DE4326355C2 - Lenkeinrichtung mit variablem Lenkwinkelverhältnis - Google Patents
Lenkeinrichtung mit variablem LenkwinkelverhältnisInfo
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- DE4326355C2 DE4326355C2 DE4326355A DE4326355A DE4326355C2 DE 4326355 C2 DE4326355 C2 DE 4326355C2 DE 4326355 A DE4326355 A DE 4326355A DE 4326355 A DE4326355 A DE 4326355A DE 4326355 C2 DE4326355 C2 DE 4326355C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Len
kung eines lenkbaren Straßenrads eines Kraftfahrzeugs entspre
chend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist in der DE 39 30 445 A1 offen
bart. Aus der DE 39 30 445 A1 ist es bekannt, den Lenkwinkel
des lenkbaren Straßenrads in Abhängigkeit von dem jeweiligen
Drehwinkel des Lenkrads unter Berücksichtigung einer aktuellen
Giergeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs einzustellen, wobei die
aktuelle Giergeschwindigkeit mit einer aus dem Drehwinkel ab
geleiteten Ziel-Giergeschwindigkeit verglichen und der Lenk
winkel in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis gesteuert
wird.
Ausweislich der Fig. 3 und 5 der DE 39 30 445 A1 erfolgt die
jeweilige Radwinkelvergrößerung bzw. Radwinkelverkleinerung bei
der gattungsgemäßen Vorrichtung nach dem Stand der Technik nach
Maßgabe eines Vergleichs, bei dem lediglich abgefragt wird, ob
die Ist-Giergeschwindigkeit kleiner als die Soll-Giergeschwin
digkeit ist bzw. ob die Ist-Giergeschwindigkeit größer als die
Soll-Giergeschwindigkeit ist. Abhängig von diesen in einer
Abfrageschleife laufend überprüften Ja/Nein-Entscheidungen wird
der Radwinkel vergrößert bzw. verkleinert, bis die Ist-Gierge
schwindigkeit der Soll-Giergeschwindigkeit angeglichen ist.
Diese Art des Giergeschwindigkeitsvergleichs und der davon
abhängigen Radwinkeleinstellung hat den Nachteil, daß in Fällen
großer Abweichung der Ist-Giergeschwindigkeit von der Soll-
Giergeschwindigkeit eine vergleichsweise lange Zeitspanne
vergeht, bis durch ständig wiederholtes Abfragen des Vorzeichens
der Ist-Giergeschwindigkeit in bezug auf die Soll-Gier
geschwindigkeit und das sukzessive Nachstellen des Radwinkels
ein Herantasten der Ist-Giergeschwindigkeit an die Soll-Gier
geschwindigkeit stattgefunden hat.
Weiterhin offenbart die
JP 62-18366 A eine Lenkeinrichtung für ein Au
tomobil, die in einem Lenkkraftübertragungsweg zur Übertragung
von Lenkkräften von einem Lenkrad zu lenkbaren Straßenrädern
eine Einrichtung aufweist, die ein Übersetzungsverhältnis,
d. h. ein Verhältnis eines Lenkwinkels, der lenkbaren Straßenrä
der zu einem Drehwinkel des Lenkrades ändert. Das Überset
zungsverhältnis wird mittels dieser Einrichtung abhängig von
der Geschwindigkeit, mit der das Lenkrad gedreht wird, der Ge
schwindigkeit des Automobils und dem Drehwinkel des Lenkrades
variiert.
Ferner wird als Stand der Technik auf die DE 33 00 640 A1 und
auf die DE 39 24 324 A1 hingewiesen.
Die DE 33 00 640 A1 offenbart eine Zusatzlenkung für mehrach
sige Fahrzeuge, die während eines Lenkvorgangs unabhängig von
der Lenkvorrichtung überlagerte Lenkbewegungen in Abhängigkeit
von Fahr- und/oder Lenk- und/oder Beladungszuständen des Fahr
zeugs erzeugt. Als mögliche Steuergrößen, die zur Erzeugung
der überlagerten Lenkbewegung einzeln oder in Kombination be
rücksichtigt werden können, nennt die DE 33 00 640 A1 die
Fahrgeschwindigkeit, Gierwinkelgeschwindigkeit, Querbeschleu
nigung, Längsbeschleunigung, Lenkraddrehwinkel, Lenkradwinkel
geschwindigkeit sowie beispielsweise Reifeneigenschaften,
Achslast, Drosselklappenstellung des Vergasers, Bremsdruck,
Raddifferenzdrehzahl, Anhängelasten und Achslasten.
Die DE 39 24 324 A1 offenbart ein als Kugelumlaufgetriebe aus
gebildetes Lenkgetriebe, durch das unabhängig von einem vom
Lenkradeinschlag gebildeten Lenkwinkel durch einen zweiten
Eingang eine zusätzliche Lenkbewegung eingeleitet werden kann.
Dadurch wird die Lenkübersetzung des Lenkgetriebes veränderlich.
Als Eingangsgrößen zur Berechnung des vom Lenkradein
schlag unabhängigen Lenkwinkels nennt die DE 39 24 324 A1 den
Lenkradwinkel, die Lenkgeschwindigkeit, die Fahrgeschwindig
keit, die Fahrzeugbeschleunigung in Längs- und Querrichtung,
die Seitenwindgeschwindigkeit, die Straßenneigung, die Bela
dung sowie das Antriebsdrehmoment.
Hinsichtlich der Verarbeitung der Eingangsgrößen zu einer
Steuergröße für die überlagerte Lenkbewegung gehen die DE 33 00 640 A1
und die DE 39 24 324 A1 nicht über die DE 39 30 445 A1
hinaus.
Hinsichtlich einer verbesserten Manövrierfähigkeit oder Lenk
barkeit eines Automobils bei Kurvenfahrt bzw. einer Wende des
Automobils werden den weiteren Ausführungen die folgenden Be
trachtungen vorangestellt:
Fig. 8 der beigefügten Zeichnungen zeigt das Verhältnis zwischen dem Lenkradwinkel und der Lateralbeschleunigung eines Kraftfahrzeugs für den Fall, daß das Kraftfahrzeug eine kreisförmige Wende macht oder eine kreisförmige Kurve durchfährt, die einen konstanten Radius hat. Die als durch gezogene Linie gezeichnete Charakteristik-Kurve repräsen tiert ein Untersteuerungsverhalten (US), das eine Vergröße rung des Lenkradwinkels erforderlich macht, wenn die Sei tenbeschleunigung des Kraftfahrzeugs infolge einer Ver größerung der Fahrzeuggeschwindigkeit vergrößert wird. Die als gestrichelte Linie gezeichnete Charakteristik-Kurve re präsentiert ein Übersteuerungsverhalten (OS), das eine Ver kleinerung des Lenkradwinkels erforderlich macht, wenn die Seitenbeschleunigung des Kraftfahrzeugs infolge einer Ver größerung der Fahrzeuggeschwindigkeit vergrößert wird. So fern das Kraftfahrzeug ein Untersteuerungsverhalten oder ein Übersteuerungsverhalten aufweist, sollte daher der Lenkradwinkel in einem von der Seitenbeschleunigung abhän gigen Ausmaß korrigiert werden, so daß das Kraftfahrzeug insbesondere eine gleichbleibend kreisförmige Wende macht. Es ist wünschenswert, daß der Lenkradwinkel im wesentlichen konstant bleibt, wie dies durch die Strich-Punkt-Linien-Kurve angedeutet ist, die ein ideales Verhalten repräsentiert.
