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Elektrischer Selbstschalter mit Fehlerstromauslösungg Die Erfindung
bezieht sich auf einen elektrischen Selbstschalter für Wechsel- oder Drehstrom,
bei welchem zum Auslösen des Selbstschalters ein Elektromagnet dient, dessen durch
vorübergehendes Erregen angezogener Anker im Ruhezustand durch. remanenten Magnetismus
festgehalten wird und beim Auftreten eines Fehlerstromes -infolge einer durch einen
von diesem induzierten Auslösestrom bewirkten Gegenerregung des Magneten abfällt.
Solche Selbstschalter sind bereits in verschiedenartigen Ausführungen bekannt. Bei
ihnen wird die Verklinkung des Schaltwerkes durch dein abfallenden Anker entweder
unmittelbar oder über ein eingeschaltetes Schütz gelöst. Die letztere Ausführung
wird verwandt, wenn bei einer hohen Empfindlichkeit des Auslösers eine nicht unmittelbar
von dem abfallenden Anker herleitbare Energie erforderlich ist, um die Verklinkung
zu lösen. Bei den bekannten Ausführungen schließen demnach eine große mechanische
Auslöseenergie und eine hohe Empfindlichkeit einander aus. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß für die Auslösung der Verklinkung nur die Energie der den Anker belastenden
Feder zur Verfügung steht und diese anderseits unmittelbar ein Maß für die Ansprerhempfindlichkeit
bildet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Selbstschalter
der erläuterten Art zu schaffen, bei welchem die Ansprechempfindlichkeit
und
die zur Auslösung der Schalterverklinkung zur Verfügung stehende Energie voneinander
unabhängig sind. Dies wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht, daß
das Auslösen des Selbstschalters bei dem auf das Abfallen des Ankers unmittelbar
folgenden Wiederanziehen stattfindet. Bei einem solchen Auslöser kann der Überschuß
der Klebkraft des Ankers gegenüber der ihn belastenden Federspannung sehr klein
sein, so daß eine hohe Ansprechempfindlicbkeit gegeben ist. Zum Anziehen des abgefallenen
Ankers, das in an sich bekannter Weise selbsttätig durch Schaltung entsprechender
Kontakte eingeleitet wird, steht eine praktisch beliebig große elektrische Energie
zur Verfügung, so daß auch der zum Auslösen der Verklinküng erforderliche Überschuß
an mechanischer Energie beliebig groß gewählt werden kann. Da überdies das Anziehen
des Ankers selbsttätig unmittelbar nach dem Abfallen eingeleitet wird, ist ein etwa
schädlicher Zeitverzug in der Auslösung des Schalters nicht gegeben. Damit wird
es möglich, das bei hochempfindlichen Auslösern bisher erforderliche Zwischenrelais
bzw. Schütz, welches auf die Schalterverklinkung einwirkt, einzusparen und dabei
eine feste und erschütterungssichere Schalterverklinkung zugrunde zu legen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen dargestellt.
Es zeigt Fig. i einen Fehlerstromschutzschalter in schaltbildartiger Darstellung,
Fig. a einen Elektromagnaten des Schalters bei einer anderen Stellung seines Ankers,
Fig.3 eine Ansicht des Magneten von der in Fig. i und a untenliegenden Seite, Fig.
4 eine schaltbildmäßige Darstellung eines Fehlerstromschutzschalters einer etwas
abgewandelten Ausführungsform und Fig. 5 einen Auslösemagneten in Richtung des Pfeiles
X in Fig. 4.
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In der Zeichnung ist El ein beispielsweise vierpoliger Selbstschalter,
der dazu dient, einen Verbrauchsstromkreis U, Il, W, O mit einem Stromv
ersorgungsnetz R, S, T, O zu verbinden. Der Schalter steht unter Wirkung einer Öffnungsfeder
i und wird im eingeschalteten Zustand durch eine in der Zeichnung als einfacher
Haken veranschaulichte Verklinkung z festgehalten.. Die Verklinkung kann durch einen
Elektromagneten B ausgerückt werden, der seinerseits duich einen den Verbraucherstromkreis
in bezug auf Fehlerströme überwachenden Summenstromwandler C beeinflußt wird. Der
vorzugsweise ringförmige Eisenkern des Wandlers trägt vier Primärwicklungen 3, die
in den drei Phasenleitungen und der Nulleitung liegen, und eine Sekundärwicklung
4.
