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Verfahren zur Regelung einer elektrischen Übergabeleistung zwischen
zwei Kraftnetzen. Elektrische Kraftnetze sind untereinander häufig durch Leitungen
gekuppelt, über welche eine elektrische Leistung zum Nachbarnetz geliefert oder
von dort bezogen wird. Die Größe der Übergabeleistung ist durch Verträge festgelegt
oder auch aus Betriebsgründen konstant zu halten. Praktisch liegt dabei der Fall
meistens derart, daß die übergabeleistung nur einen kleinen Bruchteil der Leistung
der gekuppelten Netze, beispielsweise io°/o der Netzleistung, beträgt. Dieses Größenverhältnis
und außerdem das verschiedene Verhalten der Drehzahlregler machen die Konstanthaltung
der Übergabeleistung sehr schwierig, wie sich aus folgender Betrachtung ergibt:
Wenn in dem einen der beiden Netze eine Belastungsänderung auftritt, steigt oder
sinkt zunächst die Frequenz, bis der erste Drehzahlregler anspricht und die Füllung
der zugehörigen Kraftmaschine entsprechend der neuen Belastung einstellt. Wenn nun
die Belastungsänderung in dem einen Netz vor sich geht, der zuerst ansprechende
Drehzahlregler aber in dem anderen Netz liegt, tritt in der Übergabeleistung eine
Änderung ein, die zwar im Vergleich zur Netzleistung klein ist, aber einen sehr
erheblichen Bruchteil der Übergabeleistung selbst darstellen kann. Von einer Konstanz
der L`bergäbeleistung ist also, da Belastungsschwankungen ständig auftreten, ohne
besondere Vorkehrungen nicht die Rede. Es kommt hinzu, daß eine Änderung der Leistung
eines Generators in der übergabeleistung teils verspätet, teils zu einem ganz unbestimmten
Bruchteil zum Vorschein kommt, was verursacht wird durch das Verhalten der anderen-
Maschinen, deren Massen bis zu einem Eingriff des Drehzahlreglers erst beschleunigt
oder verzögert werden müssen, und außerdem durch das Verhalten der Drehzahlregler
selbst, die ja notwendig eine gewisse Toleranz aufweisen und daher auf die durch
die Änderung der Leistung des geregelten Generators erzeugte geringe F requenzänderung
verschieden ansprechen, j e nachdem die Toleranz überschritten wird oder nicht.
Nimmt man die Regelung der übergabeleistung nun einfach in der Weise vor, daß die
Kraftmaschinenregler im einen oder anderen Sinne verstellt werden, solange eine
Abweichung der Übergabeleistung vom Sollwert im einen oder anderen Sinne vorliegt,
so treten, und das zeigt auch der Versuch, in der Übergabeleistung Pendelungen auf,
was sich aus der Zeitverzögerung zwischen der Änderung der Generatorleistung und
der Änderung der Übergabeleistung erklärt.
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Zur Vermeidung solcher Pendelungen sind Anordnungen bekannt, bei denen
außer dem
Vergleich von Soli- und Istwert der Übergabeleistung noch
eine sog. Rückführung vorgesehen ist, die in einer bestimmten Fälschung des Sollwerts
während eines RegelvorgangAr besteht. Der Betrag der Fälschung wird 'dabei während
des Regelvorganges nach einer vorgeschriebenen zeitlichen Abhängigkeit ver ändert.
Es wird dadurch die Differenz zwischen dem tatsächlichen Soll- und Istwert scheinbar
verringert und demgemäß die Regeleinwirkung früher beendet. Damit jedoch eine solche
Anordnung richtig arbeiten kann, ist es notwendig, daß die zeitliche Abhängigkeit
der Sollwertfälschung übereinstimmt mit derjenigen, die die Übergabeleistung selbst
nach erfolgtem Regeleingriff aufweist. Die zeitliche Abhängigkeit der Veränderung
der Übergabeleistung während eines Regelvorgangs ist aber aus den oben angeführten
Gründen in der Hauptsache mit Rücksicht auf wechselnde Anzahl und Größe der Generatoren
sowie der Verbraucher, mit Rücksicht auf die Trägheit der Maschinen, des Wasserzuflusses
in Rohrleitungen üsw. erheblichen betrieblichen und zufälligen Änderungen unterworfen.
