DE102005046863A1 - Druckform - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Druckform, insbesondere einen Drucksleeve oder eine Druckplatte, mit einem Druckformträger (11) und einer auf den Druckformträger (11) aufgebrachten, bebilderbaren und löschbaren Polymerschicht (12), wobei die Polymerschicht (12) auf photokatalytischem Weg und/oder auf photochemischem Weg bebilderbar ist und wobei die Polymerschicht (12) durch Einwirkung elektromagnetischer Strahlung und/oder durch Einwirkung von Wärme und/oder durch Einwirkung mindestens eines Lösungsmittels und/oder durch abrasives Abtragen löschbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Druckform.
  • Beim Drucken mit einer Druckform wird prinzipiell zwischen Druckverfahren unterschieden, die auf der einen Seite mit einer einmal beschreibbaren Druckform oder auf der anderen Seite mit einer wiederbeschreibbaren Druckform arbeiten. Druckverfahren, die wiederbeschreibbare Druckformen verwenden, werden auch unter dem Schlagwort "computer to press / direct imaging" zusammengefasst. Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine wiederbeschreibbare Druckform.
  • Die Anmelderin vertreibt unter der Produktbezeichnung „DICOweb" digitale Druckmaschinen, die mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen arbeiten. Bei der Verwendung von Druckformen nach der DICOweb-Technologie wird ein Druckformträger, vorzugsweise ein Druckformgrundzylinder, einem Löschschritt sowie einem Bebilderungsschritt unterzogen. An das Bebildern der Druckform schließt sich gegebenenfalls ein Fixieren und Konditionieren der bebilderten Druckform an. Die Grundzüge der DICOweb-Technologie sind aus "Handbuch der Printmedien, Helmut Kipphan, Seiten 674 bis 680, Jahr 2000, Springer-Verlag" bekannt.
  • Beim Bebildern einer Druckform wird nach der DICOweb-Technologie ein Bebilderungsmaterial mit Hilfe eines Thermotransferverfahrens auf den Druckformträger aufgetragen, welches zum Löschen von demselben abgetragen werden muss. Insbesondere das Auftragen und Abtragen des Bebilderungsmaterials ist prozesstechnisch relativ aufwendig, sodass ein Bedarf an wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen besteht, bei welchen zum Bebildern sowie Löschen derselben weder Bebilderungsmaterial aufgetragen noch entfernt werden muss.
    •
  • Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige, wiederbeschreibbare Druckform zu schaffen. Dieses Problem wird durch eine Druckform gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Druckform verfügt über einen Druckformträger und eine auf den Druckformträger aufgebrachte, bebilderbare und löschbare Polymerschicht, wobei die Polymerschicht auf photokatalytischem Weg und/oder auf photochemischem Weg bebilderbar ist, und wobei die Polymerschicht durch Einwirkung elektromagnetischer Strahlung und/oder durch Einwirkung von Wärme und/oder durch Einwirkung mindestens eines Lösungsmittels und/oder durch abrasives Abtragen löschbar ist.
  • Die erfindungsgemäße Druckform verfügt über eine löschbare sowie bebilderbare Polymerschicht, die auf dem Druckformträger der erfindungsgemäßen Druckform aufgebracht ist. Die Bebilderung der Druckform erfolgt durch photokatalytische bzw. photochemische Manipulation der Polymerschicht, sodass zum Bebildern der Druckform kein Bebilderungsmaterial auf die Druckform aufgetragen werden muss. Hierdurch wird das Bebildern von wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht. Die durch photokatalytische bzw. photochemische Verfahren manipulierten Polymere der bebilderten Polymerschicht sind des Weiteren reorganisierbar und damit löschbar, sodass nach dem Löschen ein Wiederbebildern bzw. Neubebildern der Druckform erfolgen kann. Das Löschen der bebilderten Polymerschicht erfolgt dabei vorzugsweise durch elektromagnetische Strahlung und/oder durch Einwirkung von Wärme.
  • Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst die Polymerschicht eine Vielzahl dipolartiger Polymerbürsten mit einem hydrophilen und damit wasserführenden Ende und einem hydrophoben und damit farbführenden Ende, wobei die Polymerbürsten durch bilddatenbasierte Bestrahlung mit UV-Licht ausrichtbar sind und damit die Polymerschicht bebilderbar ist, und wobei die Polymerschicht durch Einwirkung elektromagnetischer Strahlung und/oder durch Einwirkung von Wärme und/oder durch Einwirkung mindestens eines Lösungsmittels löschbar ist.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Polymerschicht als ultrahydrophobe und damit farbführende Schicht ausgebildet ist, wobei die Polymerschicht durch bilddatenbasierte Laserbestrahlung nanostrukturierbar und abschnittsweise in eine hydrophile und damit wasserführende Schicht über führbar ist, und wobei die nanostrukturierte Polymerschicht durch abrasives Abtragen löschbar ist.
