DE4427875C1 - Verfahren zur Herstellung eines Zwirns in einem integrierten Spinn-Zwirnprozess nach dem Doppeldrahtprinzip sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Zwirns in einem integrierten Spinn-Zwirnprozess nach dem Doppeldrahtprinzip sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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-
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Description
Die bekannteste Art zur Herstellung eines Zwirns
besteht darin, daß in einem ersten Arbeitsgang
mittels geeigneter Spinnaggregate aus aufgelöstem
Fasermaterial Spinnfäden hergestellt werden, die
in einem nachfolgenden Arbeitsgang mittels Zwirn
einrichtungen, zum Beispiel Doppeldraht-Zwirn
einrichtungen, zu einem Zwirn weiterverarbeitet
werden. Zwischen diese beiden Arbeitsgänge sind noch
ein Spulprozeß und fallweise ein Fachprozeß
eingeschaltet. Für die Zwirnherstellung sind damit
jeweils selbständige, voneinander getrennt wirkende
Spinnmaschinen einerseits und Zwirnmaschinen
andererseits erforderlich, was sowohl in
maschineller Hinsicht als auch hinsichtlich des
Arbeitsablaufes aufwendig ist.
Es sind aus den Druckschriften DD 78 710 und
FR-A-2 354 403 auch Verfahren und Einrichtungen
bekannte bei denen mittels zweier benachbarter,
das heißt, nebeneinander oder übereinander
angeordneter Spinnaggregate, einzelne Spinnfäden
erzeugt werden, die direkt nach dem Spinnen
zusammengeführt und einer Zwirndrehung unter
worfen werden.
In der älteren, als DE 43 31 801 C1 nachveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung P 43 31 801.0-26 sind weiterhin ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Zwirns aus Fasermaterial beschrieben, bei
denen nach dem Doppeldrahtprinzip gearbeitet wird,
indem die mittels der Spinnaggregate aus Faser
material erzeugten Spinnfäden, die einer
gemeinsamen ersten Zwirndrehung unterworfen wurden,
dann - dem Doppeldrahtprinzip entsprechend -
entgegengesetzt zur ersten Laufrichtung geführt
werden, um einen um die Spinnaggregate rotierenden
Fadenballon zu bilden und zu durchlaufen, und
über einen oberhalb der Spinnaggregate liegenden
Zentrierpunkt einer Aufwickelvorrichtung zugeführt
werden. Jedem Spinnaggregat wird aufgelöstes
Fasermaterial im wesentlichen in radialer Richtung
durch die vom Fadenballon definierte Hüllfläche
hindurch zugeführt, und mindestens im Bereich der
Zuführung des Fasermaterials durch den Fadenballon
wird der den Fadenballon bildende Faden durch ein
mit dem Fadenballon rotierendes Fadenleitelement
hindurchgeführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mittels
der das Fasermaterial in einem möglichst gleich
mäßigen, verlustfreien Faserstrom durch die
Hüllfläche des Fadenballons hindurch in den vom
Fadenballon definierten Innenraum eingetragen und
den Spinnaggregaten zugeführt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt verfahrens
mäßig mit den Merkmalen aus dem Patentanspruch 1.
Eine vorteilhafte Variante des Verfahrens ist in
Patentanspruch 2 beschrieben.
Eine Vorrichtung zur Durchführung das erfindungs
gemäßen Verfahrens ist Gegenstand des Patent
anspruchs 3. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser
Vorrichtung sind in den abhängigen Unteransprüchen
beschrieben.
Die Erfindung greift somit den in der älteren
Anmeldung beschriebenen Grundgedanken auf, in
eine im wesentlichen nach dem Doppeldrahtprinzip
aufgebaute Zwirneinrichtung Spinnaggregate so
zu integrieren, daß in einem kontinuierlichen
Arbeitsprozeß die mittels der Spinnaggregate
erzeugten Spinnfäden unmittelbar anschließend
an ihre Herstellung zusammengefaßt und dem
Doppeldrahtprinzip entsprechend mit zwei Zwirn
drehungen versehen und zu einem Zwirn verarbeitet
werden.
