DE438268C - Verfahren zur Klaerung und Entfaerbung von Abwaessern der Farben verarbeitenden Betriebe - Google Patents

Verfahren zur Klaerung und Entfaerbung von Abwaessern der Farben verarbeitenden Betriebe

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DE438268C
DE438268C DEU8664D DEU0008664D DE438268C DE 438268 C DE438268 C DE 438268C DE U8664 D DEU8664 D DE U8664D DE U0008664 D DEU0008664 D DE U0008664D DE 438268 C DE438268 C DE 438268C
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/28Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
    • C02F1/286Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using natural organic sorbents or derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Klärung und Entfärbung von Abwässern der Farben verarbeitenden Betriebe. Die Behandlung der Abwässer aus Färbereien, Druckereien und sonstigen Farben verarbeitenden Betrieben bildet ein ungemein wichtiges und bis jetzt noch nicht befriedigend gelöstes Problem. Bisher wurden im wesentlichen große Klärgruben angelegt, die im Bau an und für sich kostspielig sind, sehr viel Raum beanspruchen und eine verhältnismäßig große Menge an Chemikalien, wie Ätzkalk oder Soda, erfordern. Diese Zusätze schlagen wohl einen großen Teil der Farbstoffe nieder, hinterlassen jedoch noch immer gefärbte, wenn auch nicht giftige Laugen, die das Wasser in seiner Anwendbarkeit stören. Nichtsdestoweniger ist meistens die Durchlaufsgeschwindigkeit noch immer eine zu geringe, wenn tatsächlich eine halbwegs genügende Klärung vor sich gehen soll, so daß nach wie vor aus den obengenannten Betrieben noch häufig gefärbte Abwässer abfließen, die die Wasserläufe verunreinigen und dadurch zu häufigen Beanstandungen Veranlassung geben.
  • Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist der, diese Nachteile durch ein Verfahren zu beseitigen, welches es ermöglicht, auf einem möglichst geringen Raum eine weitgehende Entfärbung und Reinigung der Abwässer unter Mitverwendung der an sich bekannten Lüftung und Fällung der Farbstoffe durchzuführen. Hierbei erfolgt der Klärungsprozeß in zwei Phasen. In der ersten Phase werden die durch Alkalibehandlung und Oxydation fällbaren Farbstoffe mitsamt den in den Abwässern stets vorhandenen ungelösten Sedimenten in bekannter Weise niedergeschlagen; in der zweiten Phase wird erfindungsgemäß der unausfällbare Farbstoff der Flüssigkeit durch Verwendung bestimmter fein verteilter, färbbarer, organischer Stoffe, wie z. B. Holz, Stroh, Häcksel u. dgl., ausgeschieden. Zwischen die beiden Phasen wird zweckmäßig eine Filtration durch - ein Sandschnellfilter eingeschaltet, wodurch eine mechanische Klärung der mit den ausgefällten Farbstoffen und Sedimenten beladenen Abwässer erreicht wird.
  • Im ersten Arbeitsgange werden durch Oxydation der in den Abwässern noch enthaltenen Leukofarbstoffe diese abgeschieden. Hierauf . wird durch Beigabe von Ätzkalk- und Sodalösung der ganze restliche, durch Alkalien fällbare Anteil äusgeschieden. Diese beiden Prozesse können auch gleichzeitig oder in umgekehrter Folge ausgeführt werden.
  • Die Oxydation findet zweckmäßig in der Weise statt, daß die Abwässer vor, nach oder , gleichzeitig mit dem früher erwähnten Zusatz von Kalk und Soda versprüht, durch eine sogenannte Luftturbine oder Schleuder mit Luft . reichlich in Berührung gebracht oder in beliebiger anderer Weise planmäßig oxydiert werden. Dann werden die Abwässer gegebenenfalls durch Sandschnellfilter getrieben, wobei die sonst übliche Rückspülung erst dann vor- . genommen wird, wenn die oberste, mit Farbstoffschlamm, Sedimenten und sonstigen Verunreinigungen durchsetzte Schicht abgehoben wird. Diese Schicht kann z. B. durch Aus- j brennen in einfachster Weise gereinigt werden. Die ablaufende klare Flüssigkeit ist aber noch durch Farbstoffanteile gefärbt, die sich weder aussalzen, alkalisch ausfällen noch herausoxydieren lassen. Gemäß der Erfindung werden nun diese letzten Anteile von Farbstoffen, die sich mit den bisher bekannten Verfahren nicht entfernen lassen, auf ganz billige organische Stoffe, die diese Anteile schnell aufnehmen, aufgefärbt, wobei diese Stoffe entweder in Türmen o. dgl. aufgeschichtet sind, so daß die Lösungen dieselben beim Durchtritt durchtränken und anfärben müssen, oder das zu entfärbende Abwasser wird durch Umrühren in Holländern usw. mit den Stoffen in enge Berührung gebracht. Als solche kommen Sägespäne, Häcksel, Holzbrikette, Stroh oder Strohabfälle, Gräser o. dgl. billige, überall leicht zugängliche Abfälle in Betracht, die die Eigenschaft besitzen, auch aus den verschiedensten Farbstofflösungen, wie solchen basischer, substantiver oder saurer Farbstoffe, die Farbe aufzunehmen.
  • Die Neuheit des Verfahrens besteht also in der Anwendung feiest verteilter vegetabilischer, färbbarer Materialien zur Extraktion der letzten sonst nicht entfernbaren Farbstoffteile unter Anwendung der an sich bekannten Lüftung und Fällung der Farbstoffe.
  • Eine Vorrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ist aus der beiliegenden schematischen Zeichnung zu ersehen.
  • Die Abwässer werden durch eine Spritzvorrichtung A in das Bassin B eingespritzt, wo sich die oxydierten Leukofarbstoffe ausscheiden und absetzen. Hierauf gelangen sie in das zweite Bassin C, in welches aus einem Reservoir D die Zusätze von Alkalilauge und Sodalösung beigegeben werden. Durch eine Röhrenleitung E fließen die Abwässer nunmehr durch das Sandschnellfilter F und verlassen dieses als klare, schwach gefärbte Lösung. Durch Passieren des Färbeturmes G, der die Materialien in einzeln zu durchfließenden Schichten enthält, wird endlich weitestgehende Färbung erzielt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Klärung und Entfärbung von Abwässern der Farben verarbeitenden Betriebe unter Anwendung der Lüftung und Fällung der Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß zur völligen Ausscheidung des Farbstoffes aus dem Abwasser ein auffärbefähiger, fein verteilter organischer Stoff (wie z. B, Holz, Stroh, Häcksel u. dgl.) verwendet wird.
DEU8664D 1925-01-22 1924-12-19 Verfahren zur Klaerung und Entfaerbung von Abwaessern der Farben verarbeitenden Betriebe Expired DE438268C (de)

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DE457467C (de) 1928-03-16

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