DE4336109A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Zwirns - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines ZwirnsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Zwirns mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 4.
Ein derartiges Verfahren sowie eine Vorrichtung zu seiner
Durchführung sind grundsätzlich aus der DE-37 21 364 C2
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird der Zwirn
mittels eines Spindelrotors hergestellt und der aus dem
Fadenleitkanal austretende Faden wird unter Ballonbildung
zu dem in der Verlängerung der Spindelhohlachse liegenden
Zentrierpunkt weitergeführt. In den vom Fadenballon um
hüllten Raum wird ein strömungsfähiges Medium störungsfrei
eingeleitet, indem der Spindelrotor mehrere speichen
förmig angeordnete Leitschaufeln aufweist und der Faden
leitkanal durch eine dieser Leitschaufeln verläuft. Als
Mediumsstrom, der in den vom Fadenballon definierten
Raum eingeleitet werden soll, ist im Falle einer Doppel
draht-Zwirnspindel auf klimatisierte Luft, aber auch auf
zweiphasige Medien, wie in Luft suspensierte Tropfen,
hingewiesen, die spezielle Effekte auf das Garn ausüben
sollen. Es ist auch angegeben, daß mit diesem Verfahren
Fasermaterial eingespeist werden kann.
Der Erfundung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines Zwirns aus mindestens zwei Garn
komponenten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1
zu schaffen, bei dem von aufgelöstem Fasermaterial ausge
gangen wird und direkt in zwei aufeinanderfolgenden Ver
fahrensschritten zunächst in einem Spinnprozeß Fäden
erzeugt werden, die unmittelbar darauf zu einem Zwirn
weiter verarbeitet werden, welcher aus der Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens abgezogen wird.
In der DE-OS 17 85 366, die bereits aus dem Jahre 1972
stammt, ist ein Spinnverfahren beschrieben, das zu
diesem Zeitpunkt noch als "Elementenspinnen" bezeichnet
wird, bei dem Fasermaterial zu einem Faserband geordnet
wird, welches in die Form eines rotierenden Ballons ge
bracht wird, in welchem dem Faserband pro Umdrehung des
Ballons mindestens zwei Drehungen erteilt werden und das
entsprechende Garn abgezogen wird. Die Einrichtung zur
Durchführung dieses bekannten Spinnverfahrens besitzt
eine auf einer Spindel angeordnete Spinnkammer, in welche
das Fasermaterial durch ein koaxial zur Spindelachse ver
laufendes Fasereingangsrohr und einen radial durch den
Spindelrotor verlaufenden Kanal eingeführt wird. Innerhalb
der Spinnkammer befindet sich ein Sammelring für das
Fasermaterial, das dort wieder zu einer Lunte geformt
wird. Das aus dem Streckwerk austretende Faserband wird
durch einen in der Spindelachse liegenden Kanal geführt,
in dem es eine erste Drehung erhält, und aus dem es in
radialer Richtung austritt und in einen die Spinnkammer
umgebenden, rotierenden Ballon eintritt, in dem es die
zweite Drehung erhält.
Dieser Grundgedanke wird in der DE 40 23 397 A1 aus dem
Jahre 1992 wieder aufgegriffen, indem wiederum ein
Verfahren zum Spinnen von Fasern zu Garn sowie eine
Spinnvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens be
schrieben wird, bei dem Fasermaterial einem Spinn
rotor zugeführt wird und das abgezogene Garn von der
Abzugsöffnung in einen koaxial zum Spinnrotor mit um
gekehrten Drehsinn rotierenden Bogen außen um den
Spinnrotor herum- und abgeführt wird. Bei einer Ein
richtung zur Durchführung dieses bekannten Spinnver
fahrens ist der Spinnrotor in einem Doppeldrahtrotor
gelagert, der seinerseits in einem stationären Ge
häuse drehbar gelagert ist. Der vom Spinnrotor abge
zogene Faden wird durch ein in dem Doppeldrahtrotor
angeordneten, in einem Bogen außen um den Spinnrotor
herumlaufenden Abzugskanal zur gemeinsamen Achse des
Spinnrotors und des Doppeldrahtrotors zurückgeführt
und durch die Antriebsvorrichtung des Doppeldraht
rotors hindurch nach oben abgeführt. Dabei wird dem
Faden eine zweite Drehung aufgeprägt. Das Fasermaterial
wird dem Spinnrotor durch einen Zufuhrkanal im Doppel
drahtrotor zugeführt, dessen Aufnahmeöffnung symmetrisch
und dessen Ausgabeöffnung exzentrisch zur Achse des
Doppeldrahtrotors liegt.
