DE4401684A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung von Arbeitsschritten in einer Druckmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung von Arbeitsschritten in einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Durchführung
von Arbeitsschritten in einer Druckmaschine nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 und insbesondere auf eine
Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Verstellbare Druckmaschinen, insbesondere umstellbare
Druckmaschinen für den Schön- und Widerdruck sind vielfach,
zum Beispiel aus DE 39 11 609 A1, DE 39 20 821 A1,
DE 39 11 630 A1, DE 39 00 818 C1, DE 38 14 831 C1 und
DE 24 60 503 A1, bekannt. Letztere beschreibt eine
Druckmaschine zum Bedrucken von Bogen im Schöndruck und im
Schön- und Widerdruck, bei der der aus einem Druckwerk
kommende Bogen durch das Greifersystem einer Übergabetrommel
an seiner Vorderkante erfaßt und mit dieser Vorderkante an
das Greifersystem einer Speichertrommel übergeben wird, die
den Bogen einer weiteren Trommel zuführt, bevor er in das
nächste Druckwerk einläuft. Im Schön- und Widerdruck dient
diese letztere Trommel als Wendetrommel. Der Bogen wird dann
an seiner Hinterkante von einem Greifersystem der
Wendetrommel erfaßt, welches eine Schwenkung um 180°
ausführt, so daß der gewendete Bogen nunmehr mit seiner
Hinterkante voraus in das nächste Druckwerk einläuft und
nunmehr an seiner vorherigen Unterseite bedruckt wird.
Zur Umstellung der Druckmaschine von Schöndruck auf Schön-
und Widerdruck bzw. zum An- und Abstellen der
Bogenwendeeinrichtung sind in einem ersten Schritt die zum
Beispiel durch einen gemeinsamen Räderzug angetriebenen
Transporttrommeln in eine definierte Umstellposition
(Nullstellung) zu bringen, in welcher beispielsweise durch
einen inkrementalen Winkelgeber gemäß der DE 38 36 310 A1 ein
Nullstellungsimpuls bzw. ein Nullstellungssignal ausgesendet
wird.
Erst danach kann in einem weiteren Schritt die Phasenlage der
Druckwerke zueinander verstellt werden, wobei ein nicht
verdrehbares Element im Antriebssystem der Druckmaschine
festgehalten und ein verstellbares Element des
Antriebssystems um einen definierten Winkelbetrag relativ zum
ersteren verdreht wird. Zum Festhalten des nicht verdrehbaren
Elements sind Sperrglieder, Klemmbacken oder andere Mittel
bekannt. Die Verstellung des verdrehbaren Elements erfolgt
entweder durch den Hauptantrieb der Druckmaschine oder durch
einen zusätzlichen Verstellantrieb.
In einem weiteren Schritt werden dann die
Greiferöffnungszeitpunkte der den Bogen übernehmenden und der
den Bogen übergebenden Trommeln verstellt. Die Steuerglieder
für die Einstellung der Greiferöffnungszeitpunkte sind
stufenlos verstellbar und durch Klemmung mit der jeweiligen
Transporttrommel verbunden, so daß diese Klemmung zuvor
gelöst werden muß, bevor mittels gesonderter Antriebselemente
die Steuerglieder für die Greiferöffnungszeitpunkte sowohl
der Wendetrommel als auch der Speichertrommel verschoben
werden können. In einem weiteren Schritt kann eine die
Bogenhinterkante einer als Speichertrommel dienenden
Transporttrommel haltende Vorrichtung auf das nachlaufende
Ende des jeweiligen Bogens entsprechend dem Bogenformat
eingestellt werden, wozu ebenfalls vorher eine
Klemmverbindung zu lösen ist, bevor eine Verstellung der
Winkellage dieser Vorrichtung gegenüber den die
Bogenvorderkante haltenden Greifern möglich ist.
Schließlich sind alle gelösten Verbindungen nach der
erfolgten Umstellung wieder zu schließen.
