DE4401333C2 - Fahrzeuglenkung-Steuersystem - Google Patents

Fahrzeuglenkung-Steuersystem

Info

Publication number
DE4401333C2
DE4401333C2 DE4401333A DE4401333A DE4401333C2 DE 4401333 C2 DE4401333 C2 DE 4401333C2 DE 4401333 A DE4401333 A DE 4401333A DE 4401333 A DE4401333 A DE 4401333A DE 4401333 C2 DE4401333 C2 DE 4401333C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
steering angle
vehicle
yaw rate
value
detected
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE4401333A
Other languages
English (en)
Other versions
DE4401333A1 (de
Inventor
Shinichi Tagawa
Hiroshi Nakashima
Yasuo Uehara
Hideo Inoue
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Toyota Motor Corp
Original Assignee
Toyota Motor Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Toyota Motor Corp filed Critical Toyota Motor Corp
Publication of DE4401333A1 publication Critical patent/DE4401333A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4401333C2 publication Critical patent/DE4401333C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D6/00Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits
    • B62D6/04Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits responsive only to forces disturbing the intended course of the vehicle, e.g. forces acting transversely to the direction of vehicle travel
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D7/00Steering linkage; Stub axles or their mountings
    • B62D7/06Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
    • B62D7/14Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
    • B62D7/15Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
    • B62D7/159Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by computing methods or stabilisation processes or systems, e.g. responding to yaw rate, lateral wind, load, road condition
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T2210/00Detection or estimation of road or environment conditions; Detection or estimation of road shapes
    • B60T2210/20Road shapes
    • B60T2210/22Banked curves