Möglichkeiten zur Zuführung des Fasermaterials in
den vom Fadenballon umschlossenen Raum sind
beispielsweise in der älteren, als DE 43 07 296 C1 nachver
öffentlichten deutschen Patentanmeldung
P 43 07 296.8-26 beschrieben.
Ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung
besteht darin, das aufgelöste Fasermaterial zu
nächst einem Ringraum zuzuführen, der in der Zone
der Fasereinspeisung liegt und koaxial zur
Spindelachse angeordnet ist. Durch diesen Ringraum
ist der den Fadenballon bildende Faden geführt,
und zwar derart, daß er den Ringraum in einer
Art Säule oder Speiche durchquert, die Teil eines
rotierenden Bauteils ist, so daß der den Faden
ballon durchlaufende Faden nicht in direkten
Kontakt mit dem zugeführten Fasermaterial kommt.
Das Fasermaterial wird dem Ringraum von außen in
radialer Richtung zugeführt und aus dem Ringraum
nach innen abgeführt und den Spinnaggregaten
zugeführt. Die Speiche oder Säule, durch welche
der Faden geführt ist, kann so ausgestaltet sein,
daß sich daran keine Fasern anlegen können. Die
Förderung des Fasermaterials in den Ringraum
hinein und aus dem Ringraum heraus kann mittels
Unterdruck erfolgen. Die Abführung des Faser
materials aus dem Ringraum erfolgt zweckmäßig
an einer Stelle, die in Bewegungsrichtung der
Speiche oder Säule um eine vorgegebene Strecke
am Umfang des Ringraums versetzt angeordnet ist.
Die Größe der Versetzungsstrecke ist abhängig von
der Bewegungskomponente in Umfangsrichtung, die
das Fasermaterial beim Eintritt in den Ringraum
erhält.
Wie weitgehend der Faserstrom beim Durchtritt
durch den Ringraum gestört wird, hängt vom
Verhältnis der Breite der Speichen oder Säulen
in Umfangsrichtung zum gesamten Ringraumumfang
ab. Es hat sich gezeigt, daß der Ringraum eine
Speicherfunktion ausübt, obwohl Zuführung und
Abführung des Fasermaterials im wesentlichen an
der gleichen Stelle des Ringraums erfolgen.
Der Vorbeigang der Speiche oder Säule an der
Zuführungs- bzw. Abführungsstelle erzeugt zwar
fallweise immer noch eine Störung des Faserstroms,
was zum Austreiben einer oder mehrerer Fasern aus
dem Faserstrom führen kann. Es hat sich jedoch
überraschenderweise gezeigt, daß eine vom übrigen
Faserstrom separierte Einzelfaser im Ringraum in
einen oder mehrere Spindelumläufe hineingezwungen
wird, uni dann doch infolge des Unterdrucks dem
den Spinnaggregaten zustrebenden Faserstrom wieder
zugeführt zu werden. In diesem Falle übernimmt der
Ringraum eine Speicherfunktion für einzelne aus dem
Faserstrom herausgeschlagenen Einzelfasern.
Im Prinzip kann der Ringraum an praktisch jedem
Punkt im Konturenverlauf des Fadenballons
angeordnet werden, Vorteilhafterweise wird aber
das rotierende Bauteil und damit der Ringraum so
angeordnet, daß eine möglichst große radiale
Ausdehnung erzielt wird. Da die Breite der
Speichen oder Säulen in Umfangsrichtung, wie weiter
unten näher erläutert wird, im wesentlichen durch
die maximale Länge der zuzuführenden Fasern
bestimmt ist und vom Radius des Ringraums unabhängig
ist, nimmt der Überdeckungsgrad der umlaufenden
Speichen oder Säulen gegenüber den Zuführungs- und
Abführungsöffnungen umso mehr ab, je größer der
Radius des Ringraums ist. Das heißt, die
störungsfreie Zeit für den Eintrag des Material
stroms in den Innenraum des Fadenballons nimmt
bei Vergrößerung des Ringraumradius zu.
