DE4339786A1 - Anordnung zur Wärmeableitung und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Anordnung zur Wärmeableitung und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 2 angegebenen Art sowie
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Anordnung.
Elektronische Bauteile oder Baugruppen, bei deren Betrieb
in erheblichem Umfang Verlustwärme entsteht, werden übli
cherweise mit Kühlelementen bzw. -körpern versehen, die
eine Abführung der entstehenden Menge an Verlustwärme -
vorrangig durch Konvektion und/oder Wärmeleitung - in die
Umgebung ermöglichen. Als Mittel zur Wärmeableitung dienen
dabei insbesondere gut wärmeleitfähige - speziell metalli
sche - Träger bzw. Gehäuse(teile), deren Oberfläche bei
Bauelementen mit hohem Verlustleistungsanfall möglichst
groß gewählt wird. Vielfach sind die entsprechenden Träger
bzw. Gehäuse(teile) zu diesem Zweck verrippt, und/oder ih
re Oberfläche wird mit einem von einem Lüfter erzeugten
Luftstrom hoher Geschwindigkeit beaufschlagt.
In aller Regel müssen die Bauteile bzw. Baugruppen mit dem
Träger bzw. Gehäuse elektrisch isolierend verbunden wer
den. Um dies zu erreichen, aber auch unabhängig davon, um
eine gute Wärmeübertragung auch bei nicht ganz ebenen
Oberflächen zu sichern, werden die Bauteile bzw. -gruppen
auf dem Träger oder Gehäuse unter Vorsehen einer gut wär
meleitenden und - falls elektrische Isolierung vom Träger
im Falle eines metallischen Gehäuses erforderlich ist -
elektrisch isolierenden Schicht befestigt.
Bekannt ist die Anwendung von Glimmerplättchen oder von
Wärmeleitpasten - etwa Silikonpaste mit Aluminumoxid-
Beimengung - zu diesem Zweck.
Diese bekannten Zwischenschichten haben den Nachteil einer
aufwendigen und umständlichen, dem heutigen technologi
schen Stand der Elektronikindustrie nicht mehr entspre
chenden Handhabung und/oder von unbefriedigenden Ge
brauchseigenschaften im Betrieb der elektronischen Bautei
le bzw. -gruppen (unbefriedigende Wärmeübertragungseigen
schaften, Verschmieren auf dem Träger, insbesondere bei
starker Erwärmung, etc.).
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Anordnung der eingangs genannten Gattung, die sich durch
verbesserte technologische Handhabbarkeit und Gebrauchsei
genschaften von bekannten Anordnungen abhebt, sowie ein
Verfahren zu deren Herstellung anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 2 sowie durch ein Ver
fahren nach Anspruch 14 gelöst.
Die Erfindung schließt den Gedanken ein, eine Anordnung
zur Wärmeableitung unter Einschluß des zu kühlenden Bau
teils bzw. der Baugruppe anzugeben, bei der die die Wär
meübertragung an die Umgebung fördernden Mittel auf tech
nologisch fortschrittliche Weise unmittelbar auf dem zu
kühlenden Bauteil bzw. der Baugruppe oder aber einem sepa
raten Kühlkörper erzeugt sind oder ggf. sogar so ausgebil
det sein können, daß sie die Funktion des Kühlkörpers mit
übernehmen, so daß ein solcher ganz entfallen kann.
Eine Möglichkeit hierfür besteht im Vorsehen eines direkt
auf der Oberfläche des elektronischen Bauteils bzw. der
Baugruppe gebildeten wärmeleitenden Kunststofformkörpers,
der selbst die zur Wärmeabfuhr an die Umgebung benötigte
Oberfläche aufweist oder eine wärmeleitende Verbindung mit
einem separaten Wärmediffusor herstellt, der nachträglich
an der Bauteil-Kunststofformkörper-Einheit befestigt wird.
Eine zweite Möglichkeit besteht im Vorsehen eines von dem
Bauteil bzw. der Baugruppe separat gebildeten Wärmediffu
sors (Kühlkörpers) - als der auch ein ohnehin benötigter
Träger oder ein ein oder mehrere Bauelemente oder Baugrup
pen umschließender Außen-Gehäuse(teil) dienen kann - mit
einem direkt auf dessen Oberfläche gebildeten wärmeleiten
den Kunststofformkörper, der mindestens im Betrieb des
Bauelements bzw. der Baugruppe in Kontakt mit dessen bzw.
deren Oberfläche steht. Der Wärmediffusor kann insbesonde
re durch Verschrauben oder Verpressen fest mit dem Bauteil
bzw. der Baugruppe verbunden sein oder an diese(s) lösbar
angepreßt werden - etwa durch entsprechendes Bewegen und
Arretieren eines beweglichen Gehäuseteils.