Aus DE 31 36 349 A1 und DE-GM 83 19 431 sind hydraulische
Stellzylinder zum Lösen und Spannen der Klemmvorrichtungen
der für die Umstellung der Druckmaschine verstellbaren
Steuerelemente an den Transporttrommeln bekannt, jedoch sind
Drehdurchführungen für die Zufuhr der Hydraulikflüssigkeit zu
den Arbeitszylindern erforderlich, weil diese an den sich
drehenden Trommeln angeordnet sind. Für jeden Schalt- bzw.
Spannvorgang ist eine oder sind auch mehrere Druckleitungen
erforderlich, so daß aufwendige Mehrfachdrehdurchführungen
notwendig sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen weitestgehend
selbsttätigen Ablauf der Verstellung einer Druckmaschine bei
Druckänderung, insbesondere der Umstellung einer
Bogendruckmaschine von Schöndruck auf Schön- und Widerdruck
und zurück, mit motorischen Stellkräften zu erreichen.
Erfindungsgemäß besteht die Lösung dieser Aufgabe in einem
Verfahren nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1.
Bei diesem Verfahren werden den zeitlich nacheinander
betätigbaren Stellzylindern für die Verstellung bzw.
Umstellung in dem ersten Druckmittelsystem eigene Druckstufen
zugeordnet, die nacheinander angefahren werden. Entsprechend
überträgt sich der Druck der einzelnen Stufen auf das
Druckmittel des zweiten Druckmittelsystems, so daß die der
Druckstufe im ersten Druckmittelsystem zugeordneten
Stellzylinder durch das zweite Druckmittelsystem betätigt
werden. Somit erfolgt in einer vorgegebenen Reihenfolge eine
zeitlich aufeinanderfolgende Betätigung der für die
Verstellung bzw. Umstellung der Druckmaschine vorgesehenen
Stellzylinder. Dieser Ablauf erfolgt weitestgehend
selbsttätig, wobei motorische Stellkräfte die Verstellung
bzw. Umstellung bewirken können.
Für die konstruktive Ausbildung der Vorrichtung zur
Durchführung eines solchen Verfahrens ist vorzugsweise ein
Druckübersetzer aus einer Kolben-Zylinder-Einheit mit einem
Differentialkolben vorgesehen, dessen eine Kolbenfläche in
einem Zylinderraum mit einem in Druckstufen regelbaren
Druckmittel eines ersten Druckmittelsystems beaufschlagbar
und dessen zweite Kolbenfläche in einem Zylinderraum eines
zweiten, mit den Stellzylindern verbundenen
Druckmittelsystems wirksam ist.
Dadurch kann zur Beaufschlagung der Kolbenfläche des
Differentialkolbens ein in Druckstufen steuerbares
pneumatisches Druckmittelsystem vorgesehen sein, während die
zweite Kolbenfläche in einem Zylinderraum eines hydraulischen
Druckmittelsystems wirksam ist. Das pneumatische
Druckmittelsystem kann aus dem Druckluftsystem der Maschine
versorgt werden, wobei die Anordnung des Druckübersetzers
außerhalb enger Einbauräume der Druckmaschine auch größere
Abmessungen des Druckübersetzers ermöglicht. Die Umsetzung
der Druckstufen des pneumatischen Drucksystems in einem
zweiten, hydraulischen Drucksystem ermöglicht ausreichend
große Stellkräfte mit relativ kurzen Stellwegen. Die
Druckstufenregelung des pneumatisch beaufschlagten
Druckmittelsystems erfolgt beispielsweise durch schaltbare
Druckregler, Druckbegrenzer oder andere für diesen Zweck
bekannte Mittel, wobei auch der Betriebsdruck des
Druckmittelsystems die eine Druckstufe definieren kann.
Anstelle der Versorgung des pneumatischen Druckmittelsystems
durch das Luftsystem der Druckmaschine kann auch eine
Versorgung durch eine separate Druckluftquelle erfolgen.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Druckübersetzers
im vertikalen Schnitt mit angeschlossenen
Stellzylindern,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zum
An- und Abstellen der Bogenwendung auf einer
Maschinenseite und
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine automatische
Plattenspanneinrichtung im Plattenzylinder einer
Bogendruckmaschine.