In der DD-8801 ist schließlich ein Verfahren zur Her
stellung eines aus mindestens zwei gesponnenen Garnen
bestehenden Textilfadens beschrieben, bei dem zwei
übereinander angeordnete Rotor-Spinnvorrichtungen ver
wendet werden, wobei das Fadenabzugsrohr der oberen
Rotor-Spinnvorrichtung in den Rotor der unteren Rotor-
Spinnvorrichtung hineingeführt ist und koaxial zum
Fadenabzugsrohr der unteren Rotor-Spinnvorrichtung ange
ordnet ist. Der in der oberen Rotor-Spinnvorrichtung
erzeugte Faden wird mit dem in der unteren Rotor-Spinn
vorrichtung erzeugten Faden zusammengeführt und von diesem
umwunden. Ein Fadenballon wird bei diesem bekannten Ver
fahren nicht gebildet.
Die Lösung der oben angegebenen Aufgabe erfolgt nach der
Erfindung mit den Merkmalen aus den kennzeichnenden
Teilen des Patentanspruchs 1. Zwei vorteilhafte Aus
führungsformen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 2
und 3 beschrieben. Eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist Gegenstand von Patentan
spruch 4. Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung
sind in den Ansprüchen 5-10 beschrieben.
Bei üblichen, mit Zwirnspindeln durchgeführten Zwirnver
fahren sind oberhalb des Spindelrotors innerhalb des vom
Fadenballon definierten Raums Lieferspulen angeordnet,
die den zu verzwirnenden Garnvorrat tragen. Will man einen
Zwirn direkt aus aufgelöstem Fasermaterial herstellen, so
besteht ein erstes zu lösendes Problem darin, das aufge
löste Fasermaterial in den vom Fadenballon definierten
Raum einzuleiten. Diese Aufgabe ist prinzipiell für
andere Zwecke gelöst, wie in der eingangs erwähnten
DE 37 21 364 C2 beschrieben. Ausgehend von diesem Stand
der Technik besteht der Grundgedanke der Erfindung darin,
durch einen Rotor zugeführtes Fasermaterial zunächst
einer auf dem Rotor angeordnete Spinnvorrichtung zuzu
führen und die von der Spinnvorrichtung erzeugten Fäden
derart durch den Rotor zu führen, daß ihnen nacheinander
mindestens zwei Zwirndrehungen aufgeprägt werden, und
somit quasi unmittelbar aus dem Fasermaterial ein
fertiger Zwirn erzeugt wird. Dabei sind die Zuführung
des Fasermaterials und die Ausbildung der Vorrichtung
so getroffen, daß eine Störung eines Fadenballons wie
beim oben erwähnten Stand der Technik nicht auftreten
kann. Dies erfolgt bei einer Variante des Verfahrens
dadurch, daß das axial zugeführte Fasermaterial am
bereits gebildeten Faden vorbeigeführt wird und der sich
bildende Fadenballon in einem Fadenleitrohr verläuft,
während bei einer anderen Variante des Verfahrens die
Bildung eines Fadenballons überhaupt vermieden wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung macht Gebrauch von den
besonderen und an sich bekannten kinematischen Be
dingungen an einem Umlaufgetriebe. Wie weiter unten
anhand von Ausführungsbeispielen ausführlich erläutert,
ist es möglich, die drehbar und exzentrisch zur Rotor
drehachse auf dem Rotor angeordnete Spinnvorrichtung über
ein Umlaufgetriebe so mit einem festen Teil des
Maschinengestells zu koppeln, daß bei einer Drehung des
Rotors die die beiden Fäden erzeugende Spinnvorrichtung