Die Übereinstimmung in bezug auf das Verschwinden der Sollwertfälschung . mit zunehmender
Ausregelung kann daher nur gelegentlich vorhanden sein und auf die Dauer nicht aufrechterhalten
werden, so daß man zudem Ausweg gegriffen hat, die Regelung nach erfolgtem Eingreifen
für kürzere oder längere Zeit überhaupt zu sperren, bis sich die Änderungen voll
ausgewirkt haben.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Regelung einer
elektrischen Übergabeleistung (Istwert), die von einem Kraftnetz an ein Nachbarnetz
geliefert oder von dort bezogen wird; auf einen vorgeschriebenen Betrag (Sollwert)
mittels eines elektrischen Regelorgans für einen Generator des Kraftnetzes, welches
auf den Istwert und den Sollwert der Übergabeleistung anspricht: Die Mängel der
bekannten Einrichtungen werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß auf das Regelorgan
außerdem noch die Leistung der geregelten Maschine oder eine dieser gleichwertige
Größe derart einwirkt, daß von diesem Regelorgan zwei Regeleinflüsse abgeleitet
werden, deren erster die Generatorleistung von der Übergabeleistung abhängig macht
und deren zweiter die durch die erste Regelung noch nicht beseitigte Abweichung
der Übergabeleistung von ihrem Sollwert zum Verschwinden bringt; wobei die Geschwindigkeit
der ersten Regelung größer ist als die der zweiten. Die eindeutige Abhängigkeit
kann darin bestehen; däß durch die erste Regelung stetig zunehmenden Generatorleistungen
stetig zu- oder abnehmende Übergabeleistungen zugeordnet werden, derart, daß einer
Übergabeleistung eine und nur eine Generatorleistung entspricht. Die eindeutige
Abhängigkeit kann ferner auch darin bestehen, daß einer be-:'ftimmtenÄnderung derÜbergabeleistung
eine ':bestimmte Änderung der Leistung des oder' äcl-e geregelten Generatoren zugeordnet
wird. ,@Daß bei einer derartigen Einrichtung keine Pendelungen der Übergabeleistung
mehr auftreten können, hat seinen Grund darin, däß die Regeleinrichtung selbst einen
eindeutigen Zusammenhang zwischen der Cbergabeleistung und der Generätorleistung
schafft, daß also keine Zeitverzögerung ,zwischen einer Änderung der Generatorleistüng
und einer Auswirkung dieser Änderung in der Übergabeleistung mehr vorhanden ist.
Es wird vielmehr so geregelt, daß durch die erste Regelung eine bleibende Abweichung
in der Übergabeleistung herbeigeführt wird, die ihrerseits durch die zweite Regelung
durch langsame Verstellung des Kraftmaschinenreglers wieder zum: Verschwinden gebracht
werden kann.
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Das beschriebene Verfahren .ist außer zur Aufrechterhaltung einer
konstanten endlichen Übergabeleistung auch mit Vorteil zu ver= wenden, wenn zum
Zwecke der Auftrennung der, Kuppelleitung die Übergabeleistung auf Null gebracht
werden soll. In diesem Fall wird durch langsame Verstellung der Kraftmaschinenregler,
also durch die zweite Regehing, die Übergabeleistung so lange vermindert, bis sie
Null oder genügend klein geworden ist, so daß die Leitung aufgetrennt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung; mit der die beschriebene
Regelung durchgeführt werden kann, ist in Abb. r dargestellt. Bei diesem erfolgt
die Fernübertragung der Istwerte T nach dem Imp:ulszeitsystem: Die Kraftmaschinenregler
der zur Einregelung der Übergabeleistung bestimmten Generatoren werden dort mit
einer mittleren Geschwindigkeit, die proportional dem Differentialquotienten des
Istwertes nach der Zeit ist, also mit der Geschwindigkeit
verstellt, wodurch die eindeutige Abhängigkeit zwischen der Übergabeleistung und
der Geheratorleistung geschaffen ist, und zusätzlich mit einer der Abweichnung selbst
proportionalen mittleren Geschwindigkeit v = h9 (s-J),
wodurch eine von der ersten Regelung noch nicht beseitigte Abweichung der Übergabe-Leistung
vom Sollwert zum Verschwinden gebracht wird. Die Pervodendauer der Meßwertübertragung,
d.
h. der zeitliche Abstand zwischen dem Beginn zweier Übertragungen soll dabei möglichst
klein gewählt werden, damit die aus zwei aufeinanderfolgend übertragenen Istwerten
zu bildenden Differenzquotienten den Differentialquotienten möglichst nahekommen.