Der in der Fig. 1 dargestellte Druckübersetzer besteht aus
einer Kolben-Zylinder-Einheit 1, in dessen Gehäuse 2 ein
Differentialkolben 3 mit zwei wirksamen Kolbenflächen 4 und 5
angeordnet ist. Die Kolbenfläche 4 wird in einem
Zylinderraum 6 durch ein pneumatisches Druckmittelsystem
beaufschlagt, welches entweder aus dem Luftsystem der
Druckmaschine oder durch eine besondere Druckluftquelle 7
versorgt wird. Der Luftdruck in dem pneumatischen
Druckluftsystem wird in einer von zwei Druckstufen durch den
Druck des Luftversorgungssystems der Maschine definiert und
ist in der anderen Druckstufe durch einen Druckregler 8
regelbar. Durch ein Mehrwegeventil 7.1 kann die
Druckluftzufuhr in einer ersten Druckstufe unmittelbar von
der Druckluftquelle 7 oder über den Druckregler 8 In einer
anderen Druckstufe über die Luftleitung 9 in den
Zylinderraum 6 des Druckübersetzers 1 erfolgen. Die zweite
Kolbenfläche 5 des Differentialkolbens 3 ist in dem
Zylinderraum 10 eines hydraulischen Druckmittelsystems des
Druckübersetzers 1 wirksam. Über die Leitung 11 ist der
Zylinderraum 10 mit mehreren Stellzylindern 12 verbunden.
Diese Stellzylinder sind beispielsweise durch eine Feder
einzeln oder in Gruppen F1 und F2 gegen die Wirkung des
hydraulischen Druckmittelsystems vorbelastet. Die
Schemaskizze in Fig. 1 zeigt zwei mit unterschiedlichen
Federkräften vorbelastete Stellzylindergruppen F1 und F2.
Entsprechend ist auch die Zahl der Druckstufen in dem
pneumatischen Druckmittelsystem des Druckübersetzers. Einer
Gruppe von Stellzylindern F1 oder F2 ist ein Druckregler 8
zugeordnet, so daß mittels dieses Druckreglers in dem
Druckübersetzer 1 ein zur Betätigung der Stellzylinder einer
zugehörigen Gruppe ausreichender Druck aufgebaut wird. In der
anderen Druckstufe wirkt der Druck des Luftversorgungssystems
unmittelbar im Zylinderraum des Druckübersetzers, so daß ein
für die Betätigung der anderen Gruppe ausreichender Druck
aufgebaut wird. Dabei erfolgt durch die niedrigere
Druckstufe eine Teilentlastung der Stellzylinder der höheren
Druckstufe, jedoch ist diese Teilentlastung so gering, daß
noch kein Schaltvorgang erfolgt.
Die beispielsweise Anwendung der Erfindungsmerkmale ist in
der Fig. 2 dargestellt. Dieses Anwendungsbeispiel zeigt in
einem vertikalen Schnitt durch die eine Maschinenseite eine
Speichertrommel 13, eine Wendetrommel 14 und einen
Druckzylinder 15, die auf beiden Maschinenseiten in einer
Seitenwand 16 einer Druckmaschine für den Schön- und
Widerdruck gelagert sind. Die Speichertrommel 13 besteht aus
zwei in Umfangsrichtung gegeneinander verstellbaren
Segmenten 17 und 18, wobei sich auf dem Segment 17 Lager 19
für eine Greiferwelle 20 befinden, an der Greifer 21 für die
Bogenvorderkante angeordnet sind. Das um eine gemeinsame
Drehachse relativ zum Segment 17 verdrehbar angeordnete
Segment 18 trägt Saugmittel 22 für die Hinterkante des am
Umfang der Speichertrommel 13 geführten Bogens. Der
Druckzylinder 15, die Wendetrommel 14 und die mit einem
Zweifachdurchmesser ausgestattete Speichertrommel 13 werden
durch den Räderzug eines Zahnrädergetriebes angetrieben.
Ausgehend von einem Zahnrad 23 an einer vorhergehenden
Transporttrommel erfolgt der Antrieb der Speichertrommel 13
durch ein Zahnrad 24, der Antrieb der Wendetrommel 14 durch
einen Zahnkranz (Zahnrad) 25 und ein Zahnrad 26 und der
Antrieb des Druckzylinders 15 durch ein Zahnrad 27. Die
Zahnräder 24, 26 und 27 sind jeweils fest auf in der
Seitenwand 16 gelagerten Wellenenden der Speichertrommel 13,
der Wendetrommel 14 und des Druckzylinders 15 angeordnet.
