DE4342954C2 - Verfahren zum Herstellen und Löschen einer löschbaren Hochdruckform, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen und Löschen einer löschbaren Hochdruckform, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen und Löschen einer
löschbaren Druckform gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und auf eine
Vorrichtung nach Patentanspruch 16 sowie auf deren Verwendung.
Zu den Hochdruckverfahren zählt auch das Flexodruckverfahren, bei dem elastische
Druckformen, Gummiklischees oder photopolymere Druckformen zur Anwendung
kommen. Die elastische Druckform ermöglicht nicht nur den Druck auf saugfähigen
Unterlagen wie Papier oder Karton, sondern auch auf nicht-saugfähigen Materialien,
wie Kunststoff, Folien oder Metall. Flexodruckformen werden auch für die Inline-Lackierung
in Offset-Druckmaschinen verwendet. Für Flächenlackierungen mit
Aussparungen werden ausgeschnittene Gummitücher eingesetzt, während diese für
Spot- und Schmucklackierungen ungeeignet sind, so daß hierfür flexible
Photopolymer-Flexodruckplatten als Lackplatten Verwendung finden.
Die konventionelle Technologie der Flexodruckformherstellung umfaßt die
Herstellung von Gummiklischees, die ihrerseits von einer Mater abgeformt werden.
Bei der Herstellung der Photopolymer-Flexodruckplatten wird der Verfahrensschritt
der Materialherstellung eingespart; die Flexodruckplatten werden durch Belichten,
Auswaschen der Nicht-Bild-Stellen, anschließendes Trocknen sowie eine
Nachbelichtung hergestellt. Außerdem gibt es noch lasergravierte Gummiklischees.
Diese Druckverfahren sind bekannt aus "Technik des Flexodrucks", J. Paris (Hrsg.)
St. Gallen, 1986, 2. Auflage. Die konventionellen Methoden der Herstellung von
Druckformen für den Hochdruck oder insbesondere für den Flachdruck beruhen
somit darauf, daß die nicht-druckenden Bereiche abgetragen werden. Die Verfahren
erfordern oft mehrere Verfahrensschritte, wie z. B. die Materialherstellung oder
mehrere photographische Schritte, und sind daher aufwendig.
In verschiedenen Bereichen der Industrie, beispielsweise bei der Herstellung von
Textilien, Leder, Tapeten und Bodenbelägen, werden aufschäumbare
Beschichtungen verwendet. Beispielsweise ist aus der DE-OS 19 37 474 ein
aufschäumbares Polymer, Polyvinylchlorid, in Verbindung mit einem Treibmittel
(Azodicarbonamid) und einem Aktivator bekannt, das sich für die Herstellung eines
Teppichbodens eignet.
Aus der DE 39 11 932 A1 ist eine Druckmaschine bekannt, bei der mittels eines
elektrographischen Verfahrens entsprechend einem zu druckenden Bild zur
Schaffung einer Hochdruckform Toner auf die Mantelfläche eines Formzylinders
aufgetragen wird. Nach Beendigung des Druckverfahrens wird das Tonerpulver
mittels einer ähnlich einer an sich bekannten Gummituchwascheinrichtung
ausgebildeten Reinigungseinrichtung entfernt. Aus der JP 4-67991 A geht eine
Druckplatte mit einer Hochdruckform hervor, die durch thermisches Aufschäumen an
den druckenden Stellen entstanden ist. Aus der DE 32 49 837 C2 ist eine
mehrschichtige Ausweiskarte mit wenigstens einer Kunststoffschicht mit einer
Reliefstruktur bekannt, die aus einem aufgeschäumten Kunststoff gebildet ist und
sich als Druckstock verwenden läßt. Das aufgeschäumte Kunststoffmaterial ist
beispielsweise ein Thermoplast.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein weiteres Verfahren zur Herstellung einer
löschbaren Hochdruckform auf einem Druckzylinder zu schaffen. Ebenso soll durch
die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen und Löschen einer derartigen
Hochdruckform geschaffen werden.