Aus diesem Grunde soll die Zeit zwischen zwei Übertragungen kleiner gewählt werden
als diejenige Zeit, in der sich die Übergabeleistung betriebsmäßig um die zulässige
Abweichung des Istwertes vom Sollwerte verändert. In der Zeichnung sind die einzelnen
Apparate, Relais, Kontakte o. dgl. mit Zahlen bezeichnet. Bei den Relais sind die
Wicklungen mit der ihnen jeweils zugeordneten Zahl, die Kontakte mit dieser Zahl
und mit dem Buchstaben a oder y versehen, je nachdem, ob es sich dabei um Ärbeits-
oder Ruhekontakte handelt. Außerdem sind noch hinter diesen Buchstaben gegebenenfalls
weitere Zahlen angefügt, die die Ordnungszahl des Kontaktes der betreffenden Relais
angeben, falls diese mehrere Kontakte besitzen.
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In Abb. i bedeutet i die von der Übergabestelle nach dem Kraftwerk
führende Übertragungsleitung, an deren Ende das Impulsempfangsrelais 2 angeschlossen
ist.
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3 ist der Sollwertapparat, in welchem die jeweils geltenden Sollwerte
durch einen Zeigerausschlag dargestellt werden, der gleichzeitig mit dein Zeigerausschlag
in der Übergabestelle zur Herstellung der Regelimpulse abgetastet wird. 4 ist die
Versteileinrichtung des Kraftmaschinenreglers, welche im wesentlichen aus einem
Verstellmotor 14 besteht, der entsprechend den beiden Regeleinflüssen zum Rechts-
oder Linkslauf veranlaßt wird und dessen Betätigungsströme von einer Dreileiterstromquelle
15 geliefert werden. 5 und 6 sind zwei untereinander gleiche Hilfsapparate,
welche die Erzeugung von Regelimpulsen entsprechend der Differenz zweier aufeinanderfolgender
Istwerte, d. h. die Herstellung von Impulsen, entsprechend dem Differenzenquotienten
oder Differentialquotienten erlauben.
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Der Sollwertapparat 3 besteht aus einem Zeiger 7, der selbsttätig
oder von Hand entsprechend dem jeweils geltenden Sollwert eingestellt wird, ferner
aus einem Abtastzeiger 8, der durch eine elektromagnetische Kupplung 9 mit einem
Antriebsmotor io von konstanter Geschwindigkeit gekuppelt werden kann. Die Kupplung
9 wird mit Hilfe des Elektromagneten i i ein- und ausgerückt. Es sind ferner ein
Relais 12 und ein weiteres Relais 13 vorhanden.
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Die Versteileinrichtung q. enthält einen Verstellmotor 14., eine Dreileiterstromquelle
15 und vier getrennte Stromzweige zwischen dem Verstellmotor 14 und der Dreileiterstromquelle
15, deren jeder einen Widerstand 16, 17, 18, 19 und. je zwei Relaiskontakte enthält.
Der Verstellmotor 14. verstellt das Einlaßorgan für den Betriebsstoff der Kraftmaschine.
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Die Hilfseinrichtungen 5 und 6 besitzen ein nicht näher bezeichnetes
gemeinsames Drehrelais an sich bekannter Bauart, das aus einer Wicklung 21 und einer
schrittweise bewegten Welle 22 besteht und abwechselnd die Kontakte 23- und 24 schließt.
`Die Hilfseinrichtung 5 besteht aus einem Antriebsmotor 25, einer elektromagnetischen
Kupplung 26 mit Elektromagnet 27 und einem Zeiger 28, ferner einem Relais 29. Außerdem
ist noch ein Hilfsstromkreis mit einem Relais 31 vorhanden. Die Hilfseinrichtung
6 ist genau so aufgebaut wie die Einrichtung 5. Die entsprechenden Teile sind mit
gestrichenen Bezugszeichen -versehen. Den Hilfseinrichtungen 5 und 6 ist ferner
ein weiterer gemeinsamer Hilfsstromkreis mit einem Relais 32 zugeordnet.