Das rotierende Bauteil, durch welches der durch
den Fadenballon laufende Faden geführt wird, kann,
wie weiter unten anhand von Ausführungsbeispielen
gezeigt wird, Bestandteil eines zur Gesamtspindel
gehörenden Bauelementes sein, beispielsweise Teil
eines mit der Spindelrotorscheibe verbundenen
mitumlaufenden Begrenzertopfes oder Teil einer
Ballonfadenführung zum Zentrierpunkt am oberen
Ende des Fadenballons hin. Das rotierende Bau
element kann aber ebenso ein von den übrigen
Maschinenteilen getrenntes Element darstellen,
das vom Faden selbst frei mitgeschleppt wird.
Wenn die Förderung des Fasermaterials zum Ringraum
hin und vom Ringraum weg mittels Unterdruck
erfolgt, ist es, wie weiter unten anhand von
Ausführungsbeispielen erläutert, zweckmäßig, wenn
der Ringraum mit gegenüber den unter höherem Druck
stehenden Räumen über Spalt- oder Labyrinth
dichtungen abgedichtet ist.
Im folgenden werden anhand der beigefügten
Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele für das
Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung
näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 in einer Schnittansicht eine Doppeldraht-
Zwirnspindel mit darin integrierten Spinnaggregaten
in Form von Spinnrotoren;
Fig. 2 in einer perspektivischen, teilweise
geschnittenen Teilansicht die Zwirnspindel nach
Fig. 1 im Bereich der Fasermaterialzuführung;
Fig. 3 in einer perspektivischen Ansicht das
rotierende Bauteil der Ausführungsform nach den
Fig. 1 und 2 als Teil eines Begrenzermantels;
Fig. 4 in einer stark vergrößerten Teildar
stellung den Bereich der Faserzuführung zum
Ringraum bei der Ausführungsform nach den Fig.
1 bis 3 zusammen mit einer graphischen Darstellung
des Druckverlaufs in den Spalten zwischen Ring
raum und Außenraum;
Fig. 5 im Teilschnitt eine Doppeldraht-Zwirn
spindel mit Spinnrotoren analog Fig. 1 bei einer
anderen Ausführungsform der Fasermaterialzuführung.
Fig. 1 zeigt eine Doppeldraht-Zwirnspindel. In
einem durch eine Spindelbank 21 repräsentierten
Maschinengestell ist mittels eines Lagerblocks
22 ein Hohlschaft 23 drehbar gelagert, dessen
äußeres, das heißt unteres Ende an eine nicht
dargestellte Saugluftquelle anschließbar ist.
Der über den Wirtel 24 von einem nicht darge
stellten Tangentialantriebsriemen antreibbare,
einen Teil des Spindelrotors bildende Hohlschaft
23 trägt eine radial nach außen gerichtete
Spindelrotorscheibe 26 mit einem im wesentlichen
radial geführten Fadenleitkanal 27. Am Außen
umfang der Spindelrotorscheibe 26 ist ein
Ballonbegrenzertopf 7 befestigt, in dessen Wand
ein Fadenleitrohr 3 nach oben geführt ist, das
mit seinem unteren Ende an den Fadenleitkanal 27
anschließt und aus dessen oberem Ende der Faden F3
zum Zentrierpunkt 37 hin austritt. In das innere
Ende des Fadenleitkanals 27 mündet als Teil der
Spindelhohlachse ein an seinem unteren Ende
abgebogenes Fadenführungsrohr 29, das so in den
Hohlschaft 23 eingesetzt ist, daß zwischen dem
Hohlschaft und dem Fadenführungsrohr 29 Luft
kanäle 30 frei bleiben. Der Spindelrotor wird
damit insgesamt im wesentlichen von folgenden
Elementen gebildet: Hohlschaft 23, Spindelrotor
scheibe 26, Ballonbegrenzertopf 7 mit Fadenleit
rohr 3 sowie Fadenführungsrohr 29.
