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Vorrichtung zum automatischen Parallelschalten von ein- oder mehrphasigen
Wechselstromnetzen. Die in zwei Wechselstromnetzen vor der Parallelschaltung sich
abspielenden Vorgänge wurden schon in verschiedener Weise dazu benutzt, um ein automatisches
Parallelschalten im richtigen Zeitpunkt herbeizuführen. Hierzu ist bekanntlich Spannungs-,
Frequenz-und Phasengleichheit erforderlich. Sieht man zunächst, was in vielen Fällen
zulässig ist, von der Forderung einer genauen Spannungsgleichheit ab, und geht man
von der Voraussetzung aus, daß die Frequenz des Netzes i größer sei als die Frequenz
des Netzes 2, so spielen sich in der Nähe des Synchronismus die in der Abb. i dargestellten
Vorgänge ab, und zwar um so langsamer, je mehr die Frequenz des Netzes i auf die
Frequenz des Netzes 2 vermindert wird. In der Abbildung ist der Abszissenachse der
Zeitmaßstab zugeordnet. Zur Zeit T stimmt die Phase der beiden Netze überein. Vor
diesem Zeitpunkt eilt die Spannung El des Netzes i der Spannung E2 des Netzes :2
nach, wie dies aus den darübergezeichneten Vektordiagrammen,ersichtlich ist. Diese
Phasenverschiebung wird, wenn der Vektor E1 den Vektor E. überholt, zunächst immer
kleiner, um dann, nachdem die Nullage erreicht war, in eine voreilende Verschiebung
überzugehen. Die Kurve i stellt die Änderung der Phasenverschiebung mit der Zeit
dar. Sie beginnt in dem betrachteten Zeitraum mit einer Nacheilung von 36o° und
endigt mit einer Voreilung von 36o°. Die Phasenverschiebung Null ist also eindeutig
dem Zeitpunkt zugeordnet, in welchem Phasengleichheit besteht. Geht die Überholung
des ersten Systems nun siehr langsam vor sich, so herrscht in diesem Zeitpunkt praktisch
auch Frequenzgleichheit der beidem Netze. Dies wurde schon in der Weise zur automatischen
Parallelschaltung der beiden Netze ausgenutzt, daß an die beiden Spannungen. ein
Phasenmesser von genügender Einstellkraft geschaltet wurde, welcher in Verbindung
mit einem Verzögerungsrelais nur bei genügender Langsamkeit des Durchganges durch
den Nullpunkt die Parallelschaltung der beiben Netze bewirkt. Hierbei wurde also
die Phasenlage der beiden Spannungen allein in Verbindung mit einem Zeitelement
ausgenutzt.
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Weitere Möglichkeiten ergeben sich, wenn statt der Phasenlage die
Summen- oder Differenzspannung der beiden Netze verwendet wird. Diese Spannungen,
die in der Abb. i durch Kurve 2 bzw. Kurve 3 dargestellt sind, können jedoch, wie
dies z. B. bei der bekannten Hell- bzw. Dunkelschaltung der Fall ist, im allgemeinen
nur derart für eine Parallel-' schaltvorrichtung ausgenutzt werden, daß die Quadrate
dieser Spannungen, die durch die Kurven 2° und 32 wiedergegeben sind, ausgenutzt
werden. Wie ersichtlich, ist hier das Maximum der Summenspannung bzw. das Minimum
der Differenzspannung eindeutig dem Punkt der Phasengleichheit der beiden Systeme
zugeordnet, doch 'haben die wirksamen Kurven 2° und 32 gerade in diesem Punkt einen
sehr flachen Verlauf, so daß nicht mit einer großen Genauigkeit gerechnet werden
kann. Aus diesem Grunde hat man nach anderen Möglichkeiten gesucht, die ein genaueres
Erfassen des richtigen: Einschaltmomentes gewährleisten. Solche ürgeben sich allgemein
bei Verwendung zweier kombinierter Größen.
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So wurde bereits ein System verwendet, welches auf 'die Größe Ei E__,
# sin cp anspricht, worin cp den Phasenversc'hiebungswinkel zwischeu
den
beiden Spannungen Ei und E2 bedeutet. Diese -Größe ist in-der Abb. i durch die Kurve
5 dargestellt und schneidet in dem Punkt der Phasengleichheit die Abszissenachse.