Vor allem bei dieser Variante der erfindungsgemäßen Anord
nung ist es für die Gebrauchseigenschaften von Vorteil,
wenn der Kunststofformkörper mindestens abschnittsweise
elastisch verformbar bzw. kompressibel ist, so daß durch
Vermittlung eines innigen Oberflächenkontakts von Bauteil
bzw. -gruppe und Wärmediffusor unter angemessenem Anpreß
druck ein sehr geringer Wärmeübergangswiderstand erreicht
und ggf. zugleich eine Abdichtung (etwa eines Außenge
häuse-Innenraumes nach außen) bewirkt werden kann. Durch
die elastische oder kompressible Ausgestaltung des Form
körpers werden insbesondere Toleranzen zwischen Außenge
häuse und Bauelementengehäuse ausgeglichen, so daß eine
Gehäusehälfte, in der die zu kühlenden Bauelemente oder
Baugruppen vormontiert sind, durch einfaches Verschließen
mit der anderen Gehäusehälfte ohne besondere zusätzliche
Maßnahmen thermisch kontaktiert werden können. Diese Hand
habung ist insbesondere bei den Baugruppen der Mikroelek
tronik und miniaturisierten Gehäusen - wie beispielsweise
Hand-Funktelefonen von besonderer Bedeutung.
Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen lassen sich größte
Bauelemente-Packungsdichten erzeugen, wobei sich für die
einzelenden - auch unterschiedlichst geformten - Bauele
mente auch auf engstem Raum die notwendigen Kühlmaßnahmen
erzeugen lassen, wenn die Kühlkörper durch "Dispensern"
aus dem pastösen Zustand heraus aufgebracht werden. Sämt
liche Bauelemente werden durch das Verschließen des Gehäu
ses unabhängig von deren Bauform und eventuell zu über
brückenden Toleranzen gleichmäßig kontaktiert. Für den
Servicefall läßt sich ein derartiges Gehäuse auch jeder
zeit öffnen. Die Serviceintervalle werden hingegen durch
die erfinderischen Maßnahmen vergrößert, da die Lebensdau
er elektronischer Halbleiterbauelement mit abnehmender Be
triebstemperatur wesentlich zunimmt. Das kompressible wär
meleitende Kunststoffmaterial wird insbesondere in der
Weise aufgetragen, daß im wesentlichen in Richtung der
Wärmeübertragung gerichtete Zwischenräume vorgesehen sind,
welche bis zu einer maximalen Kompression - im vorgesehe
nen Toleranzbereich - Material aufnehmen können, wenn das
Gehäuse montiert wird. Die Erfindung schließt dabei die
Erkenntnis ein, daß die Verbesserung des Wärmekontakts
durch die sich anschmiegenden Bereiche des elastischen
Kühlkörpers verbesserte Wärmeleitfähigkeit größer ist als
die Vergrößerung des Wärmewiderstands durch die Ausnehmun
gen verringerten leitenden Querschnitt.
Für eine optimale Wärmeübertragung ist auch eine Abwand
lung geeignet, bei der das Bauteil bzw. die Baugruppe und
der Wärmediffusor je einen Kunststofformkörper mit minde
stens je einer freien Oberfläche aufweisen und die freien
Oberflächen dieser Kunststofformkörper einander zugewandt
sind und mindestens im Betriebszustand des Bauteils oder
der Baugruppe in Kontakt miteinander stehen. Durch das In
einandergreifen von einander versetzt gegenüberliegenden
Erhebungen und Vertiefungen der beiden - vorzugsweise ela
stischen - Kunststofformkörper wird die effektive Kon
taktfläche maximiert.
Besonders, wenn sehr große Spalte zwischen Bauelementege
häuse und Außengehäuse zu überbrücken sind, kann es gün
stig sein, an beiden bei Montage des Bauelements einander
kontaktierenden Flächen Kühlkörper gemäß der Erfindung
vorzusehen, welche sich im endmontierten Zustand gegensei
tig flächig berühren und somit für eine gute Wärmeabfuhr
sorgen.