Auf dem oberen Ende des Hohlschaftes 23 ist unter
Zwischenschaltung von geeigneten Lagern ein im
wesentlichen geschlossenes, gegen Drehung über
Permanentmagnetpaare 51, 52 gesichertes Innen
gehäuse 12 gelagert, das im wesentlichen die Form
eines Zylinders besitzt mit einem Boden 12.1, einer
Außenwand 12.2 und einem abnehmbaren Deckel 12.3.
Innerhalb dieses Innengehäuses 12 sind zwei
Rotorspinnvorrichtungen R1 und R2 untergebracht,
deren Spinnrotoren 1 und 2 mittels eines Antriebs
riemens 9 von einem in Fig. 1 nicht dargestellten
Motor aus angetrieben werden. Durch den Deckel
12.3 sind die in die Spinnrotoren 1 und 2 ein
mündenden Fasermaterialeinspeisungsrohre 5 und 6
geführt. Weiterhin sind durch den Deckel 12.3
koaxial oberhalb der Spinnrotorachsen verlaufende
Fadenabzugsrohre 31 und 32 geführt, durch welche
die in den Spinnrotoren 1 und 2 hergestellten
Spinnfäden F1 bzw. F2 abgezogen werden, bevor sie
durch das obere Einlaufende 11a der nach unten
gerichteten Spindelhohlachse 11 einlaufen, die
unter Zwischenschaltung beispielsweise einer
Ringspaltdichtung 33 in das obere Ende des
Fadenführungsrohres 29 mündet.
An das innere Ende des Hohlschaftes 23 schließen
sich Luftkanäle 39, 40 an, die in den Innenraum
des Innengehäuses 12 im Bereich der Spinnrotoren
1 und 2 einmünden. Das äußere Ende des Hohl
schaftes 23 ist in nicht dargestellter Weise an
eine Saugquelle angeschlossen, so daß über den
Hohlschaft 23 und die Luftkanäle 39, 40 im
Innenraum des Innengehäuses 12 ein Unterdruck
erzeugt wird, der in die Fasermaterialeinspeisungs
rohre 5 und 6 hineinwirkt und die Faserein
speisung zu den Spinnrotoren 1 und 2 bewirkt.
Das Innengehäuse 12 ist von einem Außengehäuse 34
umgeben, das einen abnehmbaren Deckel 35 trägt,
in dem die mit den entsprechenden Gegenmagneten
im Deckel 12.3 des Innengehäuses zusammen
wirkenden Permanentmagnetpaare 51, 52 angeordnet
sind, wodurch eine berührungslose Haltevorrichtung
zwischen dem Innengehäuse 12 mit den in ihm
fest angeordneten Bauteilen und dem Außengehäuse
34 gebildet wird. An der Oberseite des Deckels
35 des Außengehäuses 34 befindet sich als
koaxial zur Spindelhohlachse liegender Zentrier
punkt eine Fadenaustrittsöffnung 37, an die sich
ein Abzugswerk für den Zwirnfaden F3 anschließt.
Die Energieversorgung des nicht dargestellten
Antriebsmotors für die Rotorspinnvorrichtungen R1
und R2 erfolgt durch die Spindelrotorscheibe 26
hindurch über ein schematisch angedeutetes System
aus Schleifringkontakten 41, 42 mit nicht
dargestellten, daran anschließenden elektrischen
Leitungen. Auch die dynamometrische
Energieumwandlung kann zur Erzeugung und Zuführung
der notwendigen elektrischen Energie benutzt
werden.
