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Schwimmseil für Fischnetze, Hafensperren, Zielscheibenschlepptrossen.
Bei Schwimmtrossen; die wegen ihrer Füllung mit schwimmenden Materialien nur eine
geringe Zugfestigkeit besitzen, ist für den Schleppbetrieb, für das Einholen und
Auslegen usw. noch ein parallel laufendes Drahtseil vorgesehen, welches mittels
Bändsel, z. B. Steckleinen, in mehr oder minder großen Abständen an der Schwimmtrosse
befestigt wird. Diese Art der Befestigung ist umständlich und lästig, insbesondere
weil sich der Schwimmkörper wegen der Hanfgarnbeflechtung um eine verhältnismäßig
große Länge kürzte, sobald er mit dem Wasser in Berührung kam, so daß man den Schwimmkörper
zur Erzielung einer gestreckten Lage im Wasser dem Verhältnis des Zusammenziehens
der Materialien entsprechend einbinden mußte, weil sonst bei größeren Kraftbeanspruchungen
die Bändsel rissen. Ebenso mußten bei jeder Instandsetzung sämtliche Bändsel auf
der ganzen Länge der Schwimmtrosse abgeschnitten und danach wieder frisch eingebunden
werden. Bei Hafensperren mußten sogar Legel in die Schwimmtrossen eingespleißt werden,
um die Verbindungsleine sicher befestigen zu können, weil sonst die Leinen sich
von den Pilzankern oder den Grundleinen losreißen könnten. Ebenso ist auch bei .den
Fischnetzen die Bändselbefestigung ungenügend, und zwar aus den schon vorher erwähnten
Gründen und insbesondere hei Heringsfischnetzen wegen der hier besondtrs
lästigen
Anknotung der Auftriebfässer und des Fischreeps am Speerreep.
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Nach der vorliegenden Erfindung sollen nun in dem Schwimmseil bei
dem Flechten oder Verseilen .sofort Befestigungsmittel mit hineingearbeitet werden,
welche die Schlepptrosse in sich aufnehmen und mit der Schwimmtrosse verbinden oder
die Verbindungsseile des darunter schwimmenden Speerreeps beispielsweise durch eine
Art Karabinerhaken aufnehmen. Die Sch.-,vimmtrosse wird für eine schnelle und sichere
Instandsetzung bei Beschädigungen bzw. beim Verlängern oder Verkürzen mit einer
besonderen Spleißung versehen, indem die zur Herstellung des Geflechts oder des
Außenseiles der Schwimmtrosse verwendeten Garne gruppenweise zu Litzen verseilt
und alsdann zu einem kernlosen oder mit Hohlraum versehenen Seil zusammengedreht
werden. Hierbei sollen die Litzenenden paarweise in dem Seil festgeklemmt werden,
wobei man z. B. bei einem fünflitzigen Hohlseil die Litzenenden zur Ausfüllung des
Hohlraumes das Hohlseil eine Strecke durchlaufen und bei dem Zusammentreffen mit
der zugehörigen Litze des andern Trossenendes mach außen heraustreten lassen kann.
Um die Schwimmfähigkeit -des Schwimmseiles an diesen Spleißstellen wieder herzustellen,
umgibt man alsdann das gedrehte und gespleißte Seil mit Korkschalen, die mit Schmarting
(eine Bewicklung mit Segeltuch und Hanfkordel) bewickelt und durch Bändsel zweckmäßig
am Rande festgelegt sind. Bei der Heringsfischerei ist in den weitaus meisten Fällen
bisher das Fischreep an Tonnen oder Fässern aufgehängt, so daß es von Schiffen normalen
Tiefganges nicht berührt werden kann. Unterhalb dieses. Fischreeps wird dann durch
Verbindungsleinen das Speerreep- aufgehängt, das .dann meist etwa 15 m unter dem
Meeresspiegel zu liegen kommt. Hierbei ist das Speerreep durch Flottholz, Korkstficke
usw. so ausgerichtet, daß es miit seiner Netzlast ungefähr im gleichen Gewicht wie
das umgebende ZVasser ist. In den abgelegenen Fischgründen, die von Schiffen gewöhnlich
nicht befahren werden, kann man das Fischreep. mit den Tonnen ohne weiteres durch
ein Schwimmseil ersetzen, wobei dann die Verbindungsleinen zum Speerreep etwa: 15
m lang sind, damit das Netz in der richtigen Tiefe aushängt. Das bisher durch Flottholz
ausgerichtete angebundene Speerreep und gegebenenfalls auch das Fischreep werden
gemäß der Erfindung vorteilhaft ebenfalls aus Schwimmseilen gebildet, wobei die
Durchmesser der Reeps entsprechend der von ihnen verlangten Schwimmfähigkeit mit
stärkerer oder schwächerer Korkfüllung zu versehen sind. Wichtig ist hierbei, idaß
an all den Stellen, wo die Verbindungsleinen oder die Bändsel zum Aufhängen der
Netze usw. an die Reeps anzubringen sind, von vornherein Befestigungsmittel, wie
Karabinerhaken, Ringe, Schlaufen u. dgl., bei der Herstellung der Reeps, also beim
Flechten oder Verseilen, hineingearbeitet sind. Sofern das Fischreep unterhalb,des
normalen Tiefganges der Schiffe liegen soll, werden nach der Erfindung stehende
Schwimmseile angeordnet, die nach dem Fischreep zu verjüngt verlaufen und mittels
Karabinerhaken o. dgl. mit dem Fischreep verbunden werden. Diese Tragkörper sind
hauptsächlich mit Korkfüllung versehen, während die Basis des schlanken Kegels einer
solchen stehenden Schwimmtrosse aus einem festen Hohlkörper gebildet werden soll,
der beispielsweise aus einem flachen, allseitig geschlossenen Aluminium- oder auch
Glasgefäß bestehen kann. Beim Auslegen und Einholen solcher Reeps mit den llJetzen
sind die stehenden Schwimmtrossen längs des Fischreeps angebunden, verhakt o. dgl.