Bevorzugt ist der Kunststofformkörper speziell durch Auf
dispensern von Kunststoffmaterial im plastifizierten Zu
stand auf eine Oberfläche des Bauteils bzw. der Baugruppe
und Vor-Ort-Aushärten bzw. -Abbinden des Materials gebil
det.
Technologisch besonders vorteilhaft ist es, wenn der
Kunststofformkörper aus einem bei Raumtemperatur vernet
zenden bzw. abbindenden Kunststoff mit wärmeleitender Bei
mengung besteht, so daß er ohne aufwendige Erwärmung der
Anordnung gebildet werden kann. Als wärmeleitende Beimen
gungen werden beispielsweise elektrisch nichtleitende Me
tallverbindungen (Bornitrid, Aluminiumoxid) in Pulverform
eingesetzt. Weist das Bauteil bzw. die Baugruppe eine
elektrisch isolierende Ummantelung auf, kommen auch elek
trisch leitende Beimengungen, etwa Metallpulver, in Frage.
Eine einfache und mechanisch stabile Anordnung mit ab
schnittsweise relativ dickem Kunststofformkörper - wie er
etwa bei Nutzung eines beweglichen, mit einer Abdichtung
zu versehenden Gehäuseteils als Wärmediffusor erforderlich
werden kann - ergibt sich, wenn der Kunststofformkörper
mindestens bereichsweise mehrschichtig aufgebaut ist, wo
bei jede Schicht auf der darunterliegenden an Ort und
Stelle und mit dieser festhaftend verbunden gebildet ist.
Eine solche Ausbildung ist auch von Vorteil in Verbindung
mit einer weiteren Ausbildung, bei der der Kunststofform
körper noppen- oder rippenartige Erhebungen aufweist, die
seine Oberfläche und/oder seine Elastizität vergrößern und
damit die Wärmeleitungseigenschaften verbessern. Sie er
möglicht nämlich die Bildung relativ hoher Noppen bzw.
Rippen mit hinreichend präzise vorgebbarer Gestalt und
ausreichender mechanischer Stabilität.
Wird diese Ausbildung zur Verbesserung der Wärmeableitung
bei einem Kunststofformkörper vorgenommen, der selbst als
Kühlkörper dient, sind die noppen- oder rippenartigen Er
hebungen des Kunststofformkörpers zweckmäßigerweise der
mit ihm verbundenen Oberfläche des Bauteils bzw. der Bau
gruppe abgewandt angeordnet.
Dient die spezielle Ausbildung der Oberfläche des Kunst
stofformkörpers hingegen der Erzielung einer möglichst
großen effektiven Kontaktfläche des Bauteils bzw. der Bau
gruppe mit dem Kühlkörper (Wärmediffusor), so sind die
noppen- oder rippenartigen Erhebungen des Kunststofform
körpers der mit ihm verbundenen Oberfläche des Wärmediffu
sors ab- und dem Bauteil bzw. der Baugruppe zugewandt.
Die Eigenschaften der Anordnung insbesondere unter wech
selnden Anpreßdrücken lassen sich dadurch noch verbessern,
daß den noppen- oder rippenartigen Erhebungen des Kunst
stofformkörpers benachbart Ausnehmungen im Kunststofform
körper vorgesehen sind, in die hinein sich bei einer Ver
formung des Kunststofformkörpers mindestens Teile der Er
hebungen erstrecken.
Wenn die Noppen oder Rippen speziell zur angrenzenden
Oberfläche (des Kunststofformkörpers oder auch - bei di
rekter Bildung von einzelnen Noppen bzw. Rippen auf dem
Bauteil, der Baugruppe oder dem Kühlkörper - auf dessen
bzw. deren Oberfläche) geneigt gebildet sind, legen sie
sich beim Andrücken des jeweils anderen Teils zur Seite in
die benachbarte Ausnehmung und bilden so eine weitgehend
kompakte und in gutem Kontakt zu beiden benachbarten Ober
flächen stehende Wärmeübertragungsschicht.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Ausführungsform der er
findungsgemäßen Anordnung und des Verfahrens zu deren Her
stellung,
Fig. 2a bis k schematische Teil-Querschnittsdarstel
lungen von Kunststofformkörpern, die Bestandteil von Aus
führungsformen der erfindungsgemäßen Anordnung sind,
Fig. 3 eine Skizze eines elektronischen Bauelements mit
unmittelbar auf die Oberfläche auf dispensertem Kunststoff-
Kühlkörper als weitere Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine Skizze einer weiteren Ausführungsform der er
findungsgemäßen Anordnung,
Fig. 5a und 5b Skizzen einer weiteren Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Anordnung vor der Montage und im mon
tierten Zustand und
Fig. 6a und 6b Skizzen einer weiteren Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Anordnung, bei der ein Baugruppenträger
und ein zugehöriger Kühlkörper unter Verformung eines da
zwischenliegenden Kunststofformkörpers über ein Scharnier
miteinander verbunden werden.