Zur Zuführung des Fasermaterials sind im
Außengehäuse 34 Fasermaterialzuführungskanäle 4
angeordnet, von denen in Fig. 1 nur einer
sichtbar ist. Der Fasermaterialzuführungskanal 4
besitzt eine in einen Ringraum 10 mündende Aus
trittsöffnung 4.1. Dieser versetzt gegenüberliegend
ist eine Eintrittsöffnung 6.1 des Fasermaterial
einspeisungskanals 6 im Deckel 12.3 des Innen
gehäuses 12 angeordnet. Der Ringraum 10 wird
an seiner Ober- und Unterseite begrenzt durch
ringförmige Teile 8.1 und 8.2, die Teil eines
rotierenden Bauteils sind, das am oberen Rand
des Begrenzertopfes 7 angeordnet ist und somit
mit diesem rotiert. Die genauere Ausbildung
dieses Begrenzertopfes ist Fig. 3 zu entnehmen.
Danach sind die beiden ringförmigen Teile 8.1 und
8.2 über speichenartige oder säulenartige Ver
bindungselemente 13.1, 13.2 und 13.3 miteinander
verbunden. Durch das Verbindungselement 13.1 ist
das Fadenleitrohr 3 für den Faden F3 hindurch
geführt. Es ist leicht zu erkennen, daß der
zugeführte Fasermaterialstrom FM von der Aus
trittsöffnung 4.1 aus durch den Ringraum 10
hindurch in die Eintrittsöffnung 6.1 eintritt,
solange der Durchtritt nicht durch eins der
Verbindungselemente 13.1 bis 13.3 abgedeckt ist.
Die Breite der Verbindungselemente 13.1 bis 13.3
in Umfangsrichtung richtet sich im wesentlichen
nach der maximalen Länge der im zugeführten
Faserstrom enthaltenen Fasern. Diese Breite soll
größer sein als die halbe Faserlänge der längsten
Faser im zugeführten Fasermaterialstrom. Unter
dieser Bedingung ist es ausgeschlossen, daß sich
einzelne Fasern um die Verbindungselemente herum
wickeln und somit den Fasermaterialstrom stärker
stören. Die Verbindungselemente 13.1 bis 13.3
besitzen vorzugsweise in Rotationsrichtung die Form
eines Flügelprofils zur Reduzierung der
aerodynamischen Verluste. Da die Breite der
Verbindungselemente 13.1 bis 13.3 somit im
wesentlichen festgelegt ist, richtet sich der
Überdeckungsgrad nach dem Radius des Ringraums 10
und der Anzahl der Verbindungselemente 13.1 bis
13.3. Es hat sich als ausreichend erwiesen, drei
Verbindungselemente vorzusehen und es ist sehr
vorteilhaft, wenn der Radius des Ringraums 10
möglichst groß ist, das heißt, wenn das rotierende
Bauteil an einer Stelle angeordnet ist, die der
größten radialen Ausdehnung des Innengehäuses 12
entspricht. Dies ist bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 bis 3 der Fall. Die Versetzung der
Eintrittsöffnung 6.1 zur Austrittsöffnung 4.1 in
Drehrichtung der Teile 8.1 bis 8.2 entspricht
vorzugsweise der Beziehung:
wobei
S = Betrag der Versetzung, B = radiale Breite des
Ringraums 10, VF = Geschwindigkeit der zugeführten
Fasern und VS = Umfangsgeschwindigkeit der
Verbindungselemente 13.1 bis 13.3.
Die Förderung des zuzuführenden Fasermaterials
durch die Fasermaterialzuführungskanäle 4 und
die Fasermaterialeinspeisungskanäle 5 und 6
erfolgt mittels Unterdruck. Der im Innenraum des
Innengehäuses 12 vorhandene Unterdruck setzt sich
über die Fasermaterialeinspeisungskanäle 5 und 6
in den Ringraum 10 fort. Damit sich in diesem
Ringraum ein ausreichender Unterdruck aufbauen
kann, sind in den den Ringraum 10 mit den unter
höherem Druck stehenden Räumen verbindenden
Spalten zwischen der Außenwand des Innengehäuses
12 und der Innenwand des Außengehäuses 34
Spaltdichtungen 14, 15 vorgesehen, deren
genauere Ausbildung und Wirkungsweise den Fig.