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Der Elektromagnet B nach Fig. i bis 3 hat einen Eisenkern 5 und eine
Spule 6 mit einer einzigen zugleich als Erreger- und Auslösewicklung dienenden Wicklung.
Er weist einen Anker 7 auf, der mittels einer an einem Ankerende vorgesehenen Hülse
um eine am Polstück 8 des Magneten befestigte Achse 9 drehbar ist, während sein
anderes Ende den: Polstück io gegenübersteht. Der Anker 7 ist durch eine Feder i
i belastet, die ihn im Sinne der Entfernung vom Polstück io zu drehen sucht. Die
Feder i i kann eine Blattfeder sein, die mit einem Ende am Anker befestigt ist und
sich mit dem anderen Ende an einem festen Anschlag 1:2 abstützt.
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Der Anker 7 ist ein sogenannter Klebanker, d. h., er befindet sich
im Ruhezustand in angezogener Stellung, indem er nach Unterbrechen eines Erregerstromes,
der sein Anziehen bewirkt hatte, durch den in Eisenkern 5 und Anker 7 zurückbleibenden
Restmagnetismus am Polstück io festgehalten wird. Um das Klebenbleiben des Ankers
zu sichern, liegt sein Ende am Polstück io unmittelbar an. Wird der remanente Magnetismus
durch eine Gegenerregung der Magnetspule kompensiert, wozu ein verhältnismäßig schwacher
Strom genügt, dann fällt der Anker 7 unter dem Einfluß seiner Feder i i ab. Die
den Restmagnetismus kompensierende Gegenerregung soll durch den Strom bewirkt werden,
der beim Auftreten eines Fehlerstromes in der Sekundärwicklung 4. des Summenstromwandlers
C induziert wird. Zu dem Zwecke ist die Sekundärwicklung ¢ in der Ruhestellung des
Ankers 7 mit der Magnetspule 6 verbunden. Die Verbindung wird durch eine vom Anker
7 beeinflußte Kontaktvorrichtung 13, 14 bewirkt, die in einer der von der Sekundärwicklung
4 zur Spule 6 führenden Leitung 23 angeordnet ist. Die Kontaktvorrichtung
besteht beispielsweise aus zwei ortsfesten Kontakten 13 und einer am Anker isoliert
befestigten Kontaktbrücke, die in der Ruhestellung (angezogenen Stellung) des Ankers
7 an den ortsfesten Kontakten 13 anliegt. In der Zeichnung ist die Kontaktvorrichtung
der Einfachheit halber so dargestellt, daß die Brücke 14 von- einer Verlängerung
15 des Ankers 7 getragen wird, die z. B. eine Blattfeder aus nicht magnetisierbarem
Metall sein kann. Beim Abfallen des Ankers wird die Verbindung der Magnetspule 6
mit der Sekundärwicklung 4 des Wandlers selbsttätig unterbrochen.
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Nach dem Abfallen des Ankers 7 soll durch die Magnetspule 6 kurzzeitig
ein kräftiger Erregerstrom geschickt werden, um den Anker sogleich wieder anzuziehen,
und diese Anzugbewegung soll dazu benutzt werden, auf mechanischem Wege die Verklinkung
z des Selbstschalters auszurücken, damit dieser Schalter sich öffnet. Zu erstem
Zwecke ist eine weitere vom Anker 7 beeinflußte Kontaktvorrichtung 7, 16 vorgesehen,
die dazu dient, die Enden der Spule 6 über Leitungen 17 mit einem Phasenleiter,
z. B. W, und dem Nulleiter O zu verbinden. Die Kontaktvorrichtung weist im Beispiel
einen ortsfesten Kontakt 16 und einen vom Anker selbstgebildeten Schaltarm 7 auf.