Fig. 8 der beigefügten Zeichnungen zeigt das Verhältnis zwischen dem Lenkradwinkel und der Lateralbeschleunigung eines Kraftfahrzeugs für den Fall, daß das Kraftfahrzeug eine kreisförmige Wende macht oder eine kreisförmige Kurve durchfährt, die einen konstanten Radius hat. Die als durch gezogene Linie gezeichnete Charakteristik-Kurve repräsen tiert ein Untersteuerungsverhalten (US), das eine Vergröße rung des Lenkradwinkels erforderlich macht, wenn die Sei tenbeschleunigung des Kraftfahrzeugs infolge einer Ver größerung der Fahrzeuggeschwindigkeit vergrößert wird. Die als gestrichelte Linie gezeichnete Charakteristik-Kurve re präsentiert ein Übersteuerungsverhalten (OS), das eine Ver kleinerung des Lenkradwinkels erforderlich macht, wenn die Seitenbeschleunigung des Kraftfahrzeugs infolge einer Ver größerung der Fahrzeuggeschwindigkeit vergrößert wird. So fern das Kraftfahrzeug ein Untersteuerungsverhalten oder ein Übersteuerungsverhalten aufweist, sollte daher der Lenkradwinkel in einem von der Seitenbeschleunigung abhän gigen Ausmaß korrigiert werden, so daß das Kraftfahrzeug insbesondere eine gleichbleibend kreisförmige Wende macht. Es ist wünschenswert, daß der Lenkradwinkel im wesentlichen konstant bleibt, wie dies durch die Strich-Punkt-Linien-Kurve angedeutet ist, die ein ideales Verhalten repräsentiert.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei
der ein erheblicher Unterschied zwischen der aktuellen Gier
winkelgeschwindigkeit und der Ziel-Giergeschwindigkeit rasch
beseitigt werden kann und welche so die Fahrsicherheit des die
Vorrichtung tragenden Fahrzeugs erhöht.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine gattungsgemäße Lenkvorrich
tung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Gemäß einer Ausführungsform wird eine Lenkvorrichtung zur Lenkung
eines Kraftfahrzeugs angegeben, umfassend ein Lenkrad, ein lenk
bares Straßenrad, einen Lenkwinkelverhältnis-Änderungsme
chanismus zur Änderung eines Lenkwinkelverhältnisses zwi
schen einem ersten Winkel, um den das Lenkrad gedreht ist,
und einem zweiten Winkel, um den das lenkbare Straßenrad
gelenkt ist, einen Lenkradwinkeldetektor zur Erfassung des
ersten Winkels, einen Gierwinkelgeschwindigkeitsdetektor
zur Erfassung einer aktuellen Gierwinkelgeschwindigkeit des
Kraftfahrzeugs, einen Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeitsbe
stimmer zur Erzeugung einer Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit
auf der Basis des von dem Lenkradwinkeldetektor erfaßten
ersten Winkels, und einen Lenkwinkelverhältnisregler zur
Steuerung des Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus
zwecks Änderung des Lenkwinkelverhältnisses, um die von dem
Gierwinkelgeschwindigkeitsdetektor erfaßte aktuelle Gier
winkelgeschwindigkeit im wesentlichen der von dem Ziel-
Gierwinkelgeschwindigkeitsbestimmer erzeugten Ziel-Gierwin
kelgeschwindigkeit anzugleichen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird ferner eine Lenkvorrichtung
zur Lenkung eines Kraftfahrzeugs angegeben, umfassend ein Lenkrad,
eine mit dem Lenkrad gekoppelte Eingangswelle, ein lenkba
res Straßenrad, eine mit dem lenkbaren Straßenrad gekoppel
te Ausgangswelle, einen zwischen der Eingangswelle und der
Ausgangswelle geschalteten Lenkwinkelverhältnis-Änderungs
mechanismus zur Änderung eines Lenkwinkelverhältnisses zwi
schen einem ersten Winkel, um den die Eingangswelle gedreht
ist und einem zweiten Winkel, um den die Ausgangswelle ge
lenkt ist, einen Lenkradwinkeldetektor zur Erfassung des
ersten Winkels, einen Ausgangswellenwinkeldetektor zur Er
fassung des zweiten Winkels, einen Gierwinkelgeschwindig
keitsdetektor zur Erfassung einer aktuellen Gierwinkelge
schwindigkeit des Kraftfahrzeugs, einen Ziel-Gierwinkelge
schwindigkeitsbestimmer zur Erzeugung einer Ziel-Gierwin
kelgeschwindigkeit auf der Basis des von dem Lenkradwinkel
detektor erfaßten ersten Winkels und einen Lenkwinkelver
hältnisregler zur Steuerung des Lenkwinkelverhältnis-Ände
rungsmechanismus zwecks Änderung des Lenkwinkelverhältnis
ses, um die von dem Gierwinkelgeschwindigkeitsdetektor er
faßte aktuelle Gierwinkelgeschwindigkeit im wesentlichen an
die von dem Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeitsbestimmer er
zeugte Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit anzugleichen.
Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform wird ferner eine Lenkeinrich
tung zur Lenkung eines Kraftfahrzeugs angegeben, umfassend
ein Lenkrad, eine mit dem Lenkrad gekoppelte Eingangswelle,
ein lenkbares Straßenrad, einen zwischen der Eingangswelle
und dem lenkbaren Straßenrad geschalteten Lenkwinkelver
hältnis-Änderungsmechanismus zur Änderung eines ein Lenk
winkelverhältnisses zwischen einem ersten Winkel, um den
die Eingangswelle gedreht ist, und einem zweiten Winkel,
um den das lenkbare Straßenrad gelenkt ist, einen Lenkrad
winkeldetektor zur Erfassung des ersten Winkels, einen
Übersetzungverhältnissensor zur Erfassung des von dem Lenk
winkelverhältnis-Änderungsmechanismus kontrollierten Lenk
winkelverhältnisses, einen Gierwinkelgeschwindigkeitsdetek
tor zur Erfassung einer aktuellen Gierwinkelgeschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs, einen Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeits
bestimmer zur Erzeugung einer Ziel-Gierwinkelgeschwindig
keit auf der Basis des von dem Steuerradwinkeldetektor er
faßten ersten Winkels, und einen Lenkwinkelverhältnisregler
zur Steuerung des Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus
zwecks Änderung des von dem Übersetzungsverhältnissensor
erfaßten Lenkwinkelverhältnisses, um die von dem Gierwin
kelgeschwindigkeitsdetektor erfaßte aktuelle Gierwinkelge
schwindigkeit im wesentlichen der von dem Ziel-Gierwinkel
geschwindigkeitsbestimmer erzeugten Ziel-Gierwinkelge
schwindigkeit gleichzumachen.
Die oben beschriebenen und weitere Ziele, Einzelheiten und
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der folgen
den, auf die beigefügten Zeichnungen Bezug nehmenden, de
taillierten Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbei
spielen der Erfindung ersichtlich.
Im Rahmen dieser Anmeldung wird im folgenden gleichbedeutend
mit dem Begriff "Lenkvorrichtung" der Begriff "Lenkeinrich
tung" verwendet.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm einer Lenkeinrichtung nach
der Erfindung mit variablem Lenkwinkelverhältnis.
Fig. 2 ist eine perspektivische Darstellung eines Lenk
systems der Lenkeinrichtung.