2 und 4 zu entnehmen ist. Vorzugsweise besitzen
diese Spaltdichtungen 14 und 15 in Umfangs
richtung der Spalte Rückführgewindegänge mit in
Bezug auf den Ringraum 10 gegenläufigen Steigungen
derart, daß infolge der Gewindesteigung die von
außen dem Ringraum 10 zuströmende Luft gestaut
wird. Die Verhältnisse sind in Fig. 4 genauer
dargestellt. Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt im
Bereich der Spalte zwischen dem unteren Ringteil
8.1 bzw. dem oberen Ringteil 8.2 und der Innen
wand des Außengehäuses 34. Die von außen zu
strömende Luft ist durch Strömungslinien L
angedeutet. In bekannter Weise wird innerhalb der
Dichtung Druckenergie in Geschwindigkeitsenergie
umgesetzt, wodurch die Drosselwirkung entsteht.
Auf der rechten Seite von Fig. 4 ist in einem
Diagramm der Verlauf des Unterdrucks -P in Umfangs
richtung X, wie durch ein kleines Koordinaten
system angedeutet, dargestellt. Es kann daraus
abgelesen werden, daß der Druck von den Punkten
P1 über P2 bis zu dem der Mitte des Ringraums 10
entsprechenden Punkt P3 abfällt, und dann über die
Punkte P4 und P5 nach außen wieder anzusteigen.
Im folgenden wird anhand von Fig. 5 eine etwas
andere Art der Ausbildung des den Ringraum
begrenzenden rotierenden Bauteils beschrieben.
In Fig. 5 sind nur die Bauteile genauer
dargestellt und mit eigenen Bezugsziffern ver
sehen, die gegenüber der Ausführungsform nach
den Fig. 1 bis 4 unterschiedlich sind. Im
übrigen Aufbau entspricht die in Fig. 5
dargestellte Doppeldraht-Zwirnspindel der Doppel
draht-Zwirnspindel nach den Fig. 1 bis 4.
Gemäß Fig. 5 ist das rotierende Bauteil als
oberhalb der Spindel angeordnetes, kappenförmiges
Rad 28 ausgebildet, das oberhalb des Deckels 17
des Innengehäuses 16 liegt und dessen Radachse 25
über Drehlager 20 in einer festen Halterung 19
gelagert ist. Am äußeren Umfang des Rades 28 sind
zwei ringförmige Teile 36.1 und 36.2 angeordnet,
die zwischen sich den Ringraum 50 begrenzen, der
an beiden Seiten durch die Innenwand eines eben
falls kappenartig ausgebildeten Außengehäuses 18
und die Außenwand des Deckels 17 des Innengehäuses
16 begrenzt wird. Die beiden ringförmigen Teile
36.1 und 36.2 sind über speichenartige Verbindungs
elemente 36.1 und 36.2 miteinander verbunden.
Durch das Verbindungselement 38.1 ist ein Ballon
fadenführungsrohr 43 hindurchgeführt, an dessen
unterem Ende der den Fadenballon durchlaufende
Faden F3 eintritt und in dem er zum Zentrierpunkt
47 geführt und dort abgezogen wird.
Durch das Außengehäuse 18 sind die Fasermaterial
zuführungskanäle 44 (in Figur nur einer sichtbar)
geführt, deren Austrittsöffnungen 44.1 in den
Ringraum 50 einmünden. Ihnen versetzt gegenüber
liegen die Eintrittsöffnungen 46.1 der
Fasermaterialeinspeisungskanäle 46 bzw. 45 welche in
die Rotoren 2 bzw. 1 der Rotorspinnvorrichtung
R2 bzw. R1 einmünden.
Zur Abdichtung der Spalte zwischen der Innenwand
des Außengehäuses 18 und der Außenwand des
Deckels 17, durch welche Luft in den Ringraum 50
einströmen kann, dienen wiederum Spaltdichtungen
48 und 49 in der bereits beschriebenen Bauart.
Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist
erreicht, daß der Ringraum einen relativ großen
Radius besitzt und somit der Überdeckungsgrad der
Austritts- bzw. Eintrittsöffnungen herabgesetzt
wird. Die Antriebsvorrichtung für das kappen
förmige Rad 28 ist nicht eigens dargestellt. Sie
kann mit dem Fachmann geläufigen Mitteln
aufgebaut sein.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines Zwirns in einem
integrierten Spinn-Zwirnprozeß, bei dem mittels
mindestens zweier benachbarter Spinnaggregate
einzelne Spinnfäden erzeugt werden, die zuerst
zusammengeführt und einer gemeinsamen ersten
Zwirndrehung unterworfen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spinnfäden dann - dem
Doppeldrahtprinzip entsprechend - entgegengesetzt
zur ersten Laufrichtung geführt werden, um
einen und die Spinnaggregate rotierenden
Fadenballon zu bilden und zu durchlaufen und über
einen oberhalb der Spinnaggregate liegenden
Zentrierpunkt einer Aufwickelvorrichtung
zugeführt zu werden, wobei jedem Spinnaggregat
aufgelöstes Fasermaterial im wesentlichen in
radialer Richtung durch die vom Fadenballon
definierte Hüllfläche hindurch zugeführt wird,
und mindestens im Bereich der Zuführung des
Fasermaterials durch den Fadenballon der
den Fadenballon bildende Faden durch ein
mit dem Fadenballon rotierendes Fadenleitelement
hindurchgeführt wird, und das Fasermaterial
zunächst in radialer Richtung einem koaxial
zur Achse des Fadenballons angeordneten, von der
Hüllfläche durchsetzten Ringraum zugeführt
wird, in dem das Fadenleitelement läuft, und das
Fasermaterial anschließend unter der Wirkung
eines Unterdrucks im wesentlichen in radialer
Richtung aus dem Ringraum abgeführt und den
Spinnaggregaten zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abführung des Fasermaterials
aus dem Ringraum jeweils an einer Stelle erfolgt,
die der Zuführungsstelle radial gegenüber liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abführung des Fasermaterials
aus dem Ringraum jeweils an einer Stelle er
folgt, die gegenüber der Zuführungsstelle um eine
vorgegebene Strecke in Rotationsrichtung des
Fadenballons versetzt ist.
4. Vorrichtung zur Herstellung eines Zwirns aus
Fasermaterial gemäß dem Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 3 mit mindestens einem
drehbar in einem Maschinengestell gelagerten,
antreibbaren Spindelrotor und einer
Spindelhohlachse, an die sich ein im wesentlichen
radial nach außen geführter Fadenleitkanal
für einen Faden anschließt, welcher nach dem
Austritt aus dem Fadenleitkanal unter
Ballonbildung zu einem in der Verlängerung
der Spindelhohlachse liegenden Zentrierpunkt
geführt und dann abgezogen wird und
mit einer Einrichtung zum Zuführen von auf
gelöstem Fasermaterial in den durch den Faden
ballon definierten Raum, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des durch den Fadenballon
definierten Raums in einem geschlossenen,
fest angeordneten Innengehäuse (12, 16)
mindestens zwei Spinnaggregate (R1, R2)
angeordnet sind mit zugeordneten
Fasermaterialeinspeisungskanälen (5, 6; 45, 46),
die an der Außenseite des Innengehäuses (12, 16)
angeordnete Eintrittsöffnungen (6.1, 46.1)
besitzen, denen außerhalb des durch den
Fadenballon definierten Raums an der
Innenwand eines fest angeordneten Außen
gehäuses (34, 18) angeordnete Austrittsöffnungen
(4.1, 44.1) von Fasermaterialzuführungskanälen
(4, 44) zugeordnet sind und den Spinnaggregaten
(R1, R2) Fadenabführungsrohre (31, 32)
zugeordnet sind, derart, daß die mittels der
Spinnaggregate erzeugten Spinnfäden (F1, F2)