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Mathematical Physics (AREA)
  • Theoretical Computer Science (AREA)
  • Steering Control In Accordance With Driving Conditions (AREA)
  • Power Steering Mechanism (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Lenkungssteuersystem für ein Fahrzeug und eine Regelvorrichtung bzw. ein -verfahren für die Lenkung eines Fahrzeugs. Sie ist nicht nur allgemein auf ein System zum Steuern eines Lenkwinkels eines Fahrzeugs wie eines Kraftfahrzeugs bezogen, sondern insbesondere auf ein System zum Steuern des Lenkwinkels von sekundär gelenkten Rädern eines Kraftfahrzeugs mit Vierradlenkung in bezug auf den Lenkwinkel von primär gelenkten Rädern des Fahrzeugs.
Bei einem Kraftfahrzeug mit Vierradlenkung an zwei Vorderrädern und zwei Hinterrädern dienen im allgemeinen die Vorderräder als primär bzw. hauptsächlich gelenkte Räder, während die Hinterräder als sekundär bzw. hilfsweise gelenkte Räder dienen. Bei einem Lenkungssteuersystem für ein solches Fahrzeug mit Vierradlenkung wird der nachstehend als Primär-Lenkwinkel bezeichnete Lenkwinkel der primär gelenkten Räder durch ein von dem Fahrer des Fahrzeugs an einem Lenkrad steuerbares mechanisches Stellglied gesteuert, während zum Steuern des nachfolgend als Sekundär-Lenkwinkel bezeichneten Lenkwinkels der sekundär gelenkten Räder ein Stellglied in Form eines elektrisch betriebenen Motors derart verwendet wird, daß der mittels eines Sensors erfaßte Ist-Sekundärlenkwinkel mit einem angestrebten bzw. Sollwert übereinstimmt, der auf dem Primärlenkwinkel basierend bzw. in Beziehung zu diesem bestimmt wird. D. h., der Motor wird elektrisch derart gesteuert, daß eine Differenz zwischen dem bestimmten Sollwert und dem erfaßten Wert des Sekundärlenkwinkels zu Null wird.
Bekanntermaßen wird die allgemein als Giergeschwindigkeit oder Gierrate bezeichnete Geschwindigkeit des Wendens des Fahrzeugs um eine durch den Schwerpunkt des Kraftfahrzeugs verlaufende vertikale Achse mit der Geschwindigkeit der Änderung des Lenkwinkels größer. Infolgedessen verursacht eine verhältnismäßig schnelle Änderung der Änderungsgeschwindigkeit des Primärlenkwinkels eine Verschlechterung der Lenkbarkeit des Fahrzeugs und ein seitliches Rutschen des Fahrzeugs in einer zur Fahrtrichtung senkrechten Richtung. Die JP 59-100062 A offenbart ein Lenkungssteuersystem, das dazu ausgelegt ist, den Sekundärlenkwinkel im Zusammenhang mit der durch einen Giergeschwindigkeitssensor erfaßten Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs zu steuern. Diese Veröffentlichung enthält jedoch keine Angaben über Einzelheiten einer bestimmten Art und Weise, in welcher der Sekundärlenkwinkel gesteuert wird. Die JP 60-161256 A offenbart das Anwenden eines Giergeschwindigkeitsfaktors Ys/Θ, nämlich eines Verhältnisses der Giergeschwindigkeit Ys zu dem Lenkwinkel O, welches sich mit einer Lenkfrequenz (Hz) derart ändert, daß der Giergeschwindigkeitsfaktor Ys/Θ bei 1 Hz am höchsten ist und kontinuierlich kleiner wird, wenn die Lenkfrequenz von 1 Hz weg ansteigt oder abfällt. Die letztere Veröffentlichung offenbart ferner, daß ein Konstanthalten des Giergeschwindigkeitsfaktors Ys/Θ anzustreben ist, um eine gute Lenkbarkeit oder ein stabiles Lenken des Fahrzeugs sicherzustellen, und daß eine Steuerverstärkung K1, die das Ausmaß der Änderung des Sekundärlenkwinkels in bezug auf die erfaßte Giergeschwindigkeit bestimmt, entweder mit steigender Fahrgeschwindigkeit vergrößert wird oder entsprechend einer Führungsgröße geändert wird, die durch Betätigen eines Schalters durch den Fahrer erzeugt wird.
Die DE 38 33 420 C1 zeigt eine Allradlenkung. Dort lassen sich mittels einer entsprechenden Steuer- bzw. Regelvorrichtung für die Hinterradlenkung, welche motorisch angetrieben wird, grundsätzlich beliebig vorgebbare Lenkwinkel der Hinterräder in Abhängigkeit von den Lenkwinkeln der Vorderräder oder anderen Parametern einstellen. Bei Fehlererkennung im System wird der motorische Antrieb der Hinterradlenkung unwirksam geschaltet und gleichzeitig wird eine hydraulische Zwangskopplung zwischen Vorderradlenkung und Hinterradlenkung hergestellt, so daß die Hinterräder simultan mit den Vorderrädern gelenkt werden. Der DE 39 30 445 C2 läßt sich eine Lenkeinrichtung für Kraftfahrzeuge entnehmen, bei der die Fahrstabilität des Fahrzeugs dadurch aufrecht erhalten wird, daß eine Ist- Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs gemessen und eine Soll- Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs bestimmt wird. Entsprechend dem Vergleich zwischen der Ist- und der Soll-Giergeschwindigkeit wird ein Ausgangssignal erzeugt. Entsprechend dem Ausgangssignal wird der Winkel der lenkbaren Rädern des Fahrzeugs derart eingestellt, daß im wesentlichen eine Übereinstimmung der Ist-Giergeschwindigkeit mit der Soll- Giergeschwindigkeit angestrebt wird, wodurch die Fahrzeugstabilität aufrecht erhalten wird. Die lenkbaren Räder werden mit dem Lenkrad sowie unabhängig davon entsprechend dem Ausgangssignal gelenkt. Alternativ werden die lenkbaren Räder ausschließlich entsprechend dem Ausgangssignal gelenkt.
Die JP 60-124572 A offenbart ein Sekundärlenkwinkel- Steuersystem, bei dem aus einem erfaßten Primärlenkwinkel S und einer Fahrgeschwindigkeit F eine SollGiergeschwindigkeit ermittelt bzw. berechnet wird und ein Stellglied zum Ändern des Sekundärlenkwinkels derart gesteuert wird, daß die mittels eines Giergeschwindigkeitssensors erfaßte Ist-Giergeschwindigkeit mit der ermittelten Soll-Giergeschwindigkeit übereinstimmt. Die JP 60-124572 A enthält jedoch keine Einzelheiten hinsichtlich des Verfahrens, nach welchem die für den Fahrzustand des Fahrzeugs geeignete Soll-Giergeschwindigkeit aus dem erfaßten Primärlenkwinkel S und der Fahrgeschwindigkeit F ermittelt wird. In der JP 63-192667 A ist ausgeführt, daß die in der vorstehend genannten Veröffentlichung JP 60-124572 A vorgeschlagene Rückführungsregelung des Sekundärlenkwinkels aufgrund der Giergeschwindigkeit durch eine zeitliche Verzögerung der Erfassung der Giergeschwindigkeit in bezug auf den Zeitpunkt einer Änderung der Ist-Giergeschwindigkeit beeinträchtigt ist und keine wirksame Maßnahme zum Verbessern der Lenkbarkeit des Fahrzeugs darstellt. In Anbetracht dieser Unzulänglichkeit wird in der JP 63-192667 A eine verbesserte Rückführungssteuerung bzw. Regelung vorgeschlagen, bei der diese Verzögerung bei dem Erfassen der Giergeschwindigkeit berücksichtigt ist. Bei dem Sekundärlenkwinkel-Steuersystem der Ausführung, bei der der Sekundärlenkwinkel entsprechend dem bestimmten Sollwert der Giergeschwindigkeit gesteuert wird, kann der Sekundärlenkwinkel bei dem Auftreten irgendeiner Abnormalität hinsichtlich der erfaßten Giergeschwindigkeit, nämlich bei dem Auftreten eines verhältnismäßig großen Fehlers oder einer Störung des Ausgangssignals des Giergeschwindigkeitssensors nicht auf geeignete Weise gesteuert werden. Für eine ausfallsichere Steuerung des Sekundärlenkwinkels könnte in Betracht gezogen werden, zu ermitteln, ob das Ausgangssignal des Giergeschwindigkeitssensors einen unzulässigen Fehler enthält oder nicht, und den Sekundärwinkel auf Null zu steuern, wenn an dem Ausgangssignal ein Fehler festgestellt wird, der größer als ein Schwellenwert ist. Bei dieser Gestaltung besteht jedoch ein Nachteil darin, daß bei dem Erfassen eines derartigen übermäßigen Fehlers des Ausgangssignals des Giergeschwindigkeitssensors eine plötzliche Änderung bzw. schnelle Nullstellung des Sekundärlenkwinkels auftritt, wodurch wahrscheinlich die Fahrtrichtung des Fahrzeugs für den Fahrer unerwartet geändert wird. D. h., die zwangsweise Nullstellung des Sekundärlenkwinkels bei dem Feststellen einer Abnormalität hinsichtlich der erfaßten Giergeschwindigkeit verursacht eine Verringerung der Lenkbarkeit des Fahrzeugs, wobei die sekundär gelenkten Räder trotz einer Änderung des Primärlenkwinkels in ihren neutralen Stellungen gehalten werden.
Dieser Nachteil könnte allgemein bei der Steuerung des Lenkwinkels des Fahrzeugs unabhängig davon, ob der Lenkwinkel derjenige der Vorderräder oder derjenige der Hinterräder ist, unter der Voraussetzung auftreten, daß zum Steuern eines elektrisch betriebenen Stellglieds für das Einstellen des Vorderrad- oder Hinterrad-Lenkwinkels des Fahrzeugs die erfaßte Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs herangezogen wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für ein Fahrzeug ein Lenkungssteuersystem zu schaffen, bei dem selbst im Falle des Auftretens einer Abnormalität hinsichtlich des erfaßten Wertes der Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs keine plötzliche Änderung des Lenkwinkels des Fahrzeugs auftritt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Lenkungssteuersystem gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Bei dem auf diese Weise gestalteten erfindungsgemäßen Fahrzeuglenkungs-Steuersystem wird das Ausmaß einer Änderung des Lenkwinkels des Fahrzeugs, der durch das von der Steuereinheit elektrisch gesteuerte Stellglied einzustellen ist, durch den Begrenzer auf einen vorbestimmten zulässigen Bereich eingeschränkt, wenn von dem Detektor eine Abnormalität hinsichtlich des von dem Giergeschwindigkeits­ sensor erfaßten Wertes festgestellt wird. Der Detektor stellt das Auftreten der Abnormalität des erfaßten Giergeschwindigkeitswertes beispielsweise dann fest, wenn der erfaßte Giergeschwindigkeitswert um mehr als eine vorbestimmte Größe von einem Schätzwert für die Giergeschwindigkeit verschieden ist, der aufgrund des mittels eines Lenkwinkelsensors erfaßten Lenkwinkels und einer durch einen Fahrgeschwindigkeitssensor erfaßten Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs ermittelt wird. Da nach dem Feststellen der Abnormalität das Ausmaß der Änderung des Lenkwinkels auf den vorbestimmten zulässigen Bereich eingeschränkt ist, wird selbst beim Auftreten einer Abnormalität hinsichtlich des erfaßten Wertes der Giergeschwindigkeit die Lenkbarkeit des Fahrzeugs nicht merklich beeinträchtigt.
Die Steuereinheit enthält vorzugsweise eine erste, eine zweite und eine dritte Bestimmungseinrichtung, welche die folgenden Funktionen ausführen: Die erste Bestimmungseinrichtung bestimmt einen vorläufigen Sollwert des Lenkwinkels des Fahrzeugs gemäß dem Eingangssignal der Steuereinheit, welches eine aus der erfaßten Giergeschwindigkeit hergeleitete Komponente enthält. Die zweite Bestimmungseinrichtung bestimmt den vorläufigen Sollwert als endgültigen Sollwert des Lenkwinkels, wenn von dem Detektor keine Abnormalität festgestellt wird. Falls von dem Detektor die Abnormalität festgestellt wird, bestimmt die dritte Bestimmungseinrichtung den vorbestimmten zulässigen Bereich für das Ausmaß der Änderung des Lenkwinkels des Fahrzeugs aufgrund desjenigen vorläufigen Sollwertes, der von der zweiten Bestimmungseinrichtung bei dem Feststellen der Abnormalität durch den Detektor oder unmittelbar danach bestimmt ist. Die dritte Bestimmungseinrichtung ist auch dazu gestaltet, als endgültigen Sollwert den vorläufigen Sollwert zu bestimmen, wenn der gegenwärtig durch die zweite Bestimmungseinrichtung bestimmte vorläufige Sollwert innerhalb des vorbestimmten zulässigen Bereichs liegt, bzw. einen in dem vorbestimmten zulässigen Bereich gewählten vorbestimmten Wert zu bestimmen, wenn der gegenwärtig bestimmte vorläufige Sollwert außerhalb des zulässigen Bereichs liegt.
Bei der vorstehend beschriebenen Gestaltung, bei der der vorbestimmte zulässige Bereich aufgrund des vorläufigen Sollwertes der Giergeschwindigkeit festgelegt wird, welcher bei dem Erfassen der Abnormalität bestimmt wird, wird das Ausmaß der Änderung des Lenkwinkels nach dem Erfassen der Abnormalität verhältnismäßig klein gehalten. Beispielsweise wird als endgültiger Sollwert der obere Grenzwert des bestimmten zulässigen Bereichs angesetzt, wenn der gegenwärtig bestimmte vorläufige Wert größer als der obere Grenzwert ist, während als endgültiger Sollwert der untere Grenzwert des zulässigen Bereichs angesetzt wird, wenn der gegenwärtig bestimmte vorläufige Sollwert kleiner als der untere Grenzwert ist. Vorzugsweise stimmt der Mittelwert in dem durch den oberen und den unteren Grenzwert begrenzten zulässigen Bereich nahezu mit dem vorläufigen Sollwert überein, der bei dem Erfassen der Abnormalität oder unmittelbar danach bestimmt wird.
Das Prinzip der Erfindung kann auf geeignete Weise in der Form eines Lenkungssteuersystems für ein Kraftfahrzeug mit gelenkten vorderen und hinteren Rädern angewandt werden. D. h., die vorangehend genannte Aufgabe der Erfindung kann gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung auch mit einem Lenkungssteuersystem gemäß Patentanspruch 6 gelöst werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Fahrzeuglenkung-Steuersystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 2 ist eine Teilansicht des Hinterrad- Lenkmechanismus des Fahrzeugs, die teilweise einen Querschnitt entlang einer Linie 2-2 in Fig. 4 zeigt.
Fig. 3 ist eine vergrößerte Ansicht einer in den Hinterrad-Lenkmechanismus eingebauten elektromagnetischen Kupplung.
Fig. 4 ist eine Ansicht eines Querschnittes entlang einer Linie 3-3 in Fig. 2.