gegenläufig zum Rotor rotiert und beispielsweise bei einer
Rotordrehung genau eine Drehung ausführt. Führt man die
erzeugten Fäden dann aus der Spinnvorrichtung zunächst
in einer Richtung in den Rotor hinein und dann in der
entgegengesetzten Richtung wieder aus dem Rotor heraus,
so addieren sich die Drehungen und es wird insgesamt aus
den erzeugten Fäden ein Doppeldraht- bzw. Mehrfachdraht
zwirn gebildet.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand
zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbei
spiele für Vorrichtungen zu seiner Durchführung näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 in einem Vertikalschnitt eine Vorrichtung zur
Erzeugung eines zwei Garnkomponenten aufweisenden Zwirns
aus aufgelöstem Fasermaterial;
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in einer ver
kleinerten, teilweise perspektivischen, teilweise
geschnittenen Darstellung bei abgenommenen Schutzgehäuse;
Fig. 3 einen Teil der Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 in
perspektivischer Darstellung;
Fig. 4 im Vertikalschnitt eine abgewandelte Ausführungs
form einer Vorrichtung zur Herstellung eines zwei Garn
komponenten aufweisenden Zwirns aus aufgelöstem Faser
material;
Fig. 5 in gegenüber Fig. 4 verkleinerter, perspekti
vischer Darstellung die Vorrichtung nach Fig. 4 bei
abgenommenen Schutzgehäuse.
Die in den Fig. 1-3 dargestellte Vorrichtung besitzt
einen Rotor 1, der mit einem zentralen Hohlschaft 1.1
über Lager 4 drehbar auf einer hohlen Säule 5 gelagert
ist, die fest mit dem Maschinengestell ST verbunden ist.
Am unteren Ende des Hohlschaftes 1.1 ist ein Wirtel 1.2
zum Angriff eines Antriebsriemens R angeordnet.
Der Rotor 1 bildet den Boden eines geschlossenen Topfes
und trägt eine zylindrische Wand 2, die an ihrer
Unterseite fest mit dem Rotor 1 verbunden ist, und einen
auf die zylindrische Wand aufgesetzten Deckel 3, der an
seinem höchsten Punkt auf der Mittelachse des Topfes
eine Fadenaustrittsöse 3.1 aufweist. Die Säule 5 ist
in vertikaler Richtung durch den Rotor 1 hindurchgeführt
und bildet zur Rotordrehachse ein koaxiales Zuführungs
rohr 6 für aufgelöstes Fasermaterial FS.
Auf dem Rotor 1 ist exzentrisch zur Rotordrehachse das
Gehäuse 10 einer Spinnvorrichtung angeordnet, das an
seiner Unterseite in einen Hohlschaft 10.3 ausläuft, der
mittels eines Lagers 14 drehbar im Rotor 1 gelagert ist.
Das Oberteil 10.1 des Gehäuses ist seinerseits über ein
Drehlager 9 an einem Ende eines Rohrbogenstückes 8
gelagert und daran angeschlossen, dessen anderes Ende
über ein weiteres Drehlager 7 an dem oberen Ende 5.1
der Säule 5 gelagert und daran angeschlossen ist. Ein
Teil des Hohlschaftes 10.3 des Gehäuses 10 ist als An
triebsrad 15 ausgebildet, das über einen Antriebsriemen
16 mit einem ebenfalls als Antriebsrad 17 ausgebildeten
Teil an der Außenseite der gestellfesten Säule 5 gekoppelt
ist. Dabei bilden die Antriebsräder 15 und 17 zusammen
mit dem Antriebsriemen 16 ein Umlaufgetriebe, in dem das
Antriebsrad 17 das Sonnenrad darstellt, das über den
Antriebsriemen 16 mit dem Planetenrad 15 gekoppelt ist.