Fig. 3 ist eine schematische Querschnittsansicht eines das
Lenkwinkelverhältnis (Übersetzungsverhältnis) än
dernden Mechanismus mit einem variablen Getrie
beübersetzungsverhältnis.
Fig. 4 zeigt ein Blockdiagramm eines Steuerungssystems
bzw. Regelungssystems.
Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht eines Lenksystems
gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung.
Fig. 6A und 6B sind schematische Darstellungen, die zei
gen, in welcher Weise ein das Lenkwinkelverhältnis
(Übersetzungsverhältnis) variierender Mechanismus
des Lenksystems nach Fig. 5 funktioniert.
Fig. 7 zeigt ein Blockdiagramm eines Steuerungssystems
bzw. Regelungssystems gemäß einer weiteren Ausfüh
rungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 8 zeigt in einem Diagramm das Verhältnis zwischen dem
Lenkradwinkel und der Seitenbeschleunigung eines
Kraftfahrzeugs für den Fall, daß das Kraftfahrzeug
eine kreisförmige Wende mit konstantem Radius
macht.
Gemäß Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Lenkeinrichtung 1
mit einem variablen Lenkwinkelverhältnis an einem Kraft
fahrzeug angebracht und umfaßt allgemein ein Lenksystem 2
und ein Regelungssystem 3.
Das Lenksystem 2 umfaßt ein Lenkrad 21 des Kraftfahrzeugs,
eine mit dem Lenkrad 21 gekoppelte Eingangswelle 22, einen
Lenkmechanismus 23 zur Lenkung lenkbarer Straßenräder des
Kraftfahrzeugs, eine mit dem Lenkmechanismus 23 verbundene
Ausgangswelle 24 und einen das Lenkwinkelverhältnis (Über
setzungsverhältnis) ändernden Mechanismus 25, der zwischen
der Eingangswelle 22 und der Ausgangswelle 24 vorgesehen
ist und damit in Verbindung steht.
Das Regelungssystem oder Kontrollsystem 3 umfaßt einen
Lenkradwinkeldetektor 31 zur Erfassung eines Drehwinkels
des Lenkrades 21, d. h. eines Winkels, um den das Lenkrad 21
gedreht wird, einen Gierwinkelgeschwindigkeitsdetektor 32
zur Erfassung einer Gierwinkelgeschwindigkeit des Kraft
fahrzeugs und eine Steuereinrichtung bzw. Regelungseinrich
tung 33 zur Ausgabe eines Lenkwinkelverhältnis-Befehlssi
gnals auf der Basis detektierter Signale von dem Lenkrad
winkeldetektor 31 und dem Gierwinkelgeschwindigkeitsdetek
tor 32.
Die Regelungseinrichtung 33 umfaßt einen Ziel-Gierwinkelge
schwindigkeitsbestimmer 34, einen Fehlerkalkulator 35 und
einen Lenkwinkelverhältnisregler 36.
Der Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeitsbestimmer 34 erzeugt ein
Signal 34a, das eine Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit ϕT
repräsentiert, welches auf einem detektierten Signal 31a
basiert, das einen Drehwinkel θ1 von dem Lenkradwinkelde
tektor 31 repräsentiert. Der Ziel-Gierwinkelgeschwindig
keitsbestimmer 34 umfaßt eine Umrechnungstabelle oder Kon
versionstabelle (Speicher), die vorgewählte Ziel-Gierwin
kelgeschwindigkeitsdaten entsprechend Drehwinkeln des Lenk
rades 21 speichert, oder eine Berechnungseinheit zur Be
rechnung einer Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit entsprechend
einem Drehwinkel des Lenkrades 21 auf der Grundlage einer
gespeicherten Funktion.
Der Fehlerkalkulator 35 erzeugt ein Signal 35a, das kenn
zeichnend ist für die Differenz oder den Fehler zwischen
dem Signal 34a, das eine Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit ϕT
repräsentiert, und einem Signal 32a, das eine von dem Gier
winkelgeschwindigkeitsdetektor 32 erfaßte aktuelle Gierwin
kelgeschwindigkeit ϕ repräsentiert.
Der Lenkwinkelverhältnisregler 36 erzeugt ein Lenkwinkel
verhältnis-Befehlssignal 36a auf der Basis des Signals 35a
von dem Fehlerkalkulator 35 und gibt das Lenkwinkelverhält
nis-Befehlssignal 36a an den das Lenkwinkelverhältnis
ändernden Mechanismus 25 ab.
Nachstehend wird die Betriebsweise der in Fig. 1 gezeigten
Lenkeinrichtung 1 beschrieben.
Auf der Basis des von dem Lenkradwinkeldetektor 31 erfaßten
eingeschlagenen Lenkwinkels θ1 des Lenkrades 21 erzeugt der
Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeitsbestimmer 34 eine Ziel-Gier
winkelgeschwindigkeit ϕT, die für das Kraftfahrzeug bei dem
eingeschlagenen Drehwinkel θ1 gewünscht ist, und gibt diese
Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit aus. Der Fehlerkalkulator 35
gibt die Differenz zwischen der von dem Gierwinkelgeschwin
digkeitsdetektor 32 erfaßten aktuellen Gierwinkelgeschwindigkeit
f und der Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit ϕT aus.
Der Lenkwinkelverhältnisregler 36 variiert das Lenkwin
kelverhältnis (Übersetzungsverhältnis) des das Lenkwinkel
verhältnis ändernden Mechanismus 25 auf der Basis des
Betrags und des Vorzeichens der Differenz oder des Fehlers.
Bei Änderung des Lenkwinkelverhältnisses wird der Lenkwin
kel des Kraftfahrzeugs geändert, selbst wenn der einge
schlagene Drehwinkel des Lenkrades 21 gleich bleibt. Die
Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs wird da
her geändert und ebenso das detektierte Signal 32a von dem
Gierwinkelgeschwindigkeitsdetektor 32. Das Regelungssystem
3 steuert den das Lenkwinkelverhältnis ändernden Mechanis
mus 25 über eine Rückkopplungsschleife, so daß die Diffe
renz zwischen der aktuellen Gierwinkelgeschwindigkeit ϕ und
der Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit ϕT eliminiert wird.
So wird beispielsweise die Seitenbeschleunigung des Kraft
fahrzeugs größer, falls die Geschwindigkeit des Fahrzeugs
bei konstantem Drehwinkel des Lenkrades 21 vergrößert wird,
während das Kraftfahrzeug eine kreisförmige Wende mit einem
konstanten Radius macht. Falls das Kraftfahrzeug Frontan
trieb und einen Frontmotor hat, so tendiert es bei Ver
größerung des Antriebsdrehmomentes des Kraftfahrzeugs zu
einem Untersteuerungsverhalten, wie dies durch die durchge
zogen gezeichnete Charakteristik-Kurve in Fig. 8 angedeutet
ist, da die Kurvenkraft oder Seitenführungskraft vermindert
und der Schwerpunkt des Kraftfahrzeugs in einem vorderen
Bereich des Kraftfahrzeugs positioniert ist. Bei Verminde
rung der Gierwinkelgeschwindigkeit ϕ des Kraftfahrzeugs
wird das Ausgangssignal 35a von dem Fehlerkalkulator 35
vergrößert. Der Lenkwinkelverhältnisregler 36 vergrößert
nun das Lenkwinkelverhältnis des das Lenkwinkelverhältnis
ändernden Mechanismus 25. Selbst wenn der Drehwinkel des
Lenkrades 21 gleich bleibt, wird daher der eingeschlagene
Lenkwinkel der lenkbaren Straßenräder vergrößert, und das
Lenkverhalten des Kraftfahrzeugs nähert sich dem idealen
Lenkverhalten, wie dies in Fig. 8 durch die strichpunktier
te Charakteristik-Kurve angedeutet ist.
