DE438552C

DE438552C - Isolierstoff aus Schaumgummi

Info

Publication number: DE438552C
Application number: DEP51817D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-12-04
Filing date: 1925-12-04
Publication date: 1926-12-20

Description

Isollerstoff aus Schaumgummi. Bei der Verwendung von Schaum aus Kautschuk und ähnlichen Substanzen für wärmehaltende Kleidungsstücke, Kompressen ii. dgl. hat es sich gezeigt, daß solche Schaumstoffe deshalb . nicht verwendbar waren, weil sie infolge ihrer Luftdichtheit keine Luftzirkulation- und damit keine Transpiration der bedeckten Körperteile zulassen. Die Folge davon waren Blutstauungen und insbesondere (lie Ansammlung von Schweiß unter den finit der Schaummasse belegten Kleidungsstücken, wie dies auch bei länger dauerndem Tragen von Gummimänteln der Fall ist.
Nach der Erfindung begegnet inan diesen Nachteilen der Verwendung von Schaumgummi dadurch, daß man es sehr dünn schneidet. Z. B. nimmt man die Plattenstärke bei einer Zellengröße von durchschnittlich etwa 0,5 mm mit etwa i mm an. Dadurch erzielt man zunächst eine Abschwächung der übermäßig wärmeisolierenden Eigenschaften des Schaumgummi, anderseits erreicht man damit eine gewisse Perforation der Schaumplatte, die die sonst fehlende Luftzirkulation wieder einführt. Denn bei der unregelmäßigen Verteilung der Zellen kommen hierbei Durchhrechungen des "Zellengefüges in der- ganzen Plattenstärke sehr häufig vor, derart, .laß das Material eine Vere?nigung von @chwamm-und Schaumgefüge darstellt, deren Verhältnis zueinander durch Wahl der Schnittstärke geregelt werden kann. Die Halbdurchsichtigkeit solcher Schnitte bestätigt dies.
Zur Herstellung der Dünnschnitte dienen besondere Schneidemaschinen, die grundsätzlich den Patentgummischneidemaschinen gleichen.
Die dünnen Schaumplatter. sind jedoch für die Verarbeitung -und die Verwendung nicht ohne weiteres geeignet, da sie infolge ihres geringen spezifischen Gewichtes, 0,2 bis o, i, zuwenig Material im Querschnitt haben, um noch genügend Zugfestigkeit für die Beanspruchung bei Verarbeitung und Gebrauch aufzubringen.
Die Erfindung bezweckt daher weiter, diese Platten für rlie Verarbeitung und die Verwendung dadurch genügend zugfest zu machen, daß sie auf eine Stoffunterlage aufgeklebt, aufgenäht oder angerweit derart sicher befestigt werden, daß jede Bea_ispruchung sofort in eine Zugbeanspruchung der Stoffunterlage umgesetzt wird.
Das Aufkleben wird finit selbstvulkanisierende,- Kautschuklösung ausgeführt. Damit der Stoff durch die Gummierung nicht wieder dicht wird, kann die Gummierung ir, Streifen erfolgen, die ungurnmierte Streifen von Stoff und Schaumbahn frei lassen. Das Aufnähen geschieht durch Spezialmaschinen, wie solche auch zum Aufsteppen vor. Fv.tterstoffen benutzt werden.
Der Stoffbelag kann je nach Verwendungszweck einseitig oder zweiseitig ausgeführt werden. Aus diesem mit Schaumgummi belegten Stoff werden die Kleidungsstücke, wie Wärmewesten, Brustschützer u. dgl., unmittelbar zugeschnitten und verarbeitet.
Der Stoff hat den Vorteil, daß er an Isoliereigenschaften einen Pelz ersetzt, jedoch infolge seines besonderen Gefüges und seiner antiseptischen Eigenschaften von Ungeziefer nicht angegriffen werden oder als Schlupfwinkel, zur Ablagerung der Brut u. dgl. dienen kann. Trotzdem wiegt dieser Stoff nicht schwerer als ein leichter Sommerstoff.
Die Verwendung von Dünnschnitten gestattet eine gute ökonomische Verwendung des Materials, was für die Einführung und Verwendung von besonderer Wichtigkeit ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Isolierstoff aus Schaumgummi, da- _ durch gekennzeichnet, daß er aus derart dünngeschnittenen Platten besteht, daß. <las Schaumgefüge teilweise zu einem porösen Schwammgefüge wird.
2. Isolierstoff nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er einseitig oder beiderseitig mit einer versteifenden Stoffschicht durch Aufkleben, Aufv ulkanisieren, Aufnähen u. dgl. vereinigt ist.