In Fig. 1 ist ein Aluminium-Abschirmgehäuse 1 für eine
elektronische Schaltungsbaugruppe 2 dargestellt. Die elek
trisch isoliert auf einem gleichzeitig als Deckel des Ge
häuses dienenden Träger 4 befestigt ist. Das Gehäuse 1
soll gleichzeitig zur Kühlung des Schaltungsbaugruppe 2
dienen. Es weist einen Gehäuseausschnitt 3 zum Einsetzen
der Schaltungsbaugruppe auf, der mit dem Deckel 4 ver
schlossen wird.
Weiter ist in Fig. 1 ersichtlich, wie an den Kanten des
Gehäuseausschnitts 3 über eine luftdicht mit einer Kolben-
Zylinder-Vorrichtung 5 verbundene Auftragsnadel 6, die zu
sammen mit der Kolben-Zylinder-Vorrichtung 5 durch einen
rechnergesteuerten Roboterarm 7 unter Ausübung von Druck p
auf den Kolben 5a der Vorrichtung 5 mit geringem und sehr
genau eingehaltenem Abstand zum Gehäuse 1 mit der Ge
schwindigkeit v längs der umlaufenden Kante 3a geführt
wird, ein wärme- und elektrisch leitendes Profil 8 aufge
bracht wird. Der Roboterarm ist in den drei Raumrichtungen
x, y und z führbar.
Der Zylinder 5b der Vorrichtung 5 ist mit einem schnell
luft- und raumtemperaturtrocknenden, Umgebungstemperatur
aufweisenden Silikonpolymeren 8′ mit eingelagerten Me
tallpartikeln gefüllt, das unter dem auf den Kolben 5a
ausgeübten Druck durch die Kanüle 6a der Nadel 6 auf die
Gehäuseoberfläche aufgedrückt ("dispensiert") wird, dort
anhaftet und unter Luftzutritt zum elastischen Kunststoff
profil 8 aushärtet.
Die (Querschnitts-)Abmessungen und Gestalt des Kunststoff
profils 8 werden primär durch die physikochemischen Eigen
schaften der - verwendeten wärmeleitfähigen Kunststoffmasse
- insbesondere deren Aushärtungsgeschwindigkeit, Viskosi
tät, Oberflächenspannung bezüglich des Gehäusematerials
und Thixotropie -, durch den Querschnitt der Kanüle, den
auf den Kolben ausgeübten Druck, die Geschwindigkeit der
Nadelbewegung sowie durch Umgebungseinflüsse wie Tempera
tur und Luftfeuchtigkeit am Herstellungsort bestimmt und
sind daher durch geeignete Wahl dieser Parameter vorgeb
bar.
Beim in Fig. 1 gezeigten Gehäuse 1 mit einem einseitig an
einem Scharnier angebrachten Klappdeckel 4 kann es etwa
vorteilhaft sein, die Auftragsnadel 6 längs einem Kantenab
schnitt der Öffnung 3 mit höherer Geschwindigkeit als in
den anderen Abschnitten zu führen, womit dort in das
Schließen des Deckels begünstigender Weise ein Profil mit
geringerem Querschnitt als in den übrigen Kantenabschnit
ten gebildet würde.
Die Einstellung der Eigenschaften der Kunststoffmasse kann
dabei insbesondere durch Hinzufügung von Füllstoffen (Ruß
o. ä.), Metallbindemitteln, Tensiden und Aushärtungsbe
schleunigern bzw. Vernetzungswirkstoffen erfolgen.
