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Sicherheitsvorrichtung an hydraulischen Topfpressen für Kakao und
andere ölhaltige Stoffe. Vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung an hydraulischen
Pressen mit mehreren Preßtöpfen über- oder hintereinander, in stehender oder liegender
Anordnung, für Kakao und sonstiges ölhaltiges Gut, welche verhindert, daß die Presse
unter Druck gesetzt wird, solange nicht alle Preßtöpfe in die richtige Lage gebracht
und gegen die zugehörigen Preßköpfe: festgezogen sind.
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Die bisherigen derartigen Pressen können unter Druck gesetzt werden,
ohne daß eine Sicherheit dafür gegeben ist, daß alle Preßtöpfe
in
der richtigen Lage sind und gegen die zugehörigen Preßköpfe anliegen. Berücksichtigt
man die großen Drucke, mit denen solche Pressen arbeiten, so ist ohne weiteres einleuchtend,
daß bei unsachgemäßer Bedienung ein bedeutender Schaden angerichtet werden kann.
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Die Erfindung betrifft nun eine Sicherung, bei welcher so lange kein
Preßdruck erzeugt werden kann, bis sämtliche Preßtäpfe sowohl in die richtige Lage
gebracht als auch gegen die Preßköpfe festgezogen sind.
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In den Zeichnungen Abb. i bis 4 sind verschiedene Ausführungen der
Erfindung beispielsweise dargestellt.
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In Abb. i ist x der Preßzylinder, y der Preßkolben;
1, 2, 3, 4. sind die Preßtöpfe, die mit Kakaomasse gefüllt werden, und b
sind die Preßköpfe.
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Die Preßtöpfe 1, 2, 3 und 4 sind in bekannter Weise oben und unten
durch Filzdeckel und Sieblochplatten, von denen die unteren in den Töpfen verschiebbar
sind, geschlossen. Dies ist in Abb. i nur schematisch angedeutet.
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Der Preßvorgang vollzieht sich ebenfalls in bekannter Weise dadurch,
daß von der Preßpumpe, die in Abb. i nicht mit dargestellt ist, die Druckflüssigkeit
in den Preßzylinder gedrückt wird, so daß sich der Kolben y hebt und die Preßtöpfe
1, 2, 3 und 4 mit den Preßköpfen b teleskopartig ineinander= schiebt. Nach Ablassen
der Druckflüssigkeit aus dem Preßzylinder x fallen Kolben y, Preßtöpfe 1, 2, 3 und
4. sowie Preßköpfe b durch das Eigengewicht in die ursprüngliche Lage zurück. Sollen
die Preßtöpfe 1, 2, 3 und 4 nach dem Preßvorgang entleert und frisch gefüllt werden,
so werden sie in der Pfeilrichtung aus der Presse herausgezogen. Nach dem Füllen
werden sie in umgekehrter Richtung zurückgeschoben, und zwar haben sie erst dann
wieder die richtige Preßlage, wenn sie an den Zapfen 1a anliegen und wenn der obere
zylindrische Teil jedes Preßkopfes b genau unter der unteren öffnung des Barüberliegenden
Preßtopfes 1, 2, 3 oder 4 steht. Der Preßtopf i ist z. B. noch nicht in der richtigen
Lage: In dieser Stellung greift der Sperrstift c, der durch die Spiralfeder d stets
nach innen gedrückt wird, noch in eine Durchbohrung der Exzenterwellea ein. Diese
Welle hat zweiexzentrische Zapfen tu (siehe Abb. 2), auf denen zwei Anzugshaken
v hängen, die unter seitlich an den Preßtöpfen 1, 2, 3 und 4 angebrachte Nasen greifen.