Diese Aufgabe wird, wie in den Patentansprüchen 1 bzw. 16 angegeben, gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß eine erfindungsgemäß
hergestellte Druckform sich sowohl für Flächenlackierungen mit Aussparungen als
auch für Spot- und Schmucklackierungen verwenden läßt.
Vorteilhaft läßt sich eine derartige Vorrichtung innerhalb einer Druckmaschine
verwenden, weil der Formzylinder nicht aus ihr herausgenommen werden muß.
Nachstehend wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis Fig. 4 expandierbare Schichten vor und nach dem Expandieren,
Fig. 5 eine Vorrichtung zum Herstellen und Löschen einer Druckform auf
einem Formzylinder und
Fig. 6 den Schichtaufbau einer Druckform auf einem Substrat.
Polymere Beschichtungen, insbesondere thermoplastische Polymerbeschichtungen,
wie eine Schicht 1 (Fig. 1) auf einem Substrat 8 werden durch Zusatz von instabilen
Substanzen expandierfähig. Diese Substanzen zerfallen unter deutlicher
Volumenvergrößerung, wenn sie physikalisch oder chemisch oder insbesondere
physikalisch mit chemischer Unterstützung angeregt werden. Durch bildmäßige
Anregung und folglich bildmäßigen Zerfall 3 dieser Substanzen entstehen erhabene
Bereiche 4, die die druckenden Bereiche bilden. Die Anregung der instabilen
Substanzen, die im folgenden als Treibmittel bezeichnet werden, erfolgt
vorzugsweise durch thermische Energie. Der bildmäßige Eintrag von thermischer
Energie kann beispielsweise durch einen Laser 5 (Fig. 1, Fig. 3) oder durch eine
heizbare Stiftelektrode 6 (Fig. 4) erfolgen. Die zur bildmäßigen Aufschäumung
verwendeten Laser sind beispielsweise CO₂-Laser oder YAG-Laser. Die YAG-Laser
zeichnen sich durch eine bessere Auflösung aufgrund ihrer besseren
Fokussierbarkeit aus. Sie erfordern allerdings den Zusatz von Rußteilchen 7 (Fig. 3).
Vorzugsweise besitzen die Rußteilchen einen Durchmesser von weniger als 0,1 µm,
um optimale Dispergierbarkeit und damit optimale Absorption zu zeigen. Der Zusatz
der Rußteilchen 7 kann sich allerdings nachteilig auf die erreichbare Expandierhöhe
auswirken. Es muß daher abgewogen werden, ob der Expandierhöhe oder der
Auflösung des zu druckenden Bildes eine höhere Bedeutung zukommt. Es lassen
sich jedoch auch andere Arten von Lichtquellen verwenden.
Das aufschäumbare Polymer in der Schicht 1 ist beispielsweise Polyvinylchlorid. Im
allgemeinen Fall ist eine vorgelierte thermische Paste, also ein thermoplastisches
Polymer, erforderlich. Außer durch direkten bildmäßigen Eintrag thermischer Energie
und folglich bildmäßigen Zerfall lassen sich solche erfindungsgemäßen
Polymerbeschichtungen auch nach dem Inhibitorverfahren oder dem
Aktivatorverfahren aufschäumen. Bei dem Inhibitorverfahren wird dem Polymer
neben einem Treibmittel ein Stabilisator für das Treibmittel zugesetzt. Entsprechend
den nicht druckenden Stellen wird auf die Schicht 1 auf ihrer äußeren Oberfläche 10
(Fig. 1) eine inhibitorhaltige Paste aufgebracht, die den Stabilisator desaktiviert und
somit ein Aufschäumen an diesen Stellen verhindert. Das Aufbringen der
inhibitorhaltigen Paste erfolgt beispielsweise mittels eines Tintenstrahl-Verfahrens.
