DE432850C - Verfahren zur Darstellung von Alkoholen aus halogenfreien Aldehyden - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Alkoholen aus halogenfreien Aldehyden

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DE432850C
DE432850C DESCH70749D DESC070749D DE432850C DE 432850 C DE432850 C DE 432850C DE SCH70749 D DESCH70749 D DE SCH70749D DE SC070749 D DESC070749 D DE SC070749D DE 432850 C DE432850 C DE 432850C
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DE
Germany
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aldehydes
alcohols
halogen
aluminum
alcoholates
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Expired
Application number
DESCH70749D
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English (en)
Inventor
Hans Meerwein
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SCHMITZ & CO FA DR GmbH
Original Assignee
SCHMITZ & CO FA DR GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/132Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group
    • C07C29/136Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH
    • C07C29/14Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH of a —CHO group

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Alkoholen aus halogenfreien Aldehyden. Es ist bekannt, daß sich Aldehyde und Ketone durch primäre Alkohole in Gegenwart von katalytisch wirkenden Mitteln zu den entsprechenden Alkoholen reduzieren lassen. So ist im Chemischen Zentralblatt 1922" 11I, S. 496, ein Verfahren beschrieben, bei dein man die Dämpfe der Aldehyde mit überschüssigem Alkohol bei 3oo bis 38o° über einen Cerkatalysator leitet. Die Reduktion der Aldehyde verläuft jedoch hierbei nicht quantitativ und kommt infolge von Katalysatorv ergiftung durch Aldehydharze bald zum Stillstand. Beim Zimtaldehyd und Citral versagt die Methode vollständig.
  • Von allgemeinerer Anwendung ist das in der Patentschrift 384351 beschriebene Verfahren, wonach man auf die Aldehyde Äthylalkohol in Gegenwart von aktiviertem Magnesium einwirken läßt. Bei dieser Reaktion entsteht, wie die Patentschrift angibt und die Nachprüfung bestätigt, Magnesiumäthylat nicht in nachweisbarer Menge. Man muß daher annehmen, daß es sich bei der in Frage kommenden Reaktion um eine Kontaktwirkung des Magnesiummetalls handelt. Da nur die Metalloberfläche als Katalysator wirkt, ist es verständlich, daß in diesem Falle unverhältnismäßig große Mengen Magnesium (etwa 2 Atome auf i Mol. Aldehyd) erforderlich sind.
  • # Das Verfahren der Erfindung besteht nun in der Einwirkung von Aluminiumalkoholaten und ihren unten genannten Äquivalenten auf halogenfreie, in primären Alkoholen gelöste Aldehvde. Überraschenderweise bilden sich hierbei die den Aldehyden entsprechenden Alkohole in glatter Weise. Es konnte dies nicht vorausgesagt werden, weil nach den bisherigen Untersuchungen (vg1. Chemisches Zentralblatt 29o6, II, S. 1309 und r552) bei der Einwirkung von Aluminiumalkoholaten auf unverdünnte Aldehyde oder deren Lösungen in indifferenten Lösungsmitteln unter Verknüpfung zweier Aldehydmoleküle Säureester entstehen. Wenn man aber nach dem neuen Verfahren die Einwirkung der Aluminiumalkoholate auf die Lösungen der Aldehyde in primären Alkoholen vornimmt, so tritt die Bildung der Säureester praktisch vollständig zurück, und es entstehen unter Beteiligung des Lösungsalkohols die den Aldehyden entsprechenden Alkohole.
  • Aus Citral in äthylalkoholischerLösung z.B. erhält man bei Gegenwart von Aluminiumäthylat Geraniol und Acetaldehyd, aus Zimtaldehyd in amylalkoholischer Lösung durch Einwirkung von Aluminiumamylat Zimtalkohol und Isovaleraldehyd:
    CH3
    (1) (CH3)2 # C = CH # CH2 . CH2 # C = CH . CHO + CH3 CH2 OH
    CH3
    -> (CH3)2 # C = CH # CH2 # CH2 # C = CH # CH20H + CH3 CHO
    (2@ C6 H5 CH = CH # CHO + (CH@2 # CH # CH2 . CH20H
    -> C,3 H,; CH = CH . CHp OH -j- (CH3)2 # CH # CH, # CHO.
    Das Verfahren ist für gesättigte und für ungesättigte halogenfreie Aldehyde anwendbar. Äthylendoppelbindungen bleiben in allen Fällen, auch bei den a, ß-ungesättigten Aldehyden unangegriffen. Das Verfahren kann bei Zimmertemperatur ausgeführt werden, doch kann auch unter Erwärmung, namentlich zur Vollendung der Reduktion bei schwieriger reduzierbaren Aldehyden gearbeitet werden.
  • Die aus den angewandten primären Alkoholen im Verlaufe der Reaktion sich bildenden Aldehyde können bei niedrigem Siedepunkt durch einen indifferenten Gasstrom oder ständiges Abdestillieren aus dem Reaktionsgemisch entfernt werden. Dies ist jedoch nicht erforderlich und bei allen bei Zimmertemperatur erfolgenden Reduktionen auch praktisch nicht durchführbar. In diesem Falle gehen die entstehenden Aldehyde unter der Einwirkung der Aluminiumalkoholate mehr oder weniger vollständig durch intramolekulare Umlagerung in Säureester über (vgl. Chemisches Zentralblatt igo6, II, S. 1309, i552). In geringem Grade tritt diese Reaktion auch bei den zu reduzierenden Aldehyden ein. Bei allen praktisch in Betracht kommenden Aldehyden spielt jedoch die Nebenreaktion keine Rolle.