Die Segmente 17 und 18 sind durch eine Klemmvorrichtung
miteinander verbunden. In dieser Klemmvorrichtung drückt der
kurze Arm eines Klemmhebels 28 das verstellbare Segment 18
gegen ein mit einem Sicherungsring 29 und Schrauben 30 auf
dem Wellenende der Speichertrommel 13 befestigtes
Gegenlager 31. Der Klemmhebel 28 stützt sich mit einer
Nocke 32 auf einer Planfläche 33 an dem Segment 17 ab. Die
Nocke 32 ist einseitig angeordnet, so daß der Klemmhebel 28
einen kurzen und einen langen Hebelarm aufweist. Gegen das
Ende des langen Hebelarms ist das Innere Ende einer koaxial
in der Speichertrommel 13 axial verschieblich geführten und
stirnseitig herausgeführten Druckstange 34 gerichtet. Diese
Druckstange 34 ist durch eine sich einerseits gegen eine
Brücke 35 und andererseits gegen einen Druckstangenflansch 36
abstützende Feder 37 derart belastet, daß die Segmente 17
und 18 der Speichertrommel infolge der Hebelübersetzung des
Klemmhebels 28 durch Reibschluß fest miteinander verbunden
sind. Die dadurch bedingte Klemmung der Segmente 17 und 18
ist mit Hilfe eines hydraulischen Stellzylinders 12.1 lösbar,
der bei Beaufschlagung den Kolben seines Arbeitszylinders
gegen einen auf der Druckstange 34 befestigten
Anschlagring 38 drückt, so daß die Feder 37 zusammengedrückt
und die Klemmung zwischen den beiden Segmenten 17 und 18
gelöst wird. Über die Leitung 11 ist der Stellzylinder 12.1
mit dem symbolisch angedeuteten Druckübersetzer 1 verbunden.
Die Relativverstellung der Segmente 17 und 18 wird von Hand
oder maschinell vorgenommen. Auf der Greiferwelle 20 ist für
die Greifersteuerung ein Rollenhebel 39 befestigt, an dessen
freiem Ende eine Kurvenrolle 40 gelagert ist, die auf einer
Kurve 41 abläuft, welche auf einem verstellbaren
Zahnsegment 42 angeordnet ist. Das Zahnsegment 42 ist mit der
Seitenwand 16 durch ein Klemmstück 43 verklemmt, welches auf
dem inneren Ende eines in der Seitenwand 16 axial
verschieblich geführten Bolzens 44 angeordnet ist. In
Klemmrichtung ist der Bolzen 44 durch eine Feder 45 belastet,
die sich einerseits gegen die Seitenwand 16 und andererseits
gegen einen Flanschring 46 auf dem Bolzen 44 abstützt. Zur
Lösung dieser Klemmverbindung ist zwischen dem Bolzen 44 und
einem an der Seitenwand 16 befestigten Bügel 47 ein
Stellzylinder 12.2 angeordnet, dessen Kolben und
Arbeitszylinder sich einerseits gegen den Bolzen 44 und
andererseits gegen den Bügel 47 abstützen. Auch dieser
Stellzylinder 12.2 ist durch eine Leitung 11 mit dem
hydraulischen Drucksystem des Druckübersetzers 1 verbunden.
Bei gelöster Klemmung erfolgt die Winkelverstellung des
Zahnsegments 42 in an sich bekannter Weise von Hand oder
automatisch über eine auf der Zeichnung nicht dargestellte
Stellwelle, auf der ein in die Verzahnung eingreifendes
Ritzel angeordnet und die in der Seitenwand 16 gelagert ist.