Fig. 5 ist eine Darstellung eines Längsschnitts eines Lenkgetriebekastens eines Vorderrad-Lenkmechanismus.
Fig. 6 ist eine Ansicht eines Querschnittes entlang einer Linie A-A in Fig. 5.
Fig. 7 ist eine vergrößerte Teilansicht eines Vorderrad-Lenkwinkelsensors und zeigt gleichfalls einen Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 5.
Fig. 8 ist eine grafische Darstellung, die ein Beispiel für die Ausgangskennlinie des Vorderrad- Lenkwinkelsensors nach Fig. 7 zeigt.
Fig. 9 ist ein Blockschaltbild eines elektrischen Steuersystems für das Lenkungssteuersystem nach Fig. 1.
Fig. 10A und 10B sind schematische Blockdarstellungen, die Steuerungsprozeßschritte oder Funktionen veranschaulichen, welche durch eine elektronische Steuereinheit des Steuersystems nach Fig. 9 ausgeführt werden.
Fig. 11 ist eine grafische Darstellung, die eine in einem in Fig. 10A gezeigten Umsetzer 52 genutzte Vs- Gy-Beziehung zeigt.
Fig. 12 ist ein Ablaufdiagramm einer von dem Umsetzer 52 ausgeführten Routine für das Berechnen eines Verstärkungsfaktors Gy durch Interpolation.
Fig. 13 ist eine Darstellung zum Erläutern der Funktion eines in Fig. 10A gezeigten Abnormalitätsdetektors 72.
Fig. 14 ist eine grafische Darstellung zum Erläutern der Funktion eines in Fig. 10A gezeigten Begrenzers 73 bis 80.
Fig. 15 ist ein Ablaufdiagramm, das die Funktionen von in Fig. 10A und 10B gezeigten Umsetzern 21A, 21B, 22, 31A, 31B und 42 veranschaulicht.
Fig. 16 ist eine grafische Darstellung einer Arbeitskennlinie des Umsetzers 31A.
In Fig. 1 ist ein gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gestaltetes Lenkungssteuersystem für ein Kraftfahrzeug mit Vierradlenkung dargestellt. Das Fahrzeug hat ein linkes und ein rechtes gelenktes Vorderrad TFL und TFR, die von dem Fahrer mit einem Lenkrad WH über eine Lenkspindel SS gelenkt werden. Wenn der Fahrer das Lenkrad WH dreht, wird die Drehbewegung der mit dem Lenkrad WH verbundenen Lenkspindel SS durch einen bekannten Ritzel- Zahnstange-Mechanismus zu einer linearen Bewegung einer Spurstange FSR in Querrichtung zum Fahrzeug umgesetzt, wodurch der nachfolgend als Vorderrad-Lenkwinkel bezeichnete Lenkwinkel der gelenkten Vorderräder TFL und TFR entsprechend dem Ausmaß und der Richtung der Drehung des Lenkrades WH geändert wird. Das Fahrzeug hat ferner ein rechtes und ein linkes gelenktes Hinterrad TRL und TRR, deren nachstehend als Hinterrad-Lenkwinkel bezeichneter Lenkwinkel automatisch in Abhängigkeit von dem Vorderrad- Lenkwinkel und der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs gesteuert bzw. eingestellt wird.
Das Lenkungssteuersystem enthält nahe an dem Ritzel am Ende der Lenkspindel SS des Vorderrad-Lenkmechanismus einen Vorderrad-Lenkwinkelsensor PF. Der Lenkwinkelsensor PF dient zum Erfassen des durch den Fahrer mit dem Lenkrad WH gesteuerten Vorderradlenkwinkels δF. Nachstehend wird der Aufbau dieses Lenkwinkelsensors PF ausführlich beschrieben. Das Lenkungssteuersystem enthält ferner Drehzahlsensoren VL und VR, die jeweils nahe an dem linken und rechten Hinterrad TRL und TRR zum Erfassen der Drehzahlen dieser Hinterräder angeordnet sind. Die Ausgangssignale der Drehzahlsensoren VL und VR werden zum Ermitteln der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs herangezogen, die zusammen mit dem Vorderradlenkwinkel δF dazu verwendet wird, den Hinterradlenkwinkel δR zu steuern. Das Lenkungssteuer­ system enthält weiterhin einen Giergeschwindigkeitssensor YS zum Erfassen einer Giergeschwindigkeit Ys des Fahrzeugs. Die erfaßte Giergeschwindigkeit Ys wird für die Rückführungssteuerung bzw. Regelung des Hinterradlenkwinkels δR auf die nachstehend ausführlich erläuterte Weise herangezogen.
In dem in Fig. 1 allgemein mit 10 bezeichneten Hinterradlenkmechanismus wird ein Elektromotor M1 für das Bewegen einer Stange 1 in der Querrichtung des Fahrzeugs verwendet, um dadurch den Hinterradlenkwinkel δR der gelenkten Hinterräder TRL und TRR zu ändern. Der Elektromotor M1 wird durch einen Zweit- bzw. Hilfselektromotor M2 abgesichert, welcher im Falle der Ermittlung irgendeines Fehlers hinsichtlich der Verbindung mit dem ersten Elektromotor M1 betrieben wird. Gemäß der nachfolgenden Beschreibung ist der Hilfselektromotor M2 mit der Stange 1 im Falle der Ermittlung eines derartigen Fehlers funktionell über eine elektromagnetische Kupplung CL derart verbindbar, daß die gelenkten Hinterräder TRL und TRR in ihre neutralen Stellungen zurückgeführt werden. Der Hinterradlenkmechanismus 10 ist mit einem Hinterrad- Lenkwinkelsensor PR für das Erfassen des Hinterradlenkwinkels δR versehen. Der Elektromotor M1 ist mit einem Drehstellungssensor RS zum Erfassen der Drehstellung seiner Antriebswelle ausgestattet. Dieser Drehstellungssensor RS kann auf die nachstehend beschriebene Weise zum Erfassen des Hinterradlenkwinkels benutzt δR werden.
Gemäß den Fig. 2 bis 4 ist die Stange 1 des Hinterradlenkmechanismus 10 über ein Kugelgelenk 2L mit einem linken Achsschenkelarm 3L an dem linken Hinterrad TRL und über ein Kugelgelenk 2R mit einem rechten Achsschenkelarm 3R an dem rechten Hinterrad TRR verbunden. Über die jeweiligen Achsschenkelarme 3L und 3R werden die Hinterräder TRL und TRR gelenkt. Die Stange 1 erstreckt sich durch ein an dem Fahrzeugaufbau befestigtes Gehäuse 4 hindurch und ist an diesem derart gehalten, daß sie in ihrer Längsrichtung, d. h. in der Querrichtung des Fahrzeugs bewegbar ist. Eine Querbewegung der Stange 1 bewirkt durch das Bewegen der Achsschenkelarme 3L und 3R eine Änderung des Hinterradlenkwinkels δR. Die Stange 1 ist über ein Getriebe auf die nachstehend beschriebene Weise funktionell mit dem Elektromotor M1 derart verbunden, daß der Antrieb des Elektromotors M1 eine Querbewegung der Stange 1 ergibt.
Die Stange 1 hat eine Verzahnung 1a, die mit einem Ritzelrad 5a kämmt. Gemäß Fig. 4 ist das Ritzelrad 5a zusammen mit einem Drehteil 5 ausgebildet, welches auch ein Schneckenrad 5b mit einem verhältnismäßig großen Durchmesser hat. Gemäß Fig. 2 kämmt das Schneckenrad 5b mit einer an einer Antriebswelle 6 ausgebildeten Schnecke 6a. An dem linken Ende der Antriebswelle 6 ist die Antriebswelle des Elektromotors M1 angeschlossen, so daß eine Drehbewegung des Elektromotors M1 über die Schnecke 6a, das mit der Schnecke 6a kämmende Schneckenrad 5b und das mit dem Schneckenrad 5a koaxiale Ritzelrad 5a zu der Verzahnung 1a übertragen wird. Auf diese Weise wird in Abhängigkeit von der Uhrzeiger- oder Gegenuhrzeigerdrehung des Elektromotors M1 die Verzahnung 1a nach links oder nach rechts bewegt, wodurch die gelenkten Hinterräder TRL und TRR nach links oder rechts ausgelenkt werden können.
Die Schnecke 6a und das Schneckenrad 5b sind derart gestaltet, daß das Schneckenrad 5b nicht ein starkes Drehmoment aufnimmt, welches durch eine Gegenkraft hervorgerufen wird, die durch die Lenkbewegungen der Hinterräder TRL und TRR in Berührung mit der Fahrbahn entsteht. D. h., das Übersetzungsverhältnis der Schnecke 6a und des Schneckenrads 5b wird derart bestimmt, daß der Elektromotor M1 vor der von den Hinterrädern TRL und TRR her übertragenen Gegenkraft geschützt ist.
An das in Fig. 2 rechte Ende der Antriebswelle 6 ist eine Kupplungseinheit mit der vorangehend genannten elektromagnetischen Kupplung CL angeschlossen, die wiederum funktionell mit dem Hilfselektromotor M2 verbunden ist. An der Antriebswelle des Motors M2 ist einstückig eine Schnecke 7 ausgebildet, die mit einem Schneckenrad 8a eines Drehteils 8 kämmt. Dieses Drehteil 8 ist ein hohles Teil mit einer Bohrung, in die ein anderes Drehteil 9 eingesetzt ist. Gemäß Fig. 3 sind die innere Umfangsfläche des Drehteils 8 und die gegenüberliegende äußere Umfangsfläche des Drehteils 9 miteinander gemäß der Darstellung bei 12 derart verkeilt, daß die beiden Drehteile 8 und 9 gemeinsam drehen, aber in bezug zueinander axial bewegbar sind. Es ist anzumerken, daß das innere Drehteil 9 in bezug auf das äußere Drehteil 8 axial bewegbar ist, welches in fester Verbindung mit dem Gehäuse 4 ortsfest ist.
Um den Umfang eines Abschnittes des äußeren Drehteils 8 mit kleinem Durchmesser ist eine Schraubendruckfeder 11 gelegt, die gemäß der Darstellung in Fig. 2 das innere Drehteil 9 nach rechts zu vorspannt. An dem Drehteil 9 ist ein Magnetkern 13 befestigt, um den herum eine Spulenwicklung 14 angeordnet ist, so daß durch deren Erregen das Drehteil 9 gegen die Vorspannungskraft der Feder 11 nach links axial bewegt wird. Das Drehteil 9 hat eine Vielzahl von Stiften 15, die sich gemäß Fig. 3 von dessen linker Stirnfläche weg nach links erstrecken. Die Stifte 15 können in jeweilige Öffnungen 16a greifen, die durch einen äußeren Flansch einer Verbindungsplatte 16 hindurch ausgebildet sind, welche an dem rechten Ende der Antriebswelle 6 befestigt ist.
Wenn die Spulenwicklung 14 aberregt ist, ist das innere Drehteil 9 in seine rechte bzw. unwirksame Stellung versetzt, bei der die Stifte 15 nicht in die Öffnungen 16a greifen. Auf das Erregen der Spulenwicklung 14 hin wird das innere Drehteil 9 axial in seine linke bzw. Wirkungsstellung für den Eingriff der Stifte 15 in die jeweiligen Öffnungen 16a der Verbindungsplatte 16 bewegt, wodurch das Drehteil 9 über die Verbindungsplatte 16 mit der Antriebswelle 6 verbunden wird. Das Aberregen der Spulenwicklung 14 bewirkt, daß das Drehteil 9 durch die Vorspannung der Schraubendruckfeder 11 axial in die rechte unwirksame Stellung bewegt wird, wodurch die Stifte 15 von der Verbindungsplatte 16 gelöst werden.
Wenn der Elektromotor M2 eingeschaltet wird, werden die Schnecke 7 und das mit der Schnecke 7 kämmende Schneckenrad 8a zum Drehen des Drehteils 8 gedreht, welches seinerseits über die Keilnutverbindung 12 das innere Drehteil 9 dreht. Andererseits bewirkt das Erregen der Spulenwicklung 14 der elektromagnetischen Kupplung CL und der sich dadurch ergebende Eingriff der Stifte 15 mit der Verbindungsplatte 16, daß die Drehbewegung des Drehteils 9 zu der Antriebswelle 6 übertragen wird, wodurch die Stange 1 wie im Falle der normalen Funktion des ersten Elektromotors M1 durch den Elektromotor M2 bewegt wird.
Da der Elektromotor M2 funktionell über die Schnecke 7 und das Schneckenrad 8a mit der Antriebswelle 6 verbunden ist, ist für deren Antrieb dann, wenn der Elektromotor M2 betrieben wird, eine verhältnismäßig geringere Kraft erforderlich als dann, wenn der Elektromotor M1 betrieben wird. Im Gegensatz dazu könnte eine durch den Elektromotor M2 erzeugte Antriebskraft eine beträchtlich große, an dem Elektromotor M1 wirkende Kraft ergeben. Durch das Aberregen der Kupplung CL wird jedoch die Verbindungsplatte 16, nämlich die Antriebswelle 6 von dem Drehteil 9, nämlich dem Elektromotor M2 getrennt. Auf diese Weise ist der Elektromotor M1 vor der von dem Elektromotor M2 erzeugten Antriebskraft durch die Kupplung CL geschützt, die normalerweis in dem aberregten Zustand gehalten wird. Es ist ferner anzumerken, daß das Drehzahluntersetzungs­ verhältnis für den Elektromotor M2 höher als das jenige für den Elektromotor M1 festgelegt ist. Dies bedeutet, daß der Elektromotor M2 ein verhältnismäßig langsames Lenken ergibt. Da jedoch der Elektromotor M2 im Falle der Entdeckung eines Fehlers oder Ausfalls des Elektromotors M1 die gelenkten Hinterräder TRL und TRR in ihre neutralen Stellungen zurückstellt, ist hinsichtlich des Hilfs-Elektromotors M2 keine hohe Ansprechgeschwindigkeit erforderlich.
Gemäß Fig. 4 ist an dem Gehäuse 4 ein Potentiometer als Hinterrad-Lenkwinkelsensor PR befestigt, an dessen Rotor ein Arm 17 derart befestigt ist, daß er mit einer in dem Drehteil 5 ausgebildeten Öffnung in Eingriff steht. Der Lenkwinkelsensor PR dient zum Erfassen des Hinterradlenkwinkels δR, während der Drehstellungssensor RS zum Erfassen der Winkelstellung des Elektromotors M1 dient.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Elektromotor M1 ein bürstenloser Gleichstrommotor und bei dessen Drehung erzeugt der Drehstellungssensor RS ein dreiphasiges Impulssignal.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 5 bis 7 werden ein Teil des Leckgetriebekastens des Vorderradlenkmechanismus an dem Endabschnitt der Lenkspindel SS nach Fig. 1 und der Vorderrad-Lenkwinkelsensor PF beschrieben. Zunächst enthält gemäß Fig. 5 der vorangehend genannte Ritzel-Zahnstange- Mechanismus eine an der Spurstange FSR nach Fig. 1 ausgebildete Verzahnung 93 und ein an die Lenkspindel SS angeschlossenes Ritzel 92. Der Lenkgetriebekasten enthält ein Servolenkungsventil 91, während zwischen dem Ritzel 92 und dem Ventil 91 eine Schnecke 82 angeordnet ist. Die Schnecke 82 kämmt mit einem Schneckenrad 81, wie es am deutlichsten in Fig. 6 dargestellt ist. Das Schneckenrad 81 ist an einer Achse 83 angebracht, an die gemäß Fig. 6 und 7 der Vorderrad-Lenkwinkelsensor PF angeschlossen ist. Der Lenkwinkelsensor PF enthält eine Potentiometerplatte 86, einen Bürstenhalter 84 und Kontakte 85 für den Schleifkontakt an der Potentiometerplatte 86. Auf bekannte Weise hat die Potentiometerplatte 85 eine die Kontaktfläche zu den Kontakten 85 überdeckende Widerstandsschicht, so daß bei der Drehung der Achse 83 das Ausgangssignal des Drehwinkelsensors PF der Änderung der Stelle entspricht, an der der jeweilige Kontakt 85 die Widerstandsschicht auf der Platte 86 berührt. D. h., das Ausgangssignal stellt den Vorderradlenkwinkel δF der gelenkten Vorderräder TFL und TFR dar. Ein Beispiel für die Ausgangskennlinie des Drehwinkelsensors PF ist grafisch in Fig. 8 dargestellt.