Das Aufschäumen der Beschichtung an den druckenden Stellen wird durch
vollflächigen Wärmeeintrag, beispielsweise mittels IR-Bestrahlung, erreicht. Die
Schicht 1 schäumt an den mit dem Inhibitor bedruckten Stellen nicht auf, da dieser
den Stabilisator desaktiviert.
Bei einem anderen Verfahren wird die Schicht 1 bildmäßig mit einem Aktivator
beschichtet. Der Aktivator wird beispielsweise mittels des Tintenstrahl-Verfahrens
aufgebracht. Die die Schicht 1 bildende vorgelierte, treibmittelhaltige
thermoplastische Paste wird somit mit einem Aktivator bedruckt, so daß sie bei
anschließendem vollflächigen Wärmeeintrag, beispielsweise mittels eines IR-Strahlers,
an den bedruckten Stellen stärker expandiert als an den nicht-bedruckten
Stellen.
Um die nach einem der oben beschriebenen Verfahren hergestellte Druckform, wie
in Fig. 6 dargestellt, noch beständiger gegen mechanische oder chemische
Beanspruchung zu machen, beispielsweise gegen Lösungsmittel oder Abrieb oder
Aufplatzen von Poren im Bereich unterhalb der Oberfläche 10, läßt sich oberhalb der
Schicht 1 eine Deckschicht 9 aufbringen, bevor die Schicht 1 durch Wärme
aufgeschäumt wird. Die Deckschicht 9 enthält vorzugsweise dasselbe
Bindemittelsystem wie die Schicht 1, sie kann jedoch bei besonderen
Druckanforderungen auch anderweitig aufgebaut sein. Zwischen der Schicht 1 und
dem Substrat 8 kann zur Erhöhung der Verbundfestigkeit eine Haftschicht 2
vorhanden sein.
Das Aufbringen der Haftschicht 2, der Schicht 1 sowie der Deckschicht 9 auf dem
Substrat 8 kann mittels bekannter Beschichtungstechnologien erfolgen. Besonders
geeignet ist eine Vorrichtung zum Aufbringen der verschiedenen Schichten mittels
Walzen, die drehbar in einer ebenfalls drehbaren Trommel gelagert sind. Eine
derartige Beschichtungsvorrichtung läßt sich vorteilhaft innerhalb einer
Druckmaschine, beispielsweise einer Rollen-Druckmaschine 11 (Fig. 5) anordnen.
Die Rollen-Druckmaschine 11 weist einen Druckformzylinder 12 auf, der gegen einen
Gegendruckzylinder 13 angestellt ist, um eine Bedruckstoffbahn 14 zu bedrucken.
Über ein Kurzfarbwerk mit einer Kammerrakel 15 und einer Rasterauftragswalze 16
wird Druckfarbe auf den Druckformzylinder 12 aufgebracht. Nachdem die auf dem
Druckformzylinder 12 aufgebrachte Druckform nach Beendigung eines
Druckprozesses verdruckt ist, läßt sie sich mittels einer Löschvorrichtung 17
entfernen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Löschen der Druckform,
beispielsweise durch Abschmelzen, Ablösen oder Verspröden. Zunächst wird die
Druckform beispielsweise thermisch oder chemisch erweicht und dann mittels
Hochdruck-Wasserstrahlen entfernt. Ein anderes Verfahren besteht darin, die
Druckform durch Abkühlen zu verspröden und anschließend mechanisch
abzutragen, beispielsweise durch CO₂-Trockeneisstrahlen, d. h. durch das
Beschießen mit Trockeneis-Pellets.