Der Steg des Umlaufgetriebes wird durch den Rotor 1
gebildet. Wie aus allgemeinen kinematischen Bedingungen
zu Umlaufgetrieben ableitbar, führt bei einem Durch
messerverhältnis von Sonnenrad 17 zu Planetenrad 15 von
2 : 1 das Gehäuse 10 infolge seiner durch das Umlaufge
triebe bedingten Koppelung an die Drehbewegung des Rotors
bei einer Umdrehung des Rotors 1 genau eine Umdrehung in
gegenläufigem Drehsinn gegenüber dem Rotor 1 aus. Selbst
verständlich können hier auch andere Übersetzungsver
hältnisse gewählt werden. Bei einem Antrieb des 8 Rotors
1 über den Antriebsriemen R wird also das Gehäuse
10 zu der erwähnten Drehbewegung veranlaßt, ohne daß
eine weitere zusätzliche Antriebsvorrichtung nötig ist.
Im Gehäuse 10 ist eine Rotor-Spinnvorrichtung angeordnet
mit einem mit dem Gehäuse 10 fest verbundenen Stator 11,
in welchem zwei Spinnrotoren 12 und 13 exzentrisch und
symmetrisch zur Gehäusedrehachse mit zu dieser parallelen
Drehachsen angeordnet sind. Jeder Spinnrotor 12 und 13 ist
mit einem nach unten durch den Stator 11 geführten Fadenab
führungsrohr 12.1 und 13.1 versehen. Die beiden Fadenab
führungsrohre 12.1 und 13.1 münden in dem Gehäuse 10 in
einen Raum 10.2, der in den Hohlschaft 10.3 übergeht.
Der Hohlschaft 10.3 mündet in einen im Rotor 1 im wesent
lichen radial verlaufenden Fadenleitkanal 1.3. Am
anderen Ende des Fadenleitkanals 1.3 ist im wesentlichen
dem Gehäuse 10 diametral gegenüberliegend auf dem Rotor
ein parallel zur Rotorachse nach oben verlaufendes
Fadenleitrohr 18 angeordnet, das an seiner Unterseite
mit dem Fadenleitkanal 1.3 verbunden ist. Wie aus Fig. 3
zu ersehen ist, ist der Fadenleitkanal 1.3 so aus
gebildet, daß ein durch ihn hindurchgeführter Faden F
mittels eines Führungsringes 1.4 aus verschleißfestem
Material an der Rotordrehachse vorbei und um die zentrale
Säule 5 herum dem Fadenleitrohr 18 zugeführt wird.
Die nicht näher dargestellten Antriebsvorrichtungen für
die Spinnrotoren 12 und 13 werden über eine durch die
zentrale Säule 5 laufende Zuleitung 19, einen Schleif
ring 20 sowie durch den Stator 11 geführte Zuleitungen
19′ mit elektrischer Energie versorgt.
Wie aus Fig. 2 zu entnehmen ist, ist an der Unterseite
der zentralen Säule 5 eine Vorrichtung 22 zur Zuführung
von aufgelöstem Fasermaterial FS in das Faserzuführungs
rohr 6 angeordnet.
Die Funktionsweise der in den Fig. 1 - 3 beschriebenen
Vorrichtung wird nachfolgend erläutert.
Der Rotor 1 wird über den Antriebsriemen R in Pfeil
richtung R1 in eine Drehung im Uhrzeigersinn versetzt.
Aufgrund der erläuterten Kopplung des Gehäuses 10 der
Spinnvorrichtung über das Umlaufgetriebe mit 15-16-17 mit
der gestellfesten Säule 5 dreht sich das Gehäuse 10
entgegen dem Uhrzeigersinn in Pfeilrichtung R2 (siehe
Fig. 2). Durch das Faserzuführungsrohr 6 wird aufgelöstes
Fasermaterial zugeführt und gelangt über den Rohrbogen 8
in das Oberteil 10.1 des Gehäuses 10 der Spinnvorrichtung
und wird dort auf die beiden Spinnrotoren 12 und 13
verteilt. Die beiden Spinnrotoren 12 und 13 rotieren
dabei im allgemeinen gegenläufig zur Drehrichtung des
Gehäuses 10. Die in den beiden Spinnrotoren 12 und 13
erzeugten Spinnfäden werden durch die Fadenabführungs
rohre 12.1 und 13.1 abgeführt. Sie bilden einen Fachver
band und erfahren in dem unteren zentralen
Hohlschaft 10.3 eine erste Zwirndrehung ZD1. Die Fäden
durchlaufen dann den Fadenleitkanal 1.3 und das Faden
leitrohr 18 und werden dann durch die Fadenaustrittsöse
3.1 nach außen abgezogen. Während der nach oben gerichteten
Bewegung durch das Fadenleitrohr 18 zur Fadenaustrittsöse
3.1 hin erfahren sie die zweite Zwirndrehung ZD2. Die
Führung des Fadens F durch das Fadenleitrohr 18 kann mit
dem Fadenballon einer Zwirnspindel verglichen werden, der
allerdings nicht frei herumläuft sondern im Fadenleitrohr
18 geführt ist.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 4 und 5 wird auf die
Bildung eines Fadenballons ganz verzichtet.