Da dies auch bei Phasenopposition der Fall ist, hat man das Sinussystem in der Weise
mit einem System, welches auf das in Kurve 22 dargestellte Quadrat der Summenspannung
(El+E.)2 anspricht, kombiniert, daß eine Parallelschaltung nur dann erfolgt, wenn
das Sinussystem die Nullage passiert und gleichzeitig das zweite System die maximale
Spannung aufweist. Bei einzelnen dieser Ausführungsformen wurde, damit jedoch eine
Einschaltung auch nur dann erfolgt, wenn das Passieren der Nullage sehr angsam vor
sich geht, das auf die Summenahnung ansprechende Relais mit einer Zeitverzögerung
versehen.
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Gemäß der Erfindung läßt sich eine weitere Vereinfachung und Verbilligung
der Fabrikation dadurch erzielen, daß man außer dem in Kurve 5 dargestellten Sinussystem
ein Ferrarissystem benutzt, welches auf die in Kurve 4 dargestellte Größe Ei
- E2 # cos cp anspricht. Wie aus der Abbildung ersichtlich, ist auch bei
dieser Kurve, dem Zeitpunkt der Phasengleichheit, das maximale positive Drehmoment
zugeordnet, während finit dem Zeitpunkt der Phasenopposition das maximale negative
Drehmoment zusammenfällt. Es wäre also hier eine Vorrichtung anzubringen, welche
nur bei dem größten positiven Drehmoment den Schalter schließt.
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Der Vorzug der. Benutzung der Kurve 4 gemäß unserer Erfindung liegt
einmal darin, daß sich Kräfte, welche Ei E2 cos cp proportional sind, mit Apparaten,
welche den geh-öhnliclien Zählern nachgebildet sind, sehr einfach und genau herstellen
lassen und somit eine zuverlässigere Parallelschaltvo_rric'htung ergeben als die
entgegengehaltene Einrichtung. Hinzu kommt noch, daß bei Benutzung der Kurve 2=
dauernd Impulse in der gleichen Richtung auftreten und daß es infolgedessen durch
Summation dieser Impulse leicht vorkommen kann, daß der Amplitudenwert, der dem
Maximum der Kurve 22 entspricht, nicht bei Phasenverschiebung von o bzw. i8o°, sondern
bei anderen Phasenverschiebungen auftritt, wobei im Falle der Phasengleichheit und
Opposition noch größere Amplituden auftreten würden. Eine derartige Vorrichtung
kann daher leicht zu Fehlschaltungen Veranlassung geben. Das. ist bei Benutzung
der Kurve 4 nicht möglich, da die einzelnen Impulse in gleicher Weise einen Antrieb
sowohl nach der einen als auch nach der anderen: Seite ergeben und somit eine .Vergrößerung
der Ausschläge durch Summation der einzelnen Impulse nicht auftreten kann. In den
Abb. 2 bis 5 _ sind A,usführungs, Beispiele für eine automatische Parallelschaltvorrichtung
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Abb. 2 ein Schaltschema für den
Anschluß der beiden Triebsysteme, Abb.3 die Anordnung der von den Triebscheiben
betätigten Kontakte, Abb. 4 und 5 die Verbindung der Schaltung mit einer Anzeigevorrichtung,
die das Parallelschalten von einer entfernten Stelle aus ermöglicht, Abb.6 und 7
die Schaltung eines Relais, welches auch die Spannungsdifferenz beim Parallelschalten
berücksichtigt.
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An die parallel zu schaltenden. Netze i und 2, die in den Abbildungen
einphasig gezeichnet sind, sind zunächst die Spannungswandler 3 bzw. 4 angeschlossen,
welche das Sinussystem mit der Scheibe 5 und das Cosinussystem mit der Scheibe 6
speisen. Die Stromwicklung 7 des Sinussystems liegt unter Vorschaltung einer Drosselspule
8 und die Stromwicklung g des Cosinussystems unter Vorschaltung eines Ohrnschen
Widerstandes io an dem Wandler 3, während die Spannungsspulen i i und i 2 der beiden
Systeme an den Wandler 4 angeschlossen sind. An der zur Scheibe 5 des Sinussystems
. gehörigen Achse 13 ist das eine Ende einer Spiralfeder 14 befestigt, deren anderes
Ende an einem schwenkbaren Hebelarm 15 angebracht ist. Zu beiden Seiten dieses Hebelarmes
befinden sich zwei Kontakte 16, durch die beispielsweise die Stromwicklung g des
Cosinussystems kurzgeschlossen wird, sobald der Hebelarm aus der Mittellage herausbewegt
wird. Dies ist der Fall, wenn die Scheibe nach rechts oder nach links ausschlägt.