Falls das Kraftfahrzeug Hinterradantrieb und einen Frontmo
tor hat, tendiert es aufgrund stärkeren Rutschverhaltens
bzw. Schlupfes der hinteren Straßenräder zu einem Übersteu
erungsverhalten, wie dies durch die als gestrichelte Linie
gezeichnete Charakteristik-Kurve in Fig. 8 angedeutet ist.
Bei Vergrößerung der Gierwinkelgeschwindigkeit ϕ des Kraft
fahrzeugs wird das Ausgangssignal 35a von dem Fehlerkalku
lator 35 verkleinert. Der Lenkwinkelverhältnisregler 36
vermindert daher das Lenkwinkelverhältnis des das Lenkwin
kelverhältnis ändernden Mechanismus 25. Der Lenkwinkel
der lenkbaren Straßenräder wird verkleinert, und das Lenk
verhalten des Kraftfahrzeugs nähert sich dem Idealverhal
ten, wie dies durch die als Strich-Punkt-Linie gezeichnete
Charakteristik-Kurve in Fig. 8 angedeutet ist.
Die oben beschriebene Lenkwinkelverhältnisregelung wird
auch dann bewirkt, wenn die Gierwinkelgeschwindigkeit des
Kraftfahrzeugs sich infolge eines geänderten Reibungsko
effizienten der Straße ändert, ungeachtet dessen, ob das
Kraftfahrzeug ein frontangetriebenes Fahrzeug mit Frontmo
tor oder ein heckangetriebenes Fahrzeug mit Frontmotor ist.
Spezifische Details der Lenkeinrichtung 1 werden nachste
hend unter Bezugnahme auf die Fig. 2 bis 4 beschrieben.
Fig. 2 zeigt das Lenkrad 21, die Eingangswelle 22, den
Lenkmechanismus 23, die Ausgangswelle 24 und einen das
Lenkwinkelverhältnis (Übersetzungsverhältnis) ändernden
Mechanismus 25A mit einem variablen Getriebeübersetzungs
verhältnis.
Lenkkräfte von dem Steuerrad 21 werden über die Eingangs
welle 22 auf den das Lenkwinkelverhältnis ändernden Mecha
nismus 25A ausgeübt. Die Eingangswelle 22 ist mit einem
Lenkradwinkeldetektor 31A zur Erfassung des Winkels verse
hen, um den sich die Eingangswelle 22 dreht, d. h. des Dreh
winkels θ1 des Lenkrads 21. Die Ausgangswelle 24 ist mit
einem Ausgangswellenwinkeldetektor 37 zur Erfassung eines
Winkels θ2, um den sich die Ausgangswelle 24 dreht, kombi
niert.
Der Lenkradwinkeldetektor 31A und der Ausgangswellenwinkel
detektor 37 umfassen jeweils einen Drehkodierer oder Dreh
winkeldetektor zur Erzeugung eines Impulssignals auf eine
Winkelbewegung um einen vorbestimmten Winkel hin. Ausgangs
signale von dem Lenkradwinkeldetektor 31A und dem Ausgangs
wellenwinkeldetektor 37 werden mittels jeweiliger - später
beschriebener - Signalprozessoren in einer Regelungseinrich
tung (vgl. Fig. 4) verarbeitet, um die Signale zu erzeugen,
die den Drehwinkel θ1 des Lenkrads 21 und den Drehwinkel θ2
der Ausgangswelle 24 repräsentieren. Der Lenkradwinkelde
tektor 31A und der zugeordnete Signalprozessor dienen zu
sammen als Steuerradwinkeldetektor 31, wie er in Fig. 1 ge
zeigt ist.
Bei der Einrichtung gemäß Fig. 2 werden die Ausgangskräfte
von der Ausgangswelle 24 durch ein Universalgelenk 41 oder
Doppelgelenk, eine Zwischenwelle 42 und ein Universalgelenk
43 oder Doppelgelenk zu einem Zahnstangenantriebsmechanis
mus 44 übertragen. Der Zahnstangenantriebsmechanismus 44
umfaßt ein mit dem Universalgelenk 43 gekoppeltes Ritzel
44a und einen Zahnstangenschaft 45, der eine mit dem Ritzel
44a kämmende Verzahnung 44b aufweist. Der Zahnstangenan
triebsmechanismus 44 wandelt die Drehung des Universalge
lenks 43 in eine Axialbewegung des Zahnstangenschaftes 45
um. Die Axialbewegung des Zahnstangenschaftes 45 wird über
ein Kugelgelenk 46, ein Verbindungsgestänge 47, ein Kugel
gelenk 48 und ein Knie 49 oder Gelenk 49 zu einem lenkba
ren Straßenrad 50 übertragen, das dann gelenkt wird, um die
Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zu ändern.
Der das Steuerwinkelverhältnis ändernde Mechanismus 25A
umfaßt einen mit der Eingangswelle 22 gekoppelten ersten
Planetengetriebemechanismus 51, einen mit der Ausgangswelle
24 gekoppelten zweiten Planetengetriebemechanismus 52 und
einen Motor 53 für die Bereitstellung einer Bewegung zur
Änderung des Getriebeübersetzungsverhältnisses des das
Steuerwinkelverhältnis ändernden Mechanismus 25A. Der
zweite Planetengetriebemechanismus 52 erhält Trägerdrehung
von dem ersten Planetengetriebemechanismus 51.
Genauer betrachtet bedeutet dies, wie Fig. 3 zeigt: Der
erste Planetengetriebemechanismus 51 umfaßt ein erstes
Sonnenrad 51a, das mit der Eingangswelle 22 verbunden ist,
eine Vielzahl von ersten Planetenzahnrädern 51b, die um das
erste Sonnenrad 51a und in Eingriff damit angeordnet sind,
einen Träger, an dem die ersten Planetenzahnräder 51b dreh
bar gehalten sind, ein erstes Hohlrad 51c, das um die
ersten Planetenzahnräder 51b in Eingriff damit angeordnet
ist und ein Schneckenrad 54 an seiner äußeren Umfangsflä
che. Der zweite Planetengetriebemechanismus 52 umfaßt ein
zweites Sonnenrad 52a, das mit der Ausgangswelle 24 verbun
den ist, eine Vielzahl von zweiten Planetenzahnrädern 52c,
die um das zweite Sonnenrad 52a in Eingriff damit angeord
net und drehbar an dem Träger 51c gehalten sind, und ein
zweites Hohlrad 62d, das um die zweiten Planetenzahnräder
52b in Eingriff damit angeordnet und gegen Rotation gesi
chert ist.
Der erste Planetengetriebemechanismus 51 und der zweite
Planetengetriebemechanismus 52 haben das gleiche Geschwindigkeitsuntersetzungsverhältnis.
Der Motor 53 hat eine Ausgangswelle mit einer integral
daran angebrachten Getriebeschnecke 53a, die mit dem
Schneckenrad 54 des ersten Planetengetriebemechanismus
51 kämmt.