und behindern somit den Verkehr auf dem Deck des Schifites nicht mehr Aals die Reeps
mit .den Netzen, während die bisher verwendeten Auftriebstonnen das Schiffsdeck
fast unzugänglich machten.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben. Es zeigt Abb. i einen Ausschnitt eines Heringsnetzes für von Dampfern
befahrene Fischgründe, Abb. 2 einen Querschnitt hierzu und Abb. 3 einen Querschnitt
durch eine Anordnung mit auf der Oberfläche schwimmendem Fischreep. Abb. q. zeigt
eine Schwimmtrosse mit angeschlossenem Schleppseil, hauptsächlich für Lachsfischerei.
In Abb. 5 und 6 sind zwei Längsschnitte durch Schwimmtrossenspleißungen wiedergegeben,
für welche Abb. 7 und 8 Querschnitte darstellen.
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Die senkrechten Schwimmtrossen i bestehen aus einem oberen Hohlkörper
2 und einem nach unten anschließenden, konisch verlaufenden Korkkörper 3, die vollständig
durch= eine Hanfgarnflechtung oder Verseilu:ng q. eingeschlossen sind. Das untere,
spitz auslaufende Ende dieser Schwimmtrossen, i ist mit Ringen oder Schlaufen 5
versehen., welche in Karabinerhaken 6 des Fischreeps 7 einzuhaken und damit sicher,
aber auch leicht lösbar mit dem Fischreep zu verbinden sind. Von dem Fischreep 7
hängen ebenfalls in Karabinerhaken 8 die Verbindungsleinen g herab, die das Speerreep
io tragen, an welchem das Netz i i wieder durch Karabinerhaken ra a_ dgf_ angehängt
ist. Gemäß Abb. 3 liegt eine Schwimmtrosse 13 a an der Oberfläche des Wassers und
trägt mittels der Karabinerhaken 14 die Verbindungsreinen 15 von etwa
doppelter
Länge wie bisher, die ihrerseits an ihrem anderen Ende wieder das Netz i i tragen.
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In Abb. ,4 ist ein Schwimmseil dargestellt, wie es für die erwähnten-Zwecke
der Heringsader Lachsfischerei oder auch für andere Fischereien, ferner für Hafensperren
usw. zu benutzen ist. Eine mehr oder minder starke Korkfüllung 16 ist von Hanfgarnen
17 vollständig umflochten, hierbei sind kurze Rohrstücke 18 unmittelbar eingebunden,
deren lichter Durchmesser dem Durchmesser des Schleppseils i9 entspricht. Die Enden
der Rohrstücke 18 sind durch Einschnitte 2o mehrfach gespalten und außen mit Gewinde
versehen, auf welches eine zweckmäßig innen konisch verlaufende Klemmutter 21 aufgeschraubt
wird, die hierbei die Enden nach innen einbiegt und auf dem durch das Rohr 18 geführten
Schleppseil i9 festklemmt. Gleichzeitig ist bei diesem Ausführungsbeispiel nach
Abb. q., das für die Lachsfischerei bestimmt ist, der in die Schwimmtrosse hineingearbeitete
Karabinerhaken 22 dargestellt, der das -Netz 23 trägt. Während man bisher bei Instandsetzungen
die durch Bändsel an die Schwimmseile angeschlossene Schlepptrosse durch Zerschneiden
sämtlicher Verbindungsmittel vollständig trennen mußte, genügt jetzt eine Lösung
der Klemmmutter 21, um eine Verschiebung oder auch eine vollständige Entfernung
der Schlepptrossen i9 zu ermöglichen. Die Hanfgarne 17, welche die Korkfüllung als
Geflecht oder Verseilung außen umschließen, werden an den Spleißstellen gruppenweise
zusammengefaßt und so zu Litzen 24 verseilt, welche alsdann zusammen zum Seil verseilt
werden. Bei dem Vierlitzenseil nach Abb. 5 wird von dem einen Schwimmtrossenende
die erste Seillitze 26 bei dem Zusammentreffen mit .der letzten Litze 27 .des andern
Schwimmtrossenendes zwischen den andern verseilten Litzen nach außen hindurchgeführt
und verklemmt. Dieser Vorgang wiederholt sich noch dreimal. -In Abb. 6 ist ein Fünflitzenseil
dargestellt, bei welchem die Einzellitzen um einen inneren Hohlraum herum im Kreise
liegen. Bei der Verspleißung dieses Fünflitzenseiles werden die zugehörigen Enden
26 des einen Schwimmtrossenendes und 27 :des andern Schwimmtrossenendes bei ihrem
Zusammentreffen zunächst in entsprechenden Strecken durch ,den Hohlraum geführt
und erst alsdann an den Enden 28 durch Verklemmen zwischen den verseilten Litzen
festgelegt. Die hierdurch entstandenen Spleißungen, die wegen der fehlenden Korkfüllung
einen wesentlich geringeren Durchmesser haben als die anstoßenden Schwimmtrossen,
werden danach durch Korkschalen 29 abgedeckt, alsdann mit einer Schutzschicht
30 umgeben und an den Verbindungsstellen mit den Schwimmtrossenenden durch
Schmarting 31 und Bändsel 32 befestigt.