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Die Einrichtung arbeitet in folgender Weise: In der übergabesteile
wird periodisch, etwa im Abstand von einigen Sekunden; der Abtastzeiger des Istwertgeberinstrumentes
in Betrieb gesetzt, derart, daß das Empfangsrelais 2 an der Fernleitung i jeweils
für Zeiten von solcher Dauer erregt ist, die dem augenblicklichen Istwert der übergabeleistung
proportional ist. Beim Ansprechen des Relais 2 wird der Arbeitskontakt 2 a1 geschlossen,
so daß der Elektromagnet i i erregt und die Kupplung 9 eingerückt werden. Der Elektromagnet
i i bleibt über seinen Selbsthaltekontakt i i a1 erregt, auch nachdem das Relais
2 wieder abgefallen ist und nachdem sich deshalb dessen Arbeitskontakt :2a, geöffnet
hat. Durch den Arbeitskontakt 2 a, wird gleichzeitig das Relais 13 erregt, das über
seinen Selbsthaltekontakt 13a, erregt bleibt. Wenn der auch nach Entregung des Relais
2 stets noch weiterlaufende Abtastzeiger 8 den Sollwertzeiger 7 erreicht, wird ein
Stromkreis über diese beiden Zeiger für das Relais 12 gebildet, welches also anspricht
und durch Öffnung des Ruhekontaktes 12r1 das Relais 13 abschaltet und durch
Öffnung des Ruhekontaktes 12r2 gleichzeitig den Selbsthaltestromkreis für den Elektromagneten
i i unterbricht, so daß der Abtastzeiger 8 in seine Anfangslage zurückkehren kann.
Ist der Istwert kleiner als der Sollwert, so bleibt Relais .12 verhältnismäßig kurzzeitig
angezogen, und zwar nur für die Zeit, während der der Abtastzeiger 8 -den Sollwertzeiger
7 berührt; ist der Istwert größer als der Sollwert, so bleibt Relais 12 über seinen
Selbsthaltekontakt i2a1 länger, nämlich so lange erregt, bis der mit diesem im Selbsthaltekreise
in Reihe liegende Arbeitskontakt 2 a3 wieder öffnet, also bis zur
Beendigung
des Istwertimpulses. Relais 13 ist demgemäß während einer dem Sollwert proportionalen
Zeiterregt, das Relais 2 dagegen, wie oben bemerkt, während einer dem Istwert proportionalen
Zeit.
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Die Betätigung der Reglerverstellvorrichtung entsprechend der Istwertsabweichung,
also die zweite der obengenannten Reglerbeeinflussungen, geht dabei folgendermaßen
vor sich: Die beiden Relais 2 und 13 sprechen gleichzeitig an. In den Stromzweigen
reit den Widerständen 16 und 17 des Verstellmotors 1q, werden also gleichzeitig
mit der Schließung der Arbeitskontakte 2 a4 und i 3a2 die Ruhekontakte 13
7t und 2 y1 geöffnet. Zu Beginn der beiden Impulse bleiben die Stromzweige 16 und
i7= also stromlos, sie werden erst stromführend, wenn entweder der Istwert- oder
der Sollwertimpuls sein Ende erreicht. Ist der Istwert größer als der Sollwert,
so ist Kontakt 2a4 noch geschlossen, wenn das abhängig vom Sollwert erregte Relais
13 bereits abgefallen ist und seinen Ruhekontakt 13 r1 wieder geschlossen
hat. Der Motor 14 wird also während einer der Differenz zwischen Ist- und Sollwert
proportionalen Zeit umlaufen, und zwar in dem Sinne, daß der Betriebsstoffzufluß
der Kraftmaschine verkleinert wird: Der Stromzweig mit dem Widerstand 17 bleibt
bei dem angenommenen Größenverhältnis zwischen dem Istwert und dem Sollwert stromlos,
da der- Arbeitskontakt 13a2 schon wieder geöffnet ist, wenn der Ruhekontakt 2 r1
sich schließt. Ist der Istwert kleiner als der Sollwert, so wird der Stromzweig
mit dem Widerstands 17 für eine der Istwertsabweichung proportionale Zeit geschlossen,
und der Motor i¢ wird zum Lauf im umgekehrten Sinne veranlaßt, derart, daß der Betriebsstoffzufluß
der Kraftmaschine vergrößert wird.
