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Verfahren und Vorrichtung zum Nischen beliebiger Materialien, insbesondere
Beton, unter Verwendung einer anhebbaren Nischtrommel. Zum Mischen von Baustoffen,
z. B. von Sand und Zement zwecks Gewinnung von Beton, kennt man bereits Mischtrommeln,
die während des Mischvorganges nicht nur eine Drehbewegung ausführen, sondern auch
gleichzeitig eine Ortsveränderung erfahren. Weiterhin ist es bei diesen Trommeln
auch schon bekannt geworden, denselben eine solche Gestaltung zu geben, daß die
Drehung in einer -bestimmten Richtung vor sich ging, ohne daß
eine
Entleerung erfolgte. Soweit ortsveränderliche Trommeln schlechtweg in Betracht kommen.
vollzog sich die Ortsveränderung entweder lediglich in einer streng wagerechten
oder aber in einer streng senkrechten Richtung. Beide Bewegungsrichtungen sind aber
für Mischtrommeln mit Unvollkommenheiten behaftet und nicht geeignet, den in der
Praxis auftretenden Bedürfnissen zu genügen; so ist es notwendig, daß die öffnung
der Mischtrommeln beim Entleeren eine ausreichende Höhenlage über dem Erdboden einnimmt,
damit die Mörteltransportwagen bei der Entleerung unter die Mischtrommel gefahren
werden können. Das Einfüllen der zu mischenden Materialien in die Trommel bedingt
aber, daß letztere möglichst tief am Erdboden oder gar versenkt angeordnet ist.
Die nur lotrecht beweglichen Mischtrommeln erfordern eine viel zu große Höhe zur
gründlichen Durchmischung; sie müßten nach Erreichung der erforderlichen Höhe wieder
dem Erdboden genähert werden, wobei aber ihre vorzeitige Entleerung unvermeidlich
wäre.
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Die :Machteile der älteren Mischer werden in der denkbar einfachsten
Weise beim Erfindungsgegenstand dadurch vermieden, daß bei Bewegung der Mischtrommel
unter Verwendung einer festen Tragbahn für diese Bewegung eine wagrechte und senkrechte
Bewegungskomponente miteinander vereinigt sind. Man hat es hiernach vollkommen in
der Hand, je nach den örtlichen und betrieblichen Verhältnissen die senkrechte Bewegungskomponente
gegenüber der wagrechten überwiegen zu lassen und umgekehrt, wobei gleichzeitig
ausreichend lange Verschiebungsbahnen für eine gute Durchmischung angeordnet werden
können. Auch sind die rein mechanischen Mittel für die Ausführung dieser vereinigten
Bewegung einfach, billig in der Herstellung und sicher im Betriebe.
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Zur Erläuterung des 'Erfindungsgegenstandes sind Ausführungsbeispiele
auf der Zeichneng dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i die Vorderansicht einer für
das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren geeigneten Mischvorrichtung,
Abb. 2 die zugehörige Seitenansicht und Abb. 3 eine Mischtrommel als Einzelheit
in größerem Maßstabe im Querschnitt. In den Abb. 4 und 5 ist eine zweite Ausführungsform
der Einrichtung in der Darstellungsweise der Abb. i und 2 wiedergegeben.
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Um die Beschickung der Mischtrommel a bequem mittels kippbarer, auf
Schienen laufender Fahrzeugeb unmittelbar vom Erdboden aus- bewirken zu kiinnen,
ist die -Aufgabe-oder Füllstelle des Mischgutes etwas versenkt, d. h. in einer Füllgrube
c angeordnet. Hier ruht die Trommel a auf zwei seitlich von ihren Stirnflächen parallel
zueinander verlaufenden Zahnschienen d, die an einem leichten Traggestell d2 befestigt
sind. Zur Drehung und Verschiebung der Trommel a sind auf deren Stirnzapfen Ritzel2
aufgekeilt; weiterhin sind auf die Trommelstirnzapfen Hülsen 3 frei aufgesteckt,
an welche die Enden einer Treibkette e bei 4, 4' angeschlossen sind.
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Die Zahnstange besteht aus einem schräg aufsteigenden Abschnitt d
und einem wagrecht verlaufenden Abschnitt dl. Dementsprechend ist natürlich auch
das Gestell d'= ausgebildet. Die Transportkette e geht von ihrer Befestigungsstelle
4 aufwärts über Leitrolle 5 und über- das Antriebsrad 6 und von hier über die Leitrollen
7 und 8 nach einer zweiten Anschlußstelle 4' zurück.
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Die Mischtrommel a ist als Spiraltrommel gebaut und besitzt ihre Einfüllöfnung
bei a1 (Abb. 3).