An der Wendetrommel 14 sind Zangengreifer 48 auf einer
Greiferwelle 49 angeordnet und zum Beispiel in an sich
bekannter Weise ausgebildet. Die Steuerung der
Zangengreifer 48 auf der Greiferwelle 49 der Wendetrommel 14
erfolgt durch vorzugsweise auf beiden Maschinenseiten an der
Seitenwand 16 befestigte Doppelkurven 50, auf deren Kurven
jeweils eine Kurvenrolle 51 abläuft, die ein
Greifersteuerungssegment 52 bewegt. Dieses
Greifersteuerungssegment ist stirnseitig an einem axial an
der Wendetrommel 14 verschieblich geführten Schlitten 53
befestigt, so daß die Kurvenrolle 51 durch axiale
Schlittenbewegung von der einen Kurve auf die andere Kurve
der Doppelkurve 50 verstellbar ist. Der Schlitten 53 ist
durch eine weitere Klemmvorrichtung radial mit der
Wendetrommel 14 verspannt. Dazu ist in der Wendetrommel 14
koaxial eine Druckstange 54 axial beweglich gelagert, deren
freies Ende gegen den einen Arm eines in der Wendetrommel
verschwenkbar gelagerten Winkelhebels 55 gerichtet ist,
dessen anderer Arm einen Zuganker 56 untergreift, der radial
beweglich geführt und mit dem Schlitten 53 verbunden ist. Das
stirnseitig nach außen geführte andere Ende der
Druckstange 54 durchsetzt eine Feder 57 sowie einen
Druckring 58. Die Feder 57 stützt sich einerseits gegen den
Druckring 58 und andererseits gegen einen Flansch 59 der
Druckstange 54 ab. Das Widerlager des Druckringes 58 wird
durch mehrere Klemmhebel 60 und eine Druckplatte 61 gebildet,
die mit dem Zahnrad 26 fest verbunden ist. Der Druckring 58
drückt gegen die inneren Enden der Klemmhebel 60, die mit den
äußeren Enden das Zahnrad 25 gegen das Zahnrad 26 pressen,
wobei sich mit in Nähe ihrer äußeren Enden vorgesehenen
Nocken gegen die Druckplatte 61 ab stützen. Auf das nach
außen geführte Ende der Druckstange 54 ist eine Hülse 63
axial beweglich aufgesetzt, deren eine Stirnfläche am
Druckring 58 anliegt und deren andere Stirnfläche mit dem
Stellzylinder 12.3 zusammenwirkt, der sich andererseits gegen
eine auf dem freien Ende der Druckstange 54 befestigten
Flanschring 64 abstützt. Durch Beaufschlagung des
Stellzylinders 12.3 verschiebt sich die Hülse 63 auf der
Druckstange 64 bis gegen einen Stufenabsatz 65 auf der
Druckstange 64, so daß die klemmende Wirkung zwischen den
Zahnrädern 25 und 26 sowie des Schlittens 53 an der
Wendetrommel aufgehoben wird. Auch dieser Stellzylinder 12.3
ist durch eine Leitung 11 mit dem Druckübersetzer 1
verbunden.
Ein weiterer Stellzylinder 12.4 ist an der Außenseite der
Seitenwand 16 befestigt, dessen Kolben bei Beaufschlagung des
Stellzylinders gegen die Stirnfläche des Zahnrades 27 drückt
und für die Dauer des Umstellvorganges festhält. Auch dieser
Stellzylinder 12.4 ist durch die Leitung 11 mit dem
Druckübersetzer 1 verbunden. Durch die Wirkung des
Druckübersetzers 1 wird bei seiner Betätigung in der ersten
Druckstufe F1 zunächst der Stellzylinder 12.4 beaufschlagt,
so daß der Antrieb der Trommeln in der Nullstellung blockiert
wird. Gleichzeitig kann eine Beaufschlagung des
Stellzylinders 12.1 zur Lösung der Klemmung für die
Formatverstellung an der Speichertrommel erfolgen. In einer
weiteren Druckstufe F2 erfolgt dann die Beaufschlagung des
Stellzylinders 12.2 für die Lösung der Klemmung des
Zahnsegments 42 für die Greiferöffnungsverstellung und
gleichzeitig eine Beaufschlagung des Stellzylinders 12.3 für
die Lösung der Klemmung zur Zahnkranzverstellung sowie des
Schlittens 53 an der Wendetrommel. Nach der Durchführung der
Umstellvorgänge wird durch eine Druckentlastung des
Druckübersetzers zunächst eine Druckentlastung der in der
Druckstufe F2 zusammengefaßten Stellzylinder 12.2 und 12.3
erfolgen, so daß die zugehörigen Klemmungen wieder wirksam
sind, bevor in der Druckstufe F1 eine Entlastung der
Stellzylinder 12.1 und 12.4 erfolgt, so daß die Freigabe des
Antriebszahnrades 27 erst erfolgt, wenn alle Klemmungen
bereits wieder wirksam sind.