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Die Regelung entsprechend dem Differenzquotienten zweier aufeinanderfolgender
Istwerte, also die erste der obengenannten Reglerbeeinflussungen; sei an Hand der
Abb.2 erläutert. Nach Beendigung eines Istwertimpulses, also etwa zur Zeit t', wird
der Ruhekontakt 2y2 (Abb. i)= geschlossen und damit die Wicklung 21 des nicht näher
bezeichneten Drehrelais erregt. Dieses arbeitet in der Weise, daß bei jeder Erregung
die Welle 22 eine halbe Umdrehung vollführt und demgemäß entweder der Kontakt 23
oder 2q. von der auf der Achse befestigten, ebenfalls nicht näher bezeichneten Nockenscheibe
kurzzeitig geschlossen wird. Angenommen, der Kontakt 23 sei geschlossen worden;
so wird der Elektromagnet 27 erregt und hält sich über seinen Kontakt 27a, auch
nachdem Kontakt 23 wieder geöffnet wird. Die Kupplung 26 wird eingerückt und dadurch
der Zeiger 28 mit dem Antriebsmotor 25 verbunden. In der Bahn des Zeigers 28 befindet
sich ein Kontakt 30 in einem solchen Abstand, daß die Berührung nach der
Zeit T (s. Abb. 2i), die gleich der Peiiode der Istw ertsabtastung in der Übergabestelle
ist, stattfindet. Der Zeit-Punkt der Berührung des Kontaktes 3o durch den Zeiger
28 ist irr Abb. 2 mit t" bezeichnet. Der Stromkreis des Relais 31 wird durch den
Arbeitskontakt 27 a2 gleichzeitig mit dem Einrücken der Kupplung 26 vorbereitet
und durch den Arbeitskontakt 2 a8 zu Beginn des Meß-Impulses des Istwerts 1l geschlossen.
Das Relais 31 bleibt über seinen Selbsthaltekontakt 3 i a, erregt, bis durch den
Ruhekontakt 29 r1 des Relais 29 nach Beendigung der Zeit T@ der Selbsthaltekreis
wieder unterbrochen wird, also bis zum Zeitpunkt t". Gleichzeitig damit wird der
Ruhekontakt zgr, geöffnet, der im Selbsthaltekreise des Elektromagneten 27 liegt.
Durch den Arbeitskontakt 3 i a2 wird einweiteres Zwischenrelais 32 geschaltet, das
also ebenfalls vom Beginn des Meßimpulses des Istwertes Il bis zum Zeitpunkt t"
erregt ist. Das Relais 32 besitzt einen Ruhekontakt 32 r1 und einen Arbeitskontakt
32 a1, welche in Reihe mit den Widerständen 18 und ig in den zwei übrigen Stromzweigen
des Verstellmotors 1q: liegen. Der Ruhekontakt 32r1 liegt mit einem Arbeitskontakt
2 a5 des Relais 2 in Reihe, der Arbeitskontakt 32 a1 Mit einem Ruhekontakt
2 r3 des Relais 2. Wie aus Abb. 2 hervorgeht, sind die Relais 31 und 32 vom Beginn
des Impulses h bis zum Zeitpunkt t"
erregt, also für eine dein vorher übertragenen
Impuls J, entsprechende Dauer. Die Zeit von der Beendigung dieses reproduzierten
Im-Pulses.Ta bis zur Beendigung des Impulses 1l, oder umgekehrt, ist proportional
dem Differenzquotienten der Istwerte (da die Zeit T konstant ist) oder annähernd
proportional dem Differentialquotienten des Istwerts nach der Zeit. Werden also
die Ruhe- und Arbeitskontakte der Relais 2 und 32 in die Stromzweige der Widerstände
18 und ig genau so eingeschaltet wie die Ruhe- und Arbeitskontakte der Relais 2
und 13 in die Stromzweige der Widerstände 16 und 17 (Abb. r zeigt diese Schaltung
sowohl für die Widerstände 16 und 17 als auch für de Widerstände 18 und ig);
so wird der Verstellmotor 1q. im Sinne der Vergrößerung oder Verkleinerung der Brennstoffzufuhr
verstellt. Diese Verstellung findet während der Differenzzeiten JI To, T2-J1 usw.