Auch die Art und Korngröße der die Wärmeleitfähigkeit si
chernden Beimengung - für elektrisch isolierende Kunst
stofformkörper etwa Bornitrid- oder Aluminiumoxidparti
keln, für auch elektrisch leitfähige Kunststofformkörper
etwa Kohlenstoff-, Silber, mit Silber oder Gold ummantelte
Kupferpartikeln o. ä. - beeinflußt nicht nur die thermi
schen, sondern auch die mechanischen, elektrischen und
Verarbeitungseigenschaften des wärmeleitfähigen elasti
schen Materials.
In den Fig. 2a bis k sind Beispiele unterschiedlicher
Profilquerschnitte gezeigt, die mittels des erfindungsge
mäßen Verfahrens bei Vorsehen mehrerer Auftrags-Schritte
hergestellte Anordnungen aufweisen können, bei denen der
Kunststofformkörper sich im wesentlichen in eine Richtung
erstreckt, d. h. ein Kunststoffprofil darstellt.
In den Fig. 2a bis 2d sind dabei gut wärmeleitende, weni
ger elastische Dichtungsteile (schraffiert dargestellt)
mit nichtleitenden, aufgrund der fehlenden Beimengung von
wärmeleitendem Material elastischeren Dichtungsteilen kom
biniert, wodurch eine optimale Verbindung von Dicht- und
Wärmeübertragungswirkung erreicht wird.
Fig. 2a zeigt insbesondere einen aus in zwei Auftrags
schritten nebeneinander auf der Oberfläche eines Gehäuse
teils 11 aufgebrachten Profilen 81a und 81b mit annähernd
kreisförmigem Querschnitt gebildeten Wärmeübertragungs-
und Dichtungsaufbau. Ein solcher Aufbau ergibt sich, wenn
das elastische Material die Oberfläche des Gehäuses
schwach benetzt.
Fig. 2b zeigt einen in drei Schritten erzeugten Profilauf
bau aus einem flach gewölbten, breiten leitfähigen Profil
teil 82a und einem auf dieses auf "dispensierten" leitfähi
gen Teil 82c und einem nicht leitfähigen Teil 82b auf ei
nem Gehäuseabschnitt 12, wobei die Teile 82b und 82c annä
hernd kreisförmigen Querschnitt haben.
Ein solcher Aufbau ergibt sich, wenn das Material des er
sten Profilteils 82a die Oberfläche des Gehäuses stark be
netzt und/oder dessen Auftrag mit einer relativ breiten
Düse anstelle der in Fig. 2 gezeigten Nadel 6 erfolgte,
während das Material der Teile 82b und 82c geringe Benet
zungsneigung gegenüber der Oberfläche des Teils 82a zeigt.
Fig. 2c zeigt einen zu Fig. 2b ähnlichen Aufbau, wobei al
lerdings beidseitig eines auf einem unteren, breiten Pro
filteil 83a auf einer Gehäuseoberfläche 13 zentral ange
ordneten hochelastischen, aber nicht leitfähigen, knapp
halbkreisförmigen Dichtprofils 83d zwei ebenfalls annä
hernd halbkreisförmige, hoch wärmeleitfähige Profilteile
83b und 83c angeordnet wurden.
Dieses letztere Profil zeigt große Stabilität gegenüber
parallel zur Gehäuseoberfläche wirkenden Kräften, hat je
doch insgesamt eine vergleichsweise geringe Elastizität.
Damit kann es etwa für Schiebeverschlüsse besonders geeig
net sein.
Das Profil nach Fig. 2d hingegen, das aus einem halbkreis
förmig auf eine Gehäuseoberfläche 14 aufgedrückten elasti
schen, schwach wärmeleitenden Profilteil 84a und einem
dessen Oberfläche ummantelnden, gut wärmeleitenden Überzug
84b besteht, weist hingegen ausgeprägt gute Elastizitäts
eigenschaften bei allerdings verringertem Wärmeleitvermö
gen auf.
Die Fig. 2e bis 2i zeigen Kunststofformkörper, die aus
schließlich aus wärmeleitfähigem Material bestehen.
Fig. 2e zeigt ein speziell geformtes einteiliges Profil 85
auf einer Gehäuseoberfläche 15, das zwei durch einen fla
chen Steg verbundene Wülste 85a und 85b aufweist.
Ein solches Profil kann für Gehäuse mit kantenprofilierten
Klappverschlüssen zweckmäßig sein.