Dieses Lenkungssteuersystem wird mittels einer in Fig. 9 gezeigten elektronischen Steuereinheit ECU gesteuert. Die Steuereinheit ECU nimmt die Ausgangssignale des Giergeschwindigkeitssensors Ys, des Vorderrad- Lenkwinkelsensors PF, des Hinterrad-Lenkwinkelsensors PR, der Drehzahlsensoren VR und VL für das rechte und das linke Hinterrad und eines Fahrgeschwindigkeitssensors TM auf, dessen Ausgangssignal auf die nachstehend erläuterte Weise zusammen mit den Ausgangssignalen der Drehzahlsensoren VR und VL für das Ermitteln einer Fahrzeuggeschwindigkeit bzw. Fahrgeschwindigkeit Vs herangezogen wird. Die Steuereinheit ECU steuert die Elektromotore M1 und M2 sowie die Spulenwicklung 14 der elektromagnetischen Kupplung CL. Bei diesem Steuersystem gemäß Fig. 9 sind die beiden Lenkwinkelsensoren PF und PR Potentiometer und der Giergeschwindigkeitssensor YS erzeugt ein analoges Spannungssignal. Daher enthält die Steuereinheit ECU einen A/D-Umsetzer ADC für das Umsetzen der analogen Ausgangssignale der Sensoren YS, PF und PR in digitale Signale, die von einem Mikrocomputer CPU aufgenommen werden. Die Impulssignale der Sensoren VR, VL, TM und RS werden direkt an den Mikrocomputer CPU angelegt. Die Steuereinheit ECU enthält einen Störungsdetektor U1 für das Erfassen irgendwelcher Fehler bezüglich der Sensoren PF, PR, VR, VL und TM wie solchen, die durch Leiterunterbrechung, Kurzschluß oder dergleichen verursacht sind und die auf die nachstehend beschriebene Weise das Einschalten des Hilfs- Elektromotors M2 und das Erregen der Spulenwicklung 14 der Kupplung CL erforderlich machen bzw. ergeben. Der Detektor U1 ist mit allen vorangehend genannten Sensoren gemäß der Darstellung in Fig. 9 verbunden.
Es ist anzumerken, daß die vorstehend genannten Fehler von einem abnormalen Ausgangssignal des Giergeschwindigkeits­ sensors YS unterschieden werden sollten, welches hinsichtlich einer Detektor/Begrenzerschaltung 70 unter Bezugnahme auf die Fig. 10A und 10B beschrieben wird.
An den Störungsdetektor U1 sind eine Motortreiberstufe DV1 für das Betreiben des Elektromotors M1 und eine Rückstellschaltung U2 angeschlossen, an die wiederum eine Motortreiberstufe DV2 für den Hilfs-Elektromotor M2 und eine Spulentreiberstufe DV3 für die Spulenwicklung 14 angeschlossen sind. Auf die Erfassung irgendeines Fehlers durch den Störungsdetektor U1 wird an der Motortreiberstufe DV1 das Speisen des Motors M1 unterbrochen, während an die Rückstellschaltung U2 ein Rückstellsignal für das Zurückführen in die Neutralstellung angelegt wird. Auf den Empfang des Rückstellsignals aus dem Störungsdetektor U1 oder aus dem Mikrocomputer CPU hin werden von der Rückstellschaltung U2 über die jeweiligen Treiberstufen DV2 und DV3 der Hilfs-Elektromotor M2 und die Spulenwicklung 14 eingeschaltet, so daß die gelenkten Hinterräder TRL und TRR in ihre neutralen Stellungen zurückgeschwenkt werden, bei denen der Lenkwinkel δR im wesentlichen Null ist. Sobald durch den Lenkwinkelsensor PR das beendete Rückstellen der Hinterräder TRL und TRR in ihre neutralen Stellungen festgestellt wird, wird von dem Mikrocomputer CPU an die Rückstellschaltung U2 ein Signal zum Abschalten des Motors M2 und der Spulenwicklung 14 angelegt.
Als nächstes werden unter Bezugnahme auf die Blockdarstellung in Fig. 10A und 10B die Funktionen der Steuereinheit ECU beschrieben, die größtenteils gemäß in dem Mikrocomputer CPU gespeicherten Steuerprogrammen ausgeführt werden. Während in dem Blockschaltbild in Fig. 9 nur ein durch einen einzigen Block dargestellter Mikrocomputer CPU gezeigt ist, können in der Steuereinheit ECU zwei Mikrocomputereinheiten in Kombination eingesetzt werden, um die Daten- oder Signalverarbeitungsfunktion zu verbessern.
D. h., einer der Mikrocomputereinheiten wird das Erzeugen eines Signals zugeordnet, das einen Sollwert δR* des Hinterradlenkwinkels δR anzeigt, während der anderen Mikrocomputereinheit das Aufnehmen und Verarbeiten des Signals für den Sollwert δR* zum Erzeugen eines Signals zugeordnet wird, welches ein Einschaltverhältnis DUTY darstellt und an einen Impulsbreitenmodulator (PWM) 45 angelegt wird. Die erstere Mikrocomputereinheit entspricht den in Fig. 10A gezeigten Blöcken oder Stufen 20, 50 und 70, während die letztere Mikrocomputereinheit dem in Fig. 10B gezeigten Block 60 als Rückführungssteuereinheit bzw. Regler entspricht.
Als erstes wird eine Routine für das Erzeugen des dem Regler 60 zuzuführenden Sollwertes δR* für den Hinterradlenkwinkel δR erläutert. Kurz zusammengefaßt werden ein dem Vorderradlenkwinkel δF entsprechendes erstes Produkt (GFF) durch Multiplizieren des erfaßten Vorderradlenkwinkels δF mit einem gemäß der Fahrgeschwindigkeit Vs bestimmten ersten Faktor GF und ein der Giergeschwindigkeit Ys des Fahrzeugs entsprechendes zweites Produkt (GyYs) durch Multiplizieren der erfaßten Giergeschwindigkeit Ys mit einem gemäß der Fahrgeschwindigkeit Vs bestimmten zweiten Faktor Gy ermittelt. Das erste und das zweite Produkt (GFF) und (Gy.Ys) werden addiert, um den Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel zu erhalten. Das erste Produkt wird durch eine mit 20 bezeichnete erste Produktrecheneinrichtung gebildet, während das zweite Produkt durch eine mit 50 bezeichnete zweite Produktrecheneinrichtung gebildet wird.
Im einzelnen wird gemäß Fig. 10A das den Vorderradlenkwinkel δF anzeigende Ausgangssignal des Vorderrad- Lenkwinkelsensors PF an einen Umsetzer 21B angelegt, dessen Ausgangssignal an einen Multiplizierer 23 angelegt wird. Der Umsetzer 21B ist derart gestaltet, daß er ein Ausgangssignal "0" abgibt, wenn der erfaßte eingegebene Wert δF "0" oder ein Wert nahe an "0" ist, und sein Ausgangssignal auf einen vorbestimmten höchsten oder niedrigsten Wert begrenzt, wenn der eingegebene Wert δF höher als der höchste Wert oder niedriger als der niedrigste Wert ist. Somit hat der Umsetzer 21B Nullsetzungs- und Begrenzungsfunktion. Die Breite w des Nullsetzungsbereichs des Umsetzers 21B gemäß der Darstellung durch die Strichlierung wird durch einen Umsetzer 21A aufgrund der Fahrgeschwindigkeit Vs bestimmt. Die Fahrgeschwindigkeit Vs wird von einem Rechner 41 abgegeben, in welchem aus den mittels der Sensoren VL und VR erfaßten Drehzahlen der Hinterräder und der durch den Sensor TM erfaßten Fahrzeuggeschwindigkeit eine mittlere Fahrgeschwindigkeit berechnet wird. Das Ausgangssignal des Rechners 41 wird als Fahrgeschwindigkeit Vs eingesetzt. Der erste Faktor GF wird durch einen Umsetzer 22 entsprechend der aufgenommenen Fahrgeschwindigkeit Vs bestimmt. Die Ausgangssignale der Umsetzer 21B und 22 werden miteinander durch den Multiplizierer 23 multipliziert, um das erste Produkt (GFF) zu erhalten.
Andererseits wird das die Giergeschwindigkeit Ys des Fahrzeugs anzeigende Ausgangssignal des Giergeschwindigkeitssensors YS an einen Umsetzer 51 angelegt, dessen Ausgangssignal an einen Multiplizierer 53 angelegt wird. Der Umsetzer 51 ist derart gestaltet, daß er sein Ausgangssignal auf Null setzt, wenn der erfaßte eingegebene Wert Ys "0" oder ein Wert nahe an "0" ist, und sein Ausgangssignal auf einen vorbestimmten höchsten oder niedrigsten Wert begrenzt, wenn der eingegebene Wert Ys höher als der höchste Wert oder niedriger als der niedrigste Wert ist. Somit hat der Umsetzer 51 gleichfalls eine Nullsetzungs- und Begrenzungsfunktion. Die Breite w des durch Strichlierung dargestellten Nullsetzungsbereichs des Umsetzers 51 ist auf geeignete Weise durch einen Umsetzer festgelegt, der dem Umsetzer 21A gleichartig ist. Der zweite Faktor Gy wird durch einen Umsetzer 52 entsprechend der eingegebenen Fahrgeschwindigkeit Vs bestimmt. Das Ausgangssignal Gy des Umsetzers 52 wird an den Multiplizierer 53 angelegt, so daß das Ausgangssignal Ys des Umsetzers 51 mit dem zweiten Faktor Gy zum Erhalten des zweiten Produkts (Gy.Ys) multipliziert wird, welches durch einen Addierer 54 mit dem ersten Produkt (GFF) zum Erhalten einer Summe GFF + Gy.Ys = δR* als den vorangehend genannten Sollwert für den Hinterradlenkwinkel addiert wird. Normalerweise wird das Ausgangssignal δR* des Addierers 54 an den Regler 60 über die Detektor/­ Begrenzerschaltung 70 angelegt, die unter Bezugnahme auf die Fig. 10B beschrieben wird.
Der Umsetzer 52 für das Ermitteln des an den Multiplizierer 53 angelegten zweiten Faktors Gy wird unter Bezugnahme auf die Fig. 11 und 12 beschrieben. In dem Umsetzer 52 wird für das Bestimmen des Faktors Gy gemäß der Fahrgeschwindigkeit Vs ein vorbestimmter Gy-Vs-Zusammenhang genutzt. Dieser Zusammenhang entspricht einer Ansprechkennlinie für die Giergeschwindigkeit Ys in bezug auf eine Änderung des Vorderradlenkwinkels δF bei einem bestimmten Fahrzeug. Gemäß der grafischen Darstellung in Fig. 11 hat der entsprechend dem vorbestimmten Zusammenhang bestimmte Faktor Gy einen Spitzenwert, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs in einem mittleren Bereich liegt. Der Zusammenhang wird in Abhängigkeit von den spezifischen Eigenschaften des Fahrzeugs festgelegt. Der Mikrocomputer CPU speichert Vs-Gy- Daten für sechs Punkte (Vs1, Gy0) bis (Vs6, Gy6) des Vs-Gy- Zusammenhangs und berechnet den zweiten Faktor Gy als Giergeschwindigkeitsfaktor aufgrund der Fahrgeschwindigkeit Vs durch Interpolation unter Ansetzen dieser sechs Punkte. Die Routine zum Berechnen des Faktors Gy durch Interpolation ist in dem Ablaufdiagramm in Fig. 12 dargestellt. Die Routine ist derart gestaltet, daß zuerst die gegenwärtig aus dem Rechner 41 erhaltene Fahrgeschwindigkeit Vs eingelesen wird und dann durch Vergleichen des Wertes Vs mit den gespeicherten Werten Vs1 bis Vs6 einer von sieben Geschwindigkeitsbereichen ermittelt wird, in welchem die gegenwärtige Fahrgeschwindigkeit Vs liegt. Wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs "0" ist, wird der Faktor Gy auf "0" gesetzt. Wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs höher als der Wert Vs6 ist, wird der Faktor Gy auf den entsprechenden Wert Gy6 begrenzt. Wenn der Wert Vs zwischen benachbarten Werten der sechs Werte Vs1 bis Vs6 liegt, wird zum Berechnen des Faktors Gy die passende Interpolationsgleichung gewählt.
In Fig. 10A veranschaulicht die grafische Darstellung in dem Block für den Umsetzer 21A einen vorbestimmten Vs-w- Zusammenhang, der in dem Umsetzer 21A dazu herangezogen wird, gemäß der Fahrgeschwindigkeit Vs die Breite w des Nullsetzungsbereichs des Umsetzers 21B zu bestimmen. Der Umsetzer 21A führt dem Umsetzer 21B ein Signal für die Breite w zu, so daß der Umsetzer 21B sein Ausgangssignal auf "0" setzt, wenn das Eingangssignal δF in den Nullsetzungsbereich mit der Breite w fällt. Gleichermaßen zeigt die grafische Darstellung in dem Block für den Umsetzer 22 einen vorbestimmten Vs-GF-Zusammenhang für das Bestimmen des ersten Faktors GF aufgrund der Fahrgeschwindigkeit Vs, der zum Berechnen des ersten Produkts (GFF) durch den Multiplizierer 23 herangezogen wird. Der Vs-GF-Zusammenhang ist derart, daß der Faktor GF "0" ist, wenn die eingegebene Fahrgeschwindigkeit Vs einen vorbestimmten Wert hat, und daß der Faktor GF ein positiver Wert ist, wenn die eingegebene Fahrgeschwindigkeit Vs höher als der vorbestimmte Wert ist, bzw. ein negativer Wert, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs niedriger als der vorbestimmte Wert ist. Ein negativer Wert des Faktors GF ergibt für den Hinterradlenkwinkel einen Sollwert δR*, welcher bewirkt, daß die gelenkten Hinterräder TRL und TRR in Gegenrichtung zur Auslenkung der gelenkten Vorderräder TFL und TFR gelenkt werden. Ein positiver Wert des Faktors GF ergibt dagegen für den Hinterradlenkwinkel einen Sollwert δR*, der bewirkt, daß die Hinterräder TRL und TRR in der gleichen Richtung wie die Vorderräder TFL und TFR gelenkt werden. Infolge dieser Gestaltung wird das Fahrzeug in der Lenkrichtung der Vorderräder TFL und TFR geschwenkt, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs niedriger als der vorbestimmte Wert ist, d. h., wenn der Faktor GF negativ ist. D. h., das Fahrzeug wird mit geringerer Wahrscheinlichkeit in der Vorderradlenkrichtung geschwenkt, wenn die Fahrgeschwindigkeit verhältnismäßig hoch ist, nämlich höher als der vorbestimmte Wert ist. Auf diese Weise ist das an den Addierer 54 angelegte erste Produkt GFF entweder positiv oder negativ.
Das ebenfalls an den Addierer 54 angelegte zweite Produkt Gy.Ys ist in Abhängigkeit von dem Vorzeichen der an den Umsetzer 51 angelegten Giergeschwindigkeit Ys, nämlich von der Lenkrichtung der Vorderräder TFL und TFR gleichfalls entweder positiv oder negativ. Das zweite Produkt Gy.Ys bewirkt, daß durch den Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel zu einer Richtungsänderung, wodurch die Giergeschwindigkeit Ys des Fahrzeugs verringert wird, der Hinterradlenkwinkel δR derart geändert wird, daß dieser dem Vorderradlenkwinkel δF näher kommt. Das Ausgangssignal des Addierers 54, nämlich der ermittelte Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel wird an die Detektor/Begrenzerschaltung 70 angelegt. Die Hinterräder TRL und TRR werden im Uhrzeigersinn ausgelenkt, wenn sich der Sollwert δR* in positiver Richtung verändert, nämlich beispielsweise der positive Wert von δR* größer wird.