    •
  • Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, unter Bezugnahme auf die Zeichnung nachfolgend näher erläutert In der Zeichnung zeigt:
  • 1: eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen, wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckform nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung in gelöschter Form;
  • 2: ein Detail der Druckform der 1;
  • 3: die erfindungsgemäße Druckform der 1 in bebilderter Form;
  • 4: eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen, wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckform nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in gelöschter Form; und
  • 5: die erfindungsgemäße Druckform der 4 in bebilderter Form.
  • 1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen, wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckform 10, wobei die Druckform 10 des Ausführungsbeispiels gemäß 1 bis 3 über einen Druckformträger 11 sowie eine auf dem Druckformträger 11 aufgebrachte Polymerschicht 12 verfügt.
  • Die Polymerschicht 12 wird im Ausführungsbeispiel der 1 bis 3 durch eine Vielzahl von Polymerbürsten 13 (siehe 2) gebildet, wobei jede der Polymerbürsten 13 über ein hydrophiles bzw. wasserführendes Ende 14 sowie ein hydrophobes bzw. farbführendes Ende 15 verfügt. Die Polymerbürsten 13 sind demnach dipolartig ausgebildet, wobei ein erster Pol von dem hydrophilen und damit wasserführenden Ende 14 und ein zweiter Pol von dem hydrophoben und damit farbführenden Ende 15 gebildet wird. 1 zeigt die Polymerschicht 12 der erfindungsgemäßen Druckform 10 in einem Zustand, in welchem sämtliche Polymerbürsten 13 gleichartig ausgerichtet sind. Im Ausführungsbeispiel der 1 ist demnach die Polymerschicht 12 an ihrer äußeren Oberfläche durchgängig hydrophil und damit wasserführend.
  • Die aus den dipolartigen Polymerbürsten 13 gebildete Polymerschicht 12 ist auf photokatalytischem Weg oder photochemischen Weg, nämlich durch Belichtung der Polymerbürsten 13, bebilderbar, und zwar derart, dass die Ausrichtung der Polymerbürsten 13 verändert wird. So zeigt 3 eine durch Bestrahlen der Polymerschicht 12 bebilderte Druckform 10, wobei in den bestrahlten Abschnitten die hydrophoben bzw. farbführenden Enden 15 der Polymerbürsten 13 an die äußere Oberfläche der Polymerschicht 12 und damit der Druckform 10 gelangen. Das Bestrahlen der Polymerbürsten 13 der Polymerschicht 12 erfolgt bilddatenbasiert, wobei hierzu die Druckform 10 bzw. die Polymerschicht 12 in den Bereichen derselben, in welchen dieselbe zum Drucken farbführend sein soll, bestrahlt wird. Das bilddatenbasierte Bestrahlen der Polymerschicht 12 erfolgt vorzugsweise mit UV-Licht, vorzugsweise mit UV-Laser-Licht.
  • Eine durch Bestrahlen bebilderte Druckform 10 bzw. Polymerschicht 12 der Druckform 10 ist auch löschbar, wobei die Löschung vorzugsweise durch Einwirken von elektromagnetischer Strahlung auf die Polymerschicht 12 durchgeführt wird. Das Löschen einer bebilderten Polymerschicht 12 kann auch dadurch erfolgen, dass auf dieselbe Wärme einwirkt.
  • Auch ist es möglich, eine bebilderte Druckform 12 durch Einwirken mindestens eines Lösungsmittels zu löschen. Auch ist es vorstellbar, das mehrere dieser Löschverfahren kombiniert zum Löschen einer bebilderten Polymerschicht 12 eingesetzt werden.
  • Nach dem Löschen liegt die Druckform 10 wieder in der in 1 dargestellten Ausrichtung vor, sodass eine Neubebilderung der Druckform 10 durch bilddatenbasierte Bestrahlung der Polymerschicht 12 und damit der Polymerbürsten 13 erfolgen kann.
  • Bei den dipolartigen Polymerbürsten 13 handelt es sich vorzugsweise um PI/P2VP-Polymersysteme oder um Poly[styren-co-2-(4-vinylphenyl)inden]/P2VP-Polymersysteme. Polymerbürsten aus derartigen Polymersystemen sind durch Bestrahlung mit UV-Licht gut ausrichtbar, sodass sich hierdurch an der äußeren Oberfläche einer Polymerschicht gezielt hydrophobe bzw. farbführende und hydrophile bzw. wasserführende Abschnitte erzielen lassen.
  • Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist es möglich, die Polymerbürsten 13 in ein ultrahydrophobes Polymer einzubinden bzw. einzubetten. Bei Kombination von schaltbaren Polymerbürsten mit einem ultrahydrophoben Polymer lässt sich die Schaltbarkeit der Polymerbürsten durch UV-Bestrahlung derselben derart verbessern, dass relativ kleine Schaltamplituden ausreichend sind, um die dipolartigen Polymerbürsten bei der Bestrahlung gezielt zur Bereitstellung einer gewünschten Druckform auszurichten.