Ein Druckwächter 87 in der Leitung 11 des zweiten
Druckmittelsystems bewirkt einen Maschinenstop während der
Maschinenumstellung beziehungsweise ermöglicht einen
Maschinenlauf erst, wenn die Leitung 11 drucklos ist.
Die Fig. 3 zeigt die Nutzung der Erfindungsmerkmale bei
einer Klemm- und Spannvorrichtung für die
Druckplattenhinterkante und Druckplattenvorderkante an einem
Plattenzylinder einer Druckmaschine. Die Klemm- und
Spannvorrichtung ist in einem nach außen offenen und parallel
zur Achse angeordneten Kanal 66 des Zylinders 67 angeordnet.
Das abgewinkelte hintere Ende 68 der Druckplatte 69 wird
zwischen den Klemmflächen zweier Klemmleisten 70 und 71
gehalten. Beide Klemmleisten 70 und 71 sind um Achsen 72
und 73 schwenkbar in dem Kanal 66 gelagert. Beide
Klemmleisten 70 und 71 sind außerdem als Doppelhebel
ausgebildet, wobei die Klemmflächen an den Enden der nach
außen gerichteten Hebelarme angeordnet sind. Gegen das nach
innen gerichtete Ende des Klemmhebels 70 ist eine
Stelleinheit 12.1 in Schwenkrichtung um die Achse 72 wirksam.
Die Klemmung des hinteren Endes 68 der Druckplatte 69 erfolgt
durch die Spannkraft einer Feder 74. Zur Spannung der
Druckplatte 69 in Umfangsrichtung ist eine Feder 75 gegen ein
Druckstück 76 wirksam, welches an einer balligen Kontur der
Klemmleiste 70 anliegt. Die Klemmleiste 71 stützt sich mit
einer im Querschnitt kugeligen Ausbildung in einer
kalottenartigen Ausbildung der anderen Spannleiste 70 ab, so
daß die Schwenkachse 73 innerhalb des Kanals 66 beweglich
ist. Am inneren Ende der Spannleiste 71 ist ein Stützarm 77
angeordnet, der mit einem zylinderfesten Anschlag 78
zusammenwirkt. Die Aufhebung der Klemmverbindung erfolgt
durch Beaufschlagung des Stellzylinders 12.1, so daß die
Klemmleiste 70 sich entgegen dem Uhrzeigersinn um die
Schwenkachse 72 bewegt und dadurch das Druckstück 76 gegen
die Wirkung der Feder 75 zurückdrückt. Der Stützarm 77 kommt
gegen den Anschlag 78 zur Anlage, so daß eine
Relativverschwenkung der beiden Klemmleisten 70 und 71
zueinander erfolgt und der Klemmspalt zwischen den
Klemmflächen beider Klemmleisten geöffnet wird. Eine
Entlastung des Stellzylinders 12.1 führt selbsttätig zu einer
erneuten Klemmung der Hinterkante 68 der Druckplatte 69 und
deren Spannung in Umfangsrichtung.