Wenn der Motor 53 abgeschaltet ist, werden die Lenkkräfte
von dem Lenkrad 21 über die Eingangswelle 22, das erste
Sonnenrad 51a, die ersten Planetenzahnräder 51b, den Träger
51c, die zweiten Planetenzahnräder 52c und das zweite
Sonnenrad 52a zu der Ausgangswelle 24 übertragen. Da der
erste Planetengetriebemechanismus 51 und der zweite Plane
tengetriebemechanismus 52 das gleiche Untersetzungsverhält
nis aufweisen, ist der Drehwinkel θ1 der Eingangswelle 22
gleich dem Drehwinkel θ2 der Ausgangswelle 24.
Wenn der Motor 53 in Betrieb gesetzt ist, um das Schnecken
rad 54 und somit das erste Hohlzahnrad 51d in die gleiche
Richtung wie die Eingangswelle 22 und schneller als die
Eingangswelle 22 zu drehen, wird der Träger 51c schneller
in dieselbe Richtung gedreht. Als Folge wird das zweite
Sonnenrad 52a von den zweiten Planetenzahnrädern 52c dazu
veranlaßt, sich in die gleiche Richtung wie und schneller
als das erste Sonnenrad 51a zu drehen. Folglich ist der
Drehwinkel θ2 der Ausgangswelle 24 größer als der Drehwin
kel θ1 der Eingangswelle 22 in der gleichen Richtung. Das
Übersetzungsverhältnis des das Lenkwinkelverhältnis ändern
den Mechanismus 25A wird somit vergrößert. Wenn der Mo
tor 53 im Gegensatz dazu in Betrieb gesetzt ist, um das
Schneckenrad 54 in entgegengesetzter Richtung zu und
schneller als die Eingangswelle 22 zu drehen, wird der Trä
ger 51c langsamer in die gleiche Richtung gedreht. Als Fol
ge wird das zweite Sonnenrad 52a von den zweiten Planeten
zahnrädern 52c dazu veranlaßt, sich in die gleiche Richtung
wie und langsamer als das erste Sonnenrad 51a zu drehen.
Folglich ist der Drehwinkel θ2 der Ausgangswelle 24 kleiner
als der Drehwinkel θ1 der Eingangswelle 22 in gleicher
Richtung. Das Übersetzungsverhältnis des das Lenkwinkelver
hältnis ändernden Mechanismus 25A wird somit verklei
nert.
Ein Regelungssystem 3A entsprechend dem in Fig. 1 gezeig
ten Regelungssystem 3 ist in Fig. 4 als Blockschaltbild
gezeichnet. Das Regelungssystem 3A umfaßt eine Regelungs
einrichtung 33A entsprechend der in Fig. 1 gezeigten Rege
lungseinrichtung 33. Die Regelungseinrichtung 33A weist
einen Signalprozessor 61 zur Erzeugung eines den Drehwinkel
des Lenkrades 21 repräsentierenden Signals θ1 auf der Basis
des detektierten Signals von dem Lenkradwinkeldetektor 31A
und einen Signalprozessor 62 zur Erzeugung eines den Dreh
winkel der Ausgangswelle 24 repräsentierenden Signals θ2
auf der Basis des detektierten Signals von dem Ausgangswel
lenwinkeldetektor 37 auf.
Das Regelungssystem 3A weist ferner einen Fahrzeuggeschwin
digkeitsdetektor 63 zur Erfassung der Geschwindigkeit des
Kraftfahrzeugs sowie den Gierwinkelgeschwindigkeitsdetektor
32 auf.
Die Regelungseinrichtung 33a umfaßt ferner eine erste,
zweite, dritte und vierte Tabelle T1-T4 (Speicher), einen
ersten Addierer 64 und einen zweiten Addierer 65, einen
Multiplizierer 66 und einen Motortreiber 36A entsprechend
dem Lenkwinkelverhältnisregler 36 gemäß Fig. 1.
Die erste Tabelle T1, die als der Ziel-Gierwinkelgeschwin
digkeitsbestimmer 34 gemäß Fig. 1 dient, speichert vorbe
stimmte Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeitsdaten ϕT in Bezie
hung zu Drehwinkeln θ1 des Lenkrades 21 und Fahrzeuggeschwindigkeiten
V.
Die zweite Tabelle T2 speichert vorbestimmte Ziel-Drehwin
keldaten θ2T für die Ausgangswelle 24 in Beziehung zu Dreh
winkeln θ1 des Lenkrades 21. Ein mit einem Drehwinkel θ1
des Lenkrads 21 korrespondierender Ziel-Drehwinkel θ2T für
die Ausgangswelle 24 wird aus der zweiten Tabelle T2 erhal
ten.
Die dritte Tabelle T3 speichert vorbestimmte Daten θ2P in
Beziehung zu Ausgangswellendrehwinkeln θ2. Die dritte Ta
belle T3 liefert Daten θ2P, die proportional zu einem be
stimmten Ausgangswellendrehwinkel θ2 sind. Die dritte Ta
belle T3 kann durch eine Berechnungseinheit ersetzt sein,
die Daten θ2P berechnet, die proportional zu einem bestimm
ten Ausgangswellendrehwinkel θ2 sind.
Der erste Addierer 64 dient als Fehlerkalkulator 35, wie er
in Fig. 1 gezeigt ist. Der erste Addierer 64 gibt die
Differenz Δϕ(Δϕ = ϕT - ϕ) zwischen einer Ziel-Gierwinkelge
schwindigkeit ϕT aus der ersten Tabelle T1 und einer aktu
ellen Gierwinkelgeschwindigkeit ϕ aus. Die Differenz oder
der Fehler Δϕ wird der vierten Tabelle T4 zugeführt.
Die vierte Tabelle T4 speichert Korrekturkoeffizienten k1
zur Korrektur der Ausgangsdaten θ2P von der dritten Tabelle
T3 auf der Basis des Betrags der Differenz oder des Fehlers
Δϕ und seines Vorzeichens.
Der Multiplizierer 66 erzeugt das Produkt k1 . θ2P aus den
Ausgangsdaten θ2P von der dritten Tabelle T3 und einem
Koeffizienten k1 aus der vierten Tabelle T4. Das Produkt
k1 . θ2P von dem Multiplizierer 66 wird einem Eingang des
zweiten Addierers 65 zugeführt.
Der Ziel-Drehwinkel θ2T für die Ausgangswelle 24 wird von
der zweiten Tabelle T2 an den anderen Eingang des zweiten
Addierers 65 abgegeben. Der zweite Addierer 65 bestimmt die
Differenz zwischen dem Ziel-Drehwinkel θ2T für die Aus
gangswelle 24 und dem Produkt k1 . θ2P von dem Multiplizierer
66 und gibt ein Differenz- oder Fehlerausgangssignal 65a an
den Motortreiber 36A ab.
Auf der Basis des bereitgestellten Differenz- oder Fehler
ausgangssignals 65a regelt der Motortreiber 36A einen
elektrischen Strom zur Speisung des Motors 53, um auf diese
Weise die Drehgeschwindigkeit des Motors 53 zum Zwecke der
Änderung des Übersetzungsverhältnisses des das Lenkwinkel
verhältnis ändernden Mechanismus 25A zu steuern.