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Wesentlich ist, die Dämpfung des Sinussystems so gering zu machen,
daß der Ausschlag desselben bei langsamen Änderungen möglichst genau dem augenblicklichen
Drehmoment folgt, während das Cosinussystern, das nur beim positiven Drehmoment
und erst nach Ablauf einer gewissen Zeit die Parallelschaltung vollziehen soll,
stark gedämpft sein muß. Zwecknäßigerweise besitzt das Cosinussystein einen Anschlag,
der unter dem Einfluß einer Rückstellfeder seine Nullage festhält und eine Drehung
bei negativem Drehmoment verhindert. Diese hat außerdem den Vorteil, daß, sofern
die beiden Wechselstroinnetze noch weit von dem Synchronismus entfernt sind, sowohl
Sinus- wie Cosinussystem infolge ihrer Massenträgheit in der huhelage bleiben und
daher ein Einschalten nicht erfolgen kann.
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Unter Umständen kann es auch zweckmäßig sein, auch an dem Siliussystem
eine besondere Rückstellfeder für die Scheibe 5
anzubringen. In
dem Augenblick, in dem die Scheibe 5 bei Phasengleichheit durch die Nullage hindurchgeht
und das Cosinussystem eingeschaltet wird, wird sich die durch die Rückstellfeder
zunächst in der Nullage gehaltene und durch-den Bremsmagneten 18 gedämpfte
Scheibe 6 langsam in Bewegung setzen,- so daß der Stift i9 sich von dem Anschlag
2o wegbewegt und nach einer gewissen Zeit den Kontakt 21 schließt, wodurch die Parallelschaltung
der beiden Netze bewirkt wird. Hat hierbei der einmalige Durchgang durch die phasengleiche
Lage noch nicht zur Parallelschaltung geführt und ist dabei die Scheibe des Cosinussystems
um einen gewissen Betrag in der positiven Richtung gedreht worden, so wird diese
bei dem Durchgang durch die Phasenopposition, wieder zurückgeführt, da hierbei das
Sinussystem äberrnals das Cosinussystem einschaltet und das letztere dann außer
der Rückstellkraft -der Feder ein negatives Drehmoment besitzt.
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Häufig ist es erforderlich, die Verzögerung, die zwischen der Kontaktgabe
der Parallelschaltvorrichtung und dem Einschalten des die Parallelschaltung bewirkenden
Ölschalters (Hauptschalters) entsteht, zu berücksichtigen. Bei Verwendung von Zählertriebsystemen
ist dies in einfacher Weise, durch solche Verschiebung des Spannungsflusses oder
auch des Stromflusses möglich, daß die Kontaktgebung zur Parallelschaltung frühzeitig
genug erfolgt. Statt dessen kann man auch in bekannter Weise eine Rutschkupplung
für den Kontaktgeber des Sinussystems verwenden, bei der bei dem Ausschlag der Scheibe
über einen gewissen Winkel hinaus der Kontaktgeber durch einen Anschlag festgehalten
wird und infolgedessen beim Zurückschwingen der Scheibe etwas zu frühzeitig die
Nullage .erreicht und den betreffenden Kontakt schließt. Die gleiche Wirkung läßt
sich auch durch einen an der Scheibe angebrachten Stift erreichen, derden Festpunkt
der zu dieser Scheibe gehörenden Rückstellfeder beim maximalen Ausschlag der Scheibe
um einen gewissen Betrag in entgegengesetzter Richtung verschiebt, so daß die durch
die Feder gegebene Ruhelage der Scheibe etwas nach links oder rechts gerückt wird,
wenn das System nach rechts öder links ausschlägt.
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Eine solche frühzeitige Kontaktgäbe ist besonders wichtig, wenn das
zuzuschaltende Netz sogleich nach der Parallelschaltung einen Teil der Belastung
des eigenen Netzes übernehmen soll. Hierbei muß man die Parallelschaltvorrichtung
so einrichten, daß die Parallelschaltung nur dann ausgelöst wird, wenn das Netz
2 das Netz i mit einer - gewissen Relativgeschwindigkeit überholt. Zu diesem Zwecke
kann man beispielsweise an dem Sinussystem einen. Kontakt anbringen und mit den
übrigen. Kontakten in Reihe schalten! welcher nur dann.geschlossen wird, wenn das
Sinussystem in der einen Richtung, beispielsweise der positiven, ausschlägt, welcher
dagegen bei dem umgelehrten Ausschlag geöffnet wird, denn wenn das Netz 2 das Netz
i überholt, muß, wie aus Abb. i ersichtlich ist, vor dem Durchgang der Scheibe des
Sinussystems durch die Nullage die Scheibe einen Ausschlag in der positiven Richtung
gemacht haben. Wenn dagegen umgekehrt der Ausschlag der Seheibe vorher negativ war,
überholt umgekehrt das Netz i das Netz 2. In diesem Falle muß dann der benannte
Kontakt geöffnet werden.