Durch Drehen der Exzenterwelle a werden die Anzugshaken v und damit die Preßtöpfe
1, 2, 3 und .4 gehoben, und zwar so weit, bis letztere an der Unterfläche der Preßköpfe
b fest anliegen, so daß die Preßtöpfe oben gut abgeschlossen sind. Solange die Sperrstifte
c in die Bohrung der Exzenterwellea eingreifen, können diese aber nicht gedreht
werden (siehe Abb. i, Preßtopf i). Erst kurz bevor die Preßtöpfe r, 2, 3 und 4 die
richtige Preßlage erreichen, stoßen sie mit den Nasene gegen die Anschläge g, die
auf den Sperrstiften c befestigt sind. Die Stifte c werden dadurch aus der Bohrung
der Exzenterwellea herausgezogen. jetzt erst kann man die Exzenterwelle a drehen.
und damit die Preßtöpfe i, 2, 3 und 4 gegen die Preßköpfe b anziehen.
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Auf den Enden der Exzenterwellen a sind Scheiben i angeordnet, die
an einer Seite des Umfanges abgeflacht sind. Solange die Preßtöpfe 1, 2, 3 und 4.
gegen die Preßköpfe b nicht festgezogen sind, z. B. Preßtopf 4, halten die Scheiben!
mit ihrem kreisrunden Teil die Winkelhebel h in einer solchen Stellung, daß die
Stange L mit dem an ihrem unteren Ende befestigten Ventilkegel m hochgehalten wird.
Hierdurch wird eine freie Verbindung zwischen dem Druckraum des Preßzylinders und
dem Saugbehälter der Preßpumpe geschaffen. Die nach dem Preßzylinder gepumpte Flüssigkeit
würde also sofort wieder in den Pumpenbehälter zurücklaufen, ohne in der Presse
Druck zu erzeugen. Werden nun aber die PreßtÖpfe '1, 2, 3 und 4 gegen die zugehörigen
Preßköpfe b durch Drehen der Exzenterwellen,a festgezogen (z. B. Preßtopf 3), so
kommt die abgeflachte Seite der Scheibe i so zu liegen, daß der zugehörende Winkelhebel
h zurückschwingen kann, wodurch die Stange l mit dem daran befindlichen Ventilkegel
m nach unten fällt. Dieser Vorgang kann aber nur eintreten, wenn alle Preßtöpfe
richtig festgezogen sind. Dann schließt der heruntergefallene Ventilkegel m den
freien Durchgang nach dem Saugbehälter der Pumpe, so daß unter dem PreßkAben y durch
die in Tätigkeit gesetzte Pumpe Druck erzeugt wird.
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Die Presse kann also nur unter Druck gesetzt werden, wenn alle Preßtöpfe
1, 2, 3 und 4 gegen die darüber befindlichen Preßköpfe b festgezogen und damit vollständig
geschlossen sind. Dies wiederum ist aber nur möglich, wenn sich alle Preßtöpfe 1,
2, 3 und 4 in der oben bezeichneten richtigen Preßlage befinden. Die Vorrichtung
verhindert also unter allen Umständen das Unterdrucksetzen der Presse, wenn irgendeiner
der Preßtöpfe 1, 2, 3 und 4 nicht die richtige Preßlage hat oder nicht geschlossen
ist.
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Die in vorstehendem beschriebene Vorrichtung vermag also die Erzeugung
von Preßdruck zu verhindern, obwohl die Preßpumpe in Betrieb gesetzt wird. Die Vorrichtung
kann aber auch so ausgebildet werden, daß sie die Inbetriebsetzung der Pumpe verhindert,
solange nicht alle Preßtöpfe 1, 2, 3 und 4 die
richtige Preßlage
haben und richtig geschlossen sind.
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Ein Beispiel hierfür ist in Abb. 3 dargestellt. z ist die Preßpumpe,
r der Riemenausrücker, r1 ist die Ausrückerschiene, auf der der Ausrücker in bekannter
Weise verschiebbar angeordnet ist, so daß der Antriebsriemen in der einen Endstellung
auf der Leerscheibe und in der anderen Endstellung auf der Festscheibe der Pumpe
s läuft. Die Stange l greift mit ihrem unteren Ende an den Winkelhebel o an. Sobald
alle Scheiben i sa stehen, daß die abgeflachten Seiten den Winkelhebeln. k zugekehrt
sind, fällt die Stange L nach unten und zieht mittels des Winkelhebels o und der
Verbindungsstange p den Sperrstift g in dem Riemenrücker r aus der in der Ausrückerschienerl
befindlichen Bahrung.
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Abb. q. zeigt eine ähnliche Ausführung, nur wird hier der Sperrstift
g, der durch die Spiralfeder tt in die Bohrung der Ausrückerschiene r1 gedrückt
wird, dadurch zurückgezogen, daß beim Herabfallen der Stange l sich die beiden Teile
des Kontaktes t berühren. Dadurch wird der von der elektrischen Batterie erzeugte.
Stromkreis geschlossen, so daß der in den Stromkreis eingeschaltete Magnets den
Sperrstift g zurückzieht. Solange dieser Stift q in die Bohrung der Ausrückerschiene
r1 reingreift, wird der Riemenrücker ,r so festgehalten, daß der Antriebsriemen
auf der Losscheibe der Pumpe läuft. Wenn der Sperrstift g dann zurückgezogen ist,
kann man durch Verschieben des Riemenrückers r den Riemen auf die Festscheibe der
Pumpe z bringen und diese so in Betrieb setzen.
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rille übrigen Teile der Sicherungsvorrichtung arbeiten- genau so,
wie bereits oben beschrieben. Es kann demnach bei den Ausführunsbeispielen nach
Abb. 3 und q. die Presse' .erst dann durch Inbetriebsetzung der Pumpe z unter Druck
gesetzt werden, wenn alle Preßtöpfe die- richtige Preßlage haben und geschlossen
sind.
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In Abb. 3 ist angenommen, daß alle Preßtöpfe r, 2, 3 ünd q. die-richtige
Preßlage haben und gegen die zugehörigen Preßköpfe b festgezogen sind. Der Ausrücker
r der Pumpe z
ist dadurch entsichert, so daß die Pumpe in Betrieb gesetzt
werden kann. In Abb. ¢ dagegen ist angenommen, daß der Preßtopf 3 (vgl. Abb. r)
noch nicht gegen den Preßkopf b festgezogen ist. Die volle Seite der Scheibe i hält
den senkrechten Arm des Winkelhebels k fest, so daß die am anderen Arm des Winkelhebels
befestigte Stange l nicht herunterfallen und den Kontakt t nicht schließen kann.
Der Ausrücker Y der Pumpe z ist also durch den Sperrstift g so festgestellt,
daß der Antriebsriemen auf der Losscheibe läuft und es nicht möglich ist, die lumpe
in Betrieb zu setzen. Erst wenn auch der Preßtopf 3 gegen den Preßkopf b festgezogen
ist, steht die dazugehörige Scheibe i mit ihrer abgeflachten Seite gegen den Winkelhebel
k, so daß die Stange L herunterfallen und den Kontakt t schließen kann. Dann entsichert
der Magnet s durch Anziehen des Sperrstiftes g den Riemenrücker r der Pumpe z, und
jetzt ist :es möglich, mittels des Riemenrückers r den Antriebsriemen auf die Festscheibe
der Pumpe z zu bringen und diese damit in Betrieb zu setzen.
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Es könnten auch z. B. die Saugventile der Pumpe durch die -Sicherungsvorrichtung
beeinflußt werden, so daß ein vorzeitiges Unterdrucksetzen der Presse vermieden
wird.
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Bei vielen Pressen werden die Preßtöpfe r, 2, 3 und q. nicht durch
die Exzenterwellen a gegen die Preßköpfe b festgezogen, sondern in bekannter Weise
durch Keile und Schraubenspindeln. Auch bei diesen. Pressen läßt sich die oben beschriebene
Sicherheitsvorrichtung sinngemäß in ganz ähnlicher Weise anbringen.