Die Detektor/Begrenzerschaltung 70 ist dazu gestaltet, den aus dem Addierer 54 aufgenommenen Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel über einen Schalter 80 an den Regler 60 anzulegen, wenn ein Detektor 71, 72 feststellt, daß das die Giergeschwindigkeit Ys anzeigende Ausgangssignal des Giergeschwindigkeitssensors YS normal ist. Der Detektor 71, 72 enthält einen Rechner 71 für das Ermitteln eines Schätzwertes Yse für die Giergeschwindigkeit aus dem erfaßten Vorderradlenkwinkel δF und der berechneten Fahrgeschwindigkeit Vs. Der Schätzwert Yse für die Giergeschwindigkeit wird an eine Bewertungsstufe 72 angelegt, in welcher das Ausgangssignal Ys des Giergeschwindigkeitssensors YS mit dem Schätzwert Yse verglichen wird und entschieden wird, ob das eingegebene Ausgangssignal Ys des Sensors YS normal oder abnormal ist. Im Prinzip wird von der Bewertungsstufe 72 bestimmt, daß das eingegebene Signal Ys abnormal ist, wenn der Absolutwert |Yse| des Schätzwertes Yse für die Giergeschwindigkeit beträchtlich groß ist, während der Absolutwert |Ys| des tatsächlich eingegebenen Signal Ys "0" oder nahezu "0" ist, oder wenn der Absolutwert |Yse| nahezu "0" ist, während der Absolutwert |Ys| beträchtlich groß ist. Im einzelnen wird gemäß Fig. 13 von der Bewertungsstufe 72 bestimmt, daß das Ausgangssignal Ys des Giergeschwindigkeitssensors YS abnormal ist, wenn eine Differenz zwischen den Absolutwerten |Ys| und |Yse| größer als ein vorbestimmter Wert d1 oder d2 ist. Die Werte d1 und d2 können gleich sein. Gemäß der Darstellung bei AB1 bis AB4 liegen vier Fälle von Abnormalität vor. Bei den Fällen AB1 und AB2 ist der Absolutwert |Ys| der erfaßten Giergeschwindigkeit Ys um mehr als den vorbestimmten Wert d1 oder d2 größer als der Absolutwert |Yse| des Schätzwertes Yse für die Giergeschwindigkeit, während der Wert |Yse| "0" oder nahezu "0" ist. In den Fällen AB3 und AB4 ist der Absolutwert |Ys| "0" oder nahezu "0", während der Absolutwert |Yse| um mehr als den vorbestimmten Wert größer ist als der Absolutwert |Ys|.
Falls eine Abnormalität der erfaßten Giergeschwindigkeit Ys festgestellt wird, erzeugt die Bewertungsstufe 72 ein Signal, das an einen Zwischenspeicher 73 und den Schalter 80 angelegt wird. Dieses Signal bewirkt, daß der Zwischenspeicher 73 den gerade aus dem Addierer 54 aufgenommenen, nämlich bei dem Feststellen der Abnormalität durch den Detektor 71, 72 bestehenden Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel speichert. Durch das gleiche Signal wird auch der Schalter 80 in eine Stellung für das Verbinden von Ausgangsschaltern 78 und 79 mit dem Regler 60 geschaltet. Normalerweise steht der Schalter 80 in einer Stellung für das Verbinden des Addierers 54 mit dem Regler 60. Daher wird der Schalter 80 durch das von der Bewertungsstufe 72 erzeugte Signal gesteuert. Die Schalter 78 und 79 werden durch die Ausgangssignale jeweiliger Vergleicher 76 und 77 derart gesteuert, daß über den Schalter 80 an den Regler 60 selektiv entweder das Ausgangssignal δR* des Addierers 54 oder ein Ausgangssignal SGup oder SGlo eines Addierers 74 bzw. eines Subtrahierers 75 angelegt wird. Der Vergleicher 76 nimmt das Ausgangssignal des Addierers 54, nämlich den Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel und das Ausgangssignal SGup des Addierers 74 auf, das einer Summe aus dem Ausgangssignal des Zwischenspeichers 73 und einem vorbestimmten Wert α entspricht. Diese Summe (gespeicherter Wert δR* + α) ist gemäß Fig. 14 ein oberer Grenzwert für den Sollwert δR* aus dem Addierer 54. Der Vergleicher 77 nimmt das Ausgangssignal des Addierers 54 und das Ausgangssignal SGlo des Subtrahierers 75 auf, welches das Ausgangssignal des Zwischenspeichers 73, nämlich der gespeicherte Wert δR* abzüglich des vorbestimmten Wertes α ist. Diese Differenz (gespeicherter Wert δR* - α) ist ein Grenzwert für den Sollwert δR* aus dem Addierer 54, was gleichfalls in Fig. 14 dargestellt ist.
Die vorstehend beschriebenen Elemente 73 bis 79 bilden einen Begrenzer, der das Ausmaß der Änderung des Hinterradlenkwinkels δR auf einen durch die vorstehend genannten Grenzwerte begrenzten vorbestimmten zulässigen Bereich einschränkt, wenn durch den Detektor 71, 72 eine Abnormalität hinsichtlich des Ausgangssignals Ys des Sensors YS festgestellt wird. Im einzelnen ist der Begrenzer 73 bis 79 derart gestaltet, daß das Ausgangssignal δR* des Addierers 54 angelegt wird, wenn dieses Ausgangssignal in dem zulässigen Bereich liegt, nämlich nicht höher als der obere Grenzwert (Speicherwert δR* + α) und nicht niedriger als der untere Grenzwert (Speicherwert δR* - α) ist. Der gespeicherte Wert δR* ist der zum Zeitpunkt des Feststellens der Abnormalität durch die Bewertungsstufe 72 erfaßte Sollwert δR*. Falls jedoch der Wert δR* aus dem Addierer 54 höher als der obere Grenzwert ist, wird durch das Ausgangssignal des Vergleichers 76 der Schalter 78 derart geschaltet, daß an den Regler 60 über die Schalter 79 und 80 das Ausgangssignal SGup (für den oberen Grenzwert) aus dem Addierer 74 angelegt wird. Falls das Ausgangssignal δR* des Addierers 54 niedriger als der untere Grenzwert ist, wird durch das Ausgangssignal des Vergleichers 77 der Schalter 79 derart geschaltet, daß an den Regler 60 über den Schalter 80 das den unteren Grenzwert darstellende Ausgangssignal SGlo des Subtrahierers 75 angelegt wird.
Auf diese Weise ist die Detektor/Begrenzerschaltung 70 dazu gestaltet, die an die Bewertungsstufe 72 des Detektors 71, 72 angelegte erfaßte Giergeschwindigkeit Ys zu überwachen, um einen abnormalen Wert der Giergeschwindigkeit Ys, nämlich einen abnormalen Pegel des Ausgangssignals des Sensors YS festzustellen. Im Falle der Erfassung eines abnormalen Wertes der Giergeschwindigkeit Ys werden von dem Detektor 71, 72 der Zwischenspeicher 73 zum Speichern des gegenwärtigen Ausgangssignals δR* des Addierers 54 und der Schalter 80 zum Verbinden der Schalter 78 und 79 mit dem Regler 60 geschaltet. Durch den Begrenzer 73 bis 79 der Detektor/Begrenzerschaltung 70 wird selbst bei bestehender Abnormalität an den Regler 60 das gerade erhaltene Ausgangssignal δR* des Addierers 54 angelegt, während dieses innerhalb des vorbestimmten zulässigen Bereichs (Speicherwert δR* ± a) gehalten wird, aber der dem Regler 60 zugeführte Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel auf den oberen oder den unteren Grenzwert begrenzt, wenn das Ausgangssignal δR* höher als der obere Grenzwert bzw. niedriger als der untere Grenzwert ist.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 10B wird der Regler 60 beschrieben, der über den Ausgangsschalter 80 das Ausgangssignal δR* der Detektor/Begrenzerschaltung 70 aufnimmt.
Der Regler 60 erzeugt ein Steuersignal C für das Steuern des Motors M1 aufgrund des aufgenommenen Sollwertes δR* für den Hinterradlenkwinkel und einer Fehlergröße ΔδR, welche eine Differenz zwischen dem Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel und dem aus einem Lenkwinkelumsetzer 46 erhaltenen Hinterradlenkwinkel δR ist. Der Regler 60 enthält einen Differentialregelteil 61 und einen Proportionalregelteil 62. Der Differentialregelteil 61 gibt ein Ausgangssignal GD.dΔ, ab, während der Proportionalregelteil 62 ein Ausgangssignal GP.ΔδR abgibt. Zum Erhalten des Steuersignals C werden diese beiden Ausgangssignale GD.dΔ und GP.ΔδR an einen Addierer 35 angelegt.
In dem Proportionalregelteil 62 wird der eingegebene Wert ΔδR an einen Umsetzer 31B angelegt, der eine Nullsetzungs- und Begrenzungsfunktion hat, wie sie vorangehend bezüglich des Umsetzers 21B erläutert wurde. Das Ausgangssignal des Umsetzers 31B wird an einen Multiplizierer 36 angelegt, der das aus dem Umsetzer 31B aufgenommene Ausgangssignal ΔδR mit einem vorbestimmten konstanten Faktor GP multipliziert, um das Ausgangssignal GP.ΔδR zu erhalten.
In dem Differentialregelteil 61 wird der eingegebene Wert ΔδR an einen Umsetzer 31A angelegt, der dem Umsetzer 31B gleichartig ist. Das Ausgangssignal ΔδR des Umsetzers 31A wird an ein Verzögerungselement 32 und einen Subtrahierer 33 angelegt. Das Verzögerungselement 32 führt dem Subtrahierer 33 einen von dem Verzögerungselement 32 um eine vorbestimmte Zeit davor aufgenommenen Wert des Ausgangssignals ΔδR des Umsetzers 31A zu. Auf diese Weise stellt das Ausgangssignal des Subtrahierers 33 eine Differenz dΔδR je vorbestimmte Zeiteinheit dar, nämlich eine Geschwindigkeit der Änderung des Wertes ΔδR. Dieses Ausgangssignal dΔδR des Subtrahierers 33 wird an einen Multiplizierer 34 angelegt, der den aufgenommenen Wert dΔδR mit einem Differentialfaktor GD multipliziert, um das Ausgangssignal GD.dΔ des Differentialregelteils 61 zu erhalten.
Der Differentialfaktor GD wird aus einem Umsetzer 39 zugeführt, in welchem ein vorbestimmter Zusammenhang zwischen dem Differentialfaktor GD und einem Absolutwert der Änderungsgeschwindigkeit dδR* des Sollwertes δR* für den Hinterradlenkwinkel angewandt wird. Diese Änderungsgeschwindigkeit dδR* wird aus einem Subtrahierer 38 erhalten, der den Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel und ein Ausgangssignal einer Verzögerungsstufe bzw. eines Verzögerungselements 37 aufnimmt. Gleichermaßen wie das Verzögerungselement 32 wird von dem Verzögerungselement 37 der eingegebene Wert δR* um die vorbestimmte Zeit verzögert. Auf diese Weise wird der Differentialfaktor GD entsprechend der Änderungsgeschwindigkeit dδR* bestimmt.
Wie bei den vorstehend beschriebenen Blöcken 21A, 21B, 22, 51 und 52 sind die Ausgangssignale der entsprechenden Umsetzer auf den vertikalen Achsen der grafischen Darstellungen in den Blöcken 31A, 31B und 39 aufgetragen. Die Breite des Nullsetzungsbereichs der Umsetzer 31A und 31B wird durch einen Vs-w-Umsetzer 42 bestimmt bzw. eingestellt, welcher die Fahrgeschwindigkeit Vs aus dem Rechner 41 für die mittlere Fahrgeschwindigkeit aufnimmt. Die Funktion dieses Umsetzers 42 ist derjenigen des Vs-w-Umsetzers 21A für den Umsetzer 21B gleichartig. Die Funktionen der Umsetzer 21A, 21B, 31A, 31B und 42 werden unter Bezugnahme auf das Ablaufdiagramm in Fig. 15 beschrieben, welches eine durch den Mikrocomputer CPU ausgeführte Routine für das Bestimmen der Breiten w der Nullsetzungsbereiche der Umsetzer 21B, 31A und 31B und zum Ausführen der Nullsetzungs- und Begrenzungsfunktionen veranschaulicht.
Zu Beginn wird in einem Schritt S10 die letzte Fahrgeschwindigkeit Vs eingelesen, die durch das Ausgangssignal des Rechners 41 dargestellt ist. Dann werden aufeinanderfolgend Schritte S20, S30 und S40 zum Bestimmen der Breiten w der Nullsetzungsbereiche der Umsetzer 21B, 31A und 31B ausgeführt. Diese Schritte S10 bis S40 entsprechen den Funktionen der Vs-w-Umsetzer 21A und 42. Die Bestimmung der Nullsetzungsbereich-Breite w wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 16 erläutert.
Die grafische Darstellung in Fig. 16 zeigt zwei verschiedene Eingangssignal/Ausgangssignal-Beziehungen, die beispielsweise bei dem Umsetzer 31A angewandt werden. Die durch die ausgezogene Linie dargestellte Beziehung zwischen Eingangssignal und Ausgangssignal hat eine (durch den Vs-w- Umsetzer 42 bestimmte) verhältnismäßig geringe Nullsetzungsbreite w und wird angewandt, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs (in einem hohen bis mittleren Bereich) verhältnismäßig hoch ist. Der durch die strichpunktierte Linie dargestellte Zusammenhang hat eine (gleichfalls durch den Umsetzer 42 bestimmte) verhältnismäßig große Nullsetzungsbreite w und wird angewandt, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs (in einem niedrigen Bereich) verhältnismäßig niedrig ist. Die Nullsetzungsbreite ist durch zwei Punkte P1P und P1N bestimmt und die Steigung des linear proportionalen Zusammenhangs zwischen dem Eingangssignal (ΔδR) und dem Ausgangssignal (dem Eingangssignal des Verzögerungselements 32 und des Subtrahierers 33) im positiven Bereich des Eingangssignals (der Fehlergröße ΔδR) ist durch die Punkte P1P und P2P und einen oberen Grenzwert LP für das Ausgangssignal bestimmt, während die Steigung in dem negativen Bereich des Eingangssignals durch die Punkte P1N und P2N und einen unteren Grenzwert LN für das Ausgangssignal bestimmt ist. Das Ausgangssignal des Umsetzers 31A wird auf den oberen Grenzwert LP begrenzt, wenn das Eingangssignal ΔδR größer als der obere Grenzwert LP ist, bzw. auf den unteren Grenzwert LN, wenn das Eingangssignal kleiner als der untere Grenzwert LN ist.
Auf diese Weise ist der Umsetzer 31A, dessen Arbeitskennlinien durch den Vs-w-Umsetzer 42 bestimmt sind, derart gestaltet, daß zur Nullsetzung des Ausgangssignals des Differentialregelteils 61 das Ausgangssignal des Umsetzers 31A "0" ist, wenn das Eingangssignal ΔδR (= δR - δR*) in dem Nullsetzungsbereich zwischen den Punkten P1P und P1N liegt. Die Arbeitskennlinien des Umsetzers 31B des Proportionalregelteils 62 und des Umsetzers 21B der ersten Produktrecheneinrichtung 20 sind den in Fig. 16 dargestellten Kennlinien des Umsetzers 31A gleichartig.