Der Motor 53 steht mit einem Drehgeschwindigkeitsdetektor
53b zur Erfassung der Drehgeschwindigkeit des Motors 53 und
zur Erzeugung eines Drehgeschwindigkeitssignals 53c in
Verbindung, das kennzeichnend ist für die detektierte Dreh
geschwindigkeit. Der Motortreiber 36A kontrolliert den
Motor 53 über eine Rückkopplungsschleife auf der Basis des
Drehgeschwindigkeitssignals 53c von dem Drehgeschwindig
keitsdetektor 53b, um eine bestimmte Drehgeschwindigkeit zu
halten, damit ein gewünschtes Übersetzungsverhältnis er
reicht wird.
Alternativ kann der aktuelle Strom des Motors 53 mittels
eines Stromdetektors detektiert werden, und der Motortrei
ber 36A kann einen Strom zu dem Motor 53 liefern, um ein
gewünschtes Übersetzungsverhältnis vermittels einer Rück
kopplungsschleife auf der Grundlage des detektierten Stro
mes zu erreichen.
Die in den Fig. 2 bis 4 gezeigte Lenkeinrichtung arbeitet
wie folgt:
Wie beispielsweise in Tabelle T2 in Fig. 4 angedeutet, sind Ziel-Drehwinkeldaten θ2T für die Ausgangswelle 24 nicht linearer Art angesichts von Charakteristiken des Kraftfahr zeugs, etwa Frontmotor/Frontantriebs-Fahrzeugeigenschaften oder Frontmotor/Heckantriebs-Fahrzeugeigenschaften, und um gewünschte Manövrierbarkeitseigenschaften zu erreichen, d. h. ein stärkeres Lenkverhalten mit einem größeren Überset zungsverhältnis, wenn das Kraftfahrzeug mit kleinerer Ge schwindigkeit fährt, und ein beständigeres Lenkverhalten mit einem kleinen Übersetzungsverhältnis, wenn das Kraft fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit fährt. Dies kommt daher, daß in einem unteren Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich größe re Lenkwinkel gebraucht werden und in einem höheren Fahr zeuggeschwindigkeitsbereich kleinere Lenkwinkel gebraucht werden.
Wie beispielsweise in Tabelle T2 in Fig. 4 angedeutet, sind Ziel-Drehwinkeldaten θ2T für die Ausgangswelle 24 nicht linearer Art angesichts von Charakteristiken des Kraftfahr zeugs, etwa Frontmotor/Frontantriebs-Fahrzeugeigenschaften oder Frontmotor/Heckantriebs-Fahrzeugeigenschaften, und um gewünschte Manövrierbarkeitseigenschaften zu erreichen, d. h. ein stärkeres Lenkverhalten mit einem größeren Überset zungsverhältnis, wenn das Kraftfahrzeug mit kleinerer Ge schwindigkeit fährt, und ein beständigeres Lenkverhalten mit einem kleinen Übersetzungsverhältnis, wenn das Kraft fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit fährt. Dies kommt daher, daß in einem unteren Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich größe re Lenkwinkel gebraucht werden und in einem höheren Fahr zeuggeschwindigkeitsbereich kleinere Lenkwinkel gebraucht werden.
Wenn sich die Gierwinkelgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs
in bezug auf eine Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit infolge
einer Änderung der Fahrzeuggeschwindigkeit V und des Rut
schens des Straßenrades ändert, während das Fahrzeug eine
kreisförmige Wende mit konstantem Radius macht, werden die
Ausgangsdaten θ2P von der dritten Tabelle T3 auf der Basis
des Koeffizienen k1 von der Tabelle T4 korrigiert, d. h.
vergrößert oder verkleinert.
Genauer betrachtet bedeutet dies, daß das Kraftfahrzeug in
bezug auf den Wendekreis radial auswärts versetzt wird,
wenn das Antriebsdrehmoment des Kraftfahrzeugs während
einer kreisförmigen Wende mit konstantem Radius größer
wird. Die Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit ϕT bleibt ungeän
dert, da der Drehwinkel θ1 des Steuerrades 21 gleichbleibt.
Da sich jedoch die aktuelle Gierwinkelgeschwindigkeit ϕ
ändert, wird der Fehler Δϕ positiv, wodurch die vierte
Tabelle T4 veranlaßt wird, einen Koeffizienten k1 < 1.0
auszugeben.
Demgemäß wird das Produkt k1 . θ2P von dem Multiplizierer 66
verkleinert. Der Drehwinkel θ2 der Ausgangswelle 24 wird
vergrößert, was zu einer Vergrößerung des Lenkwinkels der
lenkbaren Straßenräder führt. Dadurch wird verhindert, daß
der Drehwinkel θ1 des Lenkrades 21 vergrößert wird. Die
Lenkeinrichtung arbeitet in der gleichen Weise, wenn die
Straßenräder rutschen. Wie bei dem in Fig. 1 gezeigten
grundsätzlichen Aufbau bestimmt das Regelungssystem 3A
daher eine Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit ϕT auf der Basis
des detektierten Signals θ1 und steuert das Übersetzungs
verhältnis des das Lenkwinkelverhältnis ändernden Mechanis
mus 25A, um die Differenz Δϕ zwischen der Ziel-Gierwinkel
geschwindigkeit ϕT und der aktuellen Gierwinkelgeschwindig
keit ϕ zu beseitigen.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit während des Durchfahrens
einer Wende mit konstantem Radius größer wird, werden das
Antriebsdrehmoment und auch die Seitenbeschleunigung des
Kraftfahrzeugs vergrößert. Soweit der Drehwinkel θ1 des
Lenkrades 21 unverändert bleibt, steuert das Regelungssy
stem 3A jedoch den Motor 53 unter Verwendung der Ziel-Gier
winkelgeschwindigkeit ϕT, die infolge einer Vergrößerung
der Fahrzeuggeschwindigkeit geändert worden ist.
Die in den Fig. 2 bis 4 gezeigte Lenkeinrichtung kann daher
das Kraftfahrzeug steuern, um die ideale Charakteristik-
Kurve zu erreichen, die in Fig. 8 für den grundsätzlichen
Aufbau gemäß Fig. 1 durch die Strich-Punkt-Linie angedeutet
ist.
Ein Lenksystem gemäß einer anderen Ausführungsform der
Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 5,
6A und 6B beschrieben. Teile in den Fig. 5, 6A und 6B, die
mit in Fig. 2 gezeigten Teilen identisch sind, sind durch
gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet und werden nicht de
tailliert beschrieben.
Wie Fig. 5 zeigt, umfaßt das Lenksystem einen das Lenkwin
kelverhältnis (Übersetzungsverhältnis) ändernden Mechanis
mus 25B mit einem variablen Übersetzungsverhältnis, der
einen ersten Langschaft 71, einen in Abstand unterhalb von
dem ersten Langschaft 71 parallel zu diesem angeordneten
zweiten Langschaft 72, einen den ersten Langschaft 71 und
den zweiten Langschaft 72 verbindenden vertikalen Hebel 73,
der eine axial beweglich daran angebrachten Drehgelenkträ
ger 73a aufweist, einen Schraubmechanismus oder Spindelme
chanismus 74 zur Bewegung des Drehgelenkträgers 73a an und
längs dem Hebel 73 und einen Motor 53 zur Drehung des Spin
delmechanismus 74.
Die mit dem Lenkrad 21 verbundene Eingangswelle 22 ist mit
dem Steuerradwinkeldetektor 31 kombiniert, der den Drehwin
kel θ1 des Lenkrads 21 erfaßt.