Eine weitere Klemm- und Spannvorrichtung ist für die
Vorderkante 79 der Druckplatte 69 vorgesehen. Sie besteht aus
einer feststehend am Zylinder angeordneten oberen
Klemmleiste 80 und einer demgegenüber radial verschiebbar am
Zylinder angeordneten unteren Klemmleiste 81, wobei die
Klemmflächen etwa peripher verlaufen. Zur Ausrichtung ist ein
Registerbolzen 82 vorgesehen. Die untere Klemmleiste 81 ist
senkrecht zu ihrer Klemmfläche durch die Spannkraft einer
Feder 83 belastet, die einen Reibungsschluß zwischen den
Klemmflächen der oberen Klemmleiste 80 und der unteren
Klemmleiste 81 bewirkt. Zur Lösung dieser Klemmverbindung ist
ein Doppelhebel 84 in einer Ausnehmung 85 des Zylinders 67
angeordnet, der sich etwa mittig mit einer Warze 86 oder
dergleichen gegen den Zylinder 67 und mit seinen Enden
einerseits gegen die untere Klemmleiste 81 und andererseits
gegen einen Stellzylinder 12.2 abstützt. Durch Beaufschlagung
dieses Stellzylinders 12.2 wird die untere Klemmbacke 81
gegen die Spannkraft der Feder 83 nach innen gedrückt und die
Klemmverbindung zwischen den beiden Klemmleisten 80 und 81
gelöst. Die Lösung der Klemmung des hinteren Endes 68 der
Druckplatte 69 zwischen den Klemmflächen der Klemmleisten 70
und 71 sowie die Lösung der Klemmung des vorderen Endes 79
der Druckplatte 69 zwischen den Klemmleisten 80 und 81 müssen
zeitlich aufeinanderfolgen, um eine Druckplatte 69 vom
Zylinder 67 zu lösen. Bei der Spannung der Druckplatte
erfolgt in umgekehrter Reihenfolge zunächst eine Klemmung der
Vorderkante 79 der Druckplatte 69 zwischen den Klemmflächen
der Klemmleisten 80 und 81 und erst zeitlich danach eine
Klemmung des hinteren Endes 68 der Druckplatte 69 zwischen
den Klemmleisten 70 und 71 sowie eine Spannung der
Druckplatte 69 in Umfangsrichtung durch die Feder 75 über das
Druckstück 76. Entsprechend harmonieren die
Stellzylinder 12.1 und 12.2 mit den Druckstufen F1 bzw. F2
des Druckübersetzers 1.
Bezugszeichenliste
1 Druckübersetzer
2 Gehäuse
3 Differentialkolben
4 Kolbenfläche
5 Kolbenfläche
6 Zylinderraum
7 Druckluftquelle
7.1 Mehrwegeventil
8 Druckregler
9 Luftleitung
10 Zylinderraum
11 Leitung
12 Stellzylinder
12.1 Stellzylinder
12.2 Stellzylinder
12.3 Stellzylinder
12.4 Stellzylinder
13 Speichertrommel
14 Wendetrommel
15 Druckzylinder
16 Seitenwand
17 Segment
18 Segment
19 Lager
20 Greiferwelle
21 Greifer
22 Saugmittel
23 Zahnrad
24 Zahnrad
25 Zahnkranz
26 Zahnrad
27 Zahnrad
28 Klemmhebel
29 Sicherungsring
30 Schrauben
31 Gegenlager
32 Nocke
33 Planfläche
34 Druckstange
35 Brücke
36 Druckstangenflansch
37 Feder
38 Anschlagring
39 Rollenhebel
40 Kurvenrolle
41 Kurve
42 Zahnsegment
43 Klemmstück
44 Bolzen
45 Feder
46 Flanschring
47 Brücke
48 Zangengreifer
49 Greiferwelle
50 Doppelkurve
51 Kurvenrolle
52 Greifersteuerungssegment
53 Schlitten
54 Druckstange
55 Winkelhebel
56 Zuganker
57 Feder
58 Druckring
59 Flanschring
60 Klemmhebel
61 Druckplatte
62 Zahnrad
63 Hülse
64 Flanschring
65 Abstufung
66 Kanal
67 Zylinder
68 Hinterende
69 Druckplatte
70 Klemmleiste
71 Klemmleiste
72 Schwenkachse
73 Schwenkachse
74 Feder
75 Feder
76 Druckstück
77 Stützarm
78 Anschlag
79 Vorderende
80 Klemmleiste
81 Klemmleiste
82 Registerbolzen
83 Feder
84 Doppelhebel
85 Ausnehmung
86 Warze
87 Druckwächter
2 Gehäuse
3 Differentialkolben
4 Kolbenfläche
5 Kolbenfläche
6 Zylinderraum
7 Druckluftquelle
7.1 Mehrwegeventil
8 Druckregler
9 Luftleitung
10 Zylinderraum
11 Leitung
12 Stellzylinder
12.1 Stellzylinder
