

5. Nähmaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Drückerfuß (36) eine Drückerfußnabe (35) beinhaltet, die einen Anschlag (72) für die Sohle (42) aufweist.

6. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettelsohle (44) schwenkbar an einer Nabe (37) angeordnet ist.

7. Nähmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Nabe (37) des Kettelfußes (38) einen Anschlag (70) für die Kettelsohle (44) aufweist.

8. Nähmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (70) einstellbar ausgebildet ist.

9. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stellschraube (22) des Niederhalters (55) zum Verändern der auf den Kettendrückerhebel (32) wirkenden Federkraft der Feder (25) vorgesehen ist.

10. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stellschraube (56) des Niederhalters (66) zum Verändern der auf den Nähgutdrückerhebel (33) wirkenden Federkraft der Feder (59) vorgesehen ist.