Der erste Langschaft 71 weist nahe einem seiner Enden eine
Zahnstangenverzahnung 75b auf. Ein Zahnstangenantriebsme
chanismus 75 umfaßt ein Ritzel 75a, das in Eingriff mit der
Verzahnung 75b gehalten und mit der Eingangswelle 22 gekop
pelt ist. Lenkkräfte von dem Lenkrad 21 werden über die
Eingangswelle 22 und das Ritzel 75a zu der Zahnstangenver
zahnung 75b übertragen, wodurch eine Axialbewegung des
ersten Langschaftes 71 bewirkt wird.
Ein erster Halteschaft 76 (Ösenschaft 76) ist drehbar an
dem ersten Langschaft 71 nahe an dessen anderem Ende ange
bracht. Der Hebel 73 hat ein erstes zylindrisches Element
73b, das verschiebbar in dem ersten Halteschaft 76 einge
paßt ist, und ein zweites zylindrisches Element 73c, das
koaxial mit dem ersten zylindrischen Element 73b gekoppelt
ist. Das zweite zylindrische Element 73c ist verschiebbar
in einem zweiten Halteschaft 77 (Ösenschaft 77) eingepaßt,
der drehbar an dem zweiten Langschaft 72 angebracht ist.
Der Drehgelenkträger 73a ist drehbar an einer Mutter 74a
des Spindelmechanismus 74 gelagert. Der Spindelmechanismus
74 hat eine Spindel 74b, die durch die Mutter 74a hindurch
geschraubt ist.
Der Motor 53 hat eine Ausgangswelle, die betriebsmäßig mit
der Spindel 74b über einen Kegelradgetriebemechanismus 78
gekoppelt ist.
In den Fig. 6A und 6B ist illustriert, in welcher Weise der
das Lenkwinkelverhältnis ändernde Mechanismus 25B funktio
niert.
Abhängig von der Position des Drehgelenkträgers 73a kann
eine axiale Verschiebung L1 des ersten Langschaftes 71 in
eine axiale Verschiebung L2 des zweiten Langschaftes 72 um
gewandelt werden, wie dies in Fig. 6A gezeigt ist, oder in
eine axiale Verschiebung L3 des zweiten Langschaftes 72,
wie dies in Fig. 6B gezeigt ist. Die axiale Verschiebung
des zweiten Langschaftes 72 wird über das Universalgelenk
46, das Verbindungsgestänge 47, das Kugelgelenk 48 und das
Knie oder Gelenk 49 auf das lenkbare Straßenrad 50 übertra
gen, um dadurch das lenkbare Straßenrad 50 zu lenken.
Die Drehung des Motors 53 wird über den Getriebemechanismus
78 zu der Spindel 74b des Spindelmechanismus 74 übertragen.
Die vertikale Position der Mutter 74a, d. h. des Drehgelenk
trägers 73a, in bezug auf den ersten Langschaft 71 und den
zweiten Langschaft 72, korrespondiert mit dem Übersetzungs
verhältnis des das Lenkwinkelverhältnis ändernden Mechanis
mus 25B. Der Mutter 74a ist ein Getriebeübersetzungsverhältnissensor
79 zugeordnet, der ein Signal R ausgibt, wel
ches für das Übersetzungsverhältnis des das Lenkwinkelver
hältnis ändernden Mechanismus 25B kennzeichnend ist.
Fig. 7 zeigt als Blockschaubild ein Regelungssystem 3B
gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Er
findung. Teile in Fig. 7, die mit in Fig. 4 gezeigten Tei
len identisch sind, sind mit entsprechend gleichen Bezugs
zeichen gekennzeichnet und werden nicht im Detail beschrie
ben.
Das Regelungssytem 3B wird mit detektierten Signalen von
dem Lenkradwinkeldetektor 31A, dem Gierwinkelgeschwindig
keitsdetektor 32 und dem Fahrzeuggeschwindigkeitsdetektor
63 versorgt. Das Regelungssystem 3B erhält ferner das Si
gnal R von dem Übersetzungsverhältnissensor 79.
Das Regelungssystem 3B umfaßt eine Regelungseinrichtung 33B,
die eine fünfte Tabelle T5 aufweist, welche vorbestimmte
Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeitsdaten ϕT in Beziehung zu
Drehwinkeln θ1 des Lenkrades 21 und zu Fahrzeuggeschwindig
keiten V speichert bzw. enthält.
Die Steuereinrichtung 33B hat ferner eine sechste Tabelle
T6, die Korrekturkoeffizienten k2 in Beziehung zu den
Differenzen Δϕ(Δϕ = ϕT - ϕ) zwischen Ziel-Gierwinkelge
schwindigkeiten ϕT und aktuellen Gierwinkelgeschwindigkei
ten ϕ speichert bzw. enthält. Die in der sechsten Tabelle
T6 gespeicherten Koeffizienten K2 sind in einer den in der
vierten Tabelle T4 gemäß Fig. 4 gespeicherten Koeffizienten
K1 entgegengesetzten Weise auf die Differenz Δϕ bezogen.
Die Regelungseinrichtung 33B umfaßt einen Addierer 81, der
als der Fehlerkalkulator zur Berechnung der Differenz
Δϕ(Δϕ = ϕT - ϕ) zwischen einer von der fünften Tabelle T5
gelieferten Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit ϕT und einer von
dem Gierwinkelgeschwindigkeitsdetektor 32 gelieferten aktu
ellen Gierwinkelgeschwindigkeit ϕ dient, und der die be
rechnete Differenz Δϕ der sechsten Tabelle T6 zuführt. Der
sechste Tabellenspeicher T6 (die sechste Tabelle T6) gibt
dann ein Signal k2 . Δϕ aus, das für das Produkt aus der Dif
ferenz Δϕ und einem entsprechenden Koeffizienten k2 kenn
zeichnend ist.
In der Regelungseinrichtung 33B speichert eine Ziel-Überset
zungsverhältnisdaten-Speichereinheit 84 vorbestimmte Ziel-
Übersetzungsverhältnisdaten RT in Beziehung zu Lenkwinkeln.
Die Ziel-Übersetzungsverhältnisdaten-Speichereinheit 84
gibt ein ausgewähltes Ziel-Übersetzungsverhältnis RT an
einen Multiplizierer 82 ab.
Der Multiplizierer 82 erzeugt ein Signal RT . k2 . Δϕ, das das
Produkt aus dem Ziel-Übersetzungsverhältnis RT von der
Ziel-Übersetzungsverhältnisdaten-Speichereinheit 84 und dem
Signal k2 . Δϕ von der sechsten Tabelle T6 angibt, und gibt
das Signal RT . k2 . Δϕ an den Addierer 33 ab, der die Diffe
renz zwischen dem Signal RT . k2 . Δϕ, und dem detektierten
Signal R von dem Übersetzungsverhältnissensor 79 erzeugt.
Das Differenzsignal von dem Addierer 83 wird an einen Mo
tortreiber 36b abgegeben, um den Motor 53 zu betreiben. Das
Regelungssystem 3B steuert bzw. regelt den Motor 53 somit
über eine Rückkopplungsschleife, um die Differenz zwischen
dem Signal RT . k2 . Δϕ und dem Übersetzungsverhältnissignal R
zu eliminieren.
Die Lenkeinrichtung mit dem in Fig. 7 gezeigten Regelungs
system 3B kann daher das Kraftfahrzeug steuern, um die ide
ale Charakteristik-Kurve zu erreichen, die in Fig. 8 mit
einer Strich-Punkt-Linie entsprechend für den grundsätzli
chen Aufbau gemäß Fig. 1 gezeichnet ist.