12.2 Stellzylinder
12.3 Stellzylinder
12.4 Stellzylinder
13 Speichertrommel
14 Wendetrommel
15 Druckzylinder
16 Seitenwand
17 Segment
18 Segment
19 Lager
20 Greiferwelle
21 Greifer
22 Saugmittel
23 Zahnrad
24 Zahnrad
25 Zahnkranz
26 Zahnrad
27 Zahnrad
28 Klemmhebel
29 Sicherungsring
30 Schrauben
31 Gegenlager
32 Nocke
33 Planfläche
34 Druckstange
35 Brücke
36 Druckstangenflansch
37 Feder
38 Anschlagring
39 Rollenhebel
40 Kurvenrolle
41 Kurve
42 Zahnsegment
43 Klemmstück
44 Bolzen
45 Feder
46 Flanschring
47 Brücke
48 Zangengreifer
49 Greiferwelle
50 Doppelkurve
51 Kurvenrolle
52 Greifersteuerungssegment
53 Schlitten
54 Druckstange
55 Winkelhebel
56 Zuganker
57 Feder
58 Druckring
59 Flanschring
60 Klemmhebel
61 Druckplatte
62 Zahnrad
63 Hülse
64 Flanschring
65 Abstufung
66 Kanal
67 Zylinder
68 Hinterende
69 Druckplatte
70 Klemmleiste
71 Klemmleiste
72 Schwenkachse
73 Schwenkachse
74 Feder
75 Feder
76 Druckstück
77 Stützarm
78 Anschlag
79 Vorderende
80 Klemmleiste
81 Klemmleiste
82 Registerbolzen
83 Feder
84 Doppelhebel
85 Ausnehmung
86 Warze
87 Druckwächter
Claims (7)
1. Verfahren zur Durchführung von Arbeitsschritten bei der
Verstellung einer Druckmaschine, vorzugsweise bei der
Umstellung einer Bogendruckmaschine für den Schön- und
Widerdruck, bei der in einer Bewegungsrichtung
vorbelastete Stellglieder in zeitlich wenigstens
teilweise aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten in
Gegenrichtung durch mit einem Druckmittel beaufschlagbare
Stellzylinder verschiebbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch ein Druckmittelsystem mit einer in Stufen
schaltbaren Druckbegrenzung ein zweites
Druckmittelsystem beaufschlagt wird, an welches mehrere,
wenigstens teilweise mit unterschiedlichen Kräften
vorbelastete Stellzylinder (12) angeschlossen sind.
2. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch einen Druckübersetzer (1) aus einer
Kolben-Zylinder-Einheit mit einem Differentialkolben (3),
dessen eine Kolbenfläche (4) in einem Zylinderraum (6)
mit einem in Druckstufen regelbaren Druckmittel eines
ersten Druckmittelsystems beaufschlagbar ist und dessen
zweite Kolbenfläche (5) in einem Zylinderraum (10) eines
zweiten, mit den Stellzylindern (12) verbundenen
Druckmittelsystems wirksam ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Beaufschlagung der Kolbenfläche (4) des
Differentialkolbens (3) in dem Zylinderraum (6) ein in
Druckstufen steuerbares pneumatisches Druckmittelsystem
vorgesehen ist und die zweite Kolbenfläche (5) in einem
Zylinderraum (10) eines hydraulischen Druckmittelsystems
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Druckstufenregelung des ersten Druckmittelsystems
wenigstens ein schaltbarer Druckregler (8) vorgesehen
ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das pneumatische Druckmittelsystem an die
Druckluftversorgung der Druckmaschine angeschlossen ist
und wenigstens für eine Druckstufe einen zugeordneten
Druckregler (8) aufweist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beaufschlagung des Druckmittelsystems in einer
Druckstufe durch ein Mehrwegeschaltventil (7.1)
unmittelbar mit dem Druck des Versorgungssystems (7)
erfolgt.
7. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Leitung (11) zwischen dem Druckübersetzer (1)
und den Stellzylindern (12) ein Druckwächter (87) für den
Maschinenstop bei Beaufschlagung der Stellzylinder (12)
angeordnet ist.
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