In der Ruhestellung des Magnetankers ist die Verbindung der Magnetspule 6 mit den
Netzleitern W, O unterbrochen. Fällt der Anker ab, dann wird die Verbindung hergestellt,
nachdem zuvor die Spule 6 an den Kontakten 13, 14 von der Sekundärwicklung 4 des
Wandlers getrennt worden ist. Beim darauffolgenden Anziehen des Ankers öffnet sieh
die Kontaktvorrichtung 7, 16 wieder. Zum Ausrücken der Verklinkung 3 dient ein Ausrückhebel
18, i9, der
im Ruhezustand frei ist, jedoch beim Abfallen des Ankers
7 mit diesem selbsttätig gekuppelt und dann bei dessen Anzugbewegung mitgenommen
wird. Der Ausrückhebel 18, ig ist am Polstück io des Magneten um die gleiche Achse
g wie der Anker 7 drehbar gelagert, und zwar beispielsweise mittels einer Hülse,
die in einem Ausschnitt des Lagerendes des Ankers auf der Achse g sitzt. Er hat
zwei Arme, nämlich einen auf die Veriiegelungsklinke 3 einwirkenden kürzeren Ärm
18 und einen den Anker 7 untergreifenden längeren Arm ig, an dem eine hakenförmige
Kupplungsklinke 2o lagert, die durch eine nicht gezeichnete Feder belastet ist.
Der Klinke gegenüber ist im Anker 7 eine rechteckige Öffnung 21 vorgesehen, in welche
die Klinke beim Abfallen des Ankers eintritt, um dann mit ihrer Hakennase hinter
einen Rand der Öffnung zu greifen. Dadurch wird der Hebel 18, i9 mit dem Anker 7
gekuppelt, so daß letzterer bei seinem unmittelbar darauffolgenden Anziehen den
Hebel mitnimmt, der dabei seinerseits mit seinem Arm i8 die Verklinkung 2 ausrückt.
Am Ende der Anzugbewegung des Ankers wird die Klinke 2o durch einen mit einer Schrägfläche
ihrer Kupplungsnase zusammenwirkenden Anschlag 12 selbsttätig ausgerückt, wodurch
der Hebel 1$; i9 wieder frei wird. Er kann unter Wirkung seines Eigengewichtes oder
gegebenenfalls auch einer Feder in seine Ausgangsstellung zurückkehren, in der sein
Arm 18 die Verklinkung 3 freigibt, so daß diese beim nächsten Einlegen des Selbstschalters
A wieder einfallen kann. Es versteht sich, daß der Ausrückhebel 18, ig in seiner
Ausgangsstellung durch einen festen Anschlag abgestützt wird. Der Anschlag, der
sich entweder am Polstück io des Magneten oder an einer letzteren tragenden Platte
befindet und entweder mit dem einen oder anderen Arm i8 oder ig des Hebels zusammenwirken
kann, ist in der Zeichnung bei 22 angedeutet.
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Die Wirkungsweise des dargestellten Schalters ist im Zusammenhang
folgende: In Fig. i ist der Selbstschalter A eingelegt und durch die Verklinkung
2 verriegelt. Der Magnetanker 7 befindet sich in seiner Ruhestellung, in der er
infolge des remanenten Magnetismus am Polstück io klebt. Die Magnetspule 6 ist über
die Kontakte 13, 1q. mit der Sekundärwicklung q. des Wandlers C verbunden. Solange
die Summe der Ströme in den Primärwicklungen 3 des Summenstromwandlers gleich Null
ist, bleibt der Schalter A unbeeinflußt. Tritt ein Fehlerstrom auf, dann wird in
der Sekundärwicklung q. des Wandlers ein Wechselstrom induziert, der durch die Magnetwicklung
q. fließt. Dieser verhältnismäßig schwache Auslösestrom bewirkt während einer Halbperiode
eine Gegenerregung des Magneten, wodurch dessen remanenter Magnetismus kompensiert
wird. Das hat-zur Folge, daß der Anker 7 abfällt. Dabei findet einerseits eine Kopplung
des Ankers 7 mit Bern Auslösehebel 18, i9 statt, indem dessen Kupplungsklinke 2o
sich mit dem Anker verhakt. Anderseits wird die Magnetspule 6 an den Kontakten 13,
1q. von der Sekundärwicklung 4 des Wandlers getrennt und an den Kontakten 7, 16
mit den Netzleitern W und O verbunden. Infolge dieser Verbindung fließt ein kräftiger
Erregerstrom durch die Magnetwicklung 6, der das Wiederanziehen des Ankers 7 herbeiführt.
Bei seinem Anziehen nimmt der Anker 7 den Ausrückhebel 18, i9 mit, dessen Arm 18
nun die Verklinkung 2 des Selbstschalters ausrückt. Diese kurz vor dem Ende der
Ankerbewegung liegende Stellung der Teile ist in Fig.2 wiedergegeben. Der durch
das Ausrücken der Verklinkung 3 freigegebene Selbstschalter A öffnet sich und trennt
so den durch Fehlerstrom gefährdeten Stromkreis vom Netz. Am Ende der Anzugbewegung
des Ankers 7 wird die Kupplungsklinke 2o durch den Anschlag 12 ausgerückt und der
Hebel 18, i9 zur Rückkehr in seine Ausgangsstellung freigegeben. Der Erregerstrom
wird beim Anziehen des Ankers 7 durch Trennung des Kontaktes 7, 16 sogleich wieder
unterbrochen. Der Anker bleibt jedoch infolge des in ihm und dem Eisenkern 5 zurückbleibenden
Restmagnetismus in seiner angezogenen Stellung kleben. Endlich wird die Magnetspule
an den Kontakten 13, 1q. wieder mit der Sekundärwicklung q. des Wandlers C verbunden.
Der Magnet B ist also für ein erneutes Ansprechen auf Fehlerstrom bereit.
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In der Zeichnung ist der Magnetanker 7 so angeordnet, daß die ihn
vom Polstück io abdrückende Feder i i durch das Ankergewicht unterstützt wird. Die,
Anordnung kann auch umgekehrt, also so gewählt werden, daß das Eigengewicht des
Ankers 7 der Feder i i entgegenwirkt, also das Klebenb:leiben am. Polstück unterstützt.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß ein ungewolltes Abfallen des Ankers durch Erschütterungen
nicht so leicht stattfinden kann, weshalb sie mit Vorteil dann angewendet wird,
wenn der Schutzschalter im Betrieb Erschütterungen ausgesetzt ist.
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Auch bei der Ausführungsform nach Fig. q. und 5 hat der Elektromagnet
B einen Eisenkern 5 und eine Spule 6 mit einer einzigen .zugleich als Erreger- und
Auslösewicklung dienenden Wicklung. Er weist zwei Anker 7 und 7' auf, die am einen
Polstück des .Magneten um eine Achse g drehbar gelagert sind und deren freie Enden
dem anderen Polstück io gegenüberstehen. Beide Anker sind durch Federn i i, i i'
belastet, die sie im Sinne der Entfernung ihrer Enden vom Polstück*io zu drehen
suchen. Die Federn sind als Blattfedern ausgebildet. Dabei kann die Feder i i mit
einem Ende an der Innenseite des Ankers 7 angenietet und mit dem anderen Ende außen
am winkligen Polstück io abgestützt sein, während die Feder i i' mit einem Ende
innen am Pol befestigt und mit ihrem anderen Ende am Anker 7' abgestützt sein kann.
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Der Anker 7' ist ein Zuganker, d. h. er befindet sich in einer vom
Polstück io entfernten Ruhestellung. Wird die Magnetspule erregt, dann wird der
Anker angezogen, kehrt aber beim Unterbrechen des Erregerstromes sogleich in seine
Ruhestellung zurück. Um ein Klebenbleiben zu verhindern, liegt der Anker 7' im angezogenen
Zustand am Polstück io nicht unmittelbar an, sondern zwischen diesem und dem Anker
ist eine nicht magnetisierbare
Zwischenlage eingeschaltet, die im
Beispiel durch das am Polstück abgestützte Ende der z. B. aus Bronze bestehenden
Blattfeder i i gebildet ist. Der Zuganker 7' dient zum mechanischen Ausrücken der
Verklinkung 2 des Selbstschalters A. Er weist zu dem Zwecke einen kurzen Gegenarm
18 auf, der so" angeordnet ist, daß er beim Anziehen des Ankers die Klinke :2 im
Ausrücks,inn mitnimmt.
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Der andere Anker 7 ist ein Klebanker, d. h., er befindet sich im Ruhezustand
in angezogener Stellung, indem er nach Unterbrechen des Erregerstromes, der das
Anziehen der beiden Magnetanker 7. und 7' herbeiführte, durch den in Eisenkern 5
und Anker 7 verbleibenden Restmagnetismus festgehalten wird. Wird der remanente
Magnetismus durch eine Gegenerregung der Magnetspule 6 kompensiert, wozu ein verhältnismäßig
schwacher Strom genügt, dann fällt der- Anker 7 unter dem Einfluß seiner Feder i
i' ab. T7m das Klebenbleiben des Ankers zu gewährleisten, ist für ihn eine leichtere
Abdrückfeder vorgesehen als für den Anzuganker 7'. Außerdem liegt das Ende des Klebankers
am Polstück io des Magneten B unmittelbar an. Die Restmagnetismus kompensierende
Gegenerregung der Magnetspule 6 soll durch den Strom bewirkt werden, der beim Auftreten
eines Fehlerstromes in der Sekundärwicklung 4 des Summenstromwandlers C induziert
wird. Zu dem Zwecke ist die Sekundärwicklung 4 in der Ruhestellung des Klebankers
mit der Magnetspule verbunden. Die Verbindung wird durch eine vom Anker 7 beeinflußte
Kontaktvorrichtung 13, 1d bewirkt, die in einer der beiden von der Sekundärwicklung
4 zu den Enden der Magnetwicklung 6 führenden Leitungen 23 angeordnet ist. Die Kontaktvorrichtung
besteht beispielsweise aus zwei ortsfesten Kontakten 13 und einer am Anker
7 isoliert befestigten Kontaktbrücke 14, die in der in Ruhestellung angezogenen
Stellung des Ankers an den ortsfesten Kontakten 13 anliegt. In der Zeichnung
ist die Kontaktanordnung der Einfachheit halber so dargestellt, daß die Brücke 14
von einer Verlängerung 15 des Ankers getragen wird, die z. B. eine Blattfeder aus
nicht magnetisierbarem Metall sein kann. Beim Abfallen des Ankers 7 wird die Verbindung
der Magnetspule 6 mit der Sekundärwicklung 4 des Wandlers selbsttätig unterbrochen.
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Das Abfallen des Klebankers 7 wird dazu benutzt, durch die Magnetspule
6 kurzzeitig einen kräftigen Erregerstrom zu schicken, der das Anziehen des zum
mechanischen Auslösen der Verklinkung 2 des Selbstschalters A dienenden Zugankers
7' sowie zugleich auch das Wiederanziehen des Klebankers herbeiführt. Zu dem Zwecke
ist noch eine zweite, durch den Anker 7 beeinflußte Kontaktvorrichtung 7, 16 vorgesehen,
die dazu dient, die Enden der Spule 6 über Leitungen 17 mit einem Phasenleiter,
z. B. W, und dem Nulleiter O zu verbinden. Die Kontaktvorrichtung weist beispielsweise
einen ortsfesten Kontakt 16 sowie einen vom Anker selbst gebildeten beweglichen
Kontaktarm 7 auf. In der Ruhestellung des Klebankers ist die Verbindung der Magnetspule
6 mit den Netzleitern unterbrochen. Fällt der Anker ab, dann wird die Verbindung
hergestellt, nachdem zuvor die Magnetspule 6 an den: Kontakten 13, 1d von der Sekundärwicklung
4 des Wandlers getrennt worden ist. Beim darauffolgenden Anziehen der Anker wird
der Erregerstromkreis sogleich wieder unterbrochen.
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Die Wirkungsweise des dargestellten Schalters ist im Zusammenhang
folgende: In Fig. 4 ist der Selbstschalter.A eingelegt und durch die Klinke :2 verriegelt.
Die beiden Magnetanker 7, 7' befinden sich in ihren Ruhestellungen, indem der Anker
7' durch seine Feder ii in abgezogener Stellung gehalten ist, während der Anker
7 infolge des remanenten Magnetismus a,m Polstück io des Magneten B klebt. Die Magnetspulei
6 ist über die Kontakte 13, 1d mit der Sekundärwicklung 4 des Wandlers C verbunden.
Solange die Summe der Ströme in den Primärwicklungen 3 des Summenstromwa.ndlers
gleich Null ist, bleibt der Schalter A unbeeinflußt. Tritt ein Fehlerstrom auf,
dann wird in der Sekundärwicklung 4 des Wandlers ein Wechselstrom induziert, der
durch die Magnetwicklung 6 fließt. Dieser verhältnismäßig schwache Auslösestrom
bewirkt während einer Halbperiode eine Gegenerregung des Magneten, wodurch dessen
reman.enter Magnetismus kompensiert wird, was zur Folge hat, daß der Klebanker 7
abfällt. Dabei wird die Magnetspule 6 zunächst an den Kontakten 13, 14 von der Sekundärwicklung
4 des Wandlers C getrennt und unmittelbar danach durch die Kontaktvorrichtung 7,
16 mit dem Phasenleiter W und dem Nulleiter O verbunden, so daß nun ein starker
Erregerstrom durch die Spule fließt. Dadurch wird der Zuganker 7' angezogen, der
über seinen Gegenarm 18 die Verklinkung 2 des Selbstschalters A ausrückt, so daß
dieser Schalter sich öffnet und den durch Fehlerstrom gefährdeten Verbraucherstromkreis
vom Netz trennt. Mit dem Zuganker wird zugleich auch der Klebanker 7 wieder angezogen.
Das hat zur Folge, daß der' Erregerstrom sogleich wieder abgeschaltet und die Spule
6 erneut mit der Sekundärwicklung 4 des Wandlers verbunden wird. Der Zuganker 7'
fällt wieder ab, während der Klebanker 7 infolge des in Eisenkern 5 und Anker verbleibenden
Restmagnetismus in angezogener Stellung festgehalten wird. Der Elektromagnet ist
also für ein erneutes Ansprechen auf Fehlerstrom bereit.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Beispiele
beschränkt, vielmehr sind mancherlei Abänderungen derselben sowie andere Ausführungsformen
möglich. So könnten insbesondere die zum wechselweisen Verbinden der Magnetspule
6 mit der Sekundärwicklung 4 des Wandlers und den Netzleitern dienenden Kontaktvorrichtungen
in der Praxis von der in der Zeichnung nur schaltbildmäßig wiedergegebenen Ausführungen
abweichen. Bei entsprechender Ausbildung der Sekundärwicklung 4 könnte diese mit
der Magnetwicklung 6 in ständiger Verbindung stehen, so daß die Kontaktvorriclitzng
13, 1d entbehrt werden kann. Die Kontaktvorrichtung 15, 16 könnte auch dadurch entbehrlich
gemacht werden, daß der
Elektromagnet B zwei Wicklungen, nämlich
eine zum Anziehen des Ankers unter Strom gesetzte Erregerwicklung und eine ständig
mit der Sekundärwicklung des Wandlers verbundene Auslöse wicklung trägt. In die
Verbindung der Magnetspule 6 mit dem Netz kann gegebenenfalls ein Widerstand eingeschaltet
sein. Die zur Verbindung der Magnetspule mit dem Netz dienenden Leitungen könnten
statt hinter dem Selbstschalter A auch vor diesem an die Netzleiter angeschlossen
werden. Um auch beim Ausbleiben einer Phase die Abschaltung des Verbraucherstromkreises
im Falle eines Fehlerstromes sicherzustellen, könnte die Kontaktvorrichtung7, 16
bzw. 7', 16 so ausgebildet werden, daB sie beim Abfallen des Klebankers die Magnetspule
6 nacheinander mit mehreren Phasenleitern verbindet. In der Zeichnung ist die gelenkige
Verbindung der Magnetanker 7, 7' mit dem Polstück dadurch bewirkt, daß die Anker
mit Lagerhülsenauf einer an dein Polstück befestigten Achse 9 drehbar sind. Statt
dessen könnte die gelenkige Verbindung auch dadurch herbeigeführt sein, daB die
Anker 7, 7` von am Polstück io befestigten Biegefedern aus niagnetisierbarein Metall
getragen werden.
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An Stelle des im beschriebenen Beispiel als vorhanden unterstellten
Wandlers mit einem mehrere Primärwicklungen und eine Sekundärwicklung tragenden
Eisenkern könnte auch ein sogenannter Durchgangs- oder Durchsteckwandler angewendet
werden. 'Dieser kann aus einem lediglich eine Sekundärwicklung tragenden ringförmigem
Eisenkern bestehen, durch dessen öffnung die Netzleiter, also bei vierpoliger Ausführung
des Schalters die drei Phasenleiter und der Nulleiter, gegebenenfalls in mehr oder
weniger verwundenem Zustand, geradlinig hindurchgeführt sind. Obwohl in der Zeichnung
ein vierpoliger Fehlerstromschutzschalter gezeigt ist, läßt sich die Erfindung auch
bei drei- oder gar nur zweipoligen Fehlerstromschutzschaltern mit Vorteil anwenden.