Jede der Regelungseinrichtungen 33A, 33B kann mit Vorzug
gegenüber dem die Fahrzeuggeschwindigkeit repräsentierenden
Signal mit einem Signal versorgt werden, das die Seitenbe
schleunigung des Kraftfahrzeugs repräsentiert, oder einem
Signal, das den den Motor 53 durchfließenden Strom anzeigt.
Die Lenkeinrichtung kann mit einer Funktion zur Ausführung
einer Fehlerdiagnose oder einer Funktion zur Rekonfigurie
rung oder Selbstregenerierung bei einem Fehler ausgestattet
sein.
Wie oben beschrieben, kann die Lenkeinrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung automatisch das Lenk-Übersetzungs
verhältnis (Übersetzungsverhältnis) einstellen oder regeln,
um die Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit zu erreichen. Der
Lenkwinkel der lenkbaren Straßenräder wird daher automa
tisch auf einen Winkel eingestellt, um eine Ziel-Gierwin
kelgeschwindigkeit zu erzielen, selbst wenn der Fahrer des
Kraftfahrzeugs den Drehwinkel des Lenkrades nicht nach
stellt. Wenn beispielsweise das Kraftfahrzeug beschleunigt
oder verzögert wird, während es eine kreisförmige Wende mit
konstantem Radius macht, wird der Lenkwinkel der lenkbaren
Straßenräder automatisch eingestellt bzw. berichtigt, so
daß das Kraftfahrzeug eine Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit
haben wird, welche auf dem Drehwinkel des Lenkrades ba
sierend bestimmt wird.
Da der Fahrer den Drehwinkel des Lenkrades auf eine Be
schleunigung oder Verzögerung des Kraftfahrzeugs oder auf
Änderungen des Straßenzustandes hin nicht vergrößern oder
verkleinern muß, ist die Manövrierfähigkeit oder Wendigkeit
des Kraftfahrzeugs verbessert.
Wenngleich Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
beschrieben worden sind, die gegenwärtig als die bevorzugten
Ausführungsformen angesehen werden, sollte es selbst
verständlich sein, daß die Erfindung in anderen spezifi
schen Formen ausführbar ist, ohne den wesentlichen Erfin
dungscharakter zu verlassen. Die vorliegenden Ausführungs
formen werden daher in jeder Beziehung als erläuternd und
nicht als beschränkend betrachtet. Der Rahmen der Erfindung
wird eher durch die beigefügten Ansprüche als durch die
vorausgehende Beschreibung angegeben.
Die Erfindung kann gemäß einem Aspekt dahingehend zusammen
gefaßt werden, daß eine Lenkeinrichtung zur Lenkung eines
Kraftfahrzeugs bereitgestellt wird, die einen Ziel-Gierwin
kelgeschwindigkeitsbestimmer aufweist, der eine Ziel-Gier
winkelgeschwindigkeit entsprechend einem Drehwinkel des
Lenkrades ausgibt. Eine Reglereinheit erzeugt ein Lenkwin
kelverhältnis-Befehlssignal auf der Basis der Differenz
zwischen der aktuellen Gierwinkelgeschwindigkeit des Kraft
fahrzeugs und der Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit und kon
trolliert einen das Lenkwinkelverhältnis ändernden Mecha
nismus, um ein Lenkwinkelverhältnis zu variieren, damit die
aktuelle Gierwinkelgeschwindigkeit im wesentlichen der
Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit angeglichen wird.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Lenkung eines lenkbaren Straßenrads (50)
eines Kraftfahrzeugs um einen Lenkwinkel (θ2) in Abhän
gigkeit von einem Drehwinkel (θ1) eines Lenkrads (21)
unter Berücksichtigung einer aktuellen Gierwinkelge
schwindigkeit (Φ) des Kraftfahrzeugs, in der die aktuelle
Gierwinkelgeschwindigkeit (Φ) mit einer aus dem Drehwin
kel (θ1) abgeleiteten Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit (ΦT)
verglichen und der Lenkwinkel (θ2) in Abhängigkeit von
dem Vergleichsergebnis gesteuert wird,
gekennzeichnet durch einen mit der aktuellen Gierwinkel
geschwindigkeit (Φ) und der Ziel-Gierwinkelgeschwindig
keit (ΦT) gesteuerten Fehlerkalkulator (35; 64; 82), der
auf der Basis einer Differenz (ΦT - Φ) der beiden Gier
winkelgeschwindigkeiten (ΦT, Φ) unter Berücksichtigung
des Betrags und des Vorzeichens dieser Differenz (ΦT - Φ)
den Lenkwinkel (θ2) im Sinne einer Beseitigung dieser
Differenz (ΦT - Φ) steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus (25, 25A), der
eine an das Lenkrad (21) gekoppelte Eingangswelle (22),
eine an einem Lenkmechanismus (23) des Straßenrads (50)
gekoppelte Ausgangswelle (24), ein an die Eingangswelle
(22) gekoppeltes erstes Planetengetriebe (51), ein an die
Ausgangswelle (24) gekoppeltes zweites Planetengetriebe
(52) und ein Stellglied (53) zur Drehung des ersten Pla
netengetriebes (51) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Planetengetriebe (51) ein mit der Eingangswelle
(22) gekoppeltes erstes Sonnenrad (51a), eine Vielzahl
von mit dem ersten Sonnenrad (51a) in Eingriff gehaltenen
ersten Planetenrädern (51b), einen Träger (51c), an dem
die ersten Planetenräder (51b) drehbar gelagert sind, und
ein erstes Hohlrad (51d) aufweist, das mit den ersten
Planetenrädern (51b) in Eingriff gehalten ist, und daß
das zweite Planetengetriebe (52) ein mit der Ausgangs
welle (24) gekoppeltes zweites Sonnenrad (52a), eine
Vielzahl von in Eingriff mit dem zweiten Sonnenrad (52a)
gehaltenen und an dem Träger (51c) drehbar gelagerten
zweiten Planetenrädern (52c) und ein zweites Hohlrad
(62d) aufweist, das mit den zweiten Planetenrädern (52c)
in Eingriff gehalten und gegen Drehung fixiert ist, und
daß das Stellglied (53) eine Schnecke (53a) aufweist, die
in Eingriff mit einem an dem ersten Hohlrad (51d) ange
brachten Schneckenrad (54) gehalten ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus (25, 25B), der
eine an das Lenkrad (21) gekoppelte Eingangswelle (22),
einen an die Eingangswelle (22) gekoppelten, axial
bewegbaren ersten Schaft (71), einen an einen
Lenkmechanismus (23) des Straßenrads (50) gekoppelten,
sich in einem Abstand von dem ersten Schaft (71) parallel
zu dem ersten Schaft (71) erstreckenden, axial bewegbaren
zweiten Schaft (72) und einen Hebel (73) mit Endbereichen
(73b, 73c) aufweist, die mit dem ersten Schaft (71) bzw.
dem zweiten Schaft (72) drehbar verbunden sind, daß längs
des Hebels (73) mittels einer Spindel (74) ein
Drehgelenkträger (73a) bewegbar ist, und daß zum Ver
schieben des Drehgelenkträgers (73a) längs des Hebels
(73) ein Stellglied (53) zum Drehen der Spindel (74)
vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ziel-Gierwinkelgeschwindigkeit (ΦT) aus dem Lenkwinkel
(θ1) und der Fahrgeschwindigkeit (V) des Kraftfahr
zeugs abgeleitet ist.
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