Gemäß den vorstehenden Ausführungen wird die Breite w des Nullsetzungsbereichs der Umsetzer 31A und 31B erweitert, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs verhältnismäßig niedrig ist. Demzufolge besteht eine geringere Wahrscheinlichkeit, daß der Regler 60 auf eine Änderung der Fehlergröße bzw. Regeldifferenz ΔδR des Hinterradlenkwinkels δR in bezug auf den Sollwert δR* hierfür, nämlich auf eine Änderung des Vorderradlenkwinkels δF anspricht, die die Fehlergröße ΔδR beeinflußt und die als Ergebnis der Betätigung des Lenkrades WH durch den Fahrer auftritt. D. h., wenn bei einer beträchtlich niedrigen Fahrgeschwindigkeit Vs das Lenkrad WH mit einer verhältnismäßig hohen Frequenz bzw. Häufigkeit betätigt wird, ist durch den verhältnismäßig breiten Nullsetzungsbereich der Umsetzer 31A und 31B die Wahrscheinlichkeit des Einschaltens des Motors M1 für den Hinterradlenkmechanismus herabgesetzt oder zumindest das Ausmaß der Änderung des Hinterradlenkwinkels δR verhältnismäßig eingeschränkt. Dies erleichtert mit einer verhältnismäßig großen Differenz zwischen dem Vorderradlenkwinkel δF und dem Hinterradlenkwinkel δR das Wenden des Fahrzeugs bei einer niedrigen Fahrgeschwindigkeit Vs.
Wenn andererseits das Fahrzeug mit einer verhältnismäßig hohen Fahrgeschwindigkeit Vs fährt, besteht die Tendenz, daß der Hinterradlenkwinkel δR in der gleichen Richtung wie der Vorderradlenkwinkel δF geändert wird, sobald der Vorderradlenkwinkel geändert wird. Dies stellt eine Tendenz zum Verringern einer Differenz zwischen dem Vorderradlenkwinkel δF und dem Hinterradlenkwinkel δR dar, was eine Tendenz zum Verringern des Gierens des Fahrzeugs ergibt.
Gemäß dem Ablaufdiagramm in Fig. 15 folgt auf den Schritt S40 ein Schritt S50, der dem Umsetzer 21B entspricht und bei dem der erfaßte Vorderradlenkwinkel δF der Nullsetzung und Begrenzung unterzogen wird. Auf den Schritt S50 folgt ein Schritt S60, bei dem die letzten Daten für die Punkte P2N, P1N, P1P und P2P eingelesen werden, welche die Breite w des Nullsetzungsbereichs des Umsetzers 31A bestimmen. Danach werden Entscheidungsschritte S70, S90, S110 und S130 ausgeführt, bei denen der eingegebene Wert δR mit den Werten für die Punkte P2P, P1P, P1N und P2N verglichen wird, um ein Ausgangssignal ETH2 zu bestimmen oder zu berechnen. Im einzelnen wird dann, wenn das Eingangssignal größer als P2P ist, nämlich bei dem Schritt S70 die Entscheidung "JA" erhalten wird, ein Schritt S80 ausgeführt, bei dem das Ausgangssignal auf den oberen Grenzwert LP eingestellt wird. Falls das Eingangssignal zwischen den Werten für P2P und P1P liegt, nämlich bei dem Schritt S90 die Antwort "JA" erhalten wird, wird ein Schritt S100 ausgeführt, bei dem das Ausgangssignal auf (ΔδR - P1P) × kl eingestellt wird. Der Wert kl ist eine den Proportionalgradienten darstellende Konstante. Falls das Eingangssignal zwischen P1P und P1N liegt, was einer positiven Antwort bei dem Schritt S110 entspricht, wird ein Schritt S120 ausgeführt, bei dem das Ausgangssignal auf Null gesetzt wird. Falls das Eingangssignal zwischen P1N und P2N liegt, nämlich bei dem Schritt S130 die Entscheidung "JA" erhalten wird, wird ein Schritt S140 ausgeführt, bei dem das Ausgangssignal auf (ΔδR - P1N) × k1 eingestellt wird. Falls das Eingangssignal kleiner als P2N ist, d. h., bei dem Schritt S130 eine negative Entscheidung erhalten wird, wird ein Schritt S150 ausgeführt, bei dem das Ausgangssignal auf den unteren Grenzwert LN eingestellt wird.
Die Schritte S60 bis S150 entsprechen der Funktion des Umsetzers 31A. Auf den Schritt S150 folgt ein Schritt S160, welcher dem Umsetzer 31B entspricht und bei dem das Eingangssignal ΔδR der Nullsetzungs- und Begrenzungsverarbeitung gemäß der vorstehenden Beschreibung hinsichtlich des Umsetzers 31A unterzogen wird. Bei dem Schritt S160 werden jedoch geeignete Abänderungen für die Proportionalregelung durch den Proportionalregelteil 62 vorgenommen, um das Ausgangssignal GP.ΔδR zu erzeugen.
Das Steuersignal C aus dem Addierer 35, das aus den Ausgangssignalen der Multiplizierer 34 und 36 des Differentialregelteils 61 bzw. des Proportionalregelteils 62 besteht, wird an einen Umsetzer 43 angelegt, der als Begrenzer dient, und das Ausgangssignal des Umsetzers bzw. Begrenzers 43 wird an einen Umsetzer 44 angelegt, der sein Eingangssignal zu einem Einschaltverhältnis DUTY für das Anlegen an einen Impulsbreitenmodulator 45 umsetzt. Dieser Modulator 45 führt der Motortreiberstufe DV1 ein dem Einschaltverhältnis DUTY entsprechendes Impulssignal zu, so daß die Treiberstufe DV1 mit dem Einschaltverhältnis DUTY geschaltet wird, wodurch der MOtor M1 betrieben wird. Der Drehstellungssensor RS erzeugt ein dreiphasiges Impulssignal, das die Drehstellung des Motors M1, nämlich die Drehrichtung und das Drehungsausmaß des Motors M1 anzeigt und das an einen Umsetzer 46 angelegt wird. Aus dem Impulssignal aus dem Sensor RS berechnet der Umsetzer 46 den Hinterradlenkwinkel δR der gelenkten Hinterräder TRL und TRR. In dieser Hinsicht ist anzumerken, daß der Drehstellungssensor RS von dem Ausgangssignal des Hinterrad- Lenkwinkelsensors PR ausgehend derart geeicht wird, daß das von dem Sensor RS abgegebene Impulssignal auf genaue Weise durch den Umsetzer 46 in den Hinterradlenkwinkel δR umgesetzt werden kann. Das Ausgangssignal δR des Umsetzers 46 wird an den Subtrahierer 47 angelegt, der die Fehlergröße bzw. Regeldifferenz ΔδR des erfaßten Lenkwinkels δR in bezug auf den Soll-Lenkwinkel δR* erzeugt.
Das vorstehend beschriebene dargestellte Ausführungsbeispiel ist zwar derart gestaltet, daß die Umsetzer 21A, 21B, 22, 31A, 31B, 51 und 52 ihre Ausgangswerte durch Berechnung bestimmen, jedoch kann die Umsetzung der Eingangswerte in die entsprechenden Ausgangswerte mittels einer Datentabelle für den Zusammenhang zwischen einer größeren Anzahl von Eingangswerten und entsprechenden Ausgangswerten vorgenommen werden.
Obgleich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Mikrocomputer CPU zum Ausführen von Datenverarbeitungsvor­ gängen gemäß der schematischen Darstellung in Fig. 10A und 10B entsprechend geeigneten Steuerprogrammen verwendet wird, kann der Mikrocomputer CPU durch gewöhnliche logische Funktionsschaltungen oder analoge Schaltungen ersetzt werden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird von dem Detektor 71, 72 eine Abnormalität des erfaßten Wertes der Giergeschwindigkeit Ys festgestellt und auf die Feststellung der Abnormalität hin ein Signal erzeugt, welches bewirkt, daß der Begrenzer 73 bis 80 den bei der Feststellung der Abnormalität bestimmten Sollwert δR* für den Hinterradlenkwinkel speichert und gemäß dem gespeicherten Sollwert einen zulässigen Bereich für das Ausmaß einer Änderung des Hinterradlenkwinkels δR bestimmt. Der zulässige Bereich ist durch einen oberen und einen unteren Grenzwert definiert, welche um einen vorbestimmten Wert α größer oder kleiner als der gespeicherte Sollwert δR* sind. Der Begrenzer 73 bis 80 begrenzt den endgültigen Soll- Hinterradlenkwinkel δR* auf den bestimmten zulässigen Bereich, solange die Abnormalität der erfaßten Giergeschwindigkeit Ys bestehen bleibt. Durch diese Gestaltung ist selbst nach dem Auftreten der Abnormalität hinsichtlich der erfaßten Giergeschwindigkeit Ys ein stabiles bzw. gleichmäßiges Lenken und Fahren des Fahrzeugs gewährleistet. Ferner wird durch das Begrenzen des endgültigen Soll-Hinterradlenkwinkels δR* auf den zulässigen Bereich, der gemäß dem Sollwert δR* bei oder unmittelbar nach dem Feststellen der Abnormalität bestimmt wird, eine drastische Änderung des Soll-Hinterradlenkwinkels δR*, nämlich eine drastische Änderung des tatsächlichen Hinterradlenkwinkels δR selbst dann verhindert, wenn der Soll-Hinterradlenkwinkel δR* unmittelbar vor dem Feststellen der Abnormalität beträchtlich groß ist.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Breite w der Nullsetzungsbereiche der Umsetzer 21B, 31A und 31B vergrößert, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs verhältnismäßig niedrig ist. Infolgedessen wird dann, wenn das Lenkrad WH betätigt wird, während die Fahrgeschwindigkeit Vs verhältnismäßig niedrig ist, das Hinterradlenksystem nicht in Betrieb gesetzt, wenn der Vorderradlenkwinkel δF "0" oder nahezu "0" bei der Stellung des Lenkrades WH nahe an dessen Neutralstellung ist oder wenn die Fehlergröße ΔδR des erfaßten Hinterradlenkwinkels δR in bezug auf den Sollwert δR* verhältnismäßig klein ist. Auf diese Weise ist die Häufigkeit der Änderung des Hinterradlenkwinkels δR durch den Motor M1 während der Fahrt des Fahrzeugs mit verhältnismäßig niedriger Geschwindigkeit VS eingeschränkt.
Wenn jedoch das Fahrzeug bei einer normalen Reisefahrt mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit Vs fährt, wird das Hinterradlenksystem selbst dann in Betrieb gesetzt, wenn der Vorderradlenkwinkel δF verhältnismäßig klein ist oder die Fehlergröße ΔδR verhältnismäßig klein ist, und zwar deshalb, weil die Breite w der Nullsetzungsbereiche der Umsetzer 21B, 31A und 31B kleiner als diejenige bei verhältnismäßig niedriger Fahrgeschwindigkeit Vs eingestellt wird. Es ist anzumerken, daß während der Fahrt des Fahrzeugs mit einer hohen Geschwindigkeit Vs das Ausmaß der Änderung des Vorderradlenkwinkels δF, nämlich der Betätigung des Lenkrades WH verhältnismäßig gering ist, das beschriebene Lenkungssteuersystem jedoch derart gestaltet ist, daß das Hinterradlenksystem während der schnelles Fahrt des Fahrzeugs sehr empfindlich auf die Änderung des Vorderradlenkwinkels δF anspricht, so daß die gelenkten Hinterräder TRL und TRR zum Steuern der Fahrtrichtung des Fahrzeugs gesteuert werden, um ein Gieren des Fahrzeugs infolge von Seitenwind, Schräge der Fahrbahn oder anderer Faktoren zu verhindern.
Der Regler 60 des dargestellten Lenkungssteuersystems ist für das Ausführen einer PD-Regelung des Hinterradlenkwinkels dR mittels des Differentialregelteils 61 und des Proportionalregelteils 62 ausgebildet. In dem Differentialregelteil 61 wird der Umsetzer 39 verwendet, der aus dem Absolutwert |dδR*| der Änderungsgeschwindigkeit des Soll-Hinterradlenkwinkels δR* den Faktor GD derart bestimmt, daß dieser mit dem Absolutwert |dδR*| größer wird. Dadurch ergibt sich eine verhältnismäßig große Änderung des Hinterradlenkwinkels δR, wenn die Änderungsgeschwindigkeit des Soll-Hinterradlenkwinkels δR* verhältnismäßig hoch ist, nämlich das Hinterradlenksystem ein verhältnismäßig starkes Ansprechen auf Änderungen des Vorderradlenkwinkels δF und der Giergeschwindigkeit Ys zeigen soll.
Der zum Bestimmen des Faktors Gy für das zweite Produkt Gy.Ys verwendete Gy-Vs-Umsetzer 52 ist derart gestaltet, daß der Faktor Gy verhältnismäßig klein ist, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs in einem verhältnismäßig niedrigen Bereich liegt, und verhältnismäßig groß ist, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs in einem verhältnismäßig hohen Bereich liegt, sowie derart, daß der Faktor Gy einen mittleren Wert hat, wenn die Fahrgeschwindigkeit Vs in einem mittleren Bereich zwischen dem verhältnismäßig niedrigen und dem verhältnismäßig hohen Bereich liegt. Dadurch wird bei einer Fahrgeschwindigkeit Vs in dem hohen Bereich eine von der Giergeschwindigkeit Ys abhängige übermäßige Komponente Gy.Ys des Soll-Hinterradlenkwinkels δR* verhindert. Ferner wird dadurch bei einer Fahrgeschwindigkeit Vs in dem mittleren Bereich eine ausreichende Abhängigkeit des Sollwertes δR* von der Giergeschwindigkeit Ys gewährleistet. In dieser Hinsicht ist anzumerken, daß das Fahrzeug während der Kurvenfahrt bei mittlerer Geschwindigkeit Vs bei einer Betätigung des Lenkrades WH zum Gieren tendiert. Der Umsetzer 52 verhindert das Gieren des Fahrzeugs bei dem Zurückstellen des Lenkrades WH in die neutrale Stellung am Ende der durchfahrenen Kurve. Auf diese Weise wird mit dem beschriebenen System eine stabile schnelle Fahrt des Fahrzeugs ohne Beeinflussung durch Seitenwind und eine weiche Kurvenfahrt des Fahrzeugs bei einer mittleren Geschwindigkeit Vs ohne Gieren bei dem Beenden der Kurvenfahrt sichergestellt, bei dem der Vorderradlenkwinkel δF gegen Null zurückgestellt wird.
Zum Steuern eines Lenkwinkels eines Fahrzeugs wie eines Lenkwinkels von gesteuerten Hinterrädern wird ein System angegeben, welches einen Giergeschwindigkeitssensor für das Erfassen einer Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs, ein elektrisch gesteuertes Stellglied für das Ändern des Lenkwinkels und eine Steuereinheit für das Steuern des Stellglieds für den Lenkwinkel gemäß einem Eingangssignal aufweist, das zumindest eine aus der erfaßten Giergeschwindigkeit hergeleitete Komponente enthält. Die Steuereinheit hat einen Detektor für das Feststellen einer Abnormalität eines. Wertes der durch den Giergeschwindigkeitssensor erfaßten Giergeschwindigkeit und einen Begrenzer, der das Ausmaß der Änderung des Lenkwinkels auf einen vorbestimmten zulässigen Bereich einschränkt, wenn die Abnormalität festgestellt wird.