Fig. 2f zeigt ein aus mehreren kreisförmigen Profilsträngen
insgesamt halbkreisförmig aufgebautes Kunststoffprofil
86 auf einer Gehäuseoberfläche 16, das mit dieser einen
Luftraum 86a einschließt.
Das Zusammenwirken des Profils mit dieser "Luftkammer"
sorgt für gute Elastizität des Gesamtprofils trotz ver
gleichsweise schlechter Elastizität seiner Bestandteile.
In Fig. 2h ist ein T-förmiges Profil 88 auf einer eine
rechteckige Nut 18a aufweisenden Gehäuseoberfläche 18 dar
gestellt, das mit einem bereiten Mittelteil 88a in die Nut
18a eingreift und insgesamt eine plane, zur Gehäuseoberflä
che 18 außerhalb der Nut 18a parallele Oberfläche auf
weist.
Dieses Profil ist mit der Gehäuseoberfläche nicht nur
stoff-, sondern auch formschlüssig verbunden, was die Sta
bilität zusätzlich erhöht.
In Fig. 2i ist ein Profilaufbau aus einem annähernd recht
eckigen Querschnitt aufweisenden Block 89a aus leitfähi
gem, elastischem Material und zwei darauf nebeneinander
angeordneten, flach gewölbten Profilteilen 89b und 89c ge
zeigt, der durch seinen großen Querschnitt insbesondere
zur Übertragung großer Wärmemengen geeignet ist, aber
durch die aufgesetzten Dichtlippen 89b und 89c auch aus
reichende Elastizität aufweist.
Selbstverständlich sind - je nach Anwendungsfall - auch
(nahezu beliebige) andere Querschnitte realisierbar.
Für bestimmte Anwendungen kann sich auch eine Kombination
aus vorgefertigten, eingelegten Dichtprofilen mit auf er
findungsgemäße Weise erzeugten Profilen als günstig erwei
sen.
In Fig. 2k ist eine weitere Querschnittsdarstellung zu ei
nem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung
gezeigt. Die Anordnung besteht aus einem Oberteil 4′, wel
ches mit einer umlaufenden Feder 3c versehen ist, welche
in eine entsprechende umlaufende Nut 3b des Gehäuseunter
teils eingreift. Nut und Feder 3b bzw. 3c verjüngen sich,
so daß ein relativ dichter Abschluß des Gehäuses gewähr
leistet ist, wobei der gegenseitige Abstand der Gehäuse
teile jedoch aufgrund von Fertigungstoleranzen variieren
kann. Das Kunststoff-Profilteil 810 sorgt nun für eine gu
te Wärmeübertragung im Bereich der Kante, so daß das ge
samte Gehäuse als Kühlkörper wirken kann. Durch die Nei
gung seiner maximalen Querschnittserstreckung in Bezug auf
die Richtung der Zusammenfügung der beiden Gehäuseteile
wird die Elastizität sowohl durch die Kompressibilität als
auch durch die Biegeverformbarkeit des wärmeleitenden
Kunststoff-Profilteils unterstützt. Auf diese Weise führen
geringfügige Oberflächenunebenheiten und das Verbindungs
spiel nicht zu einer mangelhaften Wärmeübertragung zwi
schen den Gehäuseteilen, da sie durch die elastische Wär
meübertragungsschicht ausgeglichen werden.
Selbstverständlich ist aufgrund des Aufbringungsverfahrens
eine weitgehend freie Formgebung der Kunststoffprofile
nicht nur im Querschnitt, sondern auch in Richtung des
Längsverlaufes möglich - etwa in Gestalt von Unterbrechun
gen, wellenförmigem Verlauf, stetig zunehmender Höhe usw.
Fig. 3 zeigt schematisch eine elektronische Baugruppe 211
mit auf die in Fig. 1 dargestellte Weise andispensertem
Kunststoff-Kühlkörper 811, der aus in jeweils mehreren
Auftragsschritten schichtweise einzeln auf die Oberfläche
der Baugruppe aufgebrachten Kühlrippen besteht. Eine sol
che Anordnung kann beispielsweise bei elektronischen Gerä
ten im mobilen Einsatz (Funkgeräte, Mobiltelefon o. ä.) An
wendung finden.
