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Elektrische Antriebsvorrichtung bei Abortsitzen mit beweglicher Schutzpapierbahn.
Es ist bekannt, Abortsitze zum Schutze gegen übertragung von Krankheitsstoffen sowie
aus Gründen allgemeiner Sauberkeit mit einer Papierbahn zu bedecken, welche dem
Rahmenausschnitt entsprechende Löcher hat und nach jedesmaliger Benutzung um ein
Loch weiter bewegt wird, indem sie hierbei von einer Rolle ab- und auf eine andere
aufgerollt wird.
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Vorliegende Erfindung betrifft nun eine elektrische Antriebseinrichtung
für die Bewegung dieser Schutzpapierbahn.
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Das Neue bei der Antriebseinrichtung gemäß der Erfindung besteht darin,
daß der einen Arm eines Sperrhebels angreifende Anker eines Elektromagneten beim
Schließen dessen Stromkreises den Sperrhebel, dessen anderer Arm ein vom Antriebsmotor
aus angetriebenes Organ sperrt, aus der Sperrlage zieht, worauf der durch eine vom
Sperrhebel beeinflußte Kontaktvorrichtung eingeschaltete Elektromotor die Schutzpapierbahn
bewegt, bis der wieder in die Ruhelage zurücktretende Sperrhebel die Kontaktvorrichtung
zurückbewegt und hierdurch den Motorstrom unterbricht sowie augenblicklich das Getriebe
stillsetzt.
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Hierbei kann die Schließung des Stromkreises des Elektromagneten entweder
durch einen besonderen von Hand oder beim öffnen der Aborttür von dieser zu bedienenden
Schalter oder von einem im Türschloß angeordneten Kontakt aus erfolgen, oder bei
öffentlichen Aborten mit Zahlschloß kann der Magnetstromkreis von diesem aus gleichzeitig
mit dem Schloßmechanismus durch das Einwerfen der Münze geschlossen werden.
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Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht, teilweise
im Schnitt, Abb. 2 eine Stirnansicht, teilweise im Schnitt, und Abb. 3 eine Draufsicht
finit weggeschnittenein Gehäuse; Abb. d. ist das Schaltungsschema.
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i ist die Grundplatte, auf welcher die gesamte in einem Gehäuse 2
eingeschlossene Antriebsvorrichtung aufgebaut ist. 111 ist der seitlich am Gehäuse
2 auf einer Konsole befestigte Antriebsmotor, unter welchem in einem Abschlußkasten
S die Sicherungen nebst Stromzuführungsklemmen angeordnet sind. Der Motor ?1I treibt
mittels der Schnecke 3 das auf der im Gehäuse 2 gelagerten Welle .l fest verkeilte
Schneckenrad 5. Das Schneckenrad steht durch eine selbsttätige Reibungskupplung
6 in Verbindung mit dem lose neben ihm auf der Welle 4 festen Stirnrad;, welches
mit einem auf der parallel zur Welle d im Gehäuse 2 gelagerten Welle 9 verkeilten
Stirnrad 8 im Eingriff steht. Das ebenfalls auf der Welle 9 verkeilte Stirnrad i
o kämmt mit einem lose auf der Welle sitzenden Stirnrad i i, das mit einer neben
ihm sitzenden Rastscheibe 12 fest verbunden ist. Unterhalb der Rastscheibe 12 ist
an einer im Gehäuse festen Konsole 13 drehbar der als Winkelhebel ausgebildete Sperrhebel
14 gelagert, dessen einer Arm i4a sich nach oben bis zur Rastscheibe 12 erstreckt,
in deren Rast 12a ein am Arm 1.4a eingesetzter Sperrklotz 15 einfällt, während der
andere Arm, 14b, sich seitwärts bis unter den unterhalb der Rastscheibe 12 angeordneten
Elektromagneten 16 erstreckt, mit dessen Anker 16a er gelenkig verbunden ist, wobei
eine Feder 17 die Rückführung des Sperrhebels in die Ruhelage 1.1. bei etwaigem
Kleben des Magneten gewährleistet. An einem seitlichen Ansatz des Sperrhebelarmes
1.fa sind zwei Kontaktfedern 18 und i9 angeordnet, wovon die eine ständig, die andere