  • Bei dem ultrahydrophoben Trägerpolymer kann es sich z.B. um PTFE (Polytetrafluorethylen) handeln, in welches dipolartige Polymerbürsten aus vorzugsweise carboxy-terminiertem Poly(styren-co-2,3,4,5,6-pentafluorostyren) und carboxyterminiertem Poly(2-vinylpyridin) eingebettet sind.
  • Ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen, wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckform zeigen 4 und 5, wobei die Druckform 16 dieses Ausführungsbeispiels wiederum über einen Druckformträger 17 sowie eine auf dem Druckformträger 17 aufgebrachte Polymerschicht 18 verfügt. Im Ausführungsbeispiel der 4 und 5 handelt es sich bei der Polymerschicht 18 um eine Polymerschicht aus einem ultrahydrophoben und damit farbführendem Polymer, insbesondere aus PTFE (Polytetrafluorethylen), welches nach Plasmaätzen in einem Niederdruck-Sauerstoffplasma ultrahydrophobe Eigenschaften zeigt. Eine derartige, ultrahydrophobe Polymerschicht 18 kann durch photokatalytische bzw. photochemische Verfahren, insbesondere durch bilddatenbasierte Laserbestrahlung, abschnittsweise nanostrukturiert werden, sodass in den bestrahlten, oberflächennahen Abschnitten 19 die ursprünglich ultrahydrophobe Polymerschicht 18 hydrophil und damit wasserführend wird. Zum Löschen der Polymerschicht 18 muss lediglich ein äußerer Bereich derselben abrasiv abgetragen werden, sodass anschließend eine Neubebilderung der Polymerschicht 18 erfolgen kann.
  • Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist ein Bebildern von Druckformen ohne Auftragen von Bebilderungsmaterial möglich. Eine Polymerschicht der erfindungsgemäßen Druckform wird durch photokatalytische bzw. photochemische Verfahren bilddatenbasiert bebildert. Bei der erfindungsgemäßen Druckform kann es sich entweder um einen Drucksleeve oder um eine Druckplatte handeln.
    • 10
    Druckform
    11
    Druckformträger
    12
    Polymerschicht
    13
    Polymerbürste
    14
    hydrophiles bzw. wasserführendes Ende
    15
    hydrophobes bzw. farbführendes Ende
    16
    Druckform
    17
    Druckformträger
    18
    Polymerschicht
    19
    Abschnitt

Claims (10)

  1. Druckform, insbesondere Drucksleeve oder Druckplatte, mit einem Druckformträger (11; 17) und einer auf den Druckformträger (11; 17) aufgebrachten, bebilderbaren und löschbaren Polymerschicht (12; 18), wobei die Polymerschicht (12; 18) auf photokatalytischem Weg und/oder auf photochemischem Weg bebilderbar ist, und wobei die Polymerschicht (12; 18) durch Einwirkung elektromagnetischer Strahlung und/oder durch Einwirkung von Wärme und/oder durch Einwirkung mindestens eines Lösungsmittels und/oder durch abrasives Abtragen löschbar ist.
  2. Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerschicht (12) eine Vielzahl dipolartiger Polymerbürsten (13) mit einem hydrophilen und damit wasserführenden Ende (14) sowie einem hydrophoben und damit farbführenden Ende (15) umfasst, wobei die Polymerbürsten (13) durch bilddatenbasierte Bestrahlung mit Licht ausrichtbar sind und damit die Polymerschicht (12) bebilderbar ist.
  3. Druckform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerbürsten (13) durch bilddatenbasierte Bestrahlung mit UV-Laser-Licht ausrichtbar sind.
  4. Druckform nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerbürsten (13) PI/P2VP-Poylmere sind.
  5. Druckform nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerbürsten (13) Poly[styren-co-2-(4-vinylphenyl)inden]/P2VP-Poylmere sind.
  6. Druckform nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerbürsten in ein ultrahydrophobes Polymer eingebettet sind.
  7. Druckform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das ultrahydrophobes Polymer als PTFE ausgebildet ist, in welches dipolartige Polymerbürsten aus carboxy-terminiertem Poly(styren-co-2,3,4,5,6-pentafluorostyren) und carboxy-terminiertem Poly(2-vinylpyridin) eingebettet sind.
  8. Druckform nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerschicht (12) durch Einwirkung elektromagnetischer Strahlung und/oder durch Einwirkung von Wärme und/oder durch Einwirkung mindestens eines Lösungsmittels löschbar ist.
  9. Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerschicht (18) als ultrahydrophobe und damit farbführende Schicht ausgebildet ist, wobei die Polymerschicht (18) durch bilddatenbasierte Laserbestrahlung nanostrukturierbar und damit abschnittsweise in eine hydrophile und damit wasserführende Schicht überführbar ist.
  10. Druckform nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die nanostrukturierte Polymerschicht (18) durch abrasives Abtragen löschbar ist.
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