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Bei der Ausführung des neuen Verfahrens werden die einzelnen Bestandteile
des Mischgutes aus einem Fahrzeug h unmittelbar vom Erdboden aus in die in Füllstellung
in der Grube c befindliche Trommel eingeschüttet. Die in Bewegung tretende Transportkette
e zieht dann an die Anschlußhülsen 3 angreifend die Trommel aufwärts und zwingt
diese durch den Eingriff ihrer Ritzel2 mit den Zahnschienen d zu einer Drehbewegung
in Richtung des Pfeiles y (Abb. 2). Gleichzeitig mit der Aufwärtsbewegung findet
eine Mischung des Gutes statt, ohne daß das Material austreten kann. Auf dem wagrechten
Abschnitt dl der Zahnschienen besteht neben der Drehung nur noch eine Bewegung der
Trommel in wagrechter Richtung.
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Am Ende des wagrechten Zahnschienenabschnittes dl befindet sich die
Trommel a mit dem fertig gemischten Gut, dem nötigenfalls vorher Wasser zugesetzt
wurde, über einem mit Kippmulde bl- versehenen Wagen, in welche das Mischgut zu
entleeren ist. Da die Trommel nur durch Drehung in einer dem Pfeil y entgegengesetzten
Richtung entleert werden kann, so müßte der=-wäg`reclife Z-ähnschienenabschnitt
dl eine für die Trommelentleerung entsprechend größere Länge besitzen. Um dieses
zu vermeiden und die Abmessungen der Einrichtung möglichst zu beschränken, ist folgende
Vorkehrung getroffen: Die Trommelzapfen sind mit über die Ritzel2 hinausgehenden
Verlängerungen versehen, auf denen Rollen 9 sitzen, die sich auf zu den Zahnschienen
d, dl parallelen Bahnen f
abwälzen können und hierbei gleichzeitig
zur Entlastung -der Zahndrücke zwischen Zahnschienend, d- und- Ritzel 2 beitragen.
Die. Wälzbahnen f enden in Zapfenlager- f 1, -in
welche- die Zapfenverlängerungen
mit ihren Rollen:9 -einfallen, wenn die Mischtrommel a
in ihrer
Entleerungsstellung angelangt ist. Hierbei greift ein mit der Trommel verbundener
Stirnkranz a= in ein Antriebsrad io, so daß bei entsprechender Drehung des letzteren
die Trommel, ohne eine Ortsveränderung zu erleiden, unter reiner Drehung in die
in Abb.2 ersichtliche Stellung gedreht werden kann, wobei das in ihr befindliche
Mischgut in (las Fahrzeug hl entleert wird. Wird dann die Antriebskette e in einer
ihrer vorhergehenden Bewegung entgegengesetzten Richtung in Umlauf versetzt, so
gelangt die Trommel a unter Freigabe ihres Eingriffes mit dem Antriebsrad io wieder
auf den wagrechten Teil dl der Zahnschiene und von hier aus in ihre Füllgrube c
zurück.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. d. und 5 besteht die Zahnschiene
aus zwei zueinander parallelen schräg aufwärts gerichteten Strängen d, d3, die einen
solchen Abstand voneinander haben, daß unter Einschaltung eines gekrümmten Zwischenstückes
d' ein Fahrzeug h frei von der Transportkette e untergestellt werden kann. In diesem
Fall wird die Trommel a bis an das obere- Ende des Zahnschienenabschnittes d3 geführt
(vgl. Stellung I); in dieser Stellung ist das Gut ausreichend durchgemischt. Durch
Umkehr der Bewegungsrichtung der Kette e wird dann die Trommel a so weit gesenkt,
bis die Entleerung in das Fahrzeug b1 stattgefunden hat (vgl. Stellung II). Hierbei
ist also das Verbleiben der Trommel an einer festen Raumstelle nicht notwendig,
sondern es erfolgt gleichzeitig mit der Entleerung wieder eine Annäherung der Trommel
a an ihre Ausgangsstellung bzw. an die Füllgrube c.
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Von Bedeutung ist noch für die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit des
Betriebes, die Teilkreisdurchmesser der Ritzel2 so zu bemessen, daß das durch Trommel
und Trommelinhalt hervorgerufene Drehmoment nicht ausreichend ist, um von selbst
eine Trommelbewegung hervorzurufen; infolgedessen ist die Trommel auf den schrägen
Zahnstangenabschnitt d selbsttätig festgestellt, auch wenn durch die Transportkette
c kein entsprechender Zug ausgeübt wird, außerdem ist das für die Aufwärtsbewegung
erforderliche Drehmonient niedrig gehalten.
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Es ist äls sehr vorteilhaft festgestellt worden, die Zähne der Zahnstangenbahn
als Stifte auszuführen, mit denen die Ritzel z nach Art einer Triebstockverzahnung
in Eingriff stehen. Es kann sich alsdann Sand u. dgl. in den Zahnlücken nicht ansammeln,
wie das bei den gewöhnlichen Zahnstangen eintreten dürfte.
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Es ist selbstverständlich möglich, die Mischbewegung auch in umgekehrter
Richtung stattfinden zu lassen, d. h. vom Erdboden aus in eine tiefgelegene Baugrube
hinein.