Fig. 4 zeigt schematisch eine elektronische Baugruppe 212
mit angeformtem wärmeleitendem Kunststofformkörper 812a,
der eine im Querschnitt wellenförmige Oberfläche aufweist
und mit einem verrippten Kühlkörper 912 verbunden wird, an
dessen ebene Oberfläche ein zweiter Kunststofformkörper
812b angeformt ist. Dessen Oberfläche weist die gleiche
Struktur wie die des ersten Kunststofformkörpers 812a auf,
er ist jedoch diesem gegenüber seitlich etwas versetzt
aufgebracht, so daß die Erhebungen auf dem einen Körper
jeweils in Vertiefungen des anderen eingreifen und vermöge
ihrer Elastizität beide Körper beim Zusammenpressen von
Baugruppe 212 und Kühlkörper 912 eine nahezu homogene Wä
rmeübertragungsschicht bilden.
Ein ähnlicher Endzustand wird mit der schematisch in Fig.
5a und 5b gezeigten Anordnung erreicht, bei der eine Bau
gruppe 213 über ein Array 813 aus einzelnen, hochelasti
schen Kunststoffnoppen, das auf einen Kühlkörper 913 auf
gebracht ist, mit diesem verbunden wird. Durch das Zusam
menpressen von Baugruppe 213 und Kühlkörper 913 werden die
Noppen bzw. Inseln des Arrays 813 in der Höhe komprimiert,
womit sich ihr Querschnitt vergrößert und sie im wesentli
chen den Zwischenraum zwischen der Baugruppe und dem Kühl
körper ausfüllen und für gute Wärmeübertragung sorgen.
Fig. 6a und 6b zeigen eine weitere Ausführungsform, bei
der eine Baugruppe 214 und ein verrippter Kühlkörper 914
über ein Scharnier 914a miteinander verbunden sind, wobei
der Kühlkörper auf seiner nicht verrippten Oberfläche ei
nen Kunststofformkörper 814 mit geneigt angeordneten Rippen
trägt. Beim Zusammenklappen von Baugruppe 214 und Kühlkör
per 914 legen sich - wie Fig. 6a für die erste Rippe von
links verdeutlicht und Fig. 6b im Endzustand zeigt - die
Rippen des Kunststofformkörpers 814 unidirektional in den
jeweils benachbarten Zwischenraum. Auf diese Weise ent
steht ein weitgehend homogener, mit den angrenzenden Ober
flächen in engem Kontakt stehender Wärmeübertragungskörper
zwischen Baugruppe und Kühlkörper.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht
auf die vorstehend angegebenen Ausführungsbeispiele. Viel
mehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der
dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gear
teten Ausführungen Gebrauch macht. Dazu zählen insbesonde
re Anordnungen zur Wärmeübertragung auch außerhalb des Ge
biets der Elektronik, etwa in der Meß-, Heiz-, Kühl- und
Klimatechnik.
Claims (18)
1. Anordnung zur Wärmeableitung, insbesondere zur Ab
leitung von Verlustwärme von einem elektronischen, insbe
sondere Halbleiter-, Bauteil bzw. einer entsprechenden
Baugruppe (211; 212),
gekennzeichnet durch
einen unmittelbar auf der Oberfläche des Gehäuses des
elektronischen Bauteils bzw. der Baugruppe gebildeten wär
meleitenden Kunststofformkörper (811; 812a), der dieses
Gehäuse flächig kontaktiert.
2. Anordnung zur Wärmeableitung, insbesondere zur Ablei
tung von Verlustwärme von einem elektronischen Bauteil
bzw. einer Baugruppe (2; 211 bis 214), mit einem von dem
Bauteil bzw. der Baugruppe separat gebildeten Wärmediffusor
(1, 1′; 11 bis 14; 912 bis 914),
gekennzeichnet durch
einen unmittelbar auf einer Oberfläche des Wärmediffusors
gebildeten, diese Oberfläche flächig kontaktierenden wär
meleitenden Kunststofformkörper (8; 81 bis 810; 812b bis
814), der mindestens im Betrieb des Bauelements bzw. der
Baugruppe in Kontakt mit dessen bzw. deren Oberfläche
steht.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Kunst
stofformkörper (8; 81 bis 814) mindestens abschnittsweise
elastisch verformbar bzw. kompressibel ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kunststofformkörper ei
ne Ausnehmungen oder eine Profilierung mit Ausnehmungen
aufweist, die sich bei Verformung oder Kompression des
Kunststofformkörpers in Richtung auf das Gehäuse in ihrem
Volumen verringern und somit den Formkörper verdichten.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Bauteil
bzw. die Baugruppe (212) und der Wärmediffusor (912) je
einen Kunststofformkörper (812a, 812b) mit mindestens je
einer freien Oberfläche aufweisen und daß die freien Ober
flächen dieser Kunststofformkörper (812a, 812b) einander
zugewandt sind und mindestens im Betriebszustand des Bau
teils oder der Baugruppe (212) in Kontakt miteinander ste
hen bzw. ineinandergreifen.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Wärme
diffusor (1; 11 bis 19; 912 bis 914) gleichzeitig ein meh
rere Bauelemente und/oder mindestens eine Baugruppe, ins
besondere in Form einer Leiterplatine, umschließendes Au
ßengehäuse oder einen Teil eines solchen darstellt.
7. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Kunststofformkörper (8; 81 bis 814) aus einem bei Raumtem
peratur vernetzenden bzw. abbindenden Kunststoff mit wär
meleitender Beimengung gebildet ist.
8. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Kunststofformkörper (8; 81 bis 814) mindestens bereichs
weise mehrschichtig aufgebaut ist, wobei jede Schicht auf
der darunterliegenden an Ort und Stelle und mit dieser
festhaftend verbunden gebildet ist.
9. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Kunststofformkörper (8; 81 bis 814) noppen- oder rippenar
tige Erhebungen aufweist.
10. Anordnung nach Anspruch 1 und Anspruch 9, da
durch gekennzeichnet, daß die noppen-
oder rippenartigen Erhebungen des Kunststofformkörpers
(811; 812a) der mit ihm verbundenen Oberfläche des Bau
teils bzw. der Baugruppe (211; 212) abgewandt angeordnet
sind.
11. Anordnung nach Anspruch 2 und Anspruch 9, da
durch gekennzeichnet, daß die noppen-
oder rippenartigen Erhebungen des Kunststofformkörpers
(812b bis 814) der mit ihm verbundenen Oberfläche des
Wärmediffusors (912 bis 914) ab- und dem Bauteil bzw. der
Baugruppe (212 bis 214) zugewandt sind.
12. Anordnung nach Anspruch 3 und einem der Ansprüche 9
bis 11 , dadurch gekennzeichnet, daß
den noppen- oder rippenartigen Erhebungen des Kunststof
formkörpers (8; 81 bis 814) benachbart Ausnehmungen im
Kunststofformkörper vorgesehen sind, in die hinein sich
bei einer Verformung des Kunststofformkörpers mindestens
Teile der Erhebungen erstrecken.
13. Anordnung nach Anspruch 5 und einem der Ansprüche 9
bis 12 , dadurch gekennzeichnet, daß
beide Kunststofformkörper (812a, 812b) noppen- oder rip
penartige Erhebungen aufweisen, die so angeordnet sind,
daß die Erhebungen der beiden Kunststoffköper mindestens
im Betriebszustand des Bauteils oder der Baugruppe inein
andergreifen.
14. Verfahren zur Herstellung einer Anordnung nach einem
der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in plastischem Zustand befindliches Kunststoffmaterial
(8′) mittels Druck aus einer Nadel (6) bzw. Düse direkt
auf den Abschnitt (3a) des Teils (1), auf dem der Kunst
stofformkörper (8) gebildet werden soll, aufgebracht und
nach dem Aufbringen gehärtet bzw. vernetzt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Nadel (6) bzw. Düse
maschinell angetrieben, insbesondere rechnergesteuert,
über den Abschnitt (3a) des Teils (1), an dem der Kunst
stofformkörper (8) erzeugt werden soll, geführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines
mehrschichtigen Kunststofformkörpers (8) die Nadel (6)
bzw. Düse mehrfach mindestens über vorbestimmte Bereiche
des Abschnitts (3a), an dem der Kunststofformkörper er
zeugt werden soll, derart geführt wird, daß sich aus meh
reren Strängen des Kunststoffmaterials (8′) eine vorgege
bene Gestalt des Kunststofformkörpers aufbaut.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß beim mehrfachen Führen der
Nadel (6) bzw. Düse über die vorbestimmten Bereiche unter
schiedlich elastisch oder unterschiedlich kompressible Ma
terialien aufgebracht werden.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß das Aufbrin
gen des plastischen Kunststoffmaterials bei Raumtemperatur
erfolgt.
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