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_ Soll die Parällelschaltvorrichtung ferngt tätigt werden, so ist
noch eine besondere An= zeigevorrichtüng an der Betätigungsstelle @erforderlich,
denn der an dieser Stelle aufgestellte Bedienungsmann muß erkennen können, in welcher
Richtung er die Maschine zu regulieren hat, und er muß auch wissen, ob die beiden
Netze mehr oder weniger vom Synchronismus und der Phasengleichheit entfernt sind.
Um dies zu erreichen, können entsprechend der Ausführung nach A,bb. q, die .Spulen
zweier Relais 26 und 27 verwendet werden, welche von der Summenspannung erregt,,
und iii Abhängigkeit von der Drehrichtung -und Geschwindigkeit der Scheibe 5 des
Sinussystems durch besondere Kontakte 24,25 ein- und ausgeschaltet werden. Hierbei
werden die Kontakte durch die Scheibe beispielsweise derart gesteuert, daß ein kleiner
Bremsmagnet 22 an dem Hebelarm 23 derart in der Nähe der Scheibe des Sinus -systenis
angeordnet ist, daß der Magnet da
Scheibe noch genügend beeein$ußt (s. Abb.
5 Zu beiden Seiten des Hebelarms sind die zu den beiden Relais 26 und 27 gehörenden
Einschaltkontakte 24 und 25 vorgesehen, und zwar so, daß der Hebelarm selbst nicht
zur Stromleitung benutzt wird, sondern den einen als Feder ausgebildeten Kontakt
gegen einen zweiten festen Kontakt drücken kann. Die beiden Relaiswicklungen liegen
in der gezeichneten Weise unter Vorsclialtung je eines Widerstandes 28, 29 an. den
l-lemrnen 30,, an welche die Summenspannung (E11-E2) -angeschlossen ist.. Bei Bewegung
der Scheibe übt der- Magnet z2 eine geringe Bremskraft auf dieselbe aus und sucht
sie in ihren Bewegungen zu hemmen. Hierdurch wird umgekehrt die gleiche Kraft von
der Scheibe auf den Magneten ausgeübt, und zwar ist diese Kraft um so größer, je
rascher die Bewegung der Scheibe erfolgt. Die Bewegung der Scheibe ist nun, wenn
das Netz i das Netz 2 überholt, zu der Zeit, wo die Summenspannung ihr Maximum hat,
beispielsweise
von links nach rechts gerichtet, so daß der rechte
Kontakt 25 geschlossen und das entsprechende Relais 26 eingeschaltet wird. Beim
Zurückschwingen der Scheibe sinkt die Summenspannung, so daß, obwohl der Magnet
nun den linken Kontakt 24 schließt, die Erregung des Relais 27 nicht ausreicht,
um seine Kontakte zu schließen. Ist also die Frequenz des ersten Netzes dauernd
zu hoch, so wird immer nur das erste Relais 26 betätigt, und zwar in bestimmten
Abständen, die um so geringer werden, je größer die Abweichung vom Synchronismus
ist. Nähern sich dagegen die beiden Frequenzen, so werden die vom Relais betätigten
Kontakte in um so größeren Zeiträumen geschlossen, und nähern sieh schließlich die
beiden Systeme dem synchronen und phasengleichen Zustand, so bewegt sich die Scheibe
des Sinusstromes nur noch so langsam, daß auf den Bremsmagneten. 22 keine genügende
Kraft mehr ausgeübt wird, um den einen oder anderen Kontakt zu schließen. Es ist
daher auch ausgeschlossen, daß der Bremsmagnet den eigentlichen ParalleIschaltvorgang,
der durch die in den Abb.2 und 3 dargestellte Anordnung ausgelöst wird, schädlich
beein fußt. Ist dagegen die Frequenz des ersten Netzes von vornherein kleiner als
die des zweiten, so daß das Netz 2 das Netz i überholt, so spielt sich, wie aus
der Abb. i hervorgeht, der umgekehrte Vorgang ab, denn unter dieser Voraussetzung
wird zu der Zeit, wo die Summenspunnung ihren maximalen Wert hat, die Scheibe in
der Richtung von rechts nach links schwingen, infolgedessen kann nur das Relais
27 ansprechen. Man kann auch auf Relais verzichten und dieselben durch zwei Glühlampen
von verschiedener Farbe ersetzen.