Wenn die neu aufzubringende Druckform aus der Haftschicht 2, der Schicht 1 sowie
der Deckschicht 9 bestehen soll, ist eine Beschichtungsvorrichtung 18 mit drei
Auftrageinheiten 181, 182, 183 notwendig. Jede der einzelnen Auftrageinheiten 181
bis 183 ist vorzugsweise als eine in einen mit dem Material der aufzutragenden
Schicht gefüllten Behälter eintauchende drehbare Walze ausgebildet, die sich an die
jeweilige Oberfläche des Druckformzylinders 12 anstellen läßt, um diesen mit dem
jeweiligen Material zu beschichten. Jede der Auftrageinheiten 181 bis 183 ist
ihrerseits auf einer drehbaren Trommel 180 angeordnet, so daß durch Drehen der
Trommel 180 nacheinander die Auftrageinheiten 181 bis 183 an die Oberfläche des
Druckformzylinders 12 angestellt werden können. Durch einen Trockner 19, z. B.
eine IR-Wärmequelle, läßt sich die jeweils aufgetragene Schicht trocknen. Sofern
außer den Auftrageinheiten 181 bis 183 noch eine Tintenstrahl-Auftragvorrichtung 20
vorhanden ist, läßt sich durch diese Vorrichtung, wie oben beschrieben, ein Aktivator
oder ein Inhibitor auf die äußere Oberfläche der Schicht 1 aufbringen, so daß diese
anschließend durch den Trockner 19 aufgeschäumt wird. Statt die Schicht 1 gemäß
dem Inhibitor- oder dem Aktivatorverfahren aufzuschäumen, kann diese an den
druckenden Stellen auch mittels eines Lasers 20 aufgeschäumt werden.
Die Auftragdicke der aufschäumbaren Pasten ist abhängig von der erwünschten
Materialanhebung. Die Materialanhebung muß der im Flexodruck üblichen Relieftiefe
von wenigstens 0,39 mm bis höchstens 3,5 mm entsprechen. Zum Bedrucken von
glatten Oberflächen sind Relieftiefen von 0,39 mm bis 1,10 mm üblich, bei sehr
unebenen Bedruckstoffen wie Wellpappe sind Relieftiefen von 3,0 mm bis 3,5 mm
üblich. Im Handel erhältliche Treibmittel haben minimale Korngrößen von etwa 10
µm und Expansionsfaktoren von 20 ml/g bis 200 ml/g. Damit ist eine
Materialanhebung um etwa das Dreifache bis Sechsfache der Auftragdicke des
vorgetrockneten Materials möglich. Um die im Flexodruck üblichen
Höhenunterschiede zwischen den druckenden und nicht-druckenden Stellen der
äußeren Oberfläche 10 der Schicht 1 von etwa 0,8 mm zu erreichen, ist somit eine
Auftragdicke des vorgetrockneten Materials von durchschnittlich 200 µm notwendig.
Zur Herstellung der Schicht 1 enthält die Beschichtung als Hauptbestandteil einen
oder mehrere polymere Filmbildner, welche durch den Zusatz geeigneter Treibmittel
expandiert werden. Die Stoffeigenschaften von Filmbildnern und Treibmittel müssen
sorgfältig abgestimmt werden, um eine möglichst starke und gleichmäßige
Expansion des Treibmittels und somit der Beschichtung zu ermöglichen. Für die
erfindungsgemäße Beschichtung werden vorzugsweise Thermoplaste, wie
Polyvinylchlorid, Polyolefine, Ethylen-Vinyl-Acetat-Copolymere, Polystyrol,
Polyamid, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisate, oder thermoplastische
Elastomere (Kunststoffe) oder Elastomere (Gummi) eingesetzt. Diese
Polymergruppen zeigen neben den gewünschten guten Bebilderungs- und
Druckeigenschaften auch die Eigenschaft, daß sie sich durch Abschmelzen, Ablösen
oder Verspröden leicht mittels der Löschvorrichtung 17 löschen lassen.