Die Vorrichtung besitzt einen Rotor 21, der mit seinem
Unterteil 21.1, an dem ein Antriebswirtel 21.2 angeordnet
ist, über Drehlager 24 an einer auf dem Maschinengestell
ST befestigten Säule 25 gelagert ist. Durch die Säule
25 verläuft eine Zuführungsleitung 26 für aufgelöstes
Fasermaterial FS. An die Zuführungsleitung 26 schließt
sich ein radialer und axialer Richtung schräg durch den
Rotor 21 geführter weiterer Zuführungskanal 26.1 an, der
in ein Zuführungsrohr 27 einmündet, das fest mit dem
Rotor 21 verbunden ist und parallel zur Rotordrehachse
nach oben geführt ist.
An dem Rotor 21 ist exzentrisch zur Rotordrehachse das
Gehäuse 30 einer Spinnvorrichtung angeordnet, das mit
seinem zentralen, unteren Hohlschaft 30.3 über ein Lager
34 drehbar im Rotor 21 gelagert ist. Der Rotor 21 besitzt
weiterhin eine koaxial zur Rotordrehachse über ein vorge
gegebenes Stück nach oben geführte Hohlachse 21.5, die
von unten in ein gestellfest angeordnetes Fadenleitrohr
38 hineingeführt und mit diesem über ein Drehlager 39 ver
bunden ist. Das Fadenleitrohr 38 verläuft demnach koaxial
zur Rotordrehachse und ist an einem Teil ST1 des
Maschinengestells aufgehängt.
Das Gehäuse 30 ist analog zur Vorrichtung nach den
Fig. 1-3 über ein Umlaufgetriebe mit dem Maschinen
gestell gekoppelt. Hierzu befindet sich an der Unter
seite des Gehäuses 30 ein Planetenrad 35, das über
einen Antriebsriemen 36 mit einem Sonnenrad 37 gekoppelt
ist, welches am unteren Ende des gestellfesten Faden
leitrohres 38 angeordnet ist. Die Funktionsweise dieser
Kuppelung ist anhand des oben behandelten Ausführungs
beispieles bereits beschrieben.
In dem Gehäuse 30 ist wiederum der Stator 31 einer Rotor-
Spinnvorrichtung angeordnet, die Spinnrotoren 32 und 33
umfaßt. An diesen sind in nicht dargestellter Weise
analog zu Fig. 1 Fadenabführungsrohre angeordnet.
Das Oberteil 30.1 des Gehäuses 30 ist über ein Drehlager
29 mit einem Rohrbogen 28 verbunden, der, wie auch aus
Fig. 5 zu entnehmen ist, seinerseits mit dem oberen Ende
des Faserzuführungsrohres 27 fest verbunden ist.
Der Rotor 21 bildet mit einer zylindrischen Außenwand 22
und einem abnehmbaren Deckel 23 einen im wesentlichen
zylindrischen Topf.
Die Funktionsweise der Vorrichtung nach den Fig. 4
und 5 wird nachgehend erläutert.
Der Rotor 21 wird über einen nicht dargestellten Antriebs
riemen in Drehung versetzt und das Gehäuse 30 dreht sich
infolge der Kupplung über das Umlaufgetriebe 35-36-37 in
entgegengesetztem Drehsinn zum Rotor 21, und bei ent
sprechender Wahl der Übersetzungsverhältnisse entspricht
einer Rotordrehung genau eine Umdrehung des Gehäuses 30.