Claims (10)

1. Lenkungssteuersystem für ein Fahrzeug, mit einem Giergeschwindigkeitssensor zum Erfassen einer Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs, einem elektrisch gesteuerten Stellglied zum Ändern eines Lenkwinkels des Fahrzeugs und einer Steuereinheit für die Steuerung des Stellglieds zum Steuern des Lenkwinkels des Fahrzeugs gemäß einem Eingangssignal, das zumindest eine Komponente enthält, die von der mittels des Giergeschwindigkeitssensors erfaßten Giergeschwindigkeit hergeleitet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (CPU; 70) einen Detektor (71, 72), der eine Abnormalität eines mittels des Giergeschwindig­ keitssensors (YS) erfaßten Wertes der Giergeschwindigkeit (Ys) feststellt, und einen Begrenzer (73 bis 80) enthält, der das Ausmaß der Änderung des Lenkwinkels (δF, δR) des Fahrzeugs auf einen vorbestimmten zulässigen Bereich einschränkt, wenn der Detektor eine Abnormalität feststellt.
2. Lenkungssteuersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Lenkwinkelsensor (PF, PR) den Lenkwinkel (δF, δR) des Fahrzeugs erfaßt,
daß ein Fahrgeschwindigkeitssensor (TM, VL, VR) die Fahrgeschwindigkeit (Vs) des Fahrzeugs erfaßt und
daß der Detektor (71, 72) aufgrund des von dem Lenkwinkelsensor erfaßten Lenkwinkels des Fahrzeugs und der von dem Fahrgeschwindigkeitssensor erfaßten Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs einen Schätzwert (Yse) für die Giergeschwindigkeit (Ys) ermittelt und das Vorliegen einer Abnormalität feststellt, wenn eine Differenz zwischen dem Schätzwert (Yse) und dem von dem Giergeschwindigkeitssensor (YS) erfaßten Wert (Ys) der Giergeschwindigkeit größer als ein vorbestimmter Schwellenwert (d1, d2) ist.
3. Lenkungssteuersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (CPU)
eine erste Bestimmungseinrichtung (20, 50) zum Bestimmen eines vorläufigen Sollwertes (δR*) für den Lenkwinkel (δR) des Fahrzeugs aufgrund des Eingangssignals (Ys, δF, Vs),
eine zweite Bestimmungseinrichtung (72, 80) zum Bestimmen des vorläufigen Sollwertes (δR*) als endgültigen Sollwert (δR*) für den Lenkwinkel in dem Fall, daß der Detektor (71, 72) keine Abnormalität feststellt, und
eine dritte Bestimmungseinrichtung (72 bis 79) enthält, die dann, wenn der Detektor eine Abnormalität feststellt, den vorbestimmten zulässigen Bereich für das Ausmaß der Änderung des Lenkwinkels des Fahrzeugs aufgrund des vorläufigen Sollwertes bestimmt, der von der zweiten Bestimmungseinrichtung bestimmt ist, wenn der Detektor die Abnormalität feststellt,
wobei die dritte Bestimmungseinrichtung als endgültigen Sollwert den vorläufigen Sollwert bestimmt, wenn der gegenwärtig von der zweiten Bestimmungseinrichtung bestimmte vorläufige Sollwert in dem vorbestimmten zulässigen Bereich liegt, bzw. einen in dem vorbestimmten zulässigen Bereich gewählten Wert bestimmt, wenn der gegenwärtig bestimmte vorläufige Sollwert außerhalb des vorbestimmten zulässigen Bereichs liegt.
4. Lenkungssteuersystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (CPU; 70) das Stellglied (M1) zum Ändern des Lenkwinkels (δR) von gelenkten Hinterrädern (TRL, TRR) des Fahrzeugs steuert und daß das Eingangssignal der Steuereinheit ferner eine Komponente (GFF) enthält, die aus einem Lenkwinkel (δF) von gelenkten Vorderrädern (TFL, TFR) des Fahrzeugs hergeleitet ist.
5. Lenkungssteuersystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Vorderrad-Lenkwinkelsensor (PF) den Lenkwinkel (δF) der gelenkten Vorderräder (TFL, TFR) des Fahrzeugs erfaßt,
daß ein Fahrgeschwindigkeitssensor (TM, VL, VR) die Fahrgeschwindigkeit (Vs) des Fahrzeugs erfaßt und
daß der Detektor (71, 72) aus dem von dem Vorderrad- Lenkwinkelsensor erfaßten Vorderradlenkwinkel des Fahrzeugs und der von dem Fahrgeschwindigkeitssensor erfaßten Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs einen Schätzwert (Yse) für die Giergeschwindigkeit (Ys) ermittelt und das Vorliegen einer Abnormalität feststellt, wenn eine Differenz zwischen dem Schätzwert (Yse) und dem von dem Giergeschwindigkeitssensor (YS) erfaßten Wert (Ys) der Giergeschwindigkeit größer als ein vorbestimmter Schwellenwert (d1, d2) ist.
6. Lenkungssteuersystem zum Steuern eines Hinterradlenk­ winkels (δR) von gelenkten Hinterrädern (TRL, TRR) eines Kraftfahrzeugs, mit einem Lenkwinkelsensor (PF) zum Erfassen eines Vorderradlenkwinkels (δF) von gelenkten Vorderrädern (TFL, TFR) des Fahrzeugs, einem Giergeschwindigkeitssensor (YS) zum Erfassen einer Giergeschwindigkeit (Ys) des Fahrzeugs, einem Fahrgeschwindigkeitssensor (TM) zum Erfassen der Fahrgeschwindigkeit (Vs) des Fahrzeugs, einem elektrisch gesteuerten Stellglied (M1) zum Ändern des Hinterradlenkwinkels (δR) und einer Steuereinheit (CPU), die das Stellglied zum Ändern des Hinterradlenkwinkels gemäß einem Eingangssignal steuert, welches mindestens eine aus der von dem Giergeschwindigkeitssensor erfaßten Giergeschwindigkeit hergeleitete Komponente enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (CPU)
  • a) aufgrund der von dem Fahrgeschwindigkeitssensor (TM) erfaßten Fahrgeschwindigkeit (Vs) des Fahrzeugs einen ersten Faktor (GF) und einen zweiten Faktor (Gy) bestimmt,
  • b) den erfaßten Vorderradlenkwinkel (δF) mit dem ersten Faktor multipliziert, um ein erstes Produkt (GFF) zu erhalten,
  • c) die erfaßte Giergeschwindigkeit (Ys) mit dem zweiten Faktor multipliziert, um ein zweites Produkt (Gy.Ys) zu erhalten,
  • d) das erste Produkt zu dem zweiten Produkt addiert, um einen Sollwert (δR*) für den Hinterradlenkwinkel (δR) zu erhalten, und
  • e) das Stellglied (M1) derart steuert, daß ein Istwert des Hinterradlenkwinkels mit dem Sollwert übereinstimmt, und die Steuereinheit
  • f) den Sollwert als vorläufigen Sollwert für den Hinterradlenkwinkel bestimmt, wenn hinsichtlich eines von dem Giergeschwindigkeitssensor (YS) erfaßten Wertes für die Giergeschwindigkeit (Ys) eine Abnormalität festgestellt wird,
  • g) von dem bei dem Feststellen der Abnormalität bestimmten vorläufigen Sollwert ausgehend einen vorbestimmten zulässigen Bereich für den Sollwert bestimmt und
  • h) als endgültigen Sollwert den vorläufigen Sollwert bestimmt, wenn der gegenwärtig bestimmte vorläufige Sollwert in dem vorbestimmten zulässigen Bereich liegt, bzw. einen in dem vorbestimmten zulässigen Bereich gewählten vorbestimmten Wert bestimmt, wenn der gegenwärtig bestimmte vorläufige Sollwert außerhalb des vorbestimmten zulässigen Bereichs liegt,
wobei die Steuereinheit das Stellglied zum Steuern des Hinterradlenkwinkels entsprechend dem endgültigen Sollwert steuert.
7. Lenkungssteuersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Begrenzer (73-80) beim Erfassen der Abnormalität durch den Detektor (71, 72) das Ausmaß der Änderung durch das Stellglied (M1) auf den Lenkwinkel (δR) des Fahrzeugs auf den vorbestimmten Bereich (δR* ± α) begrenzt.
8. Regelvorrichtung für die Lenkung (10) eines Fahrzeugs, mit einer Steuereinheit (ECU) zur Bestimmung eines Sollwerts (δR*) für den Lenkwinkel (δR) in Abhängigkeit von der erfaß­ ten Giergeschwindigkeit (Ys) des Fahrzeugs, und
einem Stellglied (60), mittels dem der Lenkwinkel (δR) im normalen Betrieb auf den Sollwert (δR*) regelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (ECU) einen Detektor (71, 72), mittels dem ein Schätzwert (Yse) für die Giergeschwindigkeit auf Basis des erfaßten Lenkwinkels (δR) und der Fahrgeschwindigkeit (Vs) des Fahrzeugs ermittel­ bar ist und der eine Abnormalität der erfaßten Giergeschwin­ digkeit (Ys) erkennen kann, wenn die Differenz zwischen den Absolutwerten der erfaßten Giergeschwindigkeit (Ys) und dem Schätzwert (Yse) größer als ein vorbestimmter Schwellwert (d1, d2) ist, und ferner
einen Begrenzer (73-80) aufweist, mittels dem der Lenkwinkel (δR) lediglich in einem gegenüber dem normalen Betrieb be­ schränkten Bereich (δR* ± α) regelbar ist, wenn der Detektor (71, 72) eine Abnormalität der erfaßten Giergeschwindigkeit (Ys) erkannt hat.
9. Regelverfahren für die Lenkung (10) eines Fahrzeugs, mit den Schritten:
  • - Erfassen einer Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs mittels eines Giergeschwindigkeitssensors, und
  • - Steuern eines Lenkwinkels des Fahrzeugs mittels einer Steuereinheit und durch ein elektrisch gesteuertes Stellglied gemäß einem Eingangssignal, das zumindest eine Komponente enthält, die von der mittels des Giergeschwindigkeitssensors erfaßten Giergeschwindigkeit hergeleitet ist,
gekennzeichnet durch die Schritte:
  • - Feststellen einer Abnormalität eines mittels des Giergeschwindigkeitssensors (YS) erfaßten Wertes der Giergeschwindigkeit (Ys) durch einen Detektor (71, 72), und
  • - Begrenzen des Ausmaßes der Änderung des Lenkwinkels (δR) des Fahrzeugs durch einen Begrenzer (73 bis 80) auf einen vorbestimmten zulässigen Bereich, wenn mittels des Detektors eine Abnormalität festgestellt wurde.
10. Regelverfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkwinkel (δR) lediglich in einem gegenüber dem nor­ malen Betrieb beschränkten Bereich (δR* ± α) geregelt wird, wenn die Differenz zwischen den Absolutwerten der erfaßten Giergeschwindigkeit (Ys) und einem Wert (Yse), der auf Basis des erfaßten Lenkwinkels (δR) und der Fahrgeschwindigkeit (Vs) des Fahrzeugs ermittelt wird, größer als ein vorbestimm­ ter Schwellenwert (d1, d2) ist.
DE4401333A 1993-01-19 1994-01-18 Fahrzeuglenkung-Steuersystem Expired - Fee Related DE4401333C2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP5007056A JPH06211152A (ja) 1993-01-19 1993-01-19 車輌の操舵装置