Diesen Beschichtungsmaterialien werden Treibmittel zugefügt, deren Anteil an der
Beschichtungsmasse so gewählt wird, daß bei einer Anregung eine Expansion der
Beschichtung auf eine gleichmäßige, vorgegebene, im Flexodruck übliche
Druckformhöhe erfolgt. Zur Erzeugung feinstrukturierter Druckbereiche mit optimaler
Stabilität der expandierten Bereiche ist die Treibmittelverteilung und -partikelgröße
ein sehr wichtiger Punkt. Je kleiner die Gasblasen in der Beschichtung sind, desto
enger und somit stabiler ist das Bindemittelgitter. Die Verteilung des Treibmittels
muß deshalb sehr gleichmäßig sein, und vorzugsweise werden sehr feinteilige
Treibmittel mit Teilchendurchmessern zwischen 5 µm und 10 µm eingesetzt.
Geeignete Treibmittel sind insbesondere feste chemische Treibmittel. Es eignen sich
beispielsweise Azodicarbonamid, Azo-isobutyro-dinitril, Toluolsulfohydrazid und 4,4′-Oxy-bis-benzolsulfohydrazid.
Derartige organische Treibmittel auf der Basis von
Hydraziden und Azoverbindungen sind exotherm.
Anorganische Treibmittel wie Natriumhydrogencarbonat oder Ammoniumcarbonat in
Verbindung mit schwachen organischen Säuren, wie z. B. Zitronensäure, reagieren
endotherm. Daher sind für die vorliegende Erfindung besonders die exothermen
organischen Treibmittel geeignet. Der Treibmittelanteil im Beschichtungsmaterial
beträgt zwischen 1 und 25 Gewichtsprozent.
Im Falle des Aktivatorverfahrens wird dem Beschichtungsmaterial zusätzlich ein
Aktivator zugefügt. Hierfür eignen sich Blei-, Zink- und Cadmium-Verbindungen wie
PbO, ZnO, Cadmiumacetat und/oder Isophorondiamin und/oder Dodecylamin;
üblicherweise werden 0,5 bis 5 Gewichtsprozent Stabilisator zugesetzt.
Für das Inhibitorverfahren werden in Verbindung mit Azodicarbonamid Inhibitoren, wie
Fumarsäure, Maleinsäure, Oxalsäure, Hydrochinon, Thioharnstoff, Trimellitsäure-Anhydrid
oder Methyl-Ethyl-Keton verwendet. Die Verwendung derartiger
Substanzen ist beispielsweise aus der DE-OS 19 37 474, der GB 2 076 005 oder der
DE 30 43 202 A1 bekannt.
Darüber hinaus können dem Beschichtungsmaterial weitere Zusatzstoffe zugesetzt
werden. Beispielsweise erhöht Ruß die Laserempfindlichkeit, weil er das Laserlicht in
einem weiten Wellenlängenbereich sehr gut absorbiert. Nach Art des verwendeten
Lasers kann der Rußgehalt in einem Bereich von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent
schwanken. Durch den Rußeintrag kann die Wellenlängenabsorption in dem
Beschichtungsmaterial und somit der Treibmittelzerfall punktgenau gesteuert
werden. Wie der Vergleich zwischen der Laserquelle 5 in Fig. 3 und der
Stiftelektrode 6 in Fig. 4 zeigt, läßt sich bei der Anregung mit Laserlicht ein viel
steileres Relief 4a für die druckenden Bereiche erzielen als das Relief 4b bei der
Erwärmung durch die Stiftelektrode 6. Bei letzterer wirkt die Wärme an der
Oberfläche der Schicht ein, und somit erfolgt eine gleichmäßige Wärmeausbreitung
in alle Richtungen durch Wärmeleitung in der Schicht 1. Bei dem Laser 5 wirkt die
thermische Anregung im gesamten bestrahlten Bereich gleichzeitig, vorausgesetzt,
Verteilung und Konzentration des Absorbermaterials, wie z. B. der Rußteilchen, sind
optimal. Die Treibmittelanregung durch Wärmeleitung wird im Falle der
Laserbelichtung minimiert. Aufgrund dessen ergeben sich steilere Reliefkanten 4a
und gleichmäßigere Porengrößen aus dem Treibmittel. Dies wiederum führt zu
vorteilhaften Eigenschaften der expandierten Beschichtung im Bezug auf Stabilität
und Auflösungsvermögen.