Durch die Zuführungsleitung 26 wird aufgelöstes Faser
material FS zugeführt, welches durch den Zuführungskanal
26.1 sowie die Zuführungsrohre 27 und 28 in das Oberteil
30.1 des Gehäuses 30 gelangt und von dort auf die beiden
Spinnrotoren 32 und 33 verteilt wird. Die erzeugten
Spinnfäden werden nach unten abgezogen und erhalten im
Hohlschaft 30.3 des Gehäuses 30 die erste Zwirndrehung
ZD1. Die Fäden werden dann durch den Fadenleitkanal 21.3
über ein Führungselement 21.4 radial zur Rotordrehachse
hin und in den Hohlschaft 21.5 geführt, durch den die in
das gestellfeste Fadenleitrohr 38 geführt und nach oben
abgezogen werden. Hierbei erhalten sie die zweite Zwirn
drehung ZD2.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Zwirns mittels
eines drehbar in einem Maschinengestell gelagerten
Rotors, der einen mindestens über einen Teil seines
Durchmessers radial zur Rotorachse geführten Fadenleit
kanal für einen Faden aufweist, welcher nach dem
Austritt aus dem Fadenleitkanal durch ein Fadenleitrohr
zu einem in der Verlängerung der Rotorachse liegenden
Zentrierpunkt weitergeführt wird, wobei in dem Bereich
oberhalb des Rotors aufgelöstes Fasermaterial einge
leitet wird, das durch den Rotor hindurch zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der axial zugeführte
Strom von aufgelöstem Fasermaterial in dem Raum oberhalb
des Rotors nach oben und sodann einer exzentrisch zur
Rotorachse drehbar auf dem Rotor angeordneten Spinnvor
richtung zugeführt wird, in welcher mindestens zwei
Spinnfäden erzeugt und nach unten zum Fadenleitkanal des
Rotors hin abgeführt werden und dort einen Fachverband
bilden, wobei sie aufgrund einer Drehung der Spinn
vorrichtung gegenüber dem Rotor eine erste Zwirndrehung
erfahren, und die Fäden sodann im Fadenleitkanal des
Rotors dem Fadenleitrohr zu- und in diesem nach oben
geführt werden, wobei sie aufgrund der Drehung des
Rotors im Gegensinn zur Drehung der Spinnvorrichtung
eine zweite Zwirndrehung erfahren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung des Fasermaterials nach oben koaxial
zur Rotorachse erfolgt, während die Abführung der
Fäden beim Einbringen der ersten und zweiten Zwirn
drehung exzentrisch zur Rohrachse erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung des Fasermaterials nach oben exzentrisch
zur Rotorachse erfolgt, während die Abführung der
Fäden beim Einbringen der ersten Zwirndrehung
exzentrisch und beim Einbringen der zweiten Zwirndrehung
koaxial zur Rotorachse erfolgt.