statt, die innerhalb jeder Periode T gebildet werden. Die mittlere Geschwindigkeit
der Verstellung, m. a. W. der erste Regeleinfluß, ist folglich dem Differentialquotienten
proportional. Abb.2 läßt ferner übersichtlich auch den zweiten Regeleinfiuß erkennen,
der in der ebenfalls während
jeder Periode T, aber während der Differenzzeiten
S-J bzw. J-S stattfindenden Betätigung des Verstellmotors 1q. besteht.
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Nach Beendigung des Impulses J, wird durch die Drehung der Nockenscheibe
des Drehrelais die Hilfseinrichtung 6 betätigt, so daß an den Istwertimpuls J1 ein
neuer Impuls von der Dauer 7' angeschlossen wird!, der in der nächsten Regelperiode
zur Bildung des Differenzimpulses zwischen dem dann übertragenen Istwert J2 und
dem reproduzierten Istwert 1, dient.
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An Hand der Abb. i ist leicht zu ersehen, daß unter Umständen zwei
der vier Stromzweige für den Verstellmotor 1q. gleichzeitig betätigt werden können.
Es müssen dann unter Umständen Ströme entgegengesetzter Richtung durch den Anker
des Verstellmotors fließen. Damit sich in diesem Falle die Ströme einwandfrei überlagern,
sollen die Widerstände 16 bis i9 so bemessen sein, daß der größte Teil der Spannung
zwischen einem Außenleiter und dem Mittelleiter der Dreileiterstromquelle 15 an
den Widerständen liegt und nur ein kleiner Teil am Anker des Verstellmotors.
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Die beiden Hilfseinrichtungen 5 und 6 treten wechselweise in Tätigkeit,
derart, daß während einer Abtastperiode die Einrichtung 5, während der nächsten
Abtastperiode die Einrichtung 6 arbeitet usw. Die Dauer der Abtastzeit ist in diesem
Falle gleich der Periodendauer T der Istwertabtastung durch das Relais 2. An Stelle
dieser beiden Hilfseinrichtungen 5 und 6 können nun auch zwei andere Hilfseinrichtungen
treten und Impulse von der Abtastzeit 1/2 T geben. Dann müssen natürlich innerhalb
jeder durch das Istwertrelais 2 bestimmten Abtastperiode T beide Hilfseinrichtungen
nacheinander immer in der gleichen Reihenfolge in Tätigkeit treten. Die erste dieser
beiden Hilfseinrichtungen läuft dann zweckmäßig bei Beendigung der Fernübertragung
eines Istwertimpulses, z. B. 1" an und veran:laßt nach einer halben Periodendauer
der Abtastung 1/2 T den Anlauf der anderen Einrichtung und kehrt selbst in ihre
Ruhelage zurück.
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Eine zweite Ausführungsform, mit der das Regelverfahren nach der Erfindung
durchgeführt werden kann, zeigt schematisch Abb. 3. Bei dieser Einrichtung ist ein
stetig arbeitendes Intensitätssystem für die Fernanzeige des Istwertes vorgesehen.
Um den eindeutigen Zusammenhang zwischen der Übergabeleistung und der Generatorleistung
sicherzustellen, muß die Fernübertragung auch hier bis zu einem gewissen Grade trägheitsfrei
arbeiten. Als äußerste zulässige Grenze für die Trägheit soll vorgeschrieben sein,
daß bei der größten betriebsmäßig auftretenden Änderungsgeschwindigkeit der Übergabeleistung
" die durch die Trägheit der Fernübertragung bedingte Abweichung des Istwertes an
der Empfangsseite von dem Betrage auf der Sendeseite (Ü ist angezeigt - Ü ist wahr)
die zulässige Abweichung der Übergabeleistung vom Sollwerte (Ü ist wahr - Ü soll)
nicht überschreitet.