nur in der Arbeitsstellung Kontakt mit den zugehörigen festen Kontaktplatten 2o,
21 hat, an welchen der Motorstromkreis liegt. Durch eine leicht lösbare Kupplung
22, deren durch einen dehnbaren Spannring gehaltene Klinken der einen Kupphmgshälfte
in Umfangsschlitze der zweiten Kupplungshälfte eingreifen, ist die Antriebsvorrichtung
mit der Antriebswalze <1 des Schutzpapierbahngetriebes verbunden. Letzteres ist
im Schaltungsschema (Abb. 4) schematisch und unter Weglassung aller für das Verständnis
überflüssigen Bestandteile in einfachster Form dargestellt. I' ist die Vorratsrolle,
von welcher aus die Papierbahn P um den Sitzrahmen R herumgeführt ist und über die
Antriebswalze A und Führungswalze F zur Aufwickelwalze W, welche durch Transmission
von der Antriebswalze aus angetrieben wird, läuft. Bei der praktischen Ausführung
muß selbstverständlich durch entsprechende Anordnungen dem wachsenden Durchmesser
der Aufwickelrolle Rechnung
getragen werden. Über und unter der
Papierschutzbahn sind am Sitzrahmen zwei mit einer Schwachstromsignaleinrichtung
in Verbindung stehende Kontaktleisten 23, 24 angeordnet, welche durch die Schutzpapierbahn
voneinander isoliert wird. Wird die Schutzpapierbahn versehentlich oder durch irgctideinen
Umstand abgerissen, so ertönt infolge des Kontaktes 23, 2.4 an passender Stelle
ein Alarmsignal, wonach die damit beauftragte Person <las Schutzpapier neu auflegen
kann. T bezeichnet ein elektrisches Türschloß für Münzeinwurf, mit dessen Magnetstromkreis
die Wicklung des Magneten 16 derart zusammengeschaltet ist, daß sie beim Einwerfen
der Münze ebenfalls Strom erhält.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: In der
Ruhelage nehmen die Teile der Vorrichtung die in der "Zeichnung dargestellte und
besonders aus Abb.2 ersichtliche Lage ein. Wird nun in das elektrische Türschloß
T des Abortes die vorgeschriebene Münze eingeworfen, so öffnet sich dieses, und
gleichzeitig wird die Spule des Magneten 16 erregt. Dieser zieht seinen Anker 16a
an und schwenkt hierdurch den Sperrhebel 14. im Uhrzeigersinn in die in Abb. 2 strichpunktiert
gezeichnete Stellung, in welcher der Sperrblock 15 aus der Rast 1211 gerückt ist.
Gleichzeitig schließen die Kontaktfedern 18, i9 den Motorstromkreis, und der Motor
11 fängt an zu laufen, wobei er über den Schneckentrieb 3, 5 und die Stirnräder
7, 8 die Welle 9 und mit ihr die Antriebswalze A treibt, wodurch die Schutzpapierbalin
P bewegt wird. Hierbei läuft der Sperrklotz 15 des Sperrhebelarmes i.Ia auf dein
Umfang der sich mitdrehenden Rastscheibe 12 und fällt nach einer Umdrehung derselben,
nachdem inzwischen im Türschloß der Magnetstromkreis wieder unterbrochen worden
ist, wieder in die Rast 12a ein, so daß die Antriebsbewegung im Augenblick selbst,
wo die Schutzpapierbahn seine richtige, neue Lage erreicht hat, gesperrt wird. Gleichzeitig
unterbrechen die Kontaktfedern 18, i c) den Motorstromkreis, und die restliche Bewegungseiiergie
des Antriebsteiles zehrt sich in der Reibungskupplung 6 auf, wodurch Zahnbrüchen
oder sonstigen Zerstörungen im Getriebe vorgebeugt ist. Sämtliche Teile nehmen nun
wieder die in Abb.2 gezeichnete Stellung ein, und das Spiel kann von neuem beim
nächsten Eingriff in das Türschloß beginnen.
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An Stelle des gezeichneten elektrischen Zahlschlosses könnte auch
ein beliebiges anderes Türschloß mit Kontakt oder, z. B. im Privathaus, ein gewöhnlicher,
von Hand zu bedienender Schalter mit selbsttätiger Auslösung vorgesehen sein.
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Zum Auswechseln und Einstellen der I'apierschutzbahn genügt es, die
Kupplung 22 zu lösen.