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Statt der bisher beschriebenen Verbindung des Sinussystems mit dem
Cosinussystem kann man auch beliebige andere Verbindungen verwenden. Beispielsweise
kann man sowohl das Sinussystem als ;auch das Cosinussystem wenig dämpfen und dauernd
an Spannung legen, so daß beide im Sinne der Kurve 4 und 5 der Abb. i hin und her
schwingen. Bringt man nun an dem Sinussystem einen Kontakt an, welcher in dem Zeitpunkt,
wo das schwingende System durch die Nullage hindurchgeht, geschlossen wird, und
schaltet man in Reibe mit diesem einen weiteren Kontakt, der an dem Cosinussystem
angebracht ist und nur dann geschlossen wird, wenn dieses einen positiven Ausschlag
besitzt, so wird ebenfalls eine einwandfreie Parallelschaltung dadurch erzielt,
daß, sobald- beide Kontakte geschlossen sind, ein Schalter, der mit einer gewissen
Zeitverzögerung arbeitet, eingeschaltet wird. _ Bei dieser Einrichtung können auch
die beiden Anzeigerelais oder Glühlampen ohne Verwendung der Summenspannung in der
Weise geschaltet werden, daß in Reihe mit den von dem Bremsmagneten betätigten Kontakten
ein weiterer Kontakt verlegt wird, welcher nur bei positivem Ausschlag des Cosinussystems
geschlossen wird.
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Die besondere Zeitverzögerung für die Parallelschaltung kann auch
fortfallen, wenn man zu beiden Seiten des von dem Bremsmagneten gesteuerten Hebelarms
zwei weitere Kontakte anbringt, welche geöffnet werden, sobald der Bremsmagnet der
Bewegung der Scheibe entsprechend nach der einen oder anderen Seite bewegt wird.
Diese Kontakte liegen in Reihe mit dem Kontakt, den die Scheiben des Sinussystems
bei ihrem Durchgang durch die Nullage schließen, und weiterhin in Reihe mit dem
durch das Cosinussystem bei positivem Ausschlag geschlossenen Kontakt oder mit einem
durch die Summenspannung betätigten Kontakt.
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Hierbei tritt folgendes ein: Solange die Scheibe des Sinussystems
noch mit einer gewissen Geschwindigkeit durch die Nullage geht, wird einer der beiden
von dem Bremsmagneten betätigten Kontakte geöffnet, erst wenn der Durchgang des
Sinussystems durch die Nullage so langsam erfolgt, daß keine genügende Kraft mehr
auf den Bremsmagneten ausgeübt wird, bleiben dessen Kontakte geschlossen, und die
Parallelschaltung erfolgt nunmehr bei demjenigen Durchgang des Sinussystems durch
die Nullage, welchem das maximale Drelnnoment des Cosinus= Systems oder das Maximum
der Summen= Spannung zugeordnet ist, also genau im Zeitpunkt des Synchronismus und
der Phasengleichzeit der beiden Wechselstromnetze.
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Der schwenkbare Bremsmagnet mit der eben beschriebenen Kontaktanordnung
kann natürlich auch in Verbindung mit einem gewöhnlichen Phasenmesser zur automatischen
Parallelschaltung verwendet. werden, und zwar derart, daß die von dem Bremsmagneten
betätigten Kontakte die .Parallelschaltung durch den Phasenmesser nur dann zulassen,
wenn der Phasenmesser mit genügender Langsamkeit durch die Nullage hindurchgeht.
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Falls für die Parallelschaltung außer der Frequenz- und Phasengleichheit
auch genaue Spannungsgleichheit gefordert wird, ist noch die Anordnung eines weiteren
Relais erforderlich, welches bei Spannungsungleichheit die Parallelschaltung verhindert
und, falls erforderlich, eine entsprechende Anzeigevorrichtung steuert. Ein derartiges
Relais ist in den Abb.6 und 7 dargestellt. Auf die Scheibe dieses Relais wirken
zwei Ferraristriehsysteme 3i und 32 ein, welche zweckmäßig an die gleichen Spannungswandler
3 und
angeschlossen werden wie die Spulen der Abb.2. Diese Triebsysteme
besitzen an sich bekannte Kurzschlußvorrichtungen 34, welche in Verbindung mit der
Spannungsspule ein Drehmoment hervorrufen. Diese Kupferringe sind entgegengesetzt
angeordnet, derart, daß die Drehmomente der beiden Systeme 3 i und 32 einander entgegenwirken
und infolgedessen bei Spannungsgleichheit die Scheibe in der in Abb. 7 dargestellten
Nullage stillsteht. Hierbei hat der auf der Scheibe angebrachte Stift 35 eine solche
Lage, daß er die zu beiden Seiten desselben angeordneten Kontakte geöffnet läßt.