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4401333A1 DE4401333A1 (de) 1994-07-21
DE4401333C2 true DE4401333C2 (de) 2002-08-01

Family

ID=11655415

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4401333A Expired - Fee Related DE4401333C2 (de) 1993-01-19 1994-01-18 Fahrzeuglenkung-Steuersystem

Country Status (3)

Country Link
US (1) US5457632A (de)
JP (1) JPH06211152A (de)
DE (1) DE4401333C2 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10208725B4 (de) * 2001-03-05 2006-04-13 Honda Giken Kogyo K.K. Elektromotorische Servolenkvorrichtung

Families Citing this family (43)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5826204A (en) * 1993-11-30 1998-10-20 Siemens Aktiengesellschaft Circuit configuration for evaluation of the signals from a yaw rate sensor
JP3179271B2 (ja) * 1993-12-01 2001-06-25 本田技研工業株式会社 前後輪操舵装置の制御方法
JPH09510785A (ja) * 1994-03-25 1997-10-28 シーメンス アクチエンゲゼルシヤフト ヨーイング速度センサの信号を評価する回路装置
DE4431347C2 (de) * 1994-09-02 2000-01-27 Mannesmann Sachs Ag Wicklungsumschaltbarer elektromotorischer Antrieb für ein Fahrzeug
JPH09109866A (ja) * 1995-10-19 1997-04-28 Fuji Heavy Ind Ltd 車両運動制御装置
JP3348619B2 (ja) * 1997-03-04 2002-11-20 トヨタ自動車株式会社 車輌の挙動制御装置
JP3232557B2 (ja) * 1997-08-22 2001-11-26 トヨタ自動車株式会社 ヨーレイトセンサ異常検出装置
JP3452299B2 (ja) * 1997-09-03 2003-09-29 本田技研工業株式会社 電動パワーステアリング装置
US6198988B1 (en) * 1998-08-10 2001-03-06 Ford Global Technologies, Inc. Method for detecting an erroneous direction of travel signal
US6144904A (en) 1998-12-22 2000-11-07 Ford Global Technologies, Inc. Instant detection / diagnosis of abrupt bias fault in signals of vehicle motion sensors
US6397135B1 (en) * 2000-07-13 2002-05-28 Aisin Seiki Kabushiki Kaisha Rear-wheel steering angle control device
US6434486B1 (en) * 2000-08-28 2002-08-13 Delphi Technologies Inc. Technique for limiting the range of an object sensing system in a vehicle
US6637543B2 (en) * 2001-02-14 2003-10-28 Delphi Technologies, Inc. Oversteer control for a motor vehicle
JP4719901B2 (ja) * 2001-03-28 2011-07-06 アイシン精機株式会社 後輪操舵角制御装置
US6588540B2 (en) * 2001-07-26 2003-07-08 Delphi Technologies, Inc. Steer-by-wire redundant handwheel control
JP2003054435A (ja) * 2001-08-09 2003-02-26 Aisin Seiki Co Ltd 後輪操舵制御装置
US6553293B1 (en) * 2002-01-03 2003-04-22 Delphi Technologies, Inc. Rear steering control for vehicles with front and rear steering
DE10351485A1 (de) * 2003-11-04 2005-06-09 Zf Lenksysteme Gmbh Fahrzeug-Hilfskraftlenkung mit Elektromotor
JP4027339B2 (ja) * 2004-04-20 2007-12-26 本田技研工業株式会社 電動パワーステアリング装置
DE602005013375D1 (de) * 2004-04-30 2009-04-30 Nsk Ltd Steuervorrichtung für elektrische servolenkvorrichtung
JP4500126B2 (ja) * 2004-08-02 2010-07-14 富士重工業株式会社 ヨーレートセンサの故障診断装置
US8554416B2 (en) * 2006-10-20 2013-10-08 Honda Motor Co., Ltd. Rear wheel steering angle controlling device for vehicles
US7881841B2 (en) * 2006-12-28 2011-02-01 Caterpillar Inc. Motion-control system
US8060278B2 (en) * 2007-10-15 2011-11-15 GM Global Technology Operations LLC Methods and systems for controlling steering in a vehicle using a primary active steering functionality and a supplemental active steering functionality
MX2008014783A (es) 2008-02-05 2009-08-27 Krueger Int Inc Armazon para silla con soporte hueco ergonomico integral.
KR101329986B1 (ko) * 2008-09-24 2013-11-15 주식회사 만도 조향각 센서의 불량검출방법
US8494719B2 (en) * 2009-02-12 2013-07-23 GM Global Technology Operations LLC Method and apparatus for controlling active rear steering
CN102105340B (zh) * 2009-03-25 2013-10-30 丰田自动车株式会社 车辆的转向装置
US8738219B2 (en) 2009-08-24 2014-05-27 Robert Bosch Gmbh Good checking for vehicle longitudinal acceleration sensor
US8754764B2 (en) * 2009-08-24 2014-06-17 Robert Bosch Gmbh Good checking for vehicle pressure sensor
US8935037B2 (en) * 2009-08-24 2015-01-13 Robert Bosch Gmbh Good checking for vehicle steering angle sensor
US8467929B2 (en) * 2009-08-24 2013-06-18 Robert Bosch Gmbh Good checking for vehicle wheel speed sensors
US8494708B2 (en) * 2009-08-24 2013-07-23 Robert Bosch Gmbh Good checking for vehicle yaw rate sensor
US8401730B2 (en) * 2009-08-24 2013-03-19 Robert Bosch Llc Good checking for vehicle lateral acceleration sensor
KR101509802B1 (ko) * 2009-11-17 2015-04-08 현대자동차주식회사 전동식 파워 스티어링 시스템의 조향 록킹 장치
JP5880953B2 (ja) * 2012-03-22 2016-03-09 株式会社ジェイテクト 車両用操舵装置
JP2014136563A (ja) * 2013-01-18 2014-07-28 Toyota Motor Corp 車両制御システムおよび走行状態取得装置
CN106061796B (zh) * 2014-02-24 2018-08-24 日立汽车系统株式会社 车辆搭载设备的控制装置及动力转向装置
JP6548023B2 (ja) * 2015-09-11 2019-07-24 株式会社ジェイテクト 車両用操舵装置
JP6740647B2 (ja) * 2016-03-10 2020-08-19 株式会社ジェイテクト 操舵制御装置
FR3119138B1 (fr) * 2021-01-22 2023-05-05 Transdev Group Innovation Equipement de contrôle capable de contrôler un freinage d’un véhicule autonome et véhicule associé
DE102021202482B4 (de) * 2021-03-15 2023-06-29 Continental Automotive Technologies GmbH Regelungseinrichtung und Verfahren zur Lenkwinkelregelung eines Fahrzeugs
WO2023200423A2 (en) * 2022-04-13 2023-10-19 Bmc Otomoti̇v Sanayi̇ Ve Ti̇caret Anoni̇m Şi̇rketi̇ Active rear steering control system

Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS59100062A (ja) * 1982-11-27 1984-06-09 Hino Motors Ltd 車両に使用されるステアリング系統
JPS60124572A (ja) * 1983-12-09 1985-07-03 Nippon Denso Co Ltd 車輌の操舵装置
EP0150856A2 (de) * 1984-01-31 1985-08-07 Nissan Motor Co., Ltd. Hilfslenksystem für ein Radfahrzeug
JPS63192667A (ja) * 1987-02-03 1988-08-10 Nippon Denso Co Ltd 車両用後輪操舵装置
DE3833420C1 (en) * 1988-10-01 1989-12-28 Daimler-Benz Aktiengesellschaft, 7000 Stuttgart, De All-wheel steering system
DE3930445C2 (de) * 1988-09-13 1993-02-11 Aisin Seiki K.K., Kariya, Aichi, Jp

Family Cites Families (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4836319A (en) * 1986-07-22 1989-06-06 Nippondenso Co., Ltd. Steering control apparatus for motor vehicles
CA1320551C (en) * 1987-03-09 1993-07-20 Shuji Shiraishi Yaw motion control device
JP2740176B2 (ja) * 1987-12-28 1998-04-15 日産自動車株式会社 車両の後輪操舵方法
US5313389A (en) * 1988-09-13 1994-05-17 Aisin Seiki Kabushiki Kaisha Fail-safe mechanism for vehicle stability augmentation steering system
US5180026A (en) * 1989-02-21 1993-01-19 Nissan Motor Company, Limited Rear wheel steering angle control system for vehicle
GB8909074D0 (en) * 1989-04-21 1989-06-07 Lotus Group Plc Vehicle control system
US5267160A (en) * 1990-05-02 1993-11-30 Nissan Motor Co., Ltd. Steering control system for vehicle
EP0460581B1 (de) * 1990-06-04 1995-04-26 Nippondenso Co., Ltd. Signalverarbeitungsschaltung für Giergeschwindigkeitssensor
JPH04133860A (ja) * 1990-09-25 1992-05-07 Honda Motor Co Ltd 車輌用操舵装置の制御方法
DE4123234C1 (de) * 1991-07-13 1992-08-27 Mercedes-Benz Aktiengesellschaft, 7000 Stuttgart, De
JPH05131946A (ja) * 1991-11-13 1993-05-28 Toyota Motor Corp 車両の後輪操舵制御装置

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS59100062A (ja) * 1982-11-27 1984-06-09 Hino Motors Ltd 車両に使用されるステアリング系統
JPS60124572A (ja) * 1983-12-09 1985-07-03 Nippon Denso Co Ltd 車輌の操舵装置
EP0150856A2 (de) * 1984-01-31 1985-08-07 Nissan Motor Co., Ltd. Hilfslenksystem für ein Radfahrzeug
JPS60161256A (ja) * 1984-01-31 1985-08-22 Nissan Motor Co Ltd 車両の補助操舵方法
JPS63192667A (ja) * 1987-02-03 1988-08-10 Nippon Denso Co Ltd 車両用後輪操舵装置
DE3930445C2 (de) * 1988-09-13 1993-02-11 Aisin Seiki K.K., Kariya, Aichi, Jp
DE3833420C1 (en) * 1988-10-01 1989-12-28 Daimler-Benz Aktiengesellschaft, 7000 Stuttgart, De All-wheel steering system

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10208725B4 (de) * 2001-03-05 2006-04-13 Honda Giken Kogyo K.K. Elektromotorische Servolenkvorrichtung

Also Published As

Publication number Publication date
DE4401333A1 (de) 1994-07-21
US5457632A (en) 1995-10-10
JPH06211152A (ja) 1994-08-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4401333C2 (de) Fahrzeuglenkung-Steuersystem
DE4232256C2 (de) Lenksystem
DE60125467T2 (de) Elektrische Servolenkung für ein Fahrzeug
DE60218594T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Steuern des Lenkverhältnisses
EP2393701B1 (de) Bestimmung eines soll-lenkmoments in einer lenkvorrichtung
DE19634728C1 (de) Fahrzeuglenkung
DE4402423B4 (de) Servolenkungs-Vorrichtung für Motorfahrzeuge
DE102009058001B4 (de) Detektion einer Fahrerintervention während einer Drehmomentüberlagerungsoperation bei einem elektrischen Servolenkungssystem
DE3610461C2 (de) Lenkeinrichtung für ein Fahrzeug
DE102018208726B4 (de) Steer-by-Wire-Lenksystem und Verfahren zum Betreiben eines solchen
DE3529475C2 (de)
DE3540884C2 (de)
DE3534334C2 (de)
DE4342451A1 (de) Elektrisch betriebene Servolenkvorrichtung
DE112013006873B4 (de) Fahrzeuglenksteuervorrichtung
DE102007027537A1 (de) Elektrisch angetriebenes Fahrzeug
EP1521700B1 (de) Hydraulische servolenkung
DE4015618C2 (de) Lenkradneutralstellungs-Bestimmungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug
DE3942494A1 (de) Hinterradlenkanordnung fuer ein fahrzeug mit vierradlenkung
EP3947109B1 (de) Verfahren zur steuerung eines steer-by-wire-lenksystems und steer-by-wire-lenksystem für ein kraftfahrzeug
DE4332247C2 (de) Elektronisch gesteuerte Servolenkung und Verfahren zu deren Steuerung
DE3738650C2 (de)
DE10044206B4 (de) Elektrisches Servolenkungssystem
DE4015616A1 (de) Einrichtung zur bestimmung der neutralstellung eines lenkbetaetigungsorganes
DE4229463A1 (de) Hinterradlenksystem fuer ein kraftfahrzeug

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8320 Willingness to grant licences declared (paragraph 23)
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20130801