4. Vorrichtung zur Herstellung eines Zwirns gemäß dem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3 mit mindestens
einem drehbaren in einem Maschinengestell gelagerten,
antreibbaren Rotor, der einen mindestens über einen
Teil seines Durchmessers radial zur Rotorachse geführten
Fadenleitkanal für einen Faden aufweist, welcher nach
dem Austritt aus dem Fadenleitkanal durch ein Faden
leitrohr zu einem in der Verlängerung der Rotorachse
liegenden Zentrierpunkt weitergeführt wird, und mit
einer Einrichtung zum Zuführen von aufgelöstem Faser
material in dem Bereich oberhalb des Rotors, welcher
eine von unten koaxial in den Rotor hineingeführte
Zuleitung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem
Rotor (1, 21) exzentrisch zur Rotordrehachse eine
Spinnvorrichtung angeordnet ist mit einem gegenüber dem
Rotor (1, 21) um eine parallel zur Rotordrehachse
verlaufende Drehachse drehbaren Gehäuse (10; 30),
in dem exzentrisch und symmetrisch zur Gehäusedrehachse
zwei Spinnaggregate (12, 13; 32, 33) angeordnet sind,
daß die produzierten Spinnfäden gemeinsam einen
koaxial zur Gehäusedrehachse liegenden, mit dem Gehäuse
(10; 30) verbundenen Fadenabführungsrohr (10.3; 30.3)
zugeführt werden, dessen Austrittsöffnung in den
Fadenleitkanal (1.3; 21.3) des Rotors (1; 21) einmündet,
welcher in im wesentlichen radialer Richtung bis zu
dem nach oben geführten Fadenleitrohr (18; 38) verläuft,
und das Fasermaterial in einem Zuführungsrohr (6; 27)
dem Raum oberhalb des Rotors (1; 21) nach oben und
der Spinnvorrichtung zugeführt wird und das Gehäuse
(10; 30) ein koaxial zur Gehäusedrehachse liegendes
Antriebsrad (15; 35) aufweist, das als Planetenrad
eines Umlaufgetriebes mit einem oberhalb des Rotors
(1; 21) koaxial zur Rotordrehachse aber gestellfest
angeordneten Sonnenrad (17; 37) getriebemäßig gekoppelt
ist, wobei der Rotor (1; 21) den Steg des Umlaufgetriebes
bildet und die Ausbildung des Umlaufgetriebes mit einem
Übersetzungsverhältnis von Sonnenrad (17; 37) zu Planeten
rad (15; 35) von mindestens 1 : 1 derart ist, daß bei
einer Drehung des Rotors (1; 21) das Gehäuse (10; 30) im
entgegengesetzten Drehsinn rotiert wie der Rotor (1; 21).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Umlaufgetriebe ein Riemengetriebe ist, bei dem
das Sonnenrad (17; 37) und das Planetenrad (15; 35) über
einen beide umfassenden Riemen (16; 36) miteinander
gekoppelt sind und sich die Durchmesser von Sonnenrad
(17; 37) zu Planetenrad (15; 35) mindestens wie 1 : 1
verhalten.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis von Sonnenrad
(17; 37) zu Planetenrad (15; 35) mindestens 2 : 1
beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6 zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fasermaterial in einem in
seinem ersten Abschnitt koaxial zur Rotordrehachse
aufwärts verlaufende, gestellfesten Zuführungsrohr
(6) zugeführt wird, an dem das Sonnenrad (17) des
Umlaufgetriebes fest angeordnet ist, und das Faden
leitrohr (18) exzentrisch zur Rotordrehachse dem
Gehäuse (10) gegenüberliegend angeordnet und mit
dem Rotor (1) fest verbunden ist und der Fadenleit
kanal (1.3) im wesentlichen radial das Zuführungsrohr
(6) umgehend zum Fadenleitrohr (18) verläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an das Zuführungsrohr (6) ein im wesentlichen
radial verlaufender Rohrbogen (8) angeschlossen ist,
der mit dem Zuführungsrohr (6) drehbar verbunden ist
und mit dem Rotor (1) umläuft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umgehung im Fadenleitkanal (1.3)
einen mit dem Rotor (1) fest verbundenen Führungsring
(1.4) aus verschleißfestem Material aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6 zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fasermaterial in axialer und
radialer Richtung durch den Rotor (21) einem exzen
trisch zur Rotordrehachse angeordneten, aufwärts
gerichtetem Zuführungsrohr (27) zugeführt wird, an
das quer zur Rotordrehachse ein rotorfester Rohrbogen
(28) anschließt, und daß das Fadenleitrohr (38)
koaxial zur Rotordrehachse angeordnet und mit dem
Maschinengestell (ST1) fest verbunden ist und an ihm
das Sonnenrad (37) des Umlaufgetriebes fest angeordnet
ist und der Fadenleitkanal (21.3) radial verläuft und
in einen axialen Hohlschaft (21.5) des Rotors (21)
mündet, dessen Austrittsende dem unteren Ende des
Fadenleitrohres (38) gegenüberliegt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spinnvorrichtung eine Rotor-
Spinnvorrichtung mit zwei Spinnrotoren (12, 13; 32,
33) als Spinnaggregate ist, die in einem gemeinsamen
fest im Gehäuse (10; 30) angeordneten Stator (11; 31)
gelagert sind.
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