  • Da die Reaktion in völlig homogener Mischung vor sich geht und Erwärmen nur in einzelnen Fällen erforderlich macht, wird die sonst leicht eintretende Verharzung empfindlicher Aldehyde auf ein geringstes Maß zurückgedrängt, so daß die Ausbeuten an Alkoholen 8o Prozent überschreiten. Außerdem ist die Gefahr, daß elementarer Wasserstoff entwickelt wird, der bei ungesättigten Aldehyden eine teilweise Reduktion von Doppelbindungen bewirken kann, bei dem. Verfahren ausgeschlossen.
  • Wie die Aluminiumalkoholate wirken die Aluminiumhalogenalkoholate (vgl. Bulletin de la societe chimique [3] Bd.25, S. 551, und die Patentschrift 277111) sowie die anhydridartigen, alkoxylärmeren Umwandlungsprodukte, wie sie durch Erhitzen der normalen Aluminiumalkoholate für sich (vgl. H e n 1 e , Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 53, S. 720) oder mit Wasser oder wasserabgebenden Stoffen erhalten werden (Patentschrift 277i87).
  • An Stelle der Aluminiumalkoholate können auch die Magnesiumalkoholate oder die Magnesium-Halogen-Alkoholate der allgemeinen Formel Mg HR verwendet werden.
  • Schließlich können auch Mischungen der Alkoholate und Halogenalkoholate des Aluminiums und Magnesiums zur Anwendung gelangen.
  • Beispiel i.
  • Zu einer Auflösung von ioo ccm Zimtaldehyd in 250 ccm hochprozentigem Alkohol fügt man 30 g geschmolzenes Aluminiumäthylat. Das Reaktionsgemisch bleibt gut verschlossen acht Tage bei 2o bis 25° stehen. Schon nach kurzer Zeit bemerkt man das Auftreten von Essigester. Wenn der Geruch nach Zimtaldehyd vollständig verschwunden ist, destilliert man den Alkohol und Essigester ab; man zersetzt den Rückstand mit verdünnter Schwefelsäure und nimmt das sich abscheidende 01 mit Äther auf. Das nach dem Trocknen und Abdestillieren des Äthers zurückbleibende 01 wird im Vakuum fraktioniert. Siedepunkt bei io mm Druck 131 bis 134 °; Ausbeute 85 Prozent. Der erhaltene Zimtalkohol enthält noch geringe Mengen Ester, die durch Verseifung entfernt werden können.
  • Beispiel 2.
  • 3 g Aluminium werden unter Zusatz von etwas Jod in ioo g Amylalkohol gelöst und hierauf mit 26 g Zimtaldehyd versetzt. Man läßt zwölf Tage bei Zimmertemperatur stehen. Der Zimtaldehyd ist dann vollständig verschwunden. Ein Teil des überschüssigen Aluminiumamylats hat sich abgeschieden. Hierauf wird verdünnte Schwefelsäure zugesetzt und die amylalkoholische Lösung nach dem Trocknen über Kaliumcarbonat destilliert. Zunächst geht Amylalkohol, sodann ein Gemisch von diesem mit Amylvalerianat und schließlich bei 13o bis 13q.° unter io mm Druck Zimtalkohol über. Die Ausbeute beträgt 8o Prozent.
  • In analoger Weise kann man auch ohne Isolierung des Aluminiumäthylats die Reduktion des Zimtaldehyds in äthylalkoholischer Lösung vornehmen. In diesem Falle ist es zur. Beschleunigung der Reaktion zweckmäßig, die Auflösung des Aluminiums unter Zusatz von etwas Aluminiumchlorid zu bewirken.
  • Beispiel 3.
  • ioo g Citronellal werden in zoo g hochprozentigem Methylalkohol gelöst und nach Zusatz von 309 geschmolzenem Aluminiumäthylat derartig unter Rückfluß gekocht, daß der entstehende Acetaldehyd zusammen mit etwas Alkohol ständig abdestilliert. Nach fünfstündigem Kochen ist das Citronellal vollständig verschwunden. Man versetzt nach dem Abdestillieren des Alkohols das Reaktionsgemisch mit wäßriger Natronlauge und verseift in dem sich abscheidenden Öl die als Nebenprodukt entstehenden Säureester durch Kochen mit alkoholischer Lauge. Das entstandene Citronellol wird hierauf mit Dampf abdestilliert und im Vakuum fraktioniert. Die Ausbeute ist gut.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zür Darstellung von Alkoholen aus halogenfreien Aldehyden, darin bestehend, daß man auf die Lösungen der Aldehyde in primären Alkoholen die Alkoholate oder Halogenalkoholate des Aluminiums oder Magnesiums oder Gemische dieser Verbindungen bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur zur Einwirkung bringt.
DESCH70749D 1924-06-13 1924-06-13 Verfahren zur Darstellung von Alkoholen aus halogenfreien Aldehyden Expired DE432850C (de)

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DE (1) DE432850C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1101400B (de) * 1958-07-02 1961-03-09 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur Herstellung von olefinisch ungesaettigten Alkoholen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1101400B (de) * 1958-07-02 1961-03-09 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur Herstellung von olefinisch ungesaettigten Alkoholen

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