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Elektrizitäts-Tarifapparat. Tarifapparate, welche es gestatten, die
elektrische Energie bis zu einer gewissen einstellbaren Grenze zu entnehmen, die
jedoch eine Überschreitung dieser Grenze bei entsprechender Registrierung des Mehrverbrauches
zulassen, sind bekannt. Diese Apparate bestehen z. B. aus einem Elektrizitätszähler
in Verbindung mit einem Hauptstromrelais, einem Spannungsrelais und einem Strombegrenzer.
Sie stellen gegenüber einer gewöhnlichen Zähleranlage eine wesentliche Erweiterung
und Komplikation dar und kommen deshalb für Kleinverbraucher, für die kein Zähler,
sondern nur ein Strombegrenzer vorgesehen ist, nicht in Frage.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, eine Einrichtung zu schaffen,
welche dieselbe Tarifaufgabe in so einfacher Weise löst, daß sie geeignet ist, an
Stelle eines Strombegrenzers als Tarifapparat für Kleinverbraucher zu dienen. Zu
diesem Zweck ist beim Erfindungsgegenstand ein Spannungsrelais und ein Strombegrenzer
auf einem Elektromagnetsystem vereinigt und die Verzögerungsvorrichtung des Strombegrenzers
als Antrieb für ein Zeitzählwerk verwendet. Vor Überschreitung der durch den Strombegrenzer
festgelegten Pauschalgrenze muß durch einen Schalter auf das Zeitzählwerk umgeschaltet
werden, welches die Dauer des Überverbrauchs anzeigt. In der Abbildung ist eine
beispielsweise Ausführung des Erfindungsgedankens wiedergegeben.
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a und a1 sind die Eisenkerne eines Elektromagneten. Die beiden Kerne
sind durch ein Eisenjoch b am oberen Ende magnetisch verbunden. Die Magnetkerne
a und ar können entweder durch die Stromspulen c und c1 oder durch die Spannungsspulen
cl; d' erregt werden. Sobald der magnetische Fluß in den beiden Eisenkernen
eine bestimmte Größe erreicht hat, wird der Anker c# angezogen. Mit dem Anker e
ist eine Stoßstange f fest verbunden, welche den Schalthebel g hochstößt und dadurch
den Kontakt bei lt unterbricht. Durch die Unterbrechung des Kontaktes
Ir wird der Stromkreis, der sich hinter den Spulen c, c' bzw. d, cll über
den Schalthebel g nach dem Pluspol schließt, unterbrochen, der magnetische Fluß
schwindet, und der Anker e sinkt durch seine eigene Schwere hinab. Der aufgestoßene
Schalt-, ltebel g sinkt ebenfalls durch seine eigene, Schwere herab, ist jedoch
in seiner Bewe= gung verzögert durch ein Gangreglerwerk i, bekannter Art. In dein
Ausführungsbeispiel ist ein solches mit Kurzpendel gewählt. Das Gangreglerwerk
i treibt ein Zeitzählerwerk k an. Anstatt des gewählten Gangreglers mit Kurzpendel
kann selbstverständlich jedes beliebige andere Reglerwerk, etwa ein solches mit
Unruhe, verwendet werden.
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Die Funktion des Apparates ist folgende: Der Strom tritt bei Plus
in den Apparat ein, geht über die Eisenmasse des Verbin;dungs-, joche, der Magnetkerne
a, a1 in den Schalthebel g, über den Unterbrecherkontakt lt in die Spulen
c, cl, über den nach oben umgelegten Sehalter 1, m in die Anlage und kehrt;
aus derselben zum Minuspol zurück. Dies
ist der Stromweg, solange
die Pauschalgrenze nicht überschritten wird. Sobald die Pauschalgrenze überschritten
wird, unterbricht infolge der Anziehung des Ankers die Stoßstange f den Kontakt
h, das Licht erlischt so lange, bis der durch das Verzögerungswerk i gehemmte
Schalthebel g wieder auf den Kontakt h zurücksinkt. Nach dem Schließen des Kontaktes
/t wird jedoch sofort der Anker e wieder angezogen und der Kontakt abermals unterbrochen,
unter der selbstverständlichen Voraussetzung, daß die Pauschalgrenze überschritten
bleibt.
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Will der Verbraucher die Pauschalgrenze überschreiten, weil er mehr
Energie benötigt, so legt er den Schalter n nach unten um, so daß nunmehr die Kontakte
in und o einerseits und p und tr andererseits leitend verbunden sind. Der Strom
tritt nunmehr bei Plus in den Apparat ein, geht über die Schaltkontakte
o, in unmittelbar in die Installation und über den Minuspol zurück. Das Flackern
des- Lichtes hört also sofort auf, nicht aber die Betätigung des Gangreglerwerkes
i mit Hilfe der Anziehung des Ankers e,, denn durch .
die Verbindung der Kontakte
p und g des ,Schalters erhalten nunmehr die beiden Spannungsspulen d und dl Strom,
der sich über den Kontakt lt schließt. Die ganze Vorrichtung arbeitet also in derselben
Weise weiter wie bisher, lediglich mit dem Unterschied, daß die Elektromagnete nunmehr
von den beiden Spulen cl und dl erregt werden, anstatt von den Spulen c,
cl, und daß durch die Unterbrechung des Kontaktes lt nunmehr nicht mehr die ganze
Anlage unterbrochen wird, sondern lediglich der Spannungsstromkreis, der die Spule
d, dl durchfließt. Das GangregIerwerk i wird also so lange angetrieben werden und
seinerseits- das Stundenzählwerk h antreiben, solange der Schalter rt nach unten
umgeschaltet ist.
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Wünscht der Verbraucher die Pauschalgrenze nicht mehr zu überschreiten,
so schaltet er den Schalter n nach oben um und stellt den ursprünglichen Zustand
wieder her, in welchem er bis zur vereinbarten Pauschalgrenze Strom beziehen kann,
ohne daß ihm ein Zuschlag durch das Zeitzählwerk berechnet würde. Die Ausführung
der einzelnen Teile, wie des Strombegrenzers selbst, des Verzögerungswerkes bzw.
Gangreglerwerkes, des Schalters usw., kann in beliebiger anderer zweckmäßiger Art
erfolgen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wie unter anderem auch aus dem ausgewählten
Ausführungsbeispiel hervorgeht, ein und denselben Elektromagnetkern für die Hauptstromspule
des Strombegrenzers und für die Spannungsspulen zur Betätigung des Gangreglerwerkes
zu benutzen. Ebenso ist es vom Standpunkt der billigen Herstellung günstig, ein
und denselben Unterbrecherkontakt lt sowohl zur Unterbrechung des Spannungsstromes
über die Spulen c, cl als auch zur Unterbrechung des Spannungsstromes über die Spulen
d, d' zu
benutzen. Wesentlich für den Erfindungsgedanken ist jedoch
nicht die Ausführung der einzelnen Teile des Tarifapparates, sondern die Verbindung
eines Strombegrenzers mit Verzögerungswerk mit dem Zeitzählwerk, der Antrieb des
Zeitzählwerkes durch das S-erzögerungs- bzw. Gangreglerwerk sowie der Antrieb des
Gangreglerwerkes von der Unterbrechervorrichtung des Strombegrenzers aus und die
Umschaltung vom Strombegrenzer auf den Zeitzähler.