Außerdem kann die Schicht 1 auch noch andere anorganische Füllstoffe enthalten,
die die mechanische Stabilität der porösen expandierten Bereiche erhöhen. Zur
Verbesserung des Farbannahmeverhaltens werden Stoffe beigesetzt, die die
Oberflächeneigenschaften der Druckform verbessern.
Eine nach diesem Prinzip hergestellte Druckform läßt sich statt für das
Flexodruckverfahren für andere Hochdruckverfahren einsetzen, wenn Materialien
verwendet werden, die die jeweils erforderliche Härte haben.
Claims (19)
1. Verfahren zum Herstellen und Löschen einer löschbaren Hochdruckform,
insbesondere einem Flexodruckform, auf einem Druckformzylinder (12), dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem Druckformzylinder (12) mittels einer
Beschichtungsvorrichtung (18) ein aufschäumbares Material aufgebracht wird,
das eine Polymer-Paste und ein Treibmittel enthält und welches in einer
Schicht (1) oder in mindestens einer Schicht (1) in einer Folge
übereinanderliegender Schichten (2, 1, 9) aufgetragen wird, daß danach die
druckenden Stellen mittels einer Bebilderungsvorrichtung (20) angehoben
werden und daß die Hochdruckform nach Beendigung des Druckprozesses
mittels einer Löschvorrichtung von dem Druckformzylinder (12) entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es innerhalb einer
Druckmaschine (11) durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das aufschäumbare Material an den druckenden Stellen durch Wärme
angehoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aufschäumbare
Material an den druckenden Stellen durch eine heizbare Stiftelektrode (6) oder
durch einen Laser (5), insbesondere durch einen YAG- oder einen CO₂-Laser,
aufgeschäumt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein aufschäumbares
Material eingesetzt wird, das ein Absorbermaterial, vorzugsweise Ruß, enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das aufschäumbare Material an den nicht-druckenden Stellen mit einem
Inhibitor versetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß daß der Inhibitor
mittels eines Tintenstrahlverfahrens aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das aufschäumbare Material an den druckenden Stellen mit einem Aktivator
versetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivator mittels
eines Tintenstrahlverfahrens aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das aufschäumbare Material an seiner äußeren Oberfläche (10) ganzflächig
erwärmt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die ganzflächige
Erwärmung mittels IR-Strahlung erzeugt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als aufschäumbares Material ein Thermoplast oder ein Elastomer eingesetzt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Inhibitor
Fumarsäure, Maleinsäure, Oxalsäure, Hydrochinon, Thioharnstoff,
Trimellitsäure-Anhydrid oder Methyl-Ethyl-Keton eingesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Aktivator Blei-,
Zink- und Cadmium-Verbindungen und/oder Isophorondiamin und/oder
Dodecylamin eingesetzt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Löschvorgang durch Abschmelzen, Ablösen oder Verspröden der
aufgebrachten Hochdruckform durchgeführt wird.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Beschichtungsvorrichtung (18) zum
Aufbringen eines aufschäumbaren Materials, eine Bebilderungsvorrichtung (20)
zum Anheben der druckenden Stellen des aufschäumbaren Materials und eine
Löschvorrichtung (17) zum Entfernen der Hochdruckform von dem
Druckformzylinder (12) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtungsvorrichtung (18) Auftrageinheiten (181 bis 183) zum Aufbringen
des Beschichtungsmaterials auf den Druckformzylinder (12) aufweist, die auf
einer Trommel (180) drehbar sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß sie innerhalb einer Druckmaschine angeordnet ist.
19. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19 zur
Herstellung von Flächenlackierungen mit Aussparungen oder von Spot- und
Schmucklackierungen.
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