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In Abb. 3 bedeutet 33 das Steuerorgan für die Regelung der Betriebsstoffzufuhr
der Kraftmaschine, 34 einen Steuerkolben, 35 einen Olservomotor, welcher die Verstellung
des Steuerorgans 33 bewirkt; 36 ist ein Verstellmotor, der durch Spannen oder Entspannen
der Spiralfeder 37 eine Verstellung der Kraftmaschinenregler einleitet; 38 ist der
gewöhnliche Drehzahlfliehkraftregler zur Konstanthaltung der Frequenz. Es ist ferner
eine Fernmeßempfangseinrichtung 39 vorhanden, nach welcher die an der Übergabestelle
herrschenden Leistungen übertragen werden. q.o ist ein Spannungsteilerwiderstand,
dessen Schleifkontakt sich, wie die Abbildung zeigt, stets in einer dem Betriebsstoffventil
33 entsprechenden Lage befindet. Ein weiterer Spannungsteiler 41 kann unabhängig
von der Stellung des Betriebsstoffventils 33 verstellt werden. Die Verstellung des
Spannungsteilers 41 kann dabei von Hand oder selbsttätig erfolgen.
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Die Einrichtung arbeitet folgendermaßen: In der Fernmeßempfangseinrichtung
39 wird ein Gleichstrom J39 hergestellt, welcher dem jeweiligen Betrag der Übergabeleistung
proportional ist. Im Ruhezustand heben sich die Ströme 1" und die von den
Spannungsteilern 40 und 41 gelieferten Ströme J49 und J41 gerade auf, durch die
Wicklung des Drehspulrelais 42 fließt also kein Strom, und sein Kontaktarm befindet
sich daher in der Nulllage. Ändert sich die Übergabeleistung, so tritt auch in dem
Strom J39 eine Veränderung ein, so daß das Relais 42 nach der einen oder anderen
Richtung ausschlägt und infolgedessen der Verstellmotor 36 im einen oder anderen
Sinne anläuft. Die Spannung oder Entspannung der Spiralfeder 37 bewirkt eine Verschiebung
des Steuerkolbens 34., so daß der Servomotor 35 Drucköl erhält und das Betriebsstoffventil
33 mehr geöffnet oder geschlossen wird. Die Stellung des Schleifkontaktes auf dem
Spannungsteiler 4o ist zwangsläufig mit der Stellung des Betriebsstoffventils 33
gekuppelt, so daß auch der Strom J49 der Stellung des Ventils 33 proportional ist.
Der Kraftmaschinenregler wird also derart verstellt, daß die Änderung des Stromes
Jsg durch die Änderung des Stromes J49 ausgeglichen ist, so daß der Anker des Relais
4.2 wieder in seine Nullage zurückkehrt. Die bei dem beschriebenen Arbeitsvorgang
eingetretene
bleibende Abweichung der Übergabeleistung vom Sollwert wird nun durch eine langsame
Verstellung des Kraftmaschinenreglers mit Hilfe einer Verstellung des Spannungsteilers
41 wieder zum Ver= schwinden gebracht. Die Verstellung des Spannungsteilers 41 erfolgt
dabei derart, daß der Sollbetrag der vorteilhaft durch einen Fahrplanapparat eingestellten
Übergabeleistung wieder erreicht wird.
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Es sind also bei dieser Einrichtung drei mit verschiedener Geschwindigkeit
wirkende Regler vorhanden, nämlich r. der normale Drehzahlregler 38, der im Falle
einer Netzstörung sich an der Frequenzhaltung beteiligt, 2. der Leistungsregler,
welcher Änderungen der Übergabeleistung bis auf eine bleibende Abweichung rasch
und pendelungsfrei herausregelt, und 3. der langsam arbeitende Leistungsregler,
der auch die bleibende Abweichung wieder zum Verschwinden bringt.
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Um auch willkürliche Eingriffe in den Regelbetrieb zu ermöglichen,
kann zweckmäßig noch ein weiterer Widerstand, der ebenso wie der - Widerstand 41
geschaltet wird, vorgesehen werden, der in Abb. 3 gestrichelt eingezeichnet, jedoch
nicht näher bezeichnet ist.