gemeinsam und zentral in die in das Innengehäuse
(12) hineingeführte Spindelhohlachse (29)
einführbar sind und der Faden (F3) im Fadenballon
mindestens auf einem Teilabschnitt in einem
rotierenden Fadenleitelement (3, 43) geführt ist,
das in ein koaxial zur Spindelhohlachse
angeordnetes und um diese mit dem Fadenballon
rotierendes Bauteil (7, 28) integriert ist, das
in einem Zwischenraum zwischen der Außenwand des
Innengehäuses (12, 16) und der Innenwand des
Außengehäuses (34, 18) angeordnet ist und
mindestens im Bereich der Austrittsöffnungen
(4.1, 44.1) und der Eintrittsöffnungen (6.1,
46.1) für das Fasermaterial zwei in axialer
und/oder radialer Richtung einander
gegenüberliegende ringförmige Teile (8.1, 8.2;
36.1, 36.2) besitzt, die zwischen sich einen
zu den Eintrittsöffnungen (6.1, 46.1) und
Austrittsöffnungen (4.1, 44.1) hin offenen
Ringraum (10, 50) begrenzen, der von
speichenartigen Verbindungselementen (13.1-13.3;
38.1, 38.2) durchsetzt ist, wobei das
Fadenleitelement (3, 43) in einem der
Verbindungselemente (13.1, 38.1) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Eintrittsöffnungen (6.1, 46.1)
der Fasermaterialeinspeisungskanäle (5, 6,
45, 46) gegenüber den Austrittsöffnungen (4.1,
44.1) der Fasermaterialzuführungskanäle (4, 44)
um eine vorgegebene Strecke in Drehrichtung
des rotierenden Bauteils (7, 28) versetzt
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die ringförmigen Teile
(8.1, 8.2) des rotierenden Bauteils (7) über
ein oder mehrere, vorzugsweise drei
speichenartige Verbindungselemente
(13.1, 13.2, 13.3) miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum
(10) mit Unterdruck beaufschlagbar ist und
in den den Ringraum mit den unter höherem
Druck stehenden Räumen verbindenden Spalten
zwischen der Außenwand des Innengehäuses (12; 17)
und der Innenwand des Außengehäuses (34; 18)
Spalt- oder Labyrinthdichtungen (14, 15; 48, 49)
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spalt- oder Labyrinthdich
tungen (14, 15; 48, 49) in Umfangsrichtung der
Spalte mit Rückführgewindegängen mit in Bezug
auf den Ringraum gegenläufigen Steigungen
versehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang des
speichenartigen Verbindungselements (13.1;
38.1) größer als die halbe Faserlänge der
längsten Faser im zugeführten Fasermaterial ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbildung und
Anordnung des rotierenden Bauelementes (7)
derart ist, daß der Ringraum (10) im Bereich der
größten radialen Ausdehnung des Innengehäuses
(12) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das rotierende
Bauteil als mit dem Spindelrotor fest
verbundener Topf (7) ausgebildet ist, an dessen
oberem Ende die ringförmigen Teile (8.1, 8.2)
angeordnet sind, wobei das Fadenleitelement
als Fadenleitrohr (3) durch die Wand des Topfes
(7) nach oben und durch eines der
speichenartigen Verbindungselemente (13.1)
hindurchgeführt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das rotierende
Bauteil als oberhalb der Spindel im Bereich des
Zentrierpunktes (47) drehbar gelagertes, sich
zum Innengehäuse (16-17) hin öffnendes und
dieses an seiner Oberseite umfassendes,
kappenförmiges Rad (28) ausgebildet ist, an
dessen äußerem Rand die ringförmigen Teile
(36.1, 36.2) angeordnet sind, wobei das
Fadenleitelement als Ballonfadenführungsrohr
(43) vom Rand des Rades (28) zum Zentrierpunkt
(47) durch eines der speichenförmigen
Verbindungselemente (38.1) hindurchgeführt ist
und das Außengehäuse eine oberhalb des Rades
(28) fest angeordnete Kappe (18) aufweist.
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