Von diesen Kontakten schließen die Kontakte 36, 38 und 37,39 die Spule g
des Cosinussystems etwa in der Weise kurz, wie dies in( Abb. 3 durch die,Kontakte
16 geschieht. Die Kontakte 40, 42 und 41, 43 steuern zwei Anzeigevorrichtungen,
die anzeigen, ob die einzuregulierende Spannung zu hoch oder zu niedrig ist oder
ob Spamiungsgleich'heit besteht. Zweckmäßig wird man die für die Anzeige der Frequenzdifferenz
dienenden Vorrichtungen 26, 27 in Abb. 4 gleichzeitig zur Anzeige der Spannungsdifferenz
benutzen, indem man die Kontakte 40, 42 und 4443 mit den Spulen 26, 27 derart verbindet,
daß bei geschlossenen Kontakten diese Spulen an eine der zu vergleichenden Spannungen
angeschlossen sind.
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Bei Spannungsungleichheit wird entsprechend an der Betätigungsstelle
das eine der beiden Signale dauernd ansprechen und den Bedienungsmann veranlassen,
die Spannung seiner Maschine entsprechend .einzuregulieren. Sind die Spannungen
genügend gleich, so wird die in Abb. 6 und 7 dargestellte Scheibe stillstehen, so
daß die sämtlichen in Abb. 7 dargestellten Kontakte geöffnet sind. Dadurch werden
die eigentliche Parallelschaltvorrichtung nach Abb. 2 und 3 und die zugehörigen
Anzeigevorrichtungen nach Abb. 4 freigegeben. Durch die Kontakte 24, 25 wird entweder
die Vorrichtung 26 oder die Vorrichtung 27 in bestimmten Zeitabschnitten betätigt
und angezeigt, daß die Frequenz in entsprechender Weise einzuregulieren ist. Erfolgen
die Signale zunächst in immer langsamerem Tempo, um alsdann vollständig aufzuhören,
so ist dies ein Zeichen dafür, daß der richtige Zeitpunkt zur automatischen Parallelschaltung
bald eintritt. Die ausgelöste Parallelschaltung harn dann etwa daran erkannt werden,
daß eine weitere Frequenzregulierung zu einer Verschiebung der Wattbelastung oder
eine weitere Spannungsregulierung zu einer Verschiebung der Blindbelastung führt.
Durch Einbringen eines Kontaktes am Hauptschalter und eines hierdurch betätigten
Relais kann man auch die erfolgte Parallelschaltung direkt zurückmelden. Für die
Ferneinschaltung und Zurüclnneldung der automatischen Para:llelschaltvorrichtung
eignen sich in liervorragendier Weise Hoclifrequenzströrne, die längs der Kraftleitung
übertragen werden. Zu diesem Zweck wäre etwa ein Zweiwellenverkehr mit verschiedenen
Grundwellen einzurichten, wobei die eine Welle für die Betätigung der Parat.lleIschaltvorriclitung
von der Betätigungsstelle aus dient, während die zweite Welle für die Rückmeldung
vorzusehen ist.
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Da bei der erläuterten Rückmeldung zwei verschiedene Signale in Frage
kommen, ist es zwecks Ersparnis an Apparaten vorteilliaft, hierbei, d. h. bei der
Rückmeldung, mit modulierten Trägerwellen zu arbeiten, wobei den beiden Signalen
zwei verschiedene Modulationsfrequenzen zuzuordnen sind, die an derb Betätigungsstelle
die beiden ,entsprechenden Signale auslösen. Außerdem ist der Betrieb mit modulierten
Trägerwellen bekanntlich aus dem Grunde vorteilhaft, da hierbei eine größere Störungsfreiheit
gegenüber äußeren Einflüssen gewährleistet ist. Es kann daher unter Umständen empfehlenswert
sein, auch für die Fernbetätigung der Parallelschaltvorric!htung eine modulierte
Hochfrequenzwelle zu verwenden.