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Vorrichtung zum messen der in Flüssigkeitsbehältern von Kraftfahrzeugen
befindlichen Flüssigkeitsmenge. Es sind Vorrichtungen zum Messen des Inhalts von
Flüssigkeitsbrennstoffhehältern von Kraftfahrzeugen bekannt, die, am Führersitz
angebracht, in einfacher Weise gestatten, jederzeit den Brennstoffinhalt abzulesen.
Diese Vorrichtungen beruhen meistens auf dem Prinzip, wie es schematisch in Abb.
i der Zeichnung dargestellt ist.
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Der Inhalt des Behälters i wird durch ein Manometer 2 kenntlich gemacht,
welches den Druck mißt, der beim Durchpressen von Luft durch das Steigrohr 3 zur
Überwindung des Gewichts der darin enthaltenen Flüssigkeitssäule erforderlich ist.
Für die Messung genügt ein einmaliger Druckhub einer kleinen Luftpumpe ¢ mit Saugventil
5 und Druckventil 6.
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Für die Pumpe, deren weitere Ausbildung den Gegenstand der Erfindung
bildet, sind zwei Anordnungen gebräuchlich. Entweder wird beim ersten Hub die im
Pumpenraum enthaltene Luft sofort in die Steigleitung gedrückt, während bei dem
durch eine Feder bewirkten Rückgang in die Ruhestellung Luft eingesaugt wird, oder
es erfolgt zunächst der Saughub entgegen Federkraft, während die Luft beim selbsttätigen
Rückhub in das angeschlossene Leitungssy stem gedrückt wird. Die erste Anordnung
ergibt die Möglichkeit, die beiden wegen ihrer geringen Größe besonders empfindlichen
Ventile fortzulassen und durch eine kleine Öffnung des Pumpenraumes zu ersetzen,
die beim Druckhub einfach durch einen Finger \-erschlossen wird. Sie hat aber dann
den Nachteil, daß sie die Hand des Fahrzeugführers für die Bedienung der Pumpe länger
in Anspruch nimmt und daß anderseits die Beobachtung der Anzeigevorrichtung gleichzeitig
mit der Bedienung der Pumpe erfolgen tnuß, wodurch die Aufmerksamkeit des Führers
während der Fahrt zu stark in Anspruch genommen wird. Außerdem wird gewöhnlich ein
Rückschlagventil an geeigneter Stelle der Leitung nicht zu vermeiden sein, wenn
(las Rücksaugen von Brennstoff in die Pumpe mit Sicherheit vermieden werden soll.
Bei der zweiten Anordnung, bei welcher der Druckhub selbsttätig erfolgt, ist die
von Hand verschließbare Öffnung nicht anwendbar, so daß also selbsttätige Ventile
benutzt werden müssen. Günstig ist dagegen, daß der Kolben nach rascher Ausführung
des Saughubes sofort losgelassen werden und (laß die Beobachtung des Zeigers nachträglich
erfolgen kann, also nicht gerade erfolgen muß, wenn die eine Hand vom Lenkrad entfernt
ist.
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Die Erfindung bezweckt nun eine Verbesserung der Luftpumpen dieser
zweiten Art und geht insbesondere darauf aus, die hier erforderliche Ventilwirkung
ohne Benutzung beweglicher Teile mit empfindlicher Ventilführung, Federn usw., zu
erreichen. Sie besteht darin, (laß an Stelle des besonders unzugänglichen Druck-
oder Riickschlagventils eine Drosselstelle, d. h. eine Durchtrittsöffnung von äußerst
geringer Größe, vorgesehen ist. Eine solche feine Durchtrittsöffnung bietet bei
dem von Hand verhältnismäßig rasch ausgeführten Saughub einen so hohen Durchtrittswiderstand,
daß die Luft aus der Steigleitung nicht nachströmen, also kein Brennstoff rückgesaugt
werden kann: es muß sich also das Saugventil zwangsweise offnen, ebenso als wenn
ein Rückschlagventil
vorgesehen wäre. Dagegen gewährt die Drosselstelle
bei ausreichender Federkraft die Möglichkeit, die Luft beim Druckhub mit der- erforderlichen
Spannung in die Steig-Leitung übertreten zu lassen. Wegen der geringen Größe der
Öffnung erfolgt dieser Übertritt aber nur langsam, was von großem Vorteil ist, (la
min eine lange Zeit für die Beobachtung der Anzeigevorrichtung zur Verfügung steht,
und der Fahrzeugführer infolgedessen die Ablesung während der Fahrt bequem im geeigneten
Augenblick vornehmen kann.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Abb.2 bis 5 veranschaulicht.
Ein Pumpenzylinder 7, der an seinem rückwärtigen Ende durch eine Kappe 8 geschlossen
ist, ist mit dem Anzeigemanometer 9 auf einer gemeinsamen Platte io (Abb. 2 und
3) gelagert, und beide Teile sind in die Spritzwand i i des Fahrzeugs eingelassen.
Die Pumpe ist durch ein Rohrstück 12 und das Manometer (furch ein Rohrstück 13 an
die zum Brennstoffbehälter führende Steigleitung 1q. angeschlossen. In dem Pumpenzylinder
7 bewegt sich der Kolben, der in an sich bekannter Weise aus einer mittels Scheiben
und Muttern an der Kolbenstange 16 befestigten Ledermanschette 15 besteht. Der Saughub
erfolgt durch Herausziehen des Kolbens am Handgriff 17 entgegen der Spannung
einer Feder 18, während der Druckhub selbsttätig durch Entspannung dieser Feder
vor sich geht.
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In der Kappe 8 ist nun an der Austrittsstelle zur Druckleitung 12
die Drosselstelle gemäß der Erfindung angebracht. Sie befindet sieh in der einschraubbaren
Düse i g. In Abb. q. und 5 ist diese Düse in stark vergrößertem Maße dargestellt,
um zu zeigen, mit welchen Mitteln in verhältnismäßig einfacher Weise eine sehr feine,
leicht kalibrierbare Durchtrittsöffnung geschaffen werden kann. Die Düse ist in
Form einer die Druckleitung verschließenden kleinen Kopfschraube ausgeführt. Diese
Schraube besitzt eine ringförmige Hinterdrehung 20. Der Gewindeschaft ist an einer
Seite bei 21 abgeflacht oder mit einer Längsnut versehen, wodurch eine Verbindung
des Ringraumes 2o mit der Leitung 12 geschaffen ist. Die eigentliche Drosselöffnung
ist als feiner Kerbschlitz 22 durch einen Feilstrich, Meißelschlag o. dgl. in den
ringförmigen Bund der Schraube i9 eingearbeitet. Auf diese Weise können leicht Öffnungen
mit kleinsten Durchtrittsquerschnitten geschaffen werden. Wird der Kolben am Grifft
17 herausgezogen, so verhindert die feine Durchtrittsöffnung der Schraube i9, daß
Luft aus den Leitungen i2, 132 1.I alsbald nachströmen kann. Da der Pumpenzylinder
7 mit der Außenluft durch eine Öffnung 23 in Verbindung steht, so wird beim Herausziehen
des Kolbens die weiche nachgiebige Ledermanschette 15 wie ein Saugventil von der
Zylindergleitbahn abgehoben, so daß Luft in den Pumpenraum hinter den Kolben eintreten
kann, um den beim Saughub entstehenden Unterdruck zti vernichten. Beim Loslösen
des Griffes 17 drückt nun die Feder 18 den Kolben in die Ausgangsstellung
zurück. Hierbei pflanzt sich der im Förderraum entstehende Druck durch die feine
Öffnung 22 in die angeschlossenen Leitungen fort, wobei (las Steigrohr entleert
wird. Der Übertritt der Druckluft aus dem Pumpenraum in das Steigrohr kann aber
mir langsam erfolgen, so daß eine verhältnismäßig lange Zeit zur Verfügung steht,
um am Manometer 9 den zur Entleerung des Steigrohrs erforderlichen Druck bzw. den
entsprechenden Flüssigkeitsstand ablesen zu können. Beim Druckhub legt sich die
Ledermanschette 15 dicht an die Zylinderwandung an und schließt, gleichfalls als
Saugventil wirkend, den Förderraum nach der Atmosphäre hin ab.