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Mechanischer Arbeitstisch mit beweglichen Tischplatten, insbesondere
für Porzellandrehereien. In Porzellanfabriken, insbesondere in Porzellandrehereien,
werden die Gipsformen, in welche das Geschirr eingedreht wird, auf Holzplanken.
gestellt und: diese Planken mit den Formen in der Nähe des Porzellandrehers so aufgestellt,
daß dieser die Formen immer möglichst ;griffbereit bei der Hand hat. Die Anzahl
der so in der Nähe des Drehers aufgestellten Planken war auf eine bis höchstens
drei beschränkt; aber jedenfalls war nur eine von diesen Planken in einer Lage,
daß der Dreher die Formen leicht und bequem greifen konnte, während das Greifen
zu den anderen Planken schon mit Unbequemlichkeit bzw. Umständlichkeit verbunden
war. Wenn die Gipsformen der Planken gefüllt waren, so mußte der Dreher die Arbeit
einstellen, um entweder selbst die Planken vom Arbeitsplatz wegzutragen, um Platz
für neue Planken zu bekommen, oder er mußte warten" bis ein Hilfsarbeiter dieselben
austauschte. Hierdurch wurde viel an Arbeitszeit verloren.
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In der Kunststeinindustrie und in Ziegeleien sind zwar Vorrichtungen
bekannt, die im Wesen darin bestehen, daß das aus der Strangpresse kommende Gut
Förderschalen, die in endlosen Ketten eingehängt sind, zugeführt und von diesen
an die eigentliche Fördervorrichtung, wie Förderbänder u. dgl.. abgegeben wird.
Bei derartigen Vorrichtungen werden die die Förderschalen tragenden Ketten über
Kettentrommeln geführt, und zwar über eine obere und eine untere Trommel, deren
Höhenlage zueinander eine beträchtliche ist.
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Solche Vorrichtungen lassen sich aber in der Porzellandreherei nicht
verwenden, da einerseits die kurze Länge der Förderschalen und deren besondere Aufhängungsart
auf den Ketten es nicht zulassen, daß dem Dreher die Planken, auf denen sich die
Formen befinden, ohne Störung von dem Hilfsarbeiter zugeführt werden, und anderseits
deswegen, weil der Porzellandreher infolge der geringen Länge der Förderschalen
sehr oft den Hubmechanismus für die Schalen in Tätigkeit setzen muß und so entweder
von seiner eigentlichen Arbeit abgelenkt wird, wenn er während seiner Dreharbeit
z. B. mit dem Fuße die Hubvorrichtung betätigen muß, oder sehr viel Zeit verliert,
wenn er immer gezwungen ist, zuzuwarten, bis die nächste Förderschale in richtige
Arbeitshöhe kommt.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein Arbeitstisch, der die Nachteile
der auf anderen Gebieten bekannten Vorrichtungen beseitigt und der es trotzdem dem
Porzellandreher ermöglicht, ununterbrochen zu arbeiten. Das
Wesen
der Erfindung besteht darin, daß die Planken mit einer größeren Anzahl von Formen
parallel zu sich selbst um eine einzige Achse schrittweise derart gedreht werden,
daß jeweilig die Planke, welche das zur Verarbeitung kommende Gut trägt, immer in
richtiger Arbeitshöhe und griffbereit für den D#r.eher zu liegen kommt und in dieser
Lage gesichert bleibt, bis der Dreher selbst durch Betätigung einer mechanischen
oder elektrischen Vorrichtung die Entsicherung und den Plankenwechsel hervorruft.
Diese Auslösung geschieht mit dem Fuß, so daß der Dreher mit den Händen weiterarbeiten
kann.
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Erfindungsgemäß werden auch die Tragbügel der Tischplatten so ausgebildet,
daß der Hilfsarbeiter dieselben sowohl von rückwärts als auch von der Seite oder
schräg auf die Tischplatten auflegen und ebenso wieder abheben kann.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des mechanischen Arbeitstisches
nach der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine Vorderansicht
des Tisches, Abb.2 eine Draufsicht, Abb.3 einen Schnitt nach der Linie A-B in Abb.
i, in der Richtung des Pfeiles P gesehen, und Abb.4 einen Schnitt nach der Linie
C-D@ in Abb. 2, in der Richtung des Pfeiles Q gesehen.
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Abb. 5 ist eine Seitenansicht auf einen elektrischen- Antrieb des
Tisches mittels Elektromotor und selbsthemmender Schnecke, während Abb.6 Einzelheiten
des Antriebes gemäß Abb.5 darstellt.
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Der Arbeitstisch besteht aus zwei Seitenständern, die durch Füße 1,
2 gebildet werden. Diese Seitenständer tragen Lager 3, in welchen eine Welle 4 ruht.
Auf der Welle 4 sind Scheiben 5 aufgekeilt oder sonstwie befestigt, welche Anne
6 tragen. Mit diesen Armelf 6 sind die Tragbügel 7 -gelenkig durch die Drehbolzen
22 verbunden. Auf dem unteren Sehenkel des Tragbügels liegen Bretter oder Bleche
8, welche Tischplatten bildest, auf die dann die Planken mit den Formen gelegt werden.
Die Tragbügel sind, wie aus Abb.3 ersichtlich, so ausgebildet, daß es ,ermöglicht
wird, daß der Hilfsarbeiter die Planken in beliebiger Richtung zubringen und abnehmen
kann. Dadurch, daß der auf einem Schenkelende des Tragbügels sich befindende Aufhängepunkt
des Tragbügels in der zum anderen Schenkel des Bügels senkrechten Schwerlinie des
Tragbügels liegt, wird bei einer Drehung der Arme 6 uni die Welle 4 - der untere
Bügelschenkel und damit auch das Brett 8 immer parallel zu sich selbst verschoben.
Auf der Welle 4. ist weiter ein Schneckenrad 9 und eine Sperrscheibe io angeordnet.
In das Schneckenrad 9 greift die Schnecke i i ein, die sich auf einer Welle 12 befindet.
Die Welle 12 ist in Lagern 15 .gelagert und trägt außer der Schnecke ii noch eine
Vollscheibe 14 und eine Leerscheibe 13, durch welche sie von einer Transmission
ihre Drehbewegung erhält. In der Höhe der Welle ¢ ist in Konsolen der Riemenein-
und -ausrücker mit der Riemengabel 21 angeordnet. Der Riemenausrücker 16 ist auf
der Wellenseite verlängert und bildet den Sperrbolzen 18 für die Sperrscheibe io.
Der Riemenausrücker 16 trägt außerdem noch eine Feder 17, die ihn immer in einer
derartigen Lage zu halten bestrebt ist, daß der Sperrbolzen 18 in die Sperrscheibe
io eingreift und der Treibriemen auf der Leerscheibe 13 läuft. Mit dem Riemenausrücker
16 ist ein. zweiarmiger Winkelhebel ig verbunden, dessen einer Arm mit einem Zugseil
o. dgl. 2o verbunden ist, das zu einem Fußhebel (nicht gezeichnet) o. dgl. führt
und durch welchen die Betätigung des Ausrückers erfolgt.
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Wie aus Abb.4 zu ersehen ist, besitzt die Sperrscheibe io Zähne, deren
eine Flanke entgegengesetzt zur Drehrichtung der Scheibe geneigt ist. Diese Abschrägung
hat einerseits den Zweck, den Sperrbolzen, falls der Arbeiter den Fußhebel nicht
genügend lange niederdrückt, durch die sich drehende Scheibe io in die volle Schaltlage
zu bringen und anderseits, um bei genügender Tiefe des Zahnes auch dann ein Drehen
der Scheibe io zu ermöglichen, wenn der Bolzen 18 noch. nicht bis auf den Umfang
-der Scheibe aus der Rast herausgezogen wurde. Während der Drehbewegung gleitet
der Bolzen i g -auf -dem Umfange der Seheibe io, bis er zum nächsten Einschnitt
kommt, in den er durch die Federkraft der Feder 17 einspringt, wobei zugleich auch
durch den Riemenäusrücker 16 der Treibriemen von der 'Vollscheibe 14 auf die Leerscheibe
13 gerückt und damit der Tisch in die Ruhelage gebracht wird.
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An Stelle- des Riemenantriebes kann aber auch ein elektrischer Antrieb
verwendet-werden. In diesem Falle wird an Stelle der Riemenscheiben 13, 14 .ein:
Elektromotor angeordnet, der eine selbsthemmende Schnecke antreibt. Das Einschalten
des Motors erfolgt durch irgendeine bekannte Kontatktanardnung, die denselben während
der geforderten Zeitdauer ans Netz angeschlossen hält und dann selbsttätig abschaltet.
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Ein Beispiel. . einer derartigen Anordnung ist in Abb. 5 und 6 dargestellt.
- Vom. Elektromotor 21 führt die Schneckenwelle 22 zur selbsthemmenden Schnecke
23, die wiederum in das Schneckenrad 9 eingreift. Auf dein
Schneckenrad
selbst oder auf :einer besonderen Scheibe 24. sind Anschlagstifte 25 angebracht,
welche auf einen Schalthebel 26 einer Schaltdose 27 einwirken und den Stromkreis
des Elektromotors 21 unterbrechen, sobald der Schalthebel 26 von ihnen angehoben
wird. Da nun beim Anheben des Schalthebels der Kraftstromkreis unterbrochen ist,
muß derselbe, wenn der Dreher die Planken weiterfördern will, wieder geschlossen
werden, und geschieht dies dadurch, daß der Dreher den Fußkontakt 28 mit dem Fuß
niederdrückt. Hierdurch wird der Elektromotor wieder in Tätigkeit gesetzt, der Arbeitstisch
dreht sich, und der gerade im Anschlag stehende Stift wird weiterbewegt, so daß
der Schalthebel 26 in die Schließlage fällt und den Stromkreis so lange geschlossen
hält, bis er wieder vom nächsten Stift 25 angehoben wird. Es ist selbstverständlich,
daß die Stifte 25 so angeordnet sind und der Hebel 26 so lang ist, daß nach dem
kurzen Auslaufen des Motors 21 die Planken in richtiger Arbeitshöhe stehen. Auch
hat es der Dreher in der Hand, mit dem Fußkontakt 28 alle nötigen Korrekturen der
Bewegung durchzuführen, da dieser Kontakt nicht zwangläufig gesteuert wird.
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Der Arbeitstisch nach der Erfindung kann auch überall dort angewendet
werden, wo Massengüter verschiedenster Art auf einem Arbeitsplatz ganz oder zum
Teile hergestellt werden.
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Der Arbeitstisch ermöglicht, daß auf der dem Arbeiter zugekehrten
Seite immer das herzustellende oder zu verarbeitende Gut zu liegen kommt und diesem
nach Verarbeitung des Gutes einer Planke immer wieder von neuem zugeführt wird,
ohne daß er seinen Arbeitsplatz verlassen muß, da auf der anderen Seite des Tisches
von Hilfsarbeitern des Arbeiters die Planken mit dem verarbeiteten Gut gegen solche
mit unverarbeitetem ausgetauscht werden können.
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Es .ist jedoch auch möglich, daß auf der einen Seite dies Tisches
an einer Warengattungeine bestimmte Arbeit durchgeführt wird und auf der andern
Seite des Tisches an derselben Ware eine weitere andersartige Verarbeitung durchgeführt
werden kann.
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Je nach Größe der zu verarbeitenden Massengüter ist es natürlich möglich,
den Arbeitstisch mit mehr oder weniger um die Achse q. rotierenden Planken zu versehen,
so daß selbst wenn der Transport der Waren vom Arbeitsplatz nicht von Hilfsarbeitern,
sondern von dem Arbeiter selbst besorgt werden muß, dadurch eine Zeitersparnis eintritt,
daß der Arbeiter nicht nach der Verarbeitung von den griffbereiten Planken seinen
Arbeitsplatz verlassen muß, um die Planken auszutauschen, sondern erst dann. wenn
alle auf dem Arbeitstisch